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16. November 1935

Gekommen ist der Rat, das Buch mit den folgenden Worten zu beenden: „Geschrieben an der Schwelle des vorherbestimmten Datums.» Du kannst auch darauf hinweisen, daß die Neue Welt kommt, um die alte zu ersetzen, und daß alle kosmischen Kräfte am Prozeß dieser Ersetzung teilnehmen werden. Selbst ein wenig Voraussicht sollte einem Menschen sagen, in welchem Maße die Welt zittert und wie alle Sphären in Vorbereitung auf die welträumlichen und irdischen Kämpfe angespannt sind. Sogar ein kleines Bewußtsein sollte den Neuaufbau, dem die Welt entgegengeht, erkennen können. Selbst jene, die unwillig sind zu verstehen, wohin das, was die Menschheit verursacht, führt, müssen erkennen, daß das Karma, das alle Pfade zu der großen Umformung bringt, unvermeidlich ist. Es ist wirklich erstaunlich, in welchem Grade die Menschheit in selbsterschaffenen Illusionen lebt.

Gewisse weitsichtige Menschen sprechen über das herannahende Ende der Welt. Wenn sie es beschreiben, reden sie so, wie sie in der Elementarschule zu denken gelehrt worden sind. Man kann sie dafür kaum verantwortlich machen, da ihr Kopf von Kindheit an mit den haarsträubendsten Ideen angefüllt worden ist. Und doch fühlen sie, daß irgendetwas zu Ende geht. Obgleich sie es nur verschwommen erkennen, hat ihr Geist doch eine Vorahnung von einer gewissen Veränderung. Sie werden falsche Propheten genannt, aber ein solches Urteil ist ungerecht, denn auf ihre Weise fühlen sie das Ende einer überalterten Welt. Nur sind sie nicht fähig, die äußeren Zeichen zu erkennen. Wahrlich, die Stunde naht, wo überflüssige Schuppen zu fallen beginnen und die Welt des Lichtes in Freude ins Dasein zu kommen beginnt. Die wichtigsten Vorgänge können sichtbar - unsichtbar ausgeführt werden.»

„Wenn Vorwarnungen gegeben werden, ist es leichter, Ereignisse zu erkennen. Etwas wird bereits geboren, doch die Massen sind mit Vergnügungen beschäftigt. Eine Explosion ist schon vorbereitet, aber die Menge eilt zur Rennbahn. Alte Seher wußten von vielen Veränderungen, die den Geschichtsforschern heute klar sind. Aber ihre Zeitgenossen wußten nur, wie man alle diejenigen, die weitsehend waren, steinigt. Ist es heute nicht ebenso?» (Feurige Welt III, 491 und 492)

Und nun zu Deinen Fragen. Ich möchte der siebenfältigen Einteilung noch etwas hinzufügen.

1. Physischer Körper.

2. Ätherkörper (der auch der niedrige Astralkölper genannt wird). Viele Phänomene bei spiritistischen Sitzungen finden mit Hilfe des Ätherkörpers des Mediums stau.

3. Prana - das Lebensprinzip, untrennbar von allen Offenbarungen im Kosmos.

4. Kama - Tierseele (oder der höhere Astralkörper), durch den sich Wünsche in zwei Aspekten ausdrücken:

a) Kama-Manas - der niedrige Verstand oder der Intellekt.

b) Kama-Rupa - Form (die subjektive Form mentaler und physischer Wünsche und Gedanken - oder der Denker in Tätigkeit).

5. Manas - Selbstbewußtsein oder der Denker (höhere Intelligenz).

6. Buddhi - Geistigkeit, die geistige Seele zum Unterschied von der menschlich-tierischen Seele, der Leiter, durch den Atma sich offenbart.

7. Atma - Geist, oder das feurige Element oder die feurige Energie, die überall im ganzen Kosmos verbreitet ist.

Wenn wir diese siebenfaltige Unterteilung akzeptiert haben, sollten wir aber Verallgemeinerung üben, denn es ist immer notwendig, zu verallgemeinern. Darum weise daraufhin, daß die sogenannten Prinzipien in uns (mit Ausnahme des physischen Körpers und des Ätherkörpers, die sich nach dem Tode zersetzen) nur Aspekte unseres Bewußtseins sind. Alle Einteilungen in Geist, Seele, Manas (das niedere und das höhere) sind in Wahrheit nur verschiedene Qualitäten von ein und derselben grundlegenden Energie des Feuers oder des Lebens oder des Bewußtseins, deren höchster Aspekt psychische Energie ist. Zur Erlangung der höheren Geistigkeit sollten wir daher die Feuer unserer Zentren bis zu ihrem siebenten Zustand umwandeln und sublimieren. Die Welt höherer Geistigkeit, die Feurige Welt, ist also die Welt sublimierter Gefühle oder Bewußtseinszustände. Kein einziges menschliches Gefühl verschwindet, sondern es bleibt in der Feurigen Welt in seinem sublimierten oder verfeinerten Zustand und reagiert auf die höheren Anziehungen und Schwingungen. Der ganze Kosmos ist auf einer siebenfachen Grundlage aufgebaut, darum enthält jede Energie, jede Offenbarung ihre siebenfachen Abstufungen der Spannung und Verfeinerung.

Und nun zu der Frage, die von so großem Interesse für Dich ist - die Planetenkelte und der Mond.

Wie ich Dir bereits schrieb, muß man unter der Planetenkette einen gewissen Planeten verstehen, der in den verschiedenen Phasen seiner Entwicklung betrachtet und von seinen unsichtbaren Sphären begleitet wird. Alles in der Natur entwickelt sich dem einen ewigen Gesetz gemäß nach einem siebenfältigen Prinzip. Darum hat jeder Planet, in ähnlicher Weise wie der Mensch, seine sieben Prinzipien oder sieben Sphären. Von diesen sieben Sphären ist die niedrigste und die stofflichste (in der Erdkette) unserer Kenntnis völlig zugänglich, während die anderen sechs außerhalb unserer Kenntnis und für irdische Augen unsichtbar sind. Jede solche Weltenkette ist sozusagen eine Inkarnation oder ein Nachkomme einer anderen, niedrigeren und toten Kette. Diese sieben Sphären entsprechen den Prinzipien des Menschen. Unsere Erdkette ist also eine Inkarnation oder ein Abkömmling der älteren Mondkette.

Hier ein Diagramm der Planetenkette und Auszüge aus der Geheimlehre, die zu diesem Diagramm gehören.

„Wenn eine Planetenkette in ihrer letzten (siebenten) Runde ist, sendet ihre Kugel A, bevor sie endgültig ausstirbt, ihre ganze Energie und ihre «Prinzipien» in ein neutrales Zentrum latenter Kraft, in ein «Layazentrum», und beeindruckt dadurch einen neuen Kern aus undifferenzierter Substanz oder Materie, das heißt, sie versetzt ihn in Tätigkeit oder verleiht ihm Leben... Wir wollen uns die sechs Mitgloben des Mondes vorstellen - Äonen bevor der erste Globus von unseren sieben Globen entwickelt worden war - in genau derselben Position in Beziehung zueinander wie die Mitgloben unserer Kette jetzt in bezug auf unsere Erde. Es wird nun leicht sein sich weiter vorzustellen, daß Globus A der Mondkette Globus A der Erdkette belebt und - stirbt; daß Globus B der Mondkette danach seine Energie in den Globus B der... Erdkette sendet ...; daß der Mond (unser Trabant) dann sein ganzes Leben, seine ganzen Energien und Kräfte in den niedrigsten Globus unseres planetarisches Ringes, den Globus D, unsere Erde ausströmt. ... Der Mond ist unleugbar der Trabant unserer Erde, aber dies macht die Theorie nicht ungültig, daß er der Erde alles bis auf seinen Leichnam gegeben hat. ... Und nachdem der Mond alles in ein neues Zentrum übertragen hat, wird er seinem Wesen nach ein toter Planet, in dem seit der Geburt unseres Globus die Rotation nahezu aufgehört hat.»

«Warum sollten Venus und Merkur keine Trabanten haben und wodurch wurden sie, wenn sie existieren, gebildet? Die Astronomen, wissen es nicht», weil - sagen wir - die Wissenschaft nur einen einzigen Schlüssel besitzt, um damit die Geheimnisse der Natur zu enthüllen - den Schlüssel der Materie, während die okkulte Philosophie sieben Schlüssel hat und das erklärt, was die Wissenschaft nicht sieht. Merkur und Venus haben keine Satelliten, aber sie haben «Eltern», ebenso wie die Erde. Beide sind viel älter als die Erde, und bevor diese ihre siebente Runde erreicht, wird ihre Mutter, der Mond, spurlos verschwunden sein, ebenso wie die «Monde» der anderen Planeten verschwunden sind, oder auch nicht - je nachdem, da es Planeten gibt, die mehrere Monde haben - wieder ein Mysterium, das kein ödipus der Astronomie gelöst hat.

... Der Mond ist jetzt die kalte Restmasse, der Schatten, der hinter dem neuen Körper hergezogen wird, in den seine Lebenskräfte und «Prinzipien» übertragen worden sind. Er ist nun verurteilt, die Erde lange Zeitalter hindurch ewig zu verfolgen, von seinem Nachkommen angezogen zu werden und ihn anzuziehen. Beständig ausgesaugt von seinem Kind (der Erde), rächt er sich dadurch an ihm, daß er es durch und durch mit dem schändlichen, unsichtbaren und vergifteten Einfluß durchtränkt, der von der okkulten Seite seiner Natur ausstrahlt. Darum ist er ein toter und doch lebendiger Körper. Die Teilchen seines verwesenden Körpers sind voll aktiven und vernichtenden Lebens, obwohl der Körper, den sie gebildet hatten, seelenlos und leblos ist. Darum sind seine Ausstrahlungen gleichzeitig nützlich und schädlich - dieser Umstand findet seine Parallele auf Erden in der Tatsache, daß das Gras und die Pflanzen nirgends saftiger und üppiger sind als auf Gräbern, während die Friedhöfe oder Leichenausdünstungen gleichzeitig tödlich wirken. ... Die Natur und die Eigenschaften des Mondes waren jedem Okkultisten bekannt, aber für die Physiker sind sie ein verschlossenes Buch geblieben.»

«Zum Nutzen derer, die die Lehre von den siebenfältigen Weltenketten im Solaren Kosmos nicht gelesen haben mögen, oder wenn sie sie gelesen, aber nicht verstanden haben, ist die Lehre kurz gefaßt folgendermaßen:

1. Alles ist sowohl im metaphysischen als auch im physischen Universum siebenfältig. Daher werden jedem siderischen Körper, jedem Planeten, ob sichtbar oder unsichtbar, sechs zu ihm gehörende Globen zugeordnet. Die Evolution des Lebens geht auf diesen sieben Globen oder Körpern, vom ersten bis zum siebenten, in sieben RUNDEN oder sieben Zyklen vonstatten.

2. Diese Globen (oder Sphären) werden durch einen Prozeß gebildet, den die Okkultisten «die Wiedergeburt von Planetenketten» (oder Ringe) nennen. Wenn die letzte oder siebente Runde einer solchen Kette begonnen worden ist, beginnt der höchste oder erste Globus «A» auszusterben, gefolgt von allen übrigen bis zum letzten, anstatt wie in ihren vorhergehenden Runden in eine gewisse Ruhezeit - oder «Verdunklung» einzutreten. Die planetarische Aullösung (Pralaya) ist nahe, und ihre Stunde hat geschlagen. Jeder Globus muß sein Leben und seine Energie auf einen anderen Planeten übertragen.

3. Unsere Erde, als sichtbare Vertreterin ihrer unsichtbaren höheren Mitgloben, ihrer «Herren» oder «Prinzipien», muß, ebenso wie die anderen, sieben Runden durchleben. Während der ersten drei bildet und verdichtet sie sich, während der vierten festigt und verhärtet sie sich, während der letzten drei kehrt sie allmählich zu ihrer ersten... Form zurück: Sie wird sozusagen vergeistigt.

4. Ihre Menschheit entwickelt sich erst in der vierten - unserer jetzigen Runde -vollständig. Bis zu diesem vierten Lebenszyklus wird sie nur in Ermangelung eines passenderen Ausdrucks als «Menschheit» bezeichnet. Wie die Raupe, die zur Puppe und zum Schmetterling wird, geht der Mensch, oder vielmehr das, was ein Mensch wird, während der ersten Runde durch alle Formen und Naturreiche hindurch, und während der beiden folgenden Runden durch alle menschlichen Formen. Wenn der MENSCH zu Beginn der vierten Runde in die gegenwärtige Reihe von Lebenszyklen und Rassen auf unserer Erde anlangt, ist er die erste Form, die auf ihr erscheint, nur das Mineral- und Pflanzenreich gingen ihm voraus - und selbst das letztere muß seine weitere Evolution durch den Menschen entwickeln und fortsetzen. ... Während der drei zukünftigen Runden wird die Menschheit, ebenso wie der Globus (Planet), auf dem sie lebt, ewig danach streben, ihre ursprüngliche Form, die einer Dhyan-Chohanischen Schar, wieder anzunehmen. Der Mensch strebt danach, ein Gott zu werden und dann - GOTT, wie jedes andere Atom im Universum.

5. Jeder Lebenszyklus auf Kugel D (unsere Erde) besteht aus sieben Wurzelrassen. Sie beginnen mit der ätherischen und enden mit der geistigen, und zwar nach zwei Grundprinzipien - der physischen und der moralischen Evolution, vom Anfang der irdischen Runde an bis zu ihrem Ende. (Die eine ist eine «Planetenrunde» von Globus A bis Globus G, dem siebenten; die andere ist die «Globusrunde» oder die Erdrunde (ein Zyklus von sieben Rassen].)...

6. Die erste Wurzelrasse, das heißt die ersten «Menschen» auf Erden (abgesehen von der Form), war die Nachkommenschaft der «himmlischen Menschen», die in der indischen Philosophie mit recht die «Mondväter» oder Pitris genannt wurden, von denen es sieben Klassen oder Hierarchien gibt....»

Bedenke, daß: «Jede «Runde» eine neue Entwicklung herbeiführt und sogar einen vollständigen Wechsel in der mentalen, psychischen, geistigen und physischen Beschaffenheit des Menschen, und daß alle diese Prinzipien sich in einer beständig aufsteigenden Stufenfolge entwickeln...

...In jedem neuen Manvantara muß sich eine begrenzte Anzahl von Monaden entwickeln und durch ihre Assimilation von vielen aufeinanderfolgenden Persönlichkeiten (oder Inkarnationen) immer vollkommener werden. ... Obgleich daher die Scharen von mehr oder weniger fortgeschrittenen Monaden fast unberechenbar sind, sind sie doch noch endlich, wie alles in diesem Universum der Differenzierung und Endlichkeit.

...Unser Mond war der vierte Globus (Sphäre in der Mondkette) der Reihe und war auf derselben Wahrnehmungsebene wie unsere Erde. ... Wenn Globus A der neuen Kette bereit ist, inkarniert sich die erste Klasse oder Hierarchie von Monaden von der Mondkette auf ihm im niedrigsten Naturreich, und so fort der Reihe nach. Das Resultat davon ist, daß nur die erste Klasse der Monaden den menschlichen Entwicklungszustand während der ersten Runde erreicht, da die zweite Klasse auf jedem Planeten (Globus oder Sphäre) nicht Zeit hat, dieses Stadium zu erreichen, weil sie später ankommt. Die Monaden der zweiten Klasse erreichen daher den Anfang der menschlichen Stufe erst in der zweiten Runde, und so fort bis zur Mitte der vierten Runde. Aber an diesem Punkt - und in dieser vierten Runde, in der das menschliche Stadium vollständig entwickelt sein wird - schließt sich die Tür zum Menschenreich, und von da an ist die Zahl der «menschlichen Monaden», das heißt, der Monaden auf der menschlichen Entwicklungsstufe, abgeschlossen. Denn die Monaden, die das menschliche Stadium bis zu diesem Zeitpunkt nicht erreicht haben, werden sich infolge der Evolution der Menschheit so weit im Rückstand befinden, daß sie das menschliche Stadium erst am Ende der siebenten und letzten Runde erreichen. Darum werden sie in dieser Kette keine Menschen sein, sondern die Menschheit eines zukünftigen Manvantaras bilden, und sie werden damit belohnt werden, daß sie tatsächlich auf einer höheren Stufe «Menschen» werden und auf diese Weise ihre karmische Entschädigung empfangen.»

Die Monadenschar kann in ungefähr drei große Klassen eingeteilt werden.

1. Die am höchsten entwickelten Monaden (die Mondgötter oder «Geister», die in Indien Pitris genannt werden), deren Aufgabe es ist, in der ersten Runde den ganzen dreifachen Zyklus des Mineral-, Pflanzen- und Tierreiches zu durchlaufen in ihren ätherischsten, hauchdünnen und rudimentärsten Formen, um sich in die Natur der neu gebildeten Kette zu kleiden und sie zu assimilieren. Sie sind jene, die die menschliche Form zuerst erreichen (wenn man im Bereich des fast Subjektiven überhaupt von Form sprechen kann) auf Globus A in der ersten Runde. Sie bahnen aisoden Weg für das menschliche Element während der zweiten und dritten Runde und verkörpern es. ...

2. Jene Monaden, die das menschliche Stadium während der dreieinhalb Runden zuerst erreichen und Menschen werden.

3. Die Nachzügler, die Monaden, die zurückgeblieben sind und auf Grund karmischer Hindernisse die menschliche Stufe während dieses Zyklus oder dieser Runde überhaupt nicht erreichen werden. ...

...Jedem vernünftig Denkenden ist klar, daß eine MONADE weder vorwärtsschreiten noch sich entwickeln oder auch nur durch die wechselnden Zustände, durch die sie hindurchgeht, beeinflußt werden kann. Sie ist weder von dieser Welt noch von dieser Ebene und kann nur mit einem unzerstörbaren Stern göttlichen Lichts und Feuers verglichen werden, der auf unsere Erde herabgeworfen worden ist als Rettungsanker für die Persönlichkeiten, denen sie innewohnt. Es ist Aufgabe der Persönlichkeiten, sich an sie anzuklammern und durch die Teilhabe an ihrer göttlichen Natur Unsterblichkeit zu erlangen. Wenn die Monade sich selbst überlassen bleibt, klammert sie sich an niemanden an, sondern wird wie die «Planke» durch den rastlosen Strom der Evolution zu einer anderen Inkarnation getrieben.»

„Die Evolution der äußeren Form oder des Körpers um den astralen herum wird durch die irdischen Kräfte bewirkt, ebenso wie es in den niedrigen Naturreichen der Fall ist. Aber die Evolution des inneren oder wirklichen MENSCHEN ist rein geistig. Es handelt sich nun nicht mehr um ein Hindurchgehen der persönlichen Monade durch viele verschiedenen Formen der Materie - im besten Fall begabt mit Instinkt und Bewußtsein auf einer ganz anderen Ebene - wie im Falle der äußeren Evolution, sondern um eine Reise der «Pilgerseele» durch verschiedene Zustände, nicht nur der Materie, sondern des Selbstbewußtseins und der Selbstwahrnehmung oder einer Wahrnehmung durch Apperzeption.

Die MONADE bricht aus ihrem Zustand geistiger und intellektueller Unbewußtheit heraus, überspringt die beiden ersten Ebenen - die dem ABSOLUTEN zu nahe sind, um irgendeine Wechselbeziehung mit etwas auf einer niedrigeren Ebene zu gestatten - und begibt sich direkt zur Ebene der Mentalität. Aber im ganzen Universum gibt es keine Ebene mit einem weiteren Spielraum oder einem weiteren Tätigkeitsfeld in seinen fast endlosen Abstufungen von perzeptiven und apperzeptiven Eigenschaften als diese Ebene, die ihrerseits eine angemessene kleinere Ebene für jede «Form» hat, von der «mineralischen» Monade an bis zu der Zeit, wo diese Monade durch Evolution zur GÖTTLICHEN MONADE erblüht. Doch während dieser ganzen Zeit ist sie dennoch ein und dieselbe Monade und unterscheidet sich nur in ihren Inkarnationen während ihrer beständig aufeinanderfolgenden Zyklen von teilweiser oder totaler Verdunkelung des Geistes oder der teilweisen oder vollständiger Verdunkelung der Materie - zwei polare Gegensätze - je nachdem, ob sie in die Bereiche mentaler Geistigkeit emporsteigt oder in die Tiefe der Stofflichkeit hinabsteigt.»

„Man könnte fragen: Was sind «die lunaren Monaden», über die wir gerade gesprochen haben? Die Beschreibung der sieben Klassen von Pitris wird später folgen, aber jetzt können einige allgemeine Erklärungen gegeben werden. Es muß jedem klar sein, daß sie Monaden sind, die ihren Lebenszyklus auf der Mondkette beendet haben, die tieferstehend als die Erdkette ist, und die sich auf dieser Erdkette inkarniert haben. Aber noch einige weitere Einzelheiten können hinzugefügt werden, obgleich sie zu nahe an verbotenes Gebiet grenzen, um vollständig behandelt werden zu können. Das letzte Wort des Mysteriums wird nur den Adepten bekanntgegeben, aber man kann sagen, daß unser Satellit nur der grobe Körper seiner unsichtbaren Prinzipien ist. Da wir erkennen, daß es sieben Erden gibt, so gibt es auch sieben Monde, von denen nur der letzte sichtbar ist. Das gleiche gilt für die Sonne, deren sichtbarer Körper eine Maya, eine Reflektion genannt wird, ebenso wie es beim Körper des Menschen der Fall ist. «Die wirkliche Sonne und der wirkliche Mond sind ebenso unsichtbar wie der wirkliche Mensch», sagt ein okkulter Grundsatz.»

„In Wahrheit ist der Mond nur in einer Hinsicht ein Trabant der Erde, nämlich darin, daß er physisch um die Erde kreist. ... Obwohl diese Behauptung überraschend erscheinen mag. fehlt ihr doch nicht die Bestätigung wissenschaftlicher Erkenntnis. Es zeigt sich durch die Gezeiten, durch die zyklischen Veränderungen in vielen Krankheitserscheinungen, die mit den Mondphasen zusammenfallen. Das kann im Wachstum bei Pflanzen verfolgt werden und ist sehr bezeichnend in den Phänomenen bei der menschlichen Empfängnis und Schwangerschaft. Die Bedeutung des Mondes und sein Einfluß auf die Erde wurden in jeder Religion des Altertums anerkannt, besonders in der jüdischen, und ist von vielen Beobachtern psychischer und physischer Phänomene bemerkt worden. Aber soweit der Wissenschaft bekannt ist, beschränkt sich die Wirkung der Erde auf den Mond auf physikalische Anziehung, die ihn veranlaßt, in seiner Umlaufbahn zu kreisen. Und sollte ein Gegner darauf bestehen, daß diese Tatsache allein ein ausreichender Beweis dafür ist, daß der Mond tatsächlich auch auf allen anderen Aktionsebenen der Satellit der Erde ist, kann man mit der Frage antworten, ob eine Mutter, die um die Wiege ihres Kindes herumgeht und den Säugling überwacht, ihrem Kind untergeordnet oder von ihm abhängig ist. Obgleich sie in einer Hinsicht sein Trabant ist, ist sie doch bestimmt älter und vollständiger entwickelt als das Kind über das sie wacht.

Es ist also der Mond, der die größte und wichtigste Rolle spielt, sowohl bei der Bildung der Erde als auch bei der Bevölkerung derselben mit Menschenwesen. Die «Lunaren Monaden» oder Pitris, die Vorfahren des Menschen, werden in Wahrheit zum Menschen selbst. Sie sind die «Monaden», die in den Evolutionszyklus auf Globus A eintreten und die, während sie die Planetenkette (Globen-Sphären) umlaufen, die menschliche Form entwickeln, wie soeben gezeigt wurde. ... Diese «Monaden» oder «göttlichen Funken» sind also die «Mond vorfahren», die Pitris. Denn diese «Mondgeister» müssen «Menschen» werden, damit ihre «Monaden» eine höhere Tätigkeitsebene und Selbstbewußtsein erlangen können, das heißt die Ebene der Manasa-Putras, jene, die die «unvernünftigen» Hüllen, die von den Pitris erschaffen und belebt wurden, im letzten Teil der dritten Wurzelrasse (vierte Runde) mit «Verstand» begaben.

l. Sie heißen Manasa-Putras oder Die-mit-Verstand-Begabten, die Söhne des Lichts oder die Solaren Vorahnen. Unsere Menschheit verdankt ihnen also ihre beschleunigte Evolution.

2. Auf dieselbe Art und Weise wie die Monaden oder Egos der Menschen der siebten Runde unserer Erde, nachdem unsere eigenen Globen A, B, C, D, etc. sich von ihrer Lebensenergie getrennt, andere Layazentren beeindruckt und dadurch jene ins Leben gerufen haben, die dazu ausersehen sind, auf einer noch höheren Seinsebene zu leben und zu wirken - genau so werden die Erdvorfahren jene erschaffen, die sie übertreffen werden.» Es hat mich gefreut, über Deine feurigen Zeichen zu hören. Die Vision einer Kerzenflamme ist höchst charakteristisch für das Entzünden der Zentren. Manchmal kann man eine solche Flamme über einem leuchtenden Knoten von sozusagen dicken Fäden (Nerven) sehen. Auch die farbigen Funken deuten auf das Erwachen der Zentren hin. Die Wärme des Herzens ist ein schönes Zeichen.

Es ist auch charakteristisch, leuchtende Zickzacklinien zu sehen. Ich habe sie während des letzten Sommers mehrere Male gesehen, und sie störten meine Arbeit, weil sie die Blätter, die ich zum Schreiben benutzte, dicht bedeckten. Sie deuten die Kämpfe in der überirdischen Welt an. Fahre fort mit Deinen Beobachtungen und schreibe sie auf. Man darf solche Beobachtungen an sich selbst nicht vernachlässigen. Die Menschen verlieren die Beobachtungsgabe, doch es ist notwendig, sich selbst zu erkennen.


18. November 1935

Ich freute mich sehr über Dein feines Verständnis für die Legende vom Schatz der Welt. Natürlich hat jedes Zeichen viele Bedeutungen. Dieser Schatz ist ein Bruchstück des Hauptschatzes, der in der Feste des Lichts gehütet wird. Die Sendung dieser Gabe hat seit unvordenklichen Zeiten eine herannahende Ära einer vorherbestimmten Vereinigung und Macht in dem Land bedeutet, in dem sie erscheint. Alle großen Einiger und Gründer von Nationen haben sie besessen. Der Osten ist besonders reich an Legenden über diese Gabe des Orion, und die Völker Asiens suchen sie überall. Ossendowski, der Verfasser des Buches Tiere, Menschen und Götter, hörte von diesen Legenden. Es gibt viele verschiedene Versionen derselben, die mehr oder weniger richtig sind.

Auch das weiße Pferd, Erdeni Mori, von Tibet und der Mongolei, das Chintamani (den Schatz der Welt) trägt, steht mit diesem Ereignis in Beziehung. Die Legende, die in Auf Östlichen Kreuzwegen berichtet wird, beruht auf Wahrheit. Nach dieser Legende bringt dieser Schatz ein ganz besonderes Bündnis mit sich. das erfüllt werden muß. Das Kästchen, das in der Legende erwähnt wird, gehört dem dreizehnten Jahrhundert an und soll aus Leder angefertigt worden sein, das im Besitz von Salomon gewesen war. Viele alchimistische Symbole sind in das Leder eingeprägt. Dem berühmten Rabbi Moses de Leon, der den Zohar zusammenstellte, wurde während der Judenverfolgung in Spanien Obdach von einer deutschen vornehmen Edelfrau geboten. Sie bot ihm und anderen verfolgten Juden Zuflucht auf ihren Landgütern, und als Zeichen der Dankbarkeit schenkte er ihr einen Talisman und dieses kostbare Stück Tierhaut. Die Dame ließ aus diesem wertvoller Leder ein kleines Kästchen anfertigen, und darin wurde der Talisman aufbewahrt. Die Sage erwähnt, daß der Schatz, nachdem eine neue Macht sich etabliert hat, zur Feste des Lichts zurückkehren wird.

1936 war ein Jahr, das in Weissagungen in allen Heiligen Schriften des Altertums erwähnt wurde, und die Berechnungen der Ereignisse, die mit diesem Jahr übereinstimmen, wurden in der Cheopspyramide gefunden. Doch wer kann dieses Ereignis verstehen und annehmen, das in das Fundament der Neuen Welt gelegt werden wird? Zweifellos wird sich während dieses Jahres viel ereignen, nicht nur in den höheren überirdischen Sphären, sondern auch auf Erden werden viele Omen offenbart werden. Ich werde eine Seite aus der Lehre anführen:

«Ein bemerkenswertes Jahr nähert sich. Aber viele begreifen die Bedeutung der gegenwärtigen Ereignisse nicht. Selbst diejenigen, die gehört haben, möchten die Ereignisse nach ihrer eigenen Vorstellung ausgeführt haben. Gewöhnlich wünscht jeder seiner Natur entsprechend, aber beobachtet die gegenwärtigen Ereignisse ohne Vorurteil. Spannt Eure Aufmerksamkeit aufrichtig an im Bewußtsein, daß ein großes Datum bevorsteht. Tauben werden Euch nicht nur einen Olivenzweig, sondern auch ein Eichen- und ein Lorbeerblatt bringen. Ebenso sind Unsere Opfergaben kein zufalliges Ereignis, sondern sind wie Stufen der Zukunft. Wahrhaftig, unabänderlich sind die Daten großen Wissens. Lernt, den schöpferischen Konflikt zu lieben. Versteht, Euer Ohr an die Erde zu legen und Euer Herz in großer Erwartung zu erleuchten. Laßt die Unwissenden Böses wünschen, die Daten weben trotzdem das Gewebe der Welt. Lernt zu unterscheiden. Lernt, dem Vorherbestimmten entgegenzufliegen. Es gibt viele Gewänder und Schleier, doch die Bedeutung ist ein und dieselbe. Das vorherbestimmte Jahr nähert sich.

Ernst und angespannt, jedoch auch freudig sollte dieses Jahr von denjenigen auf der Erde durchlebt werden, die weise sind. Ich bestätige eine mächtige Rotation von Energien, doch auch dabei ist es möglich, die Schlafenden zu erwecken. Nicht offensichtlich erscheint der König der Herrlichkeit, doch die Weisen hören Seinen Schritt. Laßt die Toten ihre Toten begraben und freut Euch an der Gestaltung des Lebens.

Gewisse weitsichtige Menschen sprechen über das herannahende Ende der Welt. Wenn sie es beschreiben, reden sie so, wie sie in der Elementarschule zu denken gelehrt worden sind. Man kann sie dafür wenig verantwortlich machen, da ihr Kopf von Kindheit an mit den haarsträubendsten Ideen angefüllt worden ist. Und doch fühlen sie, daß etwas zu Ende geht. Obgleich sie es verschwommen erkennen, hat ihr Geist doch eine Vorahnung von einer gewissen Veränderung. Sie werden falsche Propheten genannt, aber ein solches Urteil ist ungerecht, denn auf ihre Weise fühlen sie das Ende einer überalterten Welt. Nur sind sie nicht fähig, die äußeren Zeichen zu erkennen. Wahrhaftig, die Stunde naht, wo überflüssige Schuppen zu fallen beginnen und die Welt des Lichtes in Freude ins Dasein zu kommen beginnt. Die wichtigsten Vorgänge können sichtbar-unsichtbar ausgeführt werden.

Wenn Vorwarnungen gegeben werden, ist es leichter, Ereignisse zu erkennen. Etwas wird bereits geboren. Eine Explosion ist schon vorbereitet, aber die Massen eilen zur Rennbahn. Alte Seher wußten von vielen Veränderungen, die den Geschichtsforschern heute klar sind. Aber ihre Zeitgenossen wußten nur, wie man alle diejenigen, die weitsehend waren, steinigt. Ist es heute nicht ebenso?» (Feurige Welt III, 488, 490-492)

Alle kosmischen Daten, alle Verbindungen der Himmelskörper nähern sich dem Ende des großen Zyklus, und die Menschheit muß neu belebt werden. Die feurigen Energien erreichen die Erde zur vorherbestimmten Zeit, und wir können große Veränderungen erwarten, die das Erwachen des Geistes herbeiführen müssen. Das Ende der Herrschaft Luzifers naht. Die Neue Rasse wird geboren.

Natürlich war Salomo definitiv eine historische Gestalt, auch der Tempel Saloos ist keine Mythe.

Die großen Inkarnationen der sieben Kumaras oder der Söhne der Vernunft -der Söhne des Lichtes - waren in alten Zeiten unter den Eingeweihten aller Länder und Völker zu finden, und später unter den großen Geistern jüngerer Epochen. Während der ganzen Evolution unseres Planeten verdanken wir diesen großen Geistern den Fortschritt unseres Bewußtseins. Sie inkarnierten sich in allen Rassen und Nationen an der Schwelle einer neuen Bewußtseinsveränderung und bei jeder neuen Wende in der Weltgeschichte. Die größten Ebenbilder des Altertums stehen mit diesen Söhnen des Lichtes in Zusammenhang. Der Fall Luzifers begann mit der Zeit von Atlantis. Später konnte er als Ravana, dem Gegner Ramas, dem Helden der epischen Dichtung Die Mahabharata, erkannt werden. Die Großen Geister übernahmen unermüdlich die schwierigsten Aufgaben im Leben, aber wenige ihrer Zeitgenossen verstanden auch nur teilweise die Erhabenheit und Selbstentsagung dieser wahren Menschengötter. Kaum jemand kann die ganze Bedeutung Ihrer schöpferischen Tätigkeit auf der irdischen Ebene und in den überirdischen Welten verstehen. Viele schöne Mysterien existieren im Kosmos, und wenn der Geist mit ihnen in Berührung kommt, wird das Herz mit Erhebung und unendlicher Dankbarkeit für diese Geister, die Schöpfer unseres Bewußtseins, erfüllt. Während endloser Jahrtausende verzichteten Sie in selbstaufopferndem Dienst um des Wohls der Menschheit willen auf die höchsten Freuden der Feurigen Welt, und mit blutigem Schweiß hielten Sie Wacht, nahmen die Domenkrone an und leerten den Giftbecher, der Ihnen von den Händen der Menschheit gereicht wurde, deren Wohltäter Sie waren. Wenn der Schleier von den Mysterien beseitigt wird, werden viele Herzen zittern wegen der Verbrechen, die an diesen Errettern verübt worden sind.

Du hast recht, das Studium der Lehre des Lebens erfordert eine äußerst sorgfältige Haltung. Man sollte sehr vorsichtig an die unvorbereiteten Bewußtseine herantreten.

Wahrhaftig, nichts entwickelt sich so langsam wie das Bewußtsein. „Es ist wichtig zu verstehen, in welchem Grade das Bewußtsein der Menschen erstarrt ist. Darum gebt ihm keine Nahrung, die es nicht aufnehmen kann. Neben dem Schweren gebt auch das Leichte, sonst werden die Menschen nicht zuhören. Die Briefe der Lehrer sind unvermeidlich verschiedenartig, weil sie an verschiedene Bewußtseine gerichtet sind. Dies ist kein Widerspruch, sondern einfach die beste Art und Weise. Gewöhnt Euch also daran, so sorgfältig mit Bewußtseinen umzugehen wie mit Feuer.»

Wir müssen große Geduld üben, und nur durch sorgfältige Beeindruckung können wir dem Denken der Menschen eine neue Richtung geben; nicht durch Niederreißen der alten Vorstellungen, sondern durch das allmähliche Erweitem ihrer Bedeutung. Natürlich erfordert jeder Mensch ein individuelles Herantreten.

Das vorige Jahr war besonders ereignisreich durch die Angriffe auf erleuchtete Unternehmen. Und doch, gute Omen waren sogar noch zahlreicher. Für die Geburt neuer Energien sind diese Zusammenstöße des Lichtes mit der Dunkelheit notwendig. Für Heilzwecke muß Wasser bewegt werden; nichts ist schlimmer als stehende Gewässer. Gewiß, wir kennen die Quelle, die die Flugblätter unterstützt, die denen ähneln, die Du erwähnt hast. Aber schließlich ist eine solche Literatur nur bei Menschen mit niedriger mentaler Stufe beliebt, die kein unabhängiges Urteil besitzen und in Selbstsucht und Selbsttäuschung versunken sind. Die weisen Worte des Konfuzius sind auf sie nicht anwendbar, der sagte, daß derjenige, der weder auf Verleumdung reagiert, die langsam vom Gehirn absorbiert wird, noch auf Beleidigungen, die wie wunde Stellen dem Körper wehtun, weise genannt werden kann. Wer weder üble Nachrede noch Beleidigungen beachtet, kann weitsichtig genannt werden. Genau, Weitsichtigkeit weist auf die Bedeutungslosigkeit aller üblen Nachrede angesichts der historischen Wahrheit hin, wenn die Höhere Gerechtigkeit ihr Urteil im Weltmaßstab verkündet.

Was inneren Verrat anbetrifft, so befassen wir uns hier natürlich mit okkulten Gesetzen. Es dürfte kein reines Bauwerk des Lichtes gegeben haben, das in unserem Zeitalter des Kali-Yuga nicht verraten wurde, und da wir die drohendste Zeit von Armageddon erleben, sind die Verräter sogar noch zahlreicher und intensiver in ihrer Wut. Wie es heißt: „Vor den kommenden Daten sind die Dunklen besonders wütend.»

Wir wurden vor heimtückischem Verrat gewarnt, aber wir hofften, ihn so lange wie möglich aufzuschieben, das heißt bis zu einer besseren Verbindung der Himmeiskörper.

Aber die Verräter konnten sich unter dem Druck des schwarzen Jahres mit sieben Finsternissen nicht zurückhalten und warfen ihre Masken ab. Bessere Aspekte sind jedoch nicht fern, und darum beobachten wir gelassen die Entwicklung dieses Wahnsinns. Dieser Verrat wurde, wie ich Dir bereits schrieb, durch Habgier und Ehrgeiz verursacht. Einer beschloß, die Lorbeeren für sich selbst zu ernten und die Früchte der Arbeit aller anderen Mitarbeiter an sich zu reißen. N.K. baute alles auf dem Prinzip des gemeinschaftlichen Eigentums auf wie auch mit weitgehendem gesellschaftlichen und öffentlichen Wissen. Aber gerade das gefiel jemand nicht, und während N.K. fort war, begann der Verräter, indem er günstige Umstände ausnutzte, seine Methoden der widerrechtlichen Besitzergreifung in die Praxis umzusetzen, die während der vierzehn Jahre Zusammenarbeit gründlich geplant worden waren. Dabei wurde ihm von gewissenlosen juristischen Beratern geholfen. Die Mikrobe der Diktatur ist ansteckend.

Aber wir wissen, wie die Großen Lehrer Verräter betrachten. „Der Lehrer erlaubt den Beginn eines neuen Schrittes. Verrat ist eine charakteristische Eigenschaft eines solchen Aufstiegs. Der Lehrer hält die Erscheinung von Beschimpfung für nützlich. Der Lehrer betrachtet das Auftischen von Verleumdungen als eine wunderbare Opfergabe. Das Äußern von Verleumdungen ruft Spannung in der Atmosphäre hervor, und jede Spannung ist bereits ein Aufstieg. Laßt die Unwissenden tanzen, sie erregen die Wellen. Die Verräter werden vernichtet werden.» Wir werden also in völliger Gemütsruhe und im Vertrauen auf die Führende Hand fortfahren zu bauen.

Mancher wird allerdings fragen: „Wie konnte solchen Verrätern gestattet werden, sich zu nahem?» Aber wir sollten Judas, Devadatta, Cassius, Brutus und alle Mörder und Verräter nicht vergessen, deren Zahl Legion ist. Verrat folgt einer großen Errungenschaft wie ein Schatten, und gerade durch Verrat kann die Größe einer Errungenschaft erst ermessen werden. H.P. Blavatsky und Graf St. Germain und jene Lichtträger, die unserer Zeit näher stehen, kannten viele dunkle Verräter, aber dadurch wurde ihr Name nur um so größer.

Vor diesen beiden schwarzen Jahren wurde ein neues Zeichen von Großem Vertrauen offenbart, das nach allen alten Heiligen Schriften und Prophezeiungen den Anfang der Neuen Epoche kennzeichnet. So werden die Zeichen des Lichtes und der Dunkelheit verflochten. Mein Brief ist mit Einzelheiten getüpfelt, aber das Leben mit seiner ganzen Kompliziertheit ist es ebenfalls. Ich möchte meinen Brief nicht gern negativ enden, deshalb schließe ich mit folgendem:

„Wir wollen uns über die Offenbarung des Sieges freuen. Die Menschen werden ihn eine Zeitlang noch nicht erkennen, aber er ist bereits hier. Wartet, Ihr Ungeduldigen,

nicht das Auge, sondern das Herz entscheidet den Sieg. Wenn ein feuriger Bau bereits in der Subtilen Welt verwirklicht ist, dürfen sich die Herzen der Erbauer freuen. Diejenigen, die schlafen, fühlen nicht, wenn sie aus dem Haus hinausgetragen werden, aber der Weltraum singt bereits.» (Feurige Welt III, 485)


26. November 1935

Ich stimme durchaus zu, daß der gekreuzigte Dieb wahrscheinlich nicht schlechter und vielleicht sogar besser war als viele der angesehenen Pharisäer und Sadduzäer.

Viele Stufen sind jedoch zwischen einem Dieb und einem hohen Geist. Die Behauptung Vivekanandas, die Du angeführt hast, bleibt gültig, aber da wir das Karmagesetz kennen, müssen wir verstehen, daß mit Befreiung das Erwachen des Geistes und seine Befreiung von der Macht der Dunkelheit gemeint ist. Wahrhaftig, wir wissen, daß eine aufrichtige Reue vor dem Tode zusammen mit den letzten reinen Gedanken und dem mächtigen Streben zum Höchsten den Geist in völliger Entsprechung dieser Schwingung oder dieses Strebens in die Sphären der Subtilen Welt trägt. Die Worte Christi verstärkten das Streben des Diebes noch mehr und sein Geist wurde befähigt, sich zu erheben und zu einer noch höheren Stufe emporzusteigen. Nicht nur die Sündlosen und Heiligen finden auf ähnliche Weise Ruhe im Devachan. Jede gute Tat, die wir vollbracht haben, empfängt ihre eigene Belohnung.

Polarität kann nicht verschwinden, denn das ganze Dasein ist auf Polarität begründet, und Feuer - dieses lebenserschaffende Element - ist in seinem göttlichen Ursprung, zweifach.

Ebenso bedeutet Einheit nicht das Verschmelzen zu einer einzigen Form. Daher haben weder der häßliche Zwitter noch siamesische Zwillinge noch Menschen mit einem doppelten Rückgrat einen Platz in der Evolution der Schönheit des Kosmos. Die Bedeutung des Daseins liegt tatsächlich in einer unendlichen Verschiedenartigkeit von Formen mit einer grundlegenden feurigen Einheit.

Und nun hinsichtlich des Blutes und der Ansteckung. Ich werde einige Paragraphen aus dem dritten Band der Feurigen Welt zitieren:

«Die Menschen forschen nach den Ursachen von Ansteckung, nach den Eigenschaften von Blut und Samen, aber sie vergessen vollständig, daß ihnen psychische Energie zugrundeliegt. Sie bewahrt vor Ansteckung; sie ist in den Eigenschaften von Ausscheidungen zu finden. Es ist zwecklos, eine mechanische Übersicht gesammelter Informationen in Betracht zu ziehen, wenn der Beteiligung von psychischer Energie keine Beachtung geschenkt wird. Die Menschen nennen eine gewisse Immunität ein Einfließen von Glauben, aber nicht grundlos wird ein Zustand von Ekstase die Ausstrahlung der Feurigen Welt genannt. Und eine solche Ausstrahlung schützt den Menschen vor Ansteckung. Sie reinigt die Absonderungen, sie ist wie ein Schild. Daher ist ein Zustand von Freude und innerer Erhebung die beste Vorbeugung. Wer Entzücken des Geistes kennt, ist bereits gegen viele Gefahren gefeit. Selbst gewöhnliche Ärzte wissen, wie veränderlich der Zustand des Blutes und der Sekretionen ist. Aber nur wenige bringen dies mit dem geistigen Zustand in Zusammenhang.

Man sollte sich nicht sklavisch an Statistiken halten, man kann in Irrtum verfallen. Es ist noch nicht lange her, daß das mentale Niveau nach dem Schädelumfang berechnet wurde. Psychische Energie ist also größtenteils vergessen worden.» (Feurige Welt III, 450-451)

Ich füge noch einen Paragraphen aus demselben Buch hinzu, von dem ich annehme, daß er wertvoll für Dich sein wird.

„Wenn wir über Geist und Materie sprechen, sollten wir an die höhere Bedeutung der Materie denken. Wenn wir jedoch über die Befreiung des Geistes reden, beziehen wir uns auf jene Offenbarungen, die stoffliche Lebenseinheiten genannt werden können. Man muß verstehen, daß wir, wenn wir über diese Vereinigungen in verschiedenen Formen sprechen, einen Abstieg des Geistes voraussetzen. Denn der Geist, der in der Materie offenbart worden ist, muß gemeinsam mit der Materie nach den höheren Funktionen streben. Materie wird zu schöpferischer Tätigkeit, die Lebensformen hervorruft, angetrieben, und der Geist muß insbesondere wissen, wie heilig der Aufenthalt in der Materie ist. Der kosmische Begriff des Weiblichen Prinzips als Materie ist so erhaben - die Wahrheit geht so weit über das irdische Verständnis hinaus! Nur ein reines und erhabenes Bewußtsein weiß diesen Vergleich zu würdigen. Es ist schwer, Geist von Materie zu trennen.» (Feurige Welt III, 304) Ohne Materie ist Geist nichts.

Von vielen Seiten kommen lichttragende Nachrichten und Omen über die herannahende Epoche. Jede große Epoche wird von einem besonderen himmlischen Omen begleitet, das unfehlbar jahrundertelang erscheint. Das Erscheinen dieses Omens fand im Januar 1934 statt. Die Sterne befanden sich in gewissen Verbindungen. Wir sollten stark, in feierlichem Ernst und freudig sein. Fahre fort mit Deiner nützlichen Arbeit!


7. Dezember 1935

Man kann nur bedauern, daß die Menschen, die Du erwähnt hast, anscheinend weder mit den östlichen philosophischen Systemen und Lehren noch mit der Geheimlehre von H.P. Blavatsky vertraut sind. Daher wissen sie nicht, wer die Kumaras, die Söhne des Lichtes, die mit Verstand begabten Söhne etc. sind, die darin erwähnt werden. Und selbst wenn sie die Geheimlehre gelesen haben, wissen sie nicht, wie sie den Schlüssel das nächste Mal umdrehen sollen. Es gibt eine einzige Kette der Hierarchie des Lichts, die sich bis in die Unbegrenztheit fortsetzt, und alle wahren Lichtträger, die auf unserer Erde erscheinen und die noch auf Erden sind, sind Glieder derselben. Sicherlich, die Söhne des Lichtes, die am Ende der dritten Rasse unserer Runde aus den höheren Welten (Venus und Jupiter) zu unserem Planeten kamen, um die Evolution der Menschheit zu beschleunigen, sind die Größten Geister, die an der Spitze der Hierarchie des Lichtes stehen, die uns auf Grund von Karma am nächsten und zugänglichsten ist. Sie sind die Erzeuger unseres Bewußtseins, Ihnen verdanken wir unsere mentale Entwicklung. Und natürlich gehören Sie zur Kette der Erbauer des Kosmos. Jeder derartige Erbauer muß durch die menschliche Evolution hindurchgehen, damit Er später als Leiter dieses und jenes Planeten aufsteigen kann. Aber da die Evolution unendlich ist, beginnen alle diese Erbauer, nachdem sie einen Evolutionszyklus vollendet haben, einen anderen und werden wiedergeboren, aber auf höheren Welten. Denke tiefer über den Begriff Unbegrenztheit nach.

Was die Behauptung der Person betrifft, die Du erwähnst, so wäre es interessant. in erster Linie ausfindig zu machen, was er meinte, wenn er sagte, daß die himalayischen Mahatmas erdgeboren sind. Denn genau genommen können wir nur den Fürsten dieser Welt und alle Erdbewohner, die seinem Strahl entsprechen, als den erdgeborenen Geist und auf Erden geborene Geister betrachten. Denn jeder Same des Geistes wird unter einem gewissen Himmelskörper geboren, der während eines ganzen Manvantaras sein Leitstern bleibt. Der Fürst dieser Welt gehört daher zur Eide, und auf Grund seiner früheren Errungenschaften auf einem anderen Planeten und wegen eines kosmischen Rechtes ist er der Hausherr der Erde. Natürlich stehen ihm die Geister am nächsten, die ebenfalls unter dem Strahl geboren sind, der dem seinen) entspricht. Aber es gibt viele Geister auf unserer Erde, die wegen ihrer Essenz schon höheren Schwingungen ausgesetzt sind oder die das Potential der Energien anderer Welten besitzen, die zu unserem Sonnensystem gehören, sogar der, die so fern sind wie Uranus und Neptun. Außerdem sollten wir berücksichtigen, daß das Leben aller Naturreiche vom Mond auf unseren Planeten übertragen wurde. Aus diesem Grund wird in der Geheimlehre auf die zweifachen Vorfahren der Menschheit hingewiesen - auf die Lunaren und Solaren. Die Mondvorfahren wurden in Wahrheit die heutige Menschheit oder vielmehr die Mehrheit derselben, während die Sonnenvorfahren jene Söhne des Lichtes sind, die die selbstaufopfernde Arbeit der schöpferischen Tätigkeit zum Wohl des ganzen Kosmos übernahmen. Sie kamen, wie bereits gesagt, am Ende der dritten Rasse unserer Runde aus den höheren Welten zu unserem Planeten. Seit dieser Zeit haben Sie sich beständig am Anfang aller Rassen und vor allen großen Ereignissen inkarniert, damit Sie dem Bewußtsein der Menschen jedesmal einen neuen Impuls geben konnten. Wahrlich, Ihr Leben ist mit selbstentsagenden, heroischen Errungenschaften gepflastert. Wahrlich, Sie leerten viele Giftbecher. Zur Zeit von Atlantis waren die Gründer der Großen Bruderschaft auf der Heiligen Insel. Sie sind auch die Hüter der transhimalayischen Feste während unserer Rasse.

Gewiß, es ist den Mahatmas des Himalayas nicht möglich, mit den Auren der Erdbewohner lange in Kontakt zu sein. Sie können nicht einmal in der Atmosphäre der Täler bleiben wegen dem Mangel an Übereinstimmung der Schwinungen. Darum ist ein längerer Kontakt beiderseits schädlich, und im Falle der Erdbewohner kann er sogar gefahrlich sein. So wurde zu Zeiten von H.P. Blavatsky der Mahatma K.H., der länger mit der Aura der Täler in Berührung war als die anderen Mahatmas, von Seinem Hierarchen zur Erholung in die Feste zurückgerufen. Wir wissen auch, daß ein anderer Mahatma, als Er in die Berge von Sikkim kam, um Blavatsky zu sehen, fast ununterbrochen ein spezielles Präparat von Ozon einatmen mußte. Wir wissen auch, daß weder Buddha noch Christus lange in den Städten und mitten unter den Menschen bleiben konnten und daß sie sich oft in die Wüste zurückziehen mußten.

Die himalayischen Mahatmas leben in völliger Einsamkeit und nehmen nur einen, höchstens zwei Kandidaten in einem Jahrhundert in ihre Feste auf. Natürlich kommen Ausnahmen vor. Aber Sie senden Ihre Jünger und jüngeren Brüder, um sich mit einem speziellen Auftrag auf Erden zu inkamieren und lenken und überwachen sie von ihrer Kindheit an. Die okkulten Bande, die während vieler Jahrtausende hergestellt worden sind, machen den geistigen Kontakt leicht, und das beschleunigte Offnen der Zentren und ihre feurige Umwandlung, die den feurigen Kanal für das Hellhören und Hellsehen ergibt, wird möglich. Aber sogar bei einer derartigen Bereitschaft des Geistes muß der Bruder-Jünger ein absolut standhaftes Streben und große Intensität offenbaren, der Führenden Hand zu folgen. Viele Prüfungen muß er erdulden, sogar auf der letzten Stufe. Und die Schwierigkeiten häufen sich und scheinen zuweilen unüberwindlich. Trotz alledem sind Judasse unvermeidlich auf dem Pfad, damit der Pfad des Lichtes lebendiger eingeprägt werden kann. Das Symbol des Leerens des Giftbechers bleibt untrennbar vom Pfad des Dienstes für die Menschheit.

Zuweilen berufen die Mahatmas Ihre Jünger auf eine gewisse Zeit in eines Ihrer Ashrams. Hier bereiten Sie ihren Organismus für die heilige Aufnahme subtiler Energien vor und unterrichten sie. Dies war der Fall bei H.P. Blavatsky, die drei Jahre in Ihrem Ashram verbrachte, ehe sie der Welt die Geheimlehre gab. Aber Du hast ganz recht, wenn Du sagst, daß wir uns nicht mit Fragen abgeben sollten, welche hierarchischen Grade die himalayischen Brüder in der Kette der Unbegrenztheit einnehmen. Wir müssen mit dem Großen Lehrer arbeiten, Der uns berief, und erkennen, daß der Evolutionsgrad Seines Geistes vorläufig unerreichbar für uns ist. Möge Gott uns helfen, uns Ihm am Ende unseres planetarischen Manvantaras nähern zu können.

Und nun, in einem Buch der Lehre ist ein Paragraph, der auf viele irdische Lehrer angewandt werden könnte. Hier ist er:

„Der Lehrer, der Unduldsamkeit nicht überwunden hat, kann die Zukunft nicht gestalten. Die Lehre wird für die Zukunft gegeben. Der Geist kann keine Fortschritte machen, ohne Vervollkommnung zu fördern. Zwar ist es möglich, die Aufmerksamkeit von Zuhörern zu fesseln, aber es ist viel notwendiger, eine Vorwärtsbewegung hervorzurufen. Der Lehrer verbietet nicht, verschiedene Bücher zu lesen. Jeder, der sich fürchtet, bürdet sich eine Begrenzung auf, aber der Führer fordert zu einer weiten Erkenntnis auf. Er wird den Menschen nicht vom Guten in all seinen Aspekten abhalten. Diese Freisinnigkeit des Geistes ist unerläßlich. Wer nicht einmal zuzuhören wünscht, fürchtet sich bereits vor etwas. Der feurige Zustand erfordert also weite Pforten und die schnellsten Hügel.» (Feurige Welt III, 560)

Du hast auch recht, daß die Erwartung eines augenscheinlichen Zeichens vom Lehrer, um uns einen Antrieb für verstärkte Arbeit zu geben, als eine Versuchung angesehen werden sollte und eine Schwäche des Strebens andeutet. Im Buch Agni Yoga ist ein schöner Paragraph:

„Zu Ihm, dem großen Erleuchteten, kam ein Schüler und bat um ein Wunder: «Nach dem Wunder werde ich Glauben haben.» Der Lehrer lächelte traurig und offenbarte ihm ein großes Wunder.» Nun», rief der Schüler, «bin ich bereit, unter Deiner Führung durch die Stufen der Lehre zu gehen.» Aber der Lehrer sagte, indem Er zur Tür wies: «Geh, Ich brauche dich nicht mehr!» « (Agni Yoga, 95)

Wahrlich, gesegnet sind die, die glauben, ohne sehen zu müssen, denn dies beweist, daß ihr Geist diesen Glauben aus früheren Leben mitgebracht hat und daß sich der Kelch ihrer Errungenschaften seiner letzten Ansammlung nähert.

Ich heiße Deine Bemühungen um Selbstverbesserung willkommen. Ich schlage vor, daß Du täglich über Deinen Fortschritt Buch führst. Schreibe auf, wie weit es Dir gelungen ist, wenigstens einen der Ratschläge anzuwenden, den Du Dir aus der Lehre gewählt hast, oder eine Gewohnheit aufzugeben, die Deinen Fortschritt hindert. Solche täglichen Notizen sind sehr nützlich für einen Test oder eine Prüfung, nachdem eine gewisse Zeit verflossen ist.

Alle Deine geistigen Sendungen sind gut, und natürlich solltest Du sie fortsetzen. Das ist eine rein östliche Sitte. Was das Begleiten dieser Sendungen mit verschiedenen Haltungen der Hände und Finger anbetrifft, kann ich nur sagen, daß Du damit fortfahren solltest, wenn Du fühlst, daß es Dir hilft. Das Wichtigste bei allen Sendungen ist das Gefühl von Wärme im Herzen. Keine Bewegungen oder Rhythmen oder Gesänge helfen, wenn das Herz erstarrt ist. Der Schlüssel zu allen Errungenschaften ist im Herzen, in seinen feurigen Energien.

Sicherlich ist jeder hohe Geist ein Reservoir von lebensverleihenden Energien, die die Umgebung beständig erleuchten. Ein Kern, der von drei solchen Geistern gebildet wird, kann Wunder wirken. Die Große Hierarchie des Lichtes ist das kosmische Reservoir solcher Kräfte.

Ja, jeder Rauch ist schädlich; besonders Tabakrauch.

Und nun, sei nicht entmutigt. Mit strebendem Herzen fahre mit Deiner Arbeit fort. Armageddon ist in voller Raserei. Breit ist die Schwelle des Jahres 1936. Im Augenblick trinken auch wir den Giftkelch, doch Mut und Streben verlassen uns nicht. Wir lieben Kampf, da wir im Kampf unsere Kräfte stählen und unsere Fähigkeiten verfeinern. Da wir vom vorherbestimmten Sieg der Kräfte des Lichtes wissen, laßt uns den Dunklen mutig entgegentreten.

Gerade vor der Morgendämmerung erscheint der Himmel von den Tälern aus besonders dunkel, aber jene, die auf dem Berg stehen, sehen bereits das kommende Licht


7. Dezember 1935

Die Annäherung zum Licht verlangt von uns nicht nur moralische, sondern auch physische Reinheit. Auf gewissen geistigen Stufen ist eine gewisse physische Hygiene absolut notwendig. So sollte kein Tier in den Wohnräumen erlaubt sein, und sogar Vögel sollten im Schlafzimmer nicht gestattet werden, denn das Niedrige zieht das Niedrige an. Im Zusammenhang damit werde ich einen Paragraphen aus Feurige Welt III anführen.

„Offenbarungen können entweder subtil oder mit der dichten Welt verbunden sein. Nicht selten stärken sich dunkle Wesen (aus der Subtilen Welt) durch die Gegenwart irdischer Geschöpfe, die sie anziehen. Daher können streunende Hunde oder Katzen oder Mäuse oder lästige Insekten erscheinen. Dunkle Wesen stärken ihre Substanz durch Tiere. Wiederholt hat die Lehre auf Beteiligung der Tierwelt an subtilen und niedrigen Erscheinungen hingewiesen. Manchmal können sie nicht ohne die Mitwirkung von Tieren erscheinen. Doch für den mutigen Geist sind solche Erscheinungen belanglos. ... Für die Wissenschaft ist es sehr wichtig, diese Beziehung der Tiere zur Subtilen Welt zu kennen. Ich rate davon ab, Tiere im Schlafzimmer zu haben. Gewisse Menschen empfinden selbst, wie praktisch solche hochwichtigen Vorsichtsmaßnahmen sind, andere dagegen streben sozusagen danach, unsichtbare Gäste anzuziehen.» (Feurige Welt III, 473)

Wenn schon derartig gegen Hunde und Vögel Einwände erhoben werden, was kann man dann über Katzen sagen, deren Natur tatsächlich zu den dunklen Ordnungen gehörig betrachtet wird? Man sollte Tiere gern haben und Mitleid mit ihnen fühlen, aber es ist abscheulich, die falsche Sentimentalität zu sehen, mit der gewisse Menschen sie überhäufen.

„Wer hat gesagt, daß man wie wahnsinnig entsagen muß? Dann bleibt der Wahnsinn.» Ist es nicht der Irrsinn der Heuchelei, alles fortzugeben und dann Hilfe von anderen zu erwarten? Und wenn die Hilfe verweigert wird, gehässig zu werden, was gewöhnlich geschieht. Leider wird oft eine gewisse Art des Gebens in der geheimen Hoffnung gemacht, den gegebenen Betrag hundertfältig zurückerstattet zu bekommen. Aber es wird vergessen, daß nur jene hundertfach empfangen, die am allerwenigsten daran denken, irgendetwas zu erhallen. Wer also das große Gesetz des Gleichgewichts oder der rechten Entsprechung oder der Zieltauglichkeit nicht versteht, kann kein wahrer Anhänger der Lehre des Lichtes werden.

Du schreibst, daß der Brief über Gott noch immer einige Menschen entrüstet. Es ist wirklich erstaunlich, wie die Menschen sogar in ihren eigenen allgemein anerkannten Heiligen Schriften und Religionen die Begriffe nicht verstehen und ableugnen! So bleiben die Worte: „Kein Mensch hat Gott je gesehen» und „Gott ist ein verzehrendes Feuer» sogar heute noch tote Worte für sie.

Der feurige Leiter des Hellhörens wird für den direktesten, den nächsten und heiligsten gehalten. Nur jemand, der den Okkultismus nicht kennt, könnte glauben, daß die Briefe, selbst wenn sie durch die sogenannte „okkulte Post» ausgeliefert werden, einen engeren Kontakt beweisen als der direkte feurige Leiter des Hellhörens, den die ganze Weiße Bruderschaft unter sich gebraucht. Alle Bücher der Lehre weisen auf direkten Kontakt hin. Könnte das Experiment mit Agni Yoga ohne einen direkten Kontakt mit dem Großen Lehrer durchgeführt werden? Alle Bücher wurden und werden tatsächlich vom Großen Lehrer auf der Grundlage dieses Experimentes gegeben.

Intrigen sind nicht weit von Verrat entfernt, darum sollten wir Vorsicht üben. Urteilsvermögen ist die erste Qualität auf dem Jüngerschaftspfad, und es ist nicht leicht zu erlangen. Der Jünger muß für alle Möglichkeiten des Lebens gerüstet sein. Wie kann er sonst den großen Auftrag als Mitarbeiter des Kosmos erfüllen?

Ich verstehe durchaus, daß die Schönheit und strenge Selbstdisziplin und Errungenschaft im Leben, die ich in meinen Briefen bestätige, über das Bewußtsein vieler hinausgeht und vielen nicht gefällt. Aber ich halte es für sündhaft, Sentimentalität zu befürworten, die auf falschen Vorstellungen beruht. Ich habe mein möglichstes getan, ihren Geist emporzuheben, aber ich kann es bestimmt nicht dadurch tun, indem ich den Menschen im Stil von L. Visionen mit falschem Glanz biete. Ja, die Merhzahl der Menschen sind große Heuchler, wenn sie darauf bestehen, daß sie die Wahrheit und nichts als die Wahrheit wissen wollen. Tatsächlich fürchten sie sich vor der Wahrheit am allermeisten, immer und bei allem.

Statt einer nüchternen Lebensauffassung erwarten die Menschen süße Träume, die sie trösten können, und leichte Errungenschaften im Umfeld von Magie durch „okkulte» Romane. Aber die Krone des Arhats wird nur von den Stärksten erlangt, in der höchsten Spannung der Errungenschaft und durch ein mächtiges, unerschütterliches Streben des Herzens, das durch blutige Tränen des Leidens während vieler Leben gereinigt worden ist. Das Herz des Arhats muß alle Freuden und auch alle Leiden und Schmerzen des irdischen Pfades durchmachen, er muß den ganzen Giftkelch trinken. Wahrlich, schwer ist der Pfad des Aufstiegs, besonders auf den letzten Stufen. Er kann mit einem Aufstieg im Dunkeln über steile Basaltfelsen verglichen werden, wenn die Hand vergeblich nach einem Vorsprung sucht, an dem sie sich festhalten könnte. Förden strebenden Geist sind jedoch Handgriffe vorbereitet, und erst im letzten Augenblick völliger Erschöpfung, vor einem Fall, wird die besorgte Hand Unterstützung gewähren. Dies war auch meine Erfahrung während mein Herz fast brach unter der unglaublichen Spannung, die ich während eines solchen Aufstiegs fühlte. Ja, viele Symbole des schweren Aufstiegs sind offenbart worden. Außerdem ist das gänzliche Leeren des vollen Giftbechers bei der Vollendung des Pfades unvermeidlich. Doch trotz alledem, wenn der Geist erhabene Freuden gekannt hat, wenn die Schönheit der höheren Welten erkannt wird, rufen alle diese Schwierigkeiten keine Furcht hervor, sondern bringen sogar ihre eigene Freude, denn sie künden das nahe Ende des Pfades an. Daher muß auch ein Judas erscheinen, um das Licht des Pfades stärker hervorzuheben. Und nun zu Deinen Fragen:

1. Vergiß nicht, daß man sich nicht auf alle Arten von Moschus von verschiedneen Tieren verlassen sollte. Nur das Moschustier frißt die nützliche Nahrung, die im männlichen Tier die Gleichgewicht hervorrufende Substanz erzeugt. Darum ist der Moschus der Zibetkatze nicht so gut, denn ihm fehlt diese ins Gleichgewicht bringende Substanz. Er kann auch anregen, aber er stärkt nicht. Die Sekretion des Bibers ist etwas besser, jedoch nicht so gut für längeren Gebrauch. In Birkhähnen ist Moschus zu finden, aber es hat wenig Zweck zu versuchen, die Substanz von ihnen zu produzieren, weil sie so sehr wenig besitzen. Am besten ist es, Moschustiere zu züchten. Natürlich sollten alle Arten von Moschus nur vom medizinischen Standpunkt in Betracht gezogen werden. Für die Parfümerie ist bereits ein Ersatzmittel gefunden worden, das sogenannte Muskon. Man kann hoffen, daß dank dieser Entdeckung ein äußerst wertvolles Tier nicht gänzlich ausgerottet werden wird.

2. Ich halte alle antiaphrodisischen Präparate für absolut schädlich. Eine mächtige Kraft ist in sexueller Energie vorhanden, der Grundlage der Lebens- und Schöpferkraft. Darum sollte man versuchen, sie ins Gleichgewicht zu bringen und richtig zu lenken, aber jede künstliche Unterdrückung ist nicht statthaft. In einigen Fällen erzielt intensive schwere Arbeit ausgezeichnete Resultate. Alle Lehren des Altertums weisen darauf hin, daß wir unsere Emotionen oder das, was gewöhnlich Leidenschaft genannt wird, nicht unterdrücken, sondern ausgleichen und verfeinem sollten. In diesem Zusammenhang könntest Du Erleuchtung, 333, nochmals durchlesen.

3. Die Worte der Lehre: „Aber Ich sage zu Eurem Nutzen, daß Ihr Meinen Namen häufiger anrufen solltet» bedeuten bestimmt eine weise und inbrünstige Wiederholung, denn wie kann sonst die Verbindung mit dem erwählten Lehrer hergestellt werden? Eine derartige Wiederholung oder Bewahrung im Gedächtnis wird in allen Lehren stets empfohlen, während der MISS BRAUCH der Wiederholung des Namens verurteilt wird, wenn nämlich die Menschen die heiligen Namen in einer äußerst unpassenden Umgebung zwecklos in ihrem Gespräch gebrauchen.

4. „Für kosmische Daten werden «verkörperte Gefässe» auserwählt....» (Erleuchtung, 207). Und die Antwort ist: Das ganze Leben wird durch kosmische Daten genau aufgebaut. Diese Daten sind durch das Zusammentreffen des gereiften Karmas einer gewissen Nation oder sogar von Nationen, mit bestimmten Verbindungen der Himmelskörper gekennzeichnet, und die Resultate sind neue Veränderungen in der historischen Bewegung von Völkern oder im Leben des Planeten.

5. „Was für Gefasse?» Die Antwort: In allen Lehren wird gerade der Mensch mit einem Gefäß verglichen, das das Göttliche Feuer enthält. Zur Ausführung eines gewissen Auftrags innerhalb der kosmischen Daten werden die Diener des Lichts, oder wie sie zuweilen genannt werden „die auscrwählten Gefässe», zur Erde gesandt, nachdem sie jahrtausendelang erprobt worden sind. Sie wählen Mitarbeiter aus, die ihnen durch Karma zugeführt werden, aber wenn sich diese Mitarbeiter schließlich als unwürdig oder schädlich für die Arbeit erweisen, können sie sie durch andere ersetzen. Du weißt natürlich, daß längere Zusammenarbeit eine gewisse okkulte Verbindung erschafft, die nicht leicht ohne beiderseitige schädliche Folgen abgebrochen werden kann. In solchen Fällen, wenn Mitarbeiter ersetzt werden müssen, ist das Dazwischentreten des Lehrers erforderlich. Die erwählten älteren Mitarbeiter (oder die „offenbarten Gefässe») können sich an den Lehrer wenden und ihn bitten, sie von den Wirkungen der Aura des Ausscheidenden zu befreien.

6. „...Laßt uns die Ausführungen über die Lebenskraft von Daten und die Spiegel der Zukunft zum Abschluß bringen.» (Erleuchtung, 207) Die Antwort ist: Das, was oben hinsichtlich der kosmischen Daten erwähnt wurde, erklärt auch ihre Vitalität Hinsichtlich der Spiegel - dies betrifft die Prognose der Zukunft auf der Grundlage von existierenden Daten. Und diese Spiegel oder Visionen, die durch ein spezielles Verfahren auf einer polierten metallischen Oberfläche erzeugt werden, sind erst von dem Augenblick an wahr, an dem sie beginnen und soweit der Geist desjenigen, der mit der Prognose in Beziehung steht, standhaft und unerschütterlich in seinem Streben ist. Wenn er jedoch unschlüssig ist, wird sich der Spiegel der Zukunft in Uberreinstimmung mit diesen Schwankungen des Geistes verändern. Aus diesem Grunde befürworten alle Lehren Standhaftigkeil und Entschlossenheit des Geistes. Nur wenn man solche Entschlossenheil besitzt, kann man aufbauen und auf allen Pfaden beschützt werden. Der Strahl kann nur denjenigen schützen, der dem angedeuteten Licht entschlossen folgt und nicht von ihm abweicht. Darum werden nur jene „Gefässe» für kosmische Daten bestimmt und gesandt, die gründlich auf ihre Standhaftigkeit der Aspiration geprüft worden sind. Ich werde eine Stelle aus Neues Zeitaller - Gemeinschaft zitieren:

„Warum wird die Entdeckung von Zeichen der Zukunft mit dem Weben verglichen? Bei der Arbeit des Webers sind die Kettfäden von einer bestimmten Farbe, und Gruppen von Fäden werden der Farbe entsprechend eingeteilt. Es ist leicht, die Kettfäden zu bestimmen und man kann die Gruppe der Fäden leicht finden, aber das Muster dieser Gruppe erlaubt verschiedene Kombinationen, die von tausend augenblicklichen Einzelheiten abhängig sind. Talsächlich wird die innere Beziehung des Menschen selbst die wesentliche Voraussetzung sein. Wenn seine Aura zu sehr schwanken sollte, dann wird die Prognose relativ sein. Dann wird sie einem gewissen Spiel gleichen, bei dem man aus ein paar verstreuten Punkten eine bestimmte Figur identifizieren muß.

Wo ist also das beste Ferment, mit dem man das Schwanken der Aura festigen kann? Das beste Ferment ist Streben. Es ist unmöglich, einen ungestüm gelenkten Körper zu verletzen oder zu zerschmettern. Das in Bewegung befindliche Streben erlangt Gesetzmäßigkeit, und weil es gesetzmäßig ist, wird es unwiderstehlich, denn es nimmt den Rhythmus des Kosmos an.

Aud diese Weise geht vor im Kleinen wie im Großen, und Eure Struktur wird unvergleichlich, kristallen, kosmisch, kurz gesagt - wird schön sein!

Streben, nichts sonst, hat die Herrschaft über die Elemente zur Folge, denn die grundlegende Qualität der Elemente ist Streben. In diesem Zustand bringt Ihr die Elemente in Einklang mit der höheren Schöpferkraft des Geistes und werdet zu Hütern des Blitzes. Der Mensch soll zum Hüter des Blitzes werden. Glaubt es, nur durch Streben werdet Ihr siegen.

Streben ist das Boot des Arhats. Streben ist das offenbarte Einhorn. Streben ist der Schlüssel zu allen Höhlen. Streben ist der Hügel des Adlers. Streben ist der Strahl der Sonne. Streben ist die Rüstung des Herzens. Streben ist die Lotosblüte. Streben ist das Buch der Zukunft. Streben ist die offenbarte Welt. Streben ist die große Menge der Sterne.» (Neues Zeitalter - Gemeinschaft, 56 und 55)

Bewahre also Dein Streben, denn es gibt allen Wissensgebieten einen Antrieb. Streben ist der Schlüssel zum Schloß.

Und nun zum Spiegel - der Erfindung des Teufels. Darüber wird in Auf Östlichen Kreuzwegen gesprochen. Natürlich sollte das allegorisch verstanden werden. Der Spiegel des Teufels ist ein Symbol für die Anhänglichkeit des Menschen an seine Persönlichkeit oder sein Egoismus. Der Spiegel des Teufels reflektiert gerade das eigene Ich, während der göttliche Mikrokosmos den Makrokosmos reflektiert.

Ich begrüße Deine Entschlossenheit. Sei nicht betrübt über das Aufdecken der wahren Gesichter der Menschen und über die unvermeidliche Einsamkeit. Diese Enthüllung der wahren Gesichter der Menschen ist untrennbar von der großen Schule des Lebens, und auf der letzten Stufe begegnet man Verrat. In allen Lehren ist das Symbol des Leerens des Giftbechers durch alle Lichtträger eingeprägt. Die Schönheit der Errungenschaft wird tatsächlich durch diese Offenbarungen der Dunkelheit betont. Den bedeutungsvollsten Ereignissen folgte fürchterlichster Verrat. Du solltest also mutig und entschlossen sein und Dich nicht durch irgendwelche Ungeheuer beunruhigen lassen. Wie es heißt - man sollte aus den Beispielen der Agression lernen.


9. Dezember 1935

Ich bin hocherfreut, über die Gründung der Abteilung „Einheit der Frauen» zu hören, und ich begrüße die Idee, ein Kindertheater zu organisieren, mit ganzem Herzen. Das Theater ist tatsächlich ein mächtiges, vielleicht das allermächtigste Mittel, den Charakter der Kinder und der Jugend zu bilden. Das Theater kann, wenn die Stücke gut gewählt werden, die Jugend tatsächlich anregen, die großen Leitbilder nachzuahmen und junge Seelen zu Errungenschaft und Heldentum anspornen. Damm sollte diesem Plan die größte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zu diesem Zweck sind die Mysterien aus dem Leben der großen geistigen Arbeiter für das Gute und die Legenden über Nationalhelden besonders geeignet. Diese fesselnden, erhabenen, moralischen Vorbilder können den Respekt für die Begriffe Ehre und Würde des Menschen vergrößern - Qualitäten, die heutzutage so leicht außer acht gelassen werden - und wenn sie fehlen, folgt Verderb. Mit Recht sollte man, damit die Samen Frucht tragen, gerade mit den Kindern beginnen.

Du erkundigst Dich über die «Einheit der Frauen». Ich sah darin eine Idee universaler Einheit zum Zweck der Hebung der Bewußtseinsstufe der Frauen in allen Ländern und zur Bestätigung der Frauenrechte, nicht durch Gewalt und häßliche Kundgebungen nach Art der Frauenrechtlerinnen, sondern vielmehr durch Selbstvervollkommnung und die Entwicklung unserer Möglichkeiten. In die Aktivität der „Einheit der Frauen» sollte auch das Programm den „Gemeinschaften der Heroischen Schwestern» einbezogen werden, über die ich Dir bereits geschrieben habe. Sicherlich sollte jedes Programm den örtlichen Gegebenheiten und vorhandenen Möglichkeiten angepaßt werden. Ja, die Frauen sollten sich tatkräftig zur Verteidigung ihrer Rechte und der ihrer Kinder erheben und vermittels Wort und Tat das sittliche und kulturelle Niveau ihrer betreffenden Länder emporheben.

In Amerika gibt es viele nützliche Organisationen, in denen Frauen eine sehr aktive Rolle spielen. Unter diesen Bewegungen sollten wir auf die sogenannte Chautauqua hinweisen. Diese Organisation strebt an, den abgelegensten Ortschaften im Lande die Möglichkeit zu geben, mit den gegenwärtigen Errungenschaften auf allen Gebieten der Wissenschaft, der Kunst und der Sozialbewegungen bekannt zu werden und gleichlaufend dazu auch einen Überblick über die Weltereignisse und eine Beurteilung derselben zu vermitteln, wobei natürlich die allgemeine Bildungsstufe der Zuhörer in Betracht gezogen wird. Zu diesem Zweck werden spezielle Vortragsredner und Künstler aufgefordert, und es gelingt ihnen gewöhnlich, während des Sommers große Strecken zurückzulegen. Die Menschen, die in diesen Ortschaften leben, werden im voraus über ihr Kommen in Kenntnis gesetzt, und gewöhnlich wird ein besonderes Gebäude vorbereitet oder große Zelte werden aufgeschlagen, die die Truppe mitbringt. Ich hörte von einer Dame, die auf eine solche Tour ging, daß die Eintrittskarten gewöhnlich lange im voraus verkauft sind. Diese Organisation ist finanziell recht erfolgreich und ihre Aktivitäten nehmen ständig zu. Allerdings müssen sie auch Zirkuskünstler in ihr Programm aufnehmen, denn diese ziehen noch immer den größten Prozentsatz des Publikums an. Und doch können infolge dieser zusatzlichen Zugnummer auch nützliche, pädagogische Programmnummern geboten werden. Aud diese Weise zieht diese Chautauqua durch ganz Amerika. Meist reisen sie mit dem Auto.

Beigefügt sind Tagehuchblälter von N.K., in denen er über die Frauenbewegung in Indien spricht. Darin wirst Du viele schöne und äußerst nützliche Ideen finden, und von vielen könntest Du Gebrauch machen. Natürlich sind die Umstände der Frauen im Westen viel besser als im Osten, trotzdem sind sie weit davon entfernt, gleiche Rechte zu haben. Erst wenn die Gleichberechtigung der Frauen im planetarischen Maßstab angenommen wird, werden wir sagen können, daß unsere Evolution die Stufe der Menschlichkeit erlangt hat. Augenblicklich sind wir in den meisten Fällen nur «Zweibeiner», wie der Große Buddha die Unwissenden und Böswilligen nannte. Das Gleichgewicht der Zwillingselemente ist die Grundlage des Lebens, und die Verletzung dieses Gesetzes hat unseren Planeten an den Rand der Zerstörung gebracht. Aber werden viele dies verslehen?

Was kann man über den Fortschritt des Paktes in Europa sagen? Es wird viel geredet und alle möglichen Versprechen werden gegeben, aber es ist schwer zu erkennen, was in der nächsten Zukunft aus ihnen werden mag. Im Augenblick ist Europa so sehr mit ganz anderen Erwägungen beschäftigt und steht an der Schwelle vieler Ereignisse. Ich weiß nur, daß die Vorstände des Paktes in vielen Ländern zu funktionieren begannen, aber dann hörten einige von ihnen bald auf zu existieren, weil es ihnen an Initiative und Beständigkeit mangelte. Das Haupthindernis ist überall der Mangel an richtigen Menschen. Aber wenn wir uns daran erinnern, daß es siebzehn Jahre dauerte, bis die Idee des Roten Kreuzes in der Welt durchgesetzt wurde, können unsere Freunde mit Recht stolz auf die bereits erzielten Resultate sein. und sie sollten sich für weiteren Fortschritt mit Geduld wappnen. Es freut mich, daß Du unsere Gegend liebst. Die Laboratorien sind noch im Bau und wir haben noch immer nicht die Mittel, sie auszustatten und Elektrizität zu installieren. Das erfordert eine sehr große Summe Geld, das wir nicht haben. Es ist uns klar, daß wir durch eine sehr schwierige Zeit hindurchgehen und daß es später leichter sein wird. Wenn wir einander begegnen; werde ich Dir von den außerordentlichen Schwierigkeiten erzählen, die wir ständig überwinden müssen. Aber wir lernen, jedes Hindernis zu begrüßen, denn wie könnte unsere Standhaftigkeit sonst geprüft und unsere Fähigkeiten und unsere Hingabc zum Lehrer bewiesen werden, Der bestandig über uns wacht und Seine Hilfe im letzten Augenblick sendet? Darum sind Deine Worte über die ernste und doch schöne Zeit, die wir jetzt erleben, meinem Herzen so nahe. Genau, ernst und schön ist unsere Zeit, in der die Hierarchie des Lichts zum ersten Mal so viele Zeichen auf unsere Erde herabsendet, wo so viele Rufe im Weltraum ertönen und so viel Licht und Wissen gegeben werden.

Du handelst weise, wenn Du Neulinge nicht sofort als Mitglieder in die Gesellschaft aufnimmst. Viel Urteilskraft muß geübt werden. Oft werden die wahren Gesichter der Menschen nicht so schnell enthüllt. Darum sind alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Ich freue mich mit Dir über den geistigen Fortschritt Deiner Freunde, die Deinem Herzen so lieb sind. Doch nichts wird die Wärme des Herzens ersetzen, und darum glaube ich, daß überall, wo Du wachsam beobachtest, alles gut gehen wird.

Laßtuns mutig und strebsam die Schwelle zu vielen Ereignissen überschreiten. Wer wild wagen, gegen die Prinzipien der Lebendigen Ethik zu sprechen? Wer kann gegen Verfeinerung und die Einführung eines wahren Verständnisses für Kultur im Leben sein? Würde sich eine derartige Proteststimme nicht direkt gegen die Grundlage des Seins erheben?

Laß die Flügel des Geistes wachsen. Sie werden Dich über alle Abgründe hinweg tragen und Dein geheimer Wunsch mag sich erfüllen.


12. Dezember 1935

Vielen Dank für das interessante Buch über das kleine Mädchen, das Gedanken lesen kann. Solche Zeichen sind jetzt überall recht zahlreich, und es ist ratsam, eine Zusammenstellung zu machen. So schreiben unsere Lokalzeitungen während der letzten paar Tage über ein kleines Mädchen, das sich an ihr früheres Leben erinnert. Ich lege den Ausschnitt bei und auch die russische Übersetzung, die ihn zusammenfaßt. Ich zitiere auch ein paar Paragraphen aus den Büchern der Lebendigen Ethik über ein kleines Mädchen, das Gedanken lesen kann.

«Die Fähigkeit des Kindes, über das Ihr spracht, ist ein direkter Beweis für das früher Erwähnte. Wenn ein Kind Gebrauch von reiner psychischer Energie macht, weiß es das, was für andere unhörbar ist. Wenn jedoch der Wille des Verstandes wirkt, wird der Strom der Grundenergie abgebrochen. Es ist dennoch verordnet worden - seid einfach im Geist, was bedeutet, der reinen Energie erlauben zu wirken. Hindert ihren Strom nicht; begreift die Tatsache, daß Gewalttätigkeit des Verstandes den Menschen nur arm macht. So weiß ein Wissenschaftler nicht auf Grund seines Verstandes, welches Buch er vom Bücherbord nehmen sollte, sondern durch direktes Wissen. Die Menschen tun das Richtige, wenn sie in diesem nicht zu widerlegenden Wissen handeln.

Warum sind die Menschen erstaunt über viele Fälle von Kindern, die sich an ihre Vergangenheit erinnern? Gerade heutzutage werden viele solche eindeutigen Mittler zwischer dieser und der Subtilen Welt geboren. Sie erinnern sich auch an ihren Aufenthalt zwischen den irdischen Leben, aber die Menschen wissen nicht, wie sie sie darüber befragen sollten. Das wichtigste ist nicht, daß sie sich an vergrabenes Gold erinnern, sondern daß sie über kostbare Empfindungen reden können. Auf diese Weise findet eine Wiederannäherung der Welten statt, und dieser Umstand geht großen Ereignissen voraus. Aber lange Zeit werden viele nicht begreifen, in welchem Maße sich alles um sie herum verändert hat. Erinnert Euch an die Sage, wie der König zu seiner Enthauptung geführt wurde, jedoch so weit von der Wirklichkeit entfernt war, daß er unterwegs sehr besorgt über einen Stein war, der aus seiner Krone fiel.

Es ist wahr, daß es meistens Kranke und sogenannte anormale Menschen sind, die eine Verbindung mit dem Überirdischen offenbaren, und darin liegt ein großer Vorwurffür die Menschheit. Wahrlich, die Gesunden sollten die Nähe der Subtilen Welt spüren. Aber der Unterschied zwischen den Kranken und den Gesunden ist verworren geworden. Die Menschen haben ihren Verstand mit einer Kruste bedeckt, die zu Vorurteilen geführt hat. Hinter diesem Zaun ist die Subtile Welt nicht sichtbar. Sogenannte anormale Menschen sind gewöhnlich frei von Vorurteilen, und aus diesem Grund verlieren sie die Verbindung mit der Subtilen Welt nicht. Tatsächlich sehen die Menschen während einer Krankheit oft sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft; einige haben ihr vergangenes Leben betrachtet und vergessene Begabungen wiederentdeckt. Eine neue Grenze muß zwischen dem Zustand der Lethargie und echter Gesundheit gezogen werden. Neue Entdeckungen helfen nicht. Die Menschen müssen solche Schocks erhalten, daß sie fähig werden, ohne Fieber das Gedächtnis an die Vergangenheit und das Vorherbestimmte zu bewahren.

Während außerordentlicher Gefahren blitzt Hellsehen hervor, was bedeutet, daß es für ein gewisses Etwas möglich ist, die Ablagerungen im Bewußtsein aufzurütteln. Dasselbe ereignet sich während epileptischer Anfälle, bei denen sich für ihn. in den Worten des Kranken, die Himmel öffnen. Es bedeutet auch, daß Hellsehen unter irdischen Umstanden möglich ist. Es ist in Wirklichkeit nur von Augenblicksdauer, zu schnell, um durch irdische Zeit eingegrenzt zu werden. Auch in dieser blitzartigen Zeitlosigkeit ist eine Eigenschaft der Subtilen Welt offenbar. Natürlich sind auch Träume zeitlos, und doch können sie sehr viele Ereignisse enthalten. Durch verschiedene Beispiele können wir das ins Gedächtnis zurückrufen, was früher jedem bekannt war.» (Feurige Welt III, 535, 542, 545, 546)

Die Menschen erkennen nicht, daß die Quellen für große Ereignisse im Wechsel der welträumlichen Strahlen liegt, in der Wiederannäherung der Welten und im erneuerten Bewußtsein, das ein neues Verständnis für das Leben mitbringt. Viel ist bereits offenbart worden. So wollen wir dem Unwiederholbaren Jahr entgegengehen.


14. Dezember 1935

Hingabe zum erwählten Lehrer wurde in allen Lehren des Alterstums als eine notwendige und grundlegende Eigenschaft eines Jüngers angesehen. Gesegnet bist Du darum, wenn diese Eigenschaft Deinem Geist nicht fremd ist.

Du erwartest Duldsamkeit allen Gruppen gegenüber, die ihrer geliebten Lehre folgen (sicherlich der Lehre des Lichtes), und natürlich hast Du recht. Aber dann solltest Du weder betrübt noch entrüstet sein, wenn jemand anderes ebenso inbrünstig hingegeben zum Herrn M. ist wie Du zu Deinem erwählten Lehrer. Im Zusammenhang hiermit sind einige Zeilen im dritten Band der Feurigen Welt, die ich für Dich zitieren will.

„Die Lehre des Guten muß in all ihren Offenbarungen der Freund des Guten sein. Diese Wahrheit scheint einfach, doch böse Absicht versucht bestandig, sie zu entstellen. Der Lehrer des Guten muß betrübt sein, wenn er sieht, wie die Arbeiter des Guten unaufrichtig werden und wie sie einander ausschließen. Eine solche Verstümmelung des Guten findet statt, wenn jemand eine Last des Guten trägt, die ihm zuviel wird und jemand anderes versucht, eine doppelte Last zu tragen. Und wenn jemand es wagen wird, an eine dreifache Last zu denken, wird er nicht viele Helfer finden. Jahrmillionen sind für die Menschheit nicht genug gewesen zu lernen, sich über das Gute zu freuen, es als etwas von äußerster Nützlichkeit zu lieben. Die Lehre muß in allen Trägem des Guten ein Gefühl weitgehender Sympathie anregen. Sonst wird es nicht die Lehre des Guten sein, sondern eine Lehre des Egoismus.» (Feurige Welt III, 573)

Ich heiße Dich also als Apologet willkommen.

Mögest Du Deine Last des Guten freudig tragen.


17. Dezember 1935

Alles, was Du schreibst, ist höchst interessant. Das Leiden, das durch die Vergegenwärtigung der schrecklichen Katastrophe kommt, die unserem Planeten droht, wenn die Menschheit sich weigert zur Vernunft zu kommen, ist mir sehr vertraut. Von früher Kindheit an war ich selbst unter dem Druck der Vorahnung einer drohenden Katastrophe. Wiederholte Traumvisionen über die Zerstörung des Planeten hinterließen eine unauslöschliche Spur in meinem Bewußtsein. Ich werde auch die Tage nicht vergessen, wo ich, als ich erwachsen war, über die letzte Prüfungszeit für unseren Planeten in Kenntnis gesetzt und mir die drückende, absolute Dunkelheit offenbart wurde. Mehrere Tage lang nach diesem Erlebnis war ich in einem entsetzlich nervösen Zustand. Es heißt: „Nicht viele können diesen Feind des Planeten (absolute Dunkelheit) anblicken, ohne krank zu werden.» Jetzt habe ich natürlich dieses Grauen und diesen Druck überwunden, aber Traurigkeit verbleibt bei dem Gedanken an die Möglichkeit einer solchen endgültigen Vernichtung.

Und nun zu der Tatsache, daß N.K. nicht über das heutige Rußland spricht. Es sollte für jeden feinfühligen Geist verständlich sein. N.K. hat eine tiefe Liebe für sein Land und ist ihm äußerst treu ergeben. Dieses Gefühl ist so heilig, daß es einfach frevelhaft wäre, mit denen darüber zu reden, die es nicht verstehen oder gar feindlich gesinnt sind. Im Osten ist es üblich, nicht über das Heiligste zu sprechen, und in dieser Hinsicht gehört N.K. zum Osten. Sein Herz sieht und Weiß, was andere noch nicht verstehen können. Die Evolution macht ihren unveränderlichen kosmischen Lauf und eine große historische Auswahl findet auf dem ganzen Planeten statt. Alle, die ihr Land aufrichtig lieben, verstehen, wie sorgsam man es während einer schweren und schmerzlichen Übergangsperiode zu einem Neuaufbau behandeln muß. nachdem eine gigantische Explosion es bis in seine innersten Tiefen erschüttert hat. Unser Land hat den Weg zur Wiederherstellung bereits begonnen und sucht nach einem neuen Pfad. Die erfreuliche Erscheinung ist, daß die Masse zu bewußtem Leben erwacht ist, zum Verständnis für allgemeine Zusammenarbeit; der Wissensdurst unter den jungen Leuten ist groß. Natürlich sind Gegenströme unvermeidlich, aber eine große Veränderung im Bewußtsein des Volkes ist offenkundig. Sollten wir darum nicht unserem Land gegenüber besondere Besorgtheit zeigen?

Die Erneuerung Rußlands ist eine Garantie für das Aufblühen und den Frieden für die ganze Welt. Die Zerstörung Rußlands ist die Zerstörung der ganzen Welt. Einige fangen jetzt an, das zu erkennen. Aber noch vor kurzem dachten die Menschen das Gegenteil, nämlich daß die Zerstörung Rußlands die Errettung der Welt sein würde, und sie versuchten nach besten Kräften es zu vernichten und zu entzweien. Groß war die Furcht vor dem Wachsen Rußlands, und selbst wenn diese Furcht ihre Gründe hatte, führte sie niemand auf die wahren Ursachen zurück. Furcht bestand vor aller Art Machtergreifung durch Rußland, aber niemand konnte die Folgen jener Explosion (zu der viele beitrugen) voraussehen, die das Gleichgewicht der Welt stören sollte. Gewaltig sind die Folgen dieser Explosion in Rußland! Gereinigt und erneuert wird Rußland ein Bollwerk wahren Friedens auf den neuen Grundlagen großzügiger nationaler Zusammenarbeit und freiem kulturellen Aufbau.


28. Dezember 1935

Zweifellos hatte das Opfer Christi, Sein Annehmen der Kreuzigung, um die Lehre des Lichtes zu bringen, ungeheure Bedeutung für die ganze Menschheit auf allen Ebenen des Daseins. Opfer und große Taten wurden auch von anderen Großen Lehrern um der Menschheit willen vollbracht. Es ist schwer zu sagen, wessen Opfer größer war - das Opfer Sri Krishnas, dem geistigen Lehrer und königlichen Erbauer des Lebens, oder das Opfer von Gautama Buddha, der über sechzig Jahre lang die schwere Last aufsich nahm, um die Bestätigung des großen Gesetzes zu lehren.

Es wird in Auf Östlichen Kreuzwegen tatsächlich korrekt gesagt, daß der Aufstand Luzifers Christus in die Welt brachte. Dieser Aufruhr brachte auch andere Große Lehrer, die sowohl vor als auch nach Christus kamen. Lang ist die Liste der selbstentsagenden Leben höchster Geister, die die dunklen Kräfte bekämpften. Nach den Überliefeningen des Ostens hatte der Abfall Luzifers bereits am Ende der dritten Rasse begonnen. Der große Kampf, der in der vierten Rasse zwischen den Söhnen des Lichts und den Söhnen der Dunkelheit stattfand, der in allen Überlieferungen des Altertums erwähnt wird, betont dieses große Drama unseres Planeten besonders stark. Das Drama besteht darin, daß Luzifer auf Grund kosmischen Rechtes der wahre Herr unserer Erde ist. Der Same seines Geistes besitzt potentiell alle Energien, die im Kern unseres Planeten konzentriert sind. Daher kann man sich leicht vorstellen, wie gut der Herr der Erde mit ihrem Inneren bekannt ist und wie ihm alle Energien untergeordnet sind, während die anderen großen Söhne des Lichtes, die zu unserem Planeten kamen, höheren Welten angehören. Und der größte von Ihnen übernahm die Verantwortung für diesen Planeten. Er bleibt beständig auf Wache, und nach allen Heiligen Schriften ist Er der Überwinder des Drachens.

Die Höchsten Geister, die die Verantwortung für die Evolution der Menschheit übernommen haben, inkarnierten sich ständig in verschiedenen großen Ebenbildern. Denke daran, es heißt, daß alle himmlischen Kräfte nicht so viel Macht ansammeln können, wie die, die durch Vollbringung einer einzigen irdischen Großtat in Verbindung mit den Höheren Kräften gesammelt wird. Für die Erde muß alles durch irdische Mittel unter irdischen Bedingungen getan werden.

Sicherlich kann niemand durch das Opfer Christi vor den Gaunereien und Fallen der dunklen Kräfte errettet werden. Denn niemand kann irgendeinen anderen erretten. Die Lehre Christi erinnerte die Menschheit jedoch wieder einmal an die drohende Gefahr und wies auf den Pfad zu geistiger Erlösung - zur Errettung -hin. Aber die Fallen der dunklen Kräfte und die Gefahr, die sie darstellen, verschwanden nicht, sondern erhöhten sich sogar vor dem Entscheidungskampf. Darum ist die Vereinigung aller Kräfte des Lichtes heute notwendiger denn je, um die Horden der Dunkelheit zurückzuschlagen, die in ihrer Wut und ihrem Irrsinn sogar versuchen, den Planeten zur Explosion zu bringen. Aber diese Vereinigung muß in Anbetracht des heutigen Bewußtseinszustandes der Menschheit mit großer Vorsicht versucht werden, denn oft verstärkt eine Annäherung nur noch die Zwietracht. Die Menschen wiederholen oft das Sprichwort: «Einer allein im Feld ist kein Krieger», aber die wirklich tiefe und ernste Bedeutung dieser Worte dringt nicht in versteinerte Herzen ein.

Ich schlage vor, daß Du in Deiner Arbeit das Ausmaß betonst, in dem die Esoterik in der Lehre Christi, selbst in den Evangelien, nicht verstanden und schweigend übergangen wird. Du könntest auch erwähnen, daß der erste Strahl des Neuen Zeitalters ein neues Verständnis für die Lehre Christi ausstrahlen wird.» Laß uns das Erscheinen Christi als ein heiliges Zeichen annehmen und mögen die Menschen alle Zeichen des Erhabenen Pfades ehren.»

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