Inhalt | Books in English


8. Juni 1936

Der neue Zyklus sollte ein neues Verständnis bringen. Wir sollten uns nicht vor irgendwelchen Angriffen oder Kämpfen fürchten, denn die Hierarchie des Lichtes verlangt Sieg, und ist Sieg ohne einen Kampf möglich? Ist es kein Sieg. in diesem äußerst schwierigen Jahr so viele ganz wesentliche Bücher veröffentlicht zu haben?

Wahrhaftig, eine solche Errungenschaft ist eine sehr ernste Niederlage für den Feind. Und nun zu Deinen Fragen: Ich habe viel über Karma geschrieben. Um dieser Begriff haben sich wirklich viele schreckliche Entstellungen entwickelt, und eines der schlimmsten Mißverstandnisse ist die Weigerung, seinem Nachbarn zu helfen aus Furcht, sein eigenes persönliches Karma zu erschweren.

Wäre dies nicht eine Offenbarung größter Selbstsucht? Wenn wir durch die wohlwollende Hilfe, die wir einem Mitmenschen geben, ein Teilchen seines Karmas auf uns nehmen, dann kann es unsere geistige Entwicklung, die allein unser Karma entscheidet, nicht belasten.

Im Gegenteil, die Verweigerung von Hilfe kann unser eigenes Karma unermeßlich belasten, denn wer kann sagen, wem und warum wir eine alle Schuld zurückzahlen? Nur der Arhat weiß, wo Hilfe versagt werden muß, wir aber müssen eine hilfreiche Hand ausstrecken, wenn sie gebraucht wird. Wie St. Sergius zu sagen pflegte:

„Und wer es unterläßt, einem Bruder zu helfen, wird den Dom nicht aus seinem eigenen Fuß ziehen.» Wahrhaftig, überall und immer muß man Angemessenheit und Zieltauglichkeit üben. Es gibt Menschen, die alles fortgeben und später von anderen abhängig werden. Aber solche Menschen werden wir an die Lehre erinnern: „Wer hat gesagt, daß man irrsinnig entsagen muß? Dann bleibt der Irrsinn.» Außerdem vergessen die Menschen oft geistige Hilfe, die die höchste ist. Aber eine Tatsache wird viel zu oft übersehen, und das ist, daß Karma hauptsächlich durch unsere eigenen Gedanken hervorgerufen, erleichtert oder belastet wird. Gerade Gedanken und Motive weben unsere Aura, dieses magnetische Feld, das entweder alle Möglichkeiten anzieht oder zurückweist. Und dieser entscheidende Faktor wird während Diskussionen über Karma sehr oft vergessen. Aber wenn es anders wäre, würde es unmöglich sein, aus dem Zauberkreis des Karmas auszubrechen. Wenn also die Menschen weniger an Karma dächten und mehr an das Reinigen und Vervollkommnen ihrer Gefühle und Gedanken, hätten sie unermeßlichen Erfolg. Man sollte sich nicht vor neuem Karma fürchten, sondern nur streben, seine Qualität zu verbessern. Wenn man sich fürchtet, neues Karma hervorzurufen, kann man in einen derartigen Hühnerkorb geraten, daß nur ein Weg übrigbleibt - Involution. Man sollte sich daran erinnern, daß im Kosmos Angemessenheit herrscht, darum wird unbedeutendes Karma unbedeutende Resultate erzielen. Obgleich das Karma großer Verantwortung beschwerlich ist, kann nur dieses Karma große Errungenschaften mit sich bringen. Aus diesem Grunde sollten die Menschen weder Handlungen noch Verantwortung meiden.

Wir sollten daran denken, daß schweres Karma nicht minderwertiges Karma bedeutet, tatsächlich ist es genau umgekehrt. Leichtes Karma ist das Karma von Bedeutungslosigkeit. Oft ist leichtes Karma an sich eine ernste Prüfung, denn sehr seiteil erhebt sich ein Mensch zum nächsten Grad geistiger Vervollkommnung inmitten materiellen Wohlstands. Aus diesem Grunde wird ein leichtes Leben von den Weisen für einen Fluch gehallen. Wenn Jeanne d'Arc von ihrem König mit einein Landsitz belohnt worden wäre und ihr Leben in Luxus und Wohlstand beendet hätte, wäre sie nicht die Jeanne d'Arc gewesen, die sie war. Es war jedoch nicht ihr persönliches Karma, das den Tod auf dem Scheiterhaufen erforderlich machte. Wir müssen uns an die Aufträge erinnern, die freiwillig von Großen Geistern übernommen werden. Und die Haltung ihnen gegenüber von denen, zu denen sie geführt werden, entscheidet das Karma ihrer Nation für Jahrhunderte. Diese großen Geister dienen also als Prüfstein für das Bewußtsein eines Volkes.

Wenn eine Handlung oder ein Opfer, das mit erhabenen Motiven vollbracht wird, im gleichen Geist des Verständnisses angenommen wird und für ein ebenso hohes Ziel Anwendung findet, dann wird diese dreimal hervorgerufene Energie ihrerseits Ergebnisse erzielen, die hundertfältig verstärkt werden. Es ist möglich, daß die Ergebnisse nicht in dieser Inkarnation, sondern erst in der nächsten kommen werden, denn je größer der Kreis, der durch die Handlung eingeschlossen worden ist, desto mehr Zeit ist für seine Umdrehung erforderlich, doch um so mächtiger werden die Ergebnisse und Möglichkeiten sein, die dadurch angezogen worden sind. Aus diesem Grunde wird in allen östlichen Heiligen Schriften angedeutet, daß die Hilfe (nicht im engen Sinn des Wortes), die einem großen geistigen Arbeiter gegeben wird, mit ihren Auswirkungen alles andere übertrifft. Aber gerade diese große Wahrheit diente als Grundlage für den entsetzlichen Mißbrauch durch die Priesterkaste. Das Opfern von freiwilligen Gaben, die Finanzierung von Tempelbauten, die Ausschmückung der Statuen mit kostbaren Steinen und goldenen Gewändern, die Vierzig-Pfund-Kerzen etc. haben alle dieselbe entstellte Wahrheit zur Grundlage. Im Lauf der Jahrhunderte wurden alle geistigen Werte durch materielle ersetzt. Die Menschen vergaßen, daß Gold und materielle Schätze absolut keine Verwendung in den überirdischen Sphären haben. Der reichste Mensch hier ist ein Bettler in der überirdischen Welt. Darum sollte die Verbesserung von Karma nicht im Unterlassen von Handlungen gesucht werden, sondern in einer intensiven Entwicklung und in der Ansammlung von geistigen Schätzen.

Und nun zu Paragraph 230 in Feurige Welt III. Gleichgewicht und Harmonie sind ein und derselbe Begriff. Darum kann man sagen, daß der Kosmos durch die Tätigkeit und Harmonie von Atomen aufrecht erhalten wird. Der Mensch ist eine Widerspiegelung des Makrokosmos, darum muß er nach der Harmonisierung aller Atome streben, die in seinen Mikrokosmos eintreten. Karma ist Tätigkeit, und jede Tätigkeit ruft eine Wirkung hervor. Wie es heißt: „ ... Gleichgewicht wird in Übereinstimmung mit der Entwicklung des Willens bestätigt...» Darum bestätigt Tätigkeit, die von einen disziplinierten Willen gelenkt wird, der in Übereinstimmung mit den kosmischen Gesetzen ist, Harmonie und schafft Gleichgewicht. Der niedrige Wille, der mit selbstsüchtigem Verlangen gefärbt ist, erzeugt die Schrecken der Zerstörung, denn Zusammenstöße zwischen unharmonischen Kräften verursachen Explosionen im Kosmos und öffnen dem Chaos den Weg. Tatsächlich verursacht ein unwissender und boshafter Mensch giftige Explosionen und chaotische Störungen in seinem eigenen Laboratorium und verunreinigt auf diese Weise die Atmosphäre in hohem Grade.

Und es heißt auch: „Die Waage des Karmas eines Menschen bestätigt das Maß seines freien Willens.» Das bedeutet, daß die Qualität des Karmas entweder einen hohen oder einen niedrigen Grad des Willens eines Menschen offenbart. Der Wille ist der Häuptfaktor und Schöpfer von allem, was existiert. Der Mensch wird also nicht von Hohen Kräften oder von der Gottheit bestraft oder belohnt, sondern er wird nur zu dieser oder jener Umgebung oder Sphäre angezogen wegen der Affinität der Atome, die in den Wirbel seiner Aura mit den Atomen der entsprechenden Sphären eintreten. Es heißt, daß Karma einen harmoniscnen Körper nicht überlasten kann, darum sollten wir streben, unsere Energien zu vervollkommnen. Vervollkommnung wird zu Gleichgewicht und Harmonie führen.

Und nun über das Opfer Christi. Natürlich ist es absolut undenkbar, die Bedeutung des Opfers oder die Kreuzigung Christi auf diese Weise zu verstehen, wie es von einigen Bewußtseinen verstanden wird. Seine Bedeutung ist, daß Christus, weil er die Macht des Geistes über physische Materie betonen wollte, den Kelch des Opfers annahm und das Bündnis, das er brachte, mit seinem Blut besiegelte. «Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde.» (Johannes 15, 13) Und im Buch Agni Yoga, Paragraph 8, heißt es: „Man kann erklären, warum die Lehrer des Wissens beim Verlassen der Erde so viel zu leiden hatten. Natürlich war dieses Leiden bewußt und freiwillig. Wie der Wirt den Becher bis zum Rand füllt, so wünscht der Lehrer Seinem Bund dieses letzte Zeichen aufzudrücken.»

Wenn daher das große Beispiel und Opfer Christi das Feuer in unserem Herzen entzündet und wir sein Bündnis anwenden, kann man sagen, daß er nicht vergebens litt und daß gerade der Kelch, den er annahm, seinen Bund bestätig; hat. Wenn wir uns aber einbilden, daß das Blut, das Christus vergoß, uns ungeachtet dessen was wir tun und welche Verbrechen wir auch begehen, für immer vor der Macht des Teufels errettet, dann werden wir selbst gerade zu diesen Teufeln! Niemand kann einen anderen errettet. Nur durch persönliche Bemühungen kann der Geist zu den vorherbestimmten schönen Welten emporsteigen. „Glaube ohne Werke ist tot.»

Alle Großen Lehrer werden Erretter der Welt genannt, weil sie uns immer wieder auf den Pfad des Lichtes hinweisen. Sie können uns jedoch nur so weit helfen und schützen, wie wir selbst ihren Schulz annehmen. Der ganze Kosmos ist auf dem Gesetz der Wechsel- oder Gegenseitigkeit begründet, und wo kein Widerhall ist, dort gibt es kein Resultat. Das erklärt, warum Christus dort keine Wunder vollbringen konnte, wo kein Glaube an ihn war und wo der Geist nicht seinem heilenden Strahl zustrebte.

Das Sakrament des Großen Opfers hat seinen Ursprung in den ältesten Mysterien. Bei der letzten Einweihung wurde dem Neophyten ein Becher, gefüllt mit dem Saft von Granatäpfeln (was Blut symbolisierte), gereicht. Er nahm ihn an und mußte den Inhalt in vier Richtungen ausgießen als Zeichen seiner Bereitschaft, seine Seele und seinen Körper für den Dienst der Welt hinzugeben, das bedeutet, für die Wahrheit zu leiden. So wünschte auch Christus dieses Symbol unter seinen Jüngern zu bestätigen und zukünftigen Generationen die Erinnerung an sein Opfer und an sein Bündnis einzuprägen. Aber keine mechanische Kommunion kann unsere Seele erretten, denn „Glaube ohne Werke ist tot.»

Ich erinnere mich an eine Unterhaltung mit einer Missionarin über das Opfer Christi. Sie schlug sich auf die Brust und schrie hysterisch, sie wüßte, daß Christus für sie gelitten und sie dadurch vor ewiger Verdammnis errettet hat. Worauf ich antwortete: „Sie irren sich. Christus litt nicht für Sie, sondern Ihretwegen.» Natürlich trafen wir uns nie wieder, wurden für Heiden und Spione erklärt und mit anderen entsprechenden Titeln belohnt.

Nichts scheint mir gotteslästerlicher als die Vorstellung eines allbarmherzigen Vater-Gottes, der seinen einzigen erzeugten Sohn gleichen Wesens für die Sünden der Menschen opferte, der Menschen, die er laut der Heiligen Schrift selbst erschuf! Er erinnert einen an einen gewissen akkadischen Herrscher, der seinen Sohn opferte im Versuch, den Folgen seiner eigenen Sünden zu entgehen. Die Geschichte des Altertums berichtete eine derartig barbarische Vorstellung von Vaterschaft und verurteilte sie. Ist es möglich, daß spätere Generationen ein solches Beispiel väterlicher Liebe annehmen und zum Rang der Göttlichkeit erheben? Jeder wirklich liebende irdische Vater oder jede Mutter würde gern ihr Leben für die Errettung ihres Sohnes opfern. Kann ein Göttlicher Vater moralisch tiefer stehen als die Menschen, die er selbst erschuf?

Durch freiwilligen Dienst oder Selbstentsagung wird die Welt zusammengehalten. In den höheren Welten strahlt der Kelch der Entsagung mit allen Feuern unaussprechlicher Freude, und nur auf unserer Ebene, der Ebene der Prüfungen und des Leidens, ist dieser Kelch voller Bitterkeit und Gift. Der Geist, der die Freude der Selbstaufopferung erkannt hat, ist selbst die höchste Schönheit.

Du fragst, wie man das entsetzliche Beispiel des Verrates von Judas verstehen sollte. Wir kennen das okkulte Gesetz, daß Licht die Dunkelheit anzieht. Je stärker daher das Licht, desto tiefer die Dunkelheit. Daher ist die Begegnung mit den Dienern der Dunkelheit und mit Verrätern verschiedener Grade auf allen großen Pfaden unvermeidlich. Sie folgen der Quelle des Lichtes wie Schatten. Gerade der Haß der Dunklen bindet sie tatsächlich an den Gegenstand ihres Hasses. Das Potential solchen Verrats war entschieden in Judas selbst verborgen. Darum gebrauchten die dunkien Kräfte sowohl ihn als auch den Haß der Priester und Pharisäer als Werkzeug zur Ausführung ihres verbrecherischen Planes. Judas kann daher als Vertreter eines kollektiven Verrates angesehen werden.

Die Menschen erkennen den Umfang nicht völlig, in dem die sichtbaren und unsichtbaren Welten an ihren Taten und an Ereignissen teilnehmen und wissen nicht, wie oft sie halbbewußte und unterbewußte Werkzeuge der Diener der Dunkelheit werden. Man kann tatsächlich behaupten, daß zwei Drittel aller Taten der Menschen unter dem Einfluß sichtbarer und unsichtbarer Ratgeber ausgeführt werden. Infolge des mentalen Zustandes der Menschheit sind diese Ratgeber leider meist Bewohner der unteren Sphären, die an die Erde grenzen. Der Einfluß der unteren Sphären wird von den Bewohnern der irdischen Ebene leichter aufgenommen, während die reinen höheren Einflüsse nur von einem reinen Gefäß empfangen werden können.

Es heißt, daß der Strahl der Höheren Welt „kein nasser Musselin» ist, und wenn der Strahl nicht vom Herzen aufgenommen wird, könnte der Kopf als Resultat eines so ungewöhnlichen Einflusses abfallen. Wir sollten daran denken, daß die großen Geistigen Arbeiter ihren Körper jahrelang für die Annahme der Hiero-Inspiration durch verschiedene Reinigungen und durch Enthaltsamkeit vorzubereiten pflegten. Wir sollten uns auch an die Schocks erinnern, die sogar sehr erhabene Geister erlitten, während sie im physischen Körper waren, wenn sie von den Bewohnern der Feurigen Welt besucht wurden. Wir sollten an den Schock denken, den St. Sergius erlebte, und wie sein Haar weiß wurde trotz der Tatsache, daß sein Geist der Höheren Welt angehörte.

Nun muß Dir klar sein, daß jene, die beschreiben, wie sie von den Höchsten Geistern besucht wurden und das heilige Zittern nicht erwähnen, das das Herz in einen unbeschreiblichen Zustand versetzt, der an einen Herzschlag grenzt, entweder eine Unwahrheit aussprechen oder durch Scharlatane aus der Subtilen Welt getäuscht wurden.

Deine Definition von Gott ist richtig. Ja, man muß zeigen, daß die wahre Vorstellung von Gott allumfassend ist. „In ihm bewegen wir uns und haben unser Sein.» Wenn der Begriff der Unbegrenztheit existiert, dann ist Gott tatsächlich jene Unbegrenztheit. Darum müssen alle Diskussionen über Gott Ihn auch zwangsläufig begrenzen. Alles was wir tun können, ist, uns vor dieser Unaussprechlichen Macht und Schönheit mit tiefer Ehrerbietung und der höchsten Freude des Herzens zu verneigen und mit jubelndem Geist diesem Mysterium der Mysterien der Großen Unbegrenztheil zuzustreben. Der Pfad der Annäherung zu Gott ist wahrlich unbegrenzt.

Es ist richtig, so viele Hinweise wie möglich über die große Bedeutung des Herzens zu sammeln. Das Herz ist der Wohnsitz Gottes. Die Nähe Gottes kann nur durch das Herz fühlen. Das Herz macht Ihn wirklich sehr nahe oder sehr fern.

Ja, der Weltraum ist voll von herzzerreißenden Wehklagen, aber irdische Ohren hören sie selten. Dies ist nicht das Wehklagen aus Traurigkeit oder Kummer, sondern genau gesagt - es ist das Wehgeschrei des Schreckens.

Zweifellos deuten die Töne, die wir vernehmen, die aber für andere unhörbar sind, eine Verfeinerung der Gehörzentrums an. Und die Schmerzen im Sonnengeflecht mögen ebenfalls mit der Verfeinerung und Empfänglichkeit von Zentren in Verbindung stehen. Ich empfehle Dir dringend, doppeltkohlensaures Natron einzunehmen, sobald Du solche Schmerzen spürst. Wenn der Schmerz nicht nachläßt, kannst Du die Dosis wiederholen. Soda ist in vielen Fällen von Entzündungen unersetzlich. Denke daran, daß Soda „heilige Asche» genannt wird. Er verhindert übermäßige Entzündung. Ganz allgemein ist Soda als Vorbeugungsmittel gegen viele Krankheiten nützlich, darum fürchte Dich nicht, sowohl Soda als auch Baldrian einzunehmen.

Die dunklen Kräfte greifen ganz bestimmt an, in erster Linie alle reinen Unternehmen und jene, die unter dem direkten Strahl der Kräfte des Lichtes sind. Die Verräter werden zugelassen, denn nach dem Gesetz entspricht die Kraft eines Rückschlags der Widerstandskraft. Armageddon ist notwendig. Der Zusammenstoß der entgegengesetzten Kräfte ist nötig. Feuersbrünste sind notwendig, damit der menschliche Geist aufschreit und endlich erkennt, daß er nicht mit seinen Nachbarn kämpfen muß, sondern mit sich selbst und mit den Kräften des Chaos und mit den Elementen, die ein ungeheures Feld für schöpferische Prüfung bieten.

Ich wollte diesen Brief beenden, aber eine Seite ist noch übrig, darum schreibe ich noch etwas mehr über die Erlösung von Sünden. In der esoterischen Lehre wird erklärt, daß die Erlösung von persönlichen Sünden nur durch Christus vollbracht werden kann - durch den gekreuzigten Christus, der während des ganzen Maha-Yuga (dem großen kosmischen Zyklus) am Kreuz leidet, das im Weltraum durch den Kreuzungspunkt der Materie mit dem des Geistes beschrieben wird.

Die Erlösung von persönlichen Sünden wird von der Seele, dem Träger des Christus, fast unaufhörlich während der irdischen Leben des individuellen Egos vollbracht. Wenn das Streben der Seele, das auf Gehorsam dem Göttlichen Gesetz gegenüber gerichtet ist, den Wunsch des Körpers überwindet, das Göttliche Gesetz aus Genußsucht zu hindern, findet eine völlige Veränderung oder Umwandlung in der niederen Natur statt. Der Vorgang des Überwindens und der Umwandlung erreicht seinen Höhepunkt in der Verschmelzung der individuellen Seele mit der Höheren Seele.

„Der gekreuzigte Christus ist in jedem Menschenwesen vertreten, das nach Erreichen eines gewissen Evolutionsgrades in die Hölle hinabsteigen und die Seele zum höheren oder normalen Zustand zurückbringen muß, die durch die ungesetzlichen Taten ihres niederen Egos dorthin abgestürzt ist. Mit anderen Worten, die Göttliche Liebe muß das Herz eines Menschen erreichen und ihn überwinden und erneuern, ehe er die Ungeheuerlichkeit seiner Sünden gegen das Göttliche Gesetz und gegen sich selbst erkennen kann. Diese «Vergebeung» kann nur durch eine völlige Verschmelzung und Einswerdung mit dem höheren Ego oder dem Göttlichen Gesetz der Liebe erreicht werden.»

Nur die Umwandlung von Energien - von Gefühlen und Qualitäten der Gedanken - kann uns daher aus dem Zauberkreis des Karmas herausbringen. Gesegnet sind darum alle höheren Emotionen, die uns aus dem Gewöhnlichen herausholen, unsere Schwingungen erhöhen und unsere Nervenzentren verfeinem und öffnen.

Ich sende Dir Gedanken des Mutes und der Freude. Sei nicht beunruhigt durch das Gefühl der Depression, denn augenblicklich sind alle derartigen Gefühle unvermeidlich. Die ganze Welt ist in einer entsetzlichen beispiellosen Spannung, und natürlich reagieren empfindsame Organismen stärker darauf. Der Rhythmus der Wellen von Spannung wird sich ändern, und nacn der Depression wird eine Welle des Jubels und der Freude des Geistes kommen.


15. Juni 1936

Herzlichen Dank für all die schönen Gefühle, die Du ausdrückst. Ich freute mich besonders über Deine unvoreingenommene Haltung zu den Mahatmabriefen an A.P. Sinnett zu hören. Du hast ganz recht mit Deinem Urteil über gewisse Kreise. Sogar Leiden lehren eine gewisse Klasse von Menschen wenig oder gar nichts. Träge Bewußtseine werden sogar noch starrer, in ihren Krämpfen vor Bosheit. Du weißt wahrscheinlich, daß die Serie der Bücher der Lebendigen Ethik von einigen Theosophen für gefährlich gehalten wird, und daß der Befehl gegeben wurde, sie nicht zu lesen. Wir können nur wieder einmal sagen: „Sie erkennen ihre eigenen Herren nicht!» Trotzdem nehmen die Gruppen, die sich um die Lehren der Lebendigen Ethik sammeln, zu und verbreiten sich, obgleich es einige darunter gibt, die, während sie alle Bücher der Lebendigen Ethik annehmen, die Mahatmabriefe nicht annehmen können, die zu Lebzeiten von H.P. Blayatsky und unter ihrer Mitwirkung gegeben wurden, weil sie sie für atheistisch halten! Du hast das Recht zu fragen:

„Können wir tatsächlich glauben, daß sie die Bücher der Lebendigen Ethik wirklich verstehen?» Darum beglückt es mich sehr, einem Bewußtsein zu begegnen, das frei von Vorurteil und Voreingenommenheit ist. Die Fähigkeit, das Verdienst dieser oder anderer Lehren unabhängig zu beurteilen, ist an sich schon eine kleine Errungenschaft.

Du schreibst von jemand, der bedauert, daß die Bücher der Lebendigen Ethik in der neuen russischen Orthographie veröffentlicht sind, denn „verschiedene Ahrimans nützen dies für ihre eigene Propaganda aus». Hierzu muß ich sagen, daß wir solche Anspielungen ignorieren sollten, denn in diesem Falle zeigen die „Ahrimans» ihre angeborene Unwissenheit. Wir können sie daran erinnern, daß die Veränderung der Orthographie von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften lange vor der Revolution eingeführt wurde, daß jedoch der Krieg diese Neuerung unterbrach. Im Zusammenhang damit erinnere ich mich an einen ziemlich peinlichen Vorfall. Im Jahre 1917, während unseres Aufenthaltes in Finnland, besuchte uns Professor R. Bei einer Unterhaltung mit ihm erwähnte ich. daß ich kürzlich ein Buch erhalten hätte, das in der neuen Orthographie herausgekommen war und ich eine solch unzulängliche Orthographie nicht lesen könnte. Außerdem drückte ich meine starke Mißbilligung für jene Menschen aus, die nur an die bequeme Assimilation denken und wahrscheinlich andere Intellekte nach ihren eigenen beurteilen. Du kannst Dir sicher meine Verlegenheit vorstellen, als der hochgeschätzte Professor mir sagte, daß diese Maßnahme schon vor dem Krieg von einem Sonderausschuß der Akademie der Wissenschaften eingeführt worden sei und er selbst eines seiner Mitglieder war!

Aber ich muß hinzufügen, daß die neue Orthographie mir jetzt keine Schwierigkeiten mehr bereitet, obgleich ich ihr nicht völlig zustimme. Den Buchstaben ú zum Beispiel, überlasse ich dem Professor R. und seinen gelehrten Kollegen mit größtem Vergnügen. Auf die üblichen Beschwerden, daß es bei der Abschaffung dieses Buchstabens unmöglich ist zu verstehen, wann das Wort åñòü „sein» bedeutet und wann „essen», antworte ich, daß man, wenn man die Worte ãíúçäà, ñúäëà, çâúçäû akzeptiert (und statt ú den Vokal ¸ nimmt), auch dieses phonetische Zusammentreffen ebenso leicht verstehen kann. Auch in einem anderen Fall, wenn das Wort îñåë (îñúë) nicht „Esel» bedeutet, braucht man nur die beiden Punkte über den unglücklichen Buchstaben zu machen und îñ¸ë wird völlig richtig gelesen werden. Ist es nicht gut in der Lehre ausgedrückt, daß die Menschen bereit sind, über jeden abgeschafften Buchstaben zu jammern? Genau, diese Worte bezogen sich auf die Entrüstung einiger Leute über die neue Orthographie. Man muß bei allem Beweglichkeit zeigen und nach Vereinfachung streben, aber natürlich nur um der Verbesserung willen. Darum muß ich, offen gesagt, zugeben, daß die neue Orthographie mich nicht ganz befriedigt. Zum Beispiel finde ich, daß die Fortlassung des femininen Plural das Verstehen der genauen Bedeutung erschwert, wenn in langen Sätzen Zweifel besteht, welche Fürwörter und welche Bestimmungswörter sich auf verschiedene Substantive beziehen. Ich habe diese Schwierigkeit zuweilen bei meinen Übersetzungen aus dem Englischen erlebt, wo das weibliche Geschlecht im allgemeinen fehlt, außer in den Fürwörtern im Singular.

Wir sollten also die Angriffe der gehässigen „Ahrimans» mit völliger Ruhe hinnehmen; Disziplin und rechte Entsprechung lehren uns, allen Dingen gegenüber eine geziemende Toleranz anzuwenden.


18. Juni 1936

Ichmöchte annehmen, daß Menschen mit einem unvoreingenommenen Verstand, die die Weltereignisse im Licht der Lehre der Lebendigen Ethik analysieren, Evolution assimilieren können, weil sie verstehen, daß die alte Welt vergangen ist und daß erneuerte und erweiterte Bewußtseine benötigt werden, um die neuen Formen der Aufbauarbeit anzunehmen, die vom Leben selbst veranlaßt werden. Ich habe immer wieder geschrieben, daß alle Ereignisse, alles was stattfindet, die Tendenz der Evolution klar andeuten. Eine Epoche der allgemeinen Zusammenarbeit wird hervorgerufen, gemeinsame Arbeit und kollektive Solidarität aller Arbeiter, unabhängig vom Klassenunterschied. Das wichtigste Problem, dem die Menschheit jetzt gegenübersteht, ist gerade das Verbinden des Geistigen mit dem Materiellen durch Synthese. Neue Errungenschaften in der Wissenschaft, neue Forschungen und Entdeckungen der Gesetze der psychischen Energie werden ein neues Eindringen in die subjektive oder geistige Welt und ein neues Verständnis für sie fordern. Zweifellos wird die Entdeckung der Gesetze der psychischen Energie dazu beitragen, eine neue Lebensordnung einzuführen. Die Verbindung zwischen der dichten Welt (der physischen) mit der subtilen Welt (der Welt der Energien) wird offenbar werden, und die Höhere Weisheit wird durch die Kraft bestätigt werden, die das ganze Dasein lenkt und verbindet.

Die Welt der Zukunft, eine höhere Welt, wird, ausgerüstet mit den Strahlen der Laboratorien, angekündigt werden. Gerade die Laboratorien offenbaren den Nutzen der höheren Energie, und die Überlegenheit der psychischen Energie des Menschen über alle bisher bekannten Energien wird nicht nur bewiesen, sondern auch der augenfällige Unterschied ihrer Qualität wird offenkundig werden. Die Bedeutung der Geistigkeit wird so festgestellt werden.

Die Wahrnehmung der höheren Gesetze wird die Technologie dem Geist unterordnen. Damit wird die Erkenntnis der höheren Ziele bestätigt, was zu einer Erneuerung der ganzen stofflichen Natur führen wird. Diese Erneuerung der Natur und der erneuerte Geist der Menschen werden neue, bessere Formen der Lebensstruktur veranlassen. Darum rate ich Dir, alle Zeichen, die aus dem Neuen Land kommen, aufmerksam zu beobachten.

Und nun zu Deiner Frage über die sechste Rasse. Ja, in vielen theosophischen Büchern, sogar in der Geheimlehre, finden wir Hinweise, daß die sechste Rasse sich in Amerika ansammelt. Aber gerade in der Geheimlehre stieß ich auf einen Widerspruch. An einer Stelle wird erwähnt, daß die sechste Unterrasse der fünften Rasse sich in Amerika zu bilden beginnt, während sie an einer anderen Stelle als die sechste Rasse bezeichnet wird. Sicher besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Begriff einer Unterrasse und dem einer Wurzelrasse. Man sollte auch die Möglichkeit eines Druckfehlers in Betracht ziehen. Bei der Geburt Amerikas gehörte die Mehrzahl der Einwanderer der sechsten und sogar der siebenten Unterrasse der Fünften Rasse an. Es ist ziemlich bemerkenswert, daß niemand der seltsamen Talsache Aufmerksamkeit schenkt, daß unser Land fast nirgends in der theosophischen Literatur erwähnt wird, als ob der sechste Teil der Welt keinen Platz im kosmischen Plan und in der Evolution hätte. Fast niemand fragt: „Warum ist das so und welchen Grund hat es?» Ich möchte antworten: Das, was geheim ist, wird sorgsam gehütet, und wenn vorzeitig angekündigt würde, daß dieses Land eine große Zukunft hat, würde es zerstückelt. Außerdem wäre die Lehre der Geheimlehre nicht angenommen worden. Was die sechste Rasse betrifft, so werden jene einzelnen Individuen, die ihr angehören; tatsächlich in allen Ländern geboren und zur rechten Zeit wird die Mehrzahl von ihnen an den hauptsächlichen sicheren Orten versammelt werden. Ebenso wie die Samen der fünften Rasse errettet wurden, werden auch die Samen der sechsten Rasse geschützt werden.

Ja, jeder Geist oder jede Monade wird unter den Strahlen eines bestimmten Himmelskörpers geboren, und darum enthält der Same dieses Geistes in seinem Potential dieselben Energien, die jenem Himmelskörper innewohnen. der wahrend des ganzen Manvantaras ihr Leitstern bleibt.

Die ganze Menschheit gehört daher im Samen des Geistes verschiedenen Planeten an, auch während sie auf Erden ist, einem vorübergehenden Aufenthaltsort. Sicherlich gehören unzählige Geister einem Himmelskörper an oder dem Strahl des Dhyani-Buddha, der sie erzeugte, aber nur derjenige, der diesem Strahl am nächsten ist, wird Herr des Planeten werden. Infolgedessen sammelt jeder Große Lehrer diejenigen um sich, die seinem Strahl oder dem Potential seiner Energien am nächsten sind. Darum sind Unschlüssigkeit und das Verlassen des Lehrers, wenn er erst einmal erwählt worden ist, so zerstörend. Aus dummer Unschlüssigkeit können wir unseren kosmischen Vater verlieren, der allein unsere Zentren in in ihrer ganzen Vollkommenheit entzünden kann. Nun wirst Du verstehen, wie heilig das Band zwischen einem Guru und seinem Jünger ist! Denn wer könnte wissen, wenn es ihm nicht offenbart worden wäre, daß der Guru, den er erwählt hat, nicht sein kosmischer Vater und auch sein Guru ist? Und unter denen, die an die Lehre herantreten, sind jene, die von einem Lehrer zum anderen rennen in der Hoffnung, ihren Fortschritt zu beschleunigen. Aber nur die Ignoranten können dies glauben, sie erkennen die Bedeutung des okkulten Bandes nicht und wissen auch nicht, mit wieviel Schwierigkeiten und mit welcher Geduld es gewoben wird, und wie Ärger. Gereiztheit und Zweifel - ganz zu schweigen von Verrat und Abtrünnigkeit - eine Arbeit vieler Jahre in einem Augenblick zerstören können.

In der Geheimlehre heißt es: «Die «Triaden» (menschlichen Monaden), die unter demselben Planeten geboren werden, oder vielmehr unter den Ausstrahlungen von ein und demselben planetarischen Geist (Dhyani-Buddha), sind in all ihren späteren Leben und Wiederverkörperungen Schwester- oder «Zwillingsseelen» auf dieser Erde ...» „Der Stern, unter dem ein menschliches Wesen (Monade) geboren wird, sagt die okkulte Lehre, wird für immer ihr Stern bleiben während des ganzen Zyklus ihrer Inkarnationen in einem Manvantara. Aber dies ist nicht der astrologische Stern des Menschen. Der letztere betrifft die Persönlichkeit und steht mit ihr in Beziehung, der erstere befaßt sich mit der INDIVIDUALITÄT. Der «Engel» (oder «Herrscher») jenes Sternes, oder der Dhyani-Buddha, wird sozusagen entweder der lenkende oder einfach der aufsichtführende «Engel» bei jeder neuen Geburt der Monade sein, die Teil seiner eigenen Essenz ist, obgleich sein Körper, der Mensch, für immer nichts von dieser Tatsache wissen mag. Die Adepten haben jeder ihren Dhyani-Buddha, ihre ältere «Zwillingsseele», und kennen sie und nennen sie «Vater-Seele» und «Vater-Feuer». Jedoch erst bei der letzten und höchsten Einweihung erfahren sie es, wenn sie dem leuchtenden «Ebenbild» gegenüberstehen.»

Unser wahrer Schutzengel ist also der Dhyani-Buddha jenes Planeten, unter dessen Strahl unser menschliches Dasein erzeugt worden ist.

In allen Zeitaltem sind leere Gräber oder Gräber, die Ersatzkörper enthalten, zu finden. So existiert ein Grab vom Grafen Saint Germain, aber tatsächlich liegt ein stellvertretender Körper dort begraben. Man muß okkulte Romane mit scharfer Urteilsfähigkeit betrachten. Zuweilen ertappen ihre Verfasser gewisse Dinge aus den welträumlichen Urkunden, aber häufig ist sehr viel von dem, was widergespiegelt wird, aufs äußerste entstellt.

Ja, Du kannst einen weiteren historischen Zyklus für beendet ansehen. Ein Fluß fließt nicht rückwärts. Der neue kommende Zyklus wird bestimmt schöner sein, denn alle Himmelszeichen bestätigen mit ihren Kombinationen eine große Erneuerung und Wohltätigkeit. Laß das Herz Dir sagen, woher diese Wohltätigkeit kommt. Beobachte alle Zeichen aufmerksam und Du wirst sehen, wie viele Ereignisse jetzt stattfinden, und das Herz kann sich über die Geschwindigkeit der Ereignisse freuen. Keine Macht kann das Rad des Karmas anhalten. Kein Unheil, das dieses oder jenes Land ereilt hat, traf es zufällig, darum ist weder Raum für Bosheit noch für Selbstbedauern. Aber wir sollten erkennend beobachten und uns aufs äußerste bemühen, das Bewußtsein zu erweitem und die Ereignisse zu verstehen. Beobachte die Ereignisse scharf, und Du wirst erkennen, wie alle aufgeblasenen Werte unter dem Druck des Karmas zerfallen werden.

Es ist ganz richtig, daß es uns überlassen bleibt, ob wir jedem beliebigen Ding Schmutz oder Gutes entlocken. Der Goldene Mittelweg oder der Pfad des Großen Gleichgewichts ist von allen Großen Lehrern bestimmt worden. Wenn jemand sich nicht zu den zweitklassigen Kinos oder den toten Ritualen hingezogen fühlt, sollte er sich nicht zwingen. Dies zu tun, ist einfach eine verderbliche Verschwendung von Zeit, der Zeit, die besser für interessante Arbeit für das Allgemeinwohl verwandt werden könnte. Ich glaube nicht, das es möglich ist, enge Bewußtseine, die in alten Vorurteilen und Vorstellungen erstarrt sind, nur dadurch zu bekehren, indem wir einfach mitten unter ihnen sind und uns mit ihnen unterhalten. Wenn sie aber an Deine Tür klopfen, dann ist es etwas ganz anderes. Aber zu ihnen zu gehen mit dem Versuch, ihnen die Augen zu öffnen, ist zwecklos.


22.Juni 1936

Vielen Dank für die Bücher aus Shanghai, aber da wir sie bereits haben, würde es nicht besser sein, sie Dir zurückzusenden? Was das Buch betrifft, das von Baschenow geschrieben wurde, so habe ich noch keine Zeit gehabt, es aufmerksam zu lesen, aber ich habe es durchgesehen und bemerkt, daß es einige richtige Angaben und Erklärungen enthält, die auf astrologischen und kabbalistischen Tatsachen beruhen. Du weißt also bereits von der Bedeutung des Jahres 1936 und die Wichtigkeit des Monats September in diesem Jahr mit seinen guten Voraussagen für unser Land. Es ist auch richtig, daß Israel die Bedeutung „Die Auserwählten» angenommen hat, darum kann man Israel auch in allen Völkern begegnen. Im allgemeinen ist das Buch nicht schlecht, und selbst, wenn es eine Menge Irrtümer enthält, welches Buch ist schon frei davon, welchen Gegenstand es auch immer behandeln mag? Darum könnte Baschenows Buch empfohlen werden, um die Menschen zum Denken anzuregen.

Allerdings ist der Verfasser des englischen Buches, das die Informationsquelle für Baschenow war, nicht frei von der üblichen menschlichen Schwäche, dem eigenen Land und der eigenen Nation das Beste zuzuschreiben, und das sollte natürlich in Betracht gezogen werden. Mit scheint jedoch, daß Baschenow dies selbst bemerkt hat. Im Zusammenhang mit diesen Büchern erinnere ich mich an einen Artikel, den H.P. Blavatsky über Ausdeutungen biblischer Prophezeiungen geschrieben hat. In dem Artikel „Hoseas Prophezeiung über verrostete Gleise» sagt sie, daß es nach der kabbalistischen Lesart durch die Methode des Notaricon möglich ist, aus jeder Prophezeiung und aus jedem Salz der Bibel jede Bedeutung zu erhalten. Als Beispiel gibt sie einen Fall einer kabbalistischen Berechnung und Auslegung des vierzehnten Verses, Kapitel 13. aus dem Buch des Propheten Hosea. Der Vers prophezeite, nach dieser Methode gelesen, die Katastrophe des kaiserlichen Zuges in Borki und die wunderbare Errettung der kaiserlichen Familie am 17. Oktober 1888, oder nach dem hebräischen Kalender im Jahre 5 649. Natürlich hat dieser Vers diese Bedeutung nur, wenn er auf russisch gelesen wird, aber sie fügt hinzu, wenn er von einem englischen Kabbalisten gelesen würde, könnte es bedeuten, daß Hosea das Auftreten des berüchtigten Mörders Jack the Ripper in Whitechapel (dem Judenviertel Londons) voraussagte, etc.

Ich selbst habe einmal gehört, wie intelligente Menschen zu beweisen suchten, daß die Bolschewiken in der Offenbarung Johannes vorausgesagt wurden und sogar die Anzahl der Tage ihrer Macht erwähnt seien, und daß Michael, der dort erwähnt wird, kein anderer als der Großherzog Mikhael Alexandrowitsch sei! Ich erwähne dies gewiß nicht, um Baschenows Buch zweifelhaft erscheinen zu lassen, sondern einfach um diejenigen zu warnen, die sich zur Erforschung biblischer Prophezeiungen hingezogen fühlen. Fehler entstehen oft nicht durch unrichtige Angaben, sondern einfach durch falsche Auslegungen. Zum Beispiel ist das neue irdische Jerusalem nicht in Palästina, aber der wahre Ort kann noch nicht enthüllt werden. Nebenbei, kennst Du die Prophezeiung, die L. Tolstoi kurz vor seinem Tod machte? Wir haben kürzlich ein kleinen Buch erhallen, das auf russisch geschrieben ist. Ich konnte es kaum zu Ende lesen. Eine gekünstelte Sprache mit „dreistöckiger» wissenschaftlicher Terminologie tötet jeden Gedanken. Klarheit des Bewußtseins offenbart sich in erster Linie in der Einfachheit des Ausdrucks.

Ich rate Dir, nach psychischer Energie zu streben, nach Gedanken und allen Vorstellungen, die das Leben erneuern könnten. Wenn man über Bruderschaft spricht, muß man die größte Sorge tragen, diesen heiligen Begriff nicht mit frevelhaften Bemerkungen zu entweihen. Gib jedem diesen Rat.

Und nun über Atlantis. Der Artikel über die Entdeckungen von Schliemann ist interessant, abgesehen vom Schluß, wo erwähnt wird, daß Manuskripte in Mexiko und Peru gefunden worden seien, die Zitate aus den Chroniken alter buddhistischer Tempel in Lhasa enthalten. Das sollte ernsthaft erforscht werden. Lhasa selbst ist, soweit es die Stadt dieses Namens betrifft, nicht älter als aus dem siebenten Jahrhundert. Außerdem wurden die ersten buddhistischen Tempel dort im gleichen Jahrhundert erbaut. Schließlich fragt man sich, wenn man die Abgeschlossenheit dieser Nation und dieses Landes kennt, wie diese Chroniken nach Mittel- und Südamerika gelangen konnten. Selbst angenommen, daß während der Zeit von Atlantis einige Schriften in Keilschrift von Zentralasien nach Amerika gebracht wurden, hätte Lhasa damals nicht erwähnt werden oder buddhistische Tempel haben können, weil sie damals nicht existierten. Hast Du diesen Artikel von S. erhalten? Er trägt den Stempel genau der gleichen Hand. An W. Scott-Elliots Buch, das Du erwähnst, kann ich mich nicht erinnern. In der Geheimlehre wird Atlantis jedoch gründlich behandelt, und die Ausgrabungen von Schliemann werden erwähnt, wie auch Zitate von Plato. Auch im zweiten Band von „Lucifer», Seite 465 in der englischen Ausgabe, ist ein außerordentlich interessanter Artikel, der mit „Atlantis» betitelt ist. Er beruht ebenfalls auf Platos Werken Timaios und Kritias. Ich schlage vor, daß Du diese Auszüge aus der Geheimlehre übersetzt und selbst einen interessanten Artikel schreibst, der auf dem Artikel in „Lucifer» und auf Scott-Elliots Buch basiert.

Glaube nicht, daß wir Anerkennung suchen. Nichts ist unserer Absicht femer. Die Lehre, die jetzt gegeben wird, muß und wird um ihres eigenen inneren Verdienstes willen gewürdigt werden. Wenn jemand, der in seinem eigenen Hühnerkorb sitzt, den kosmischen Horizont dieser Lehre nicht begreifen kann, können wir nur vorschlagen, daß er seine begrenzte Position so bald wie möglich aufgeben sollte. Darum locken wir niemals irgendjemand an. Nur jene, die selbst anklopfen, finden unsere Tür offen, und wir haben auch eine Reihe von Freunden unter den Theosophen. Im Jahre 1925 wurde angedeutet, N.K. solle ein Bild mit dem Titel „Der Bote» malen und es zur Gründung eines Museums spenden, das nach H.P. Blavatsky benannt werden sollte. Durch diese Gabe und durch die Gründung des Museums wünschte der Große Lehrer M. die Erinnerung an sie immerwährend wachzuhalten, die gewisse Nachfolger bis vor ganz kurzer Zeit austilgen wollten.

Wenn wir nicht sofort eine Antwort oder Bestätigung erhalten, bedeutet es, daß besondere Gründe dafür vorliegen. Du weißt, welch ein beispielloser Kampf jetzt auf allen Ebenen stattfindet. Die Kräfte des Bösen lenken das unterirdische Feuer, um die Erdrinde an einem äußerst gefährlichen Punkt zu spalten. Und nur durch die unermüdliche Wachsamkeit aller Kräfte des Lichts wird unser Planet von der endgültigen Zerstörung abgehalten. Ihre Spannung in diesem kosmischen Kampf ist enorm. Die oft erwähnten Tropfen blutigen Schweißes sind keine Übertreibung, sondern eine ernste Realität Abgesehen davon, dämpfen die Kräfte des Lichts die Wutausbrüche und halten den kriegerischen Geist vieler Nationen zurück, um das zu sichern, was geschützt werden muß. Inmitten des Chaos der kosmischen, überirdischen und irdischen Kämpfe erfüllen Sie den Plan des Lichtes und schützen die Elemente, die die nötigen Voraussetzungen für die Evolution haben dadurch, daß sie sie in die rechten Kanäle lenken. Ganze Sphären der unteren Schichten in der Subtilen Welt zerfallen jetzt! Gibt es viele Bewußtseine, die die Bedeutung und Folgen solcher Zerstörung erkennen können?

Da wir von dem gigantischen Ausmaß dieses beispiellosen Kampfes wissen, wie könnten wir die Kräfte des Lichtes mit unseren Bitten und Fragen belasten? Angemessenheit sollte stets gewahrt werden. Wir wissen, daß alles Dringende, alles Notwendige zur rechten Zeit mitgeteilt wird. Darum warten wir geduldig, und oft kommt die Antwort unverzüglich.

Alle Kämpfer des Lichtes müssen jetzt also die Bedeutung von allem, was während des Armageddon geschieht, klar erkennen. Mut, Standhaftigkeit und unaufhörliche Wachsamkeit sind erforderlich.

Ich erhielt das Buch Photographieren des Unsichtbaren von James Coates. Es wäre nützlich, einen Artikel über dieses Thema zu veröffentlichen/und auch einen über Gedankenübertragung in die Feme. Dies alles bezieht sich auf den Bereich der psychischen Energie. Viele bedeutende Bücher werden jetzt veröffentlicht, die parapsychische Manifestationen berühren und von hervorragenden Autoritäten geschrieben werden. Auch im Buch von Professor Rhine von der Duke Universität sind viele interessante Angaben.


25. Juni 1936

Es ist gut, wenn Du erkannt hast, daß die Hauptbedingung für Fortschritt Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist, und ich möchte hinzufügen - stets und bei allem. Genau, «für die innere Arbeit sollten sie den Schild der Lüge verkaufen».

1. Der Begriff einer konkordanten Seele bei Tieren schließt die Vorstellung von der Existenz des individuellen Samens des Geistes in jedem Tier nicht aus. Der Begriff Übereinstimmung schließt an sich schon Unteilbarkeit aus. Mir ist dies so klar, daß es keiner besonderen Erklärungen bedarf. Wenn Individualität erwacht, dann finden natürlich gewisse dementsprechende Veränderungen und das Zurückziehen von der die Basis bildenden Gruppe statt. Ich rate Dir sehr, diese Fragen gründlich zu analysieren und die Formel „Ich bin Ich» nicht anzuwenden, wenn Du von der „Individualisierung» der Tiere sprichst Das Bewußtsein vom Ich ist nur der menschlichen Entwicklung eigen.

2. „Das Karma weit hinter sich zurücklassen» oder „die Qualität des Karmas ändern» - jeder dieser Ausdrücke wird von dem verstanden, der dieses Gesetz voll und ganz angenommen hat.

3. Und nun komme ich zu den Heuschrecken, die in den Büchern der Lehre erwähnt werden, worüber sich einige Leute so sehr den Kopf zerbrochen haben. Es bezieht sich auf die Tatsache, daß der Weltraum, der durch chaotische Schwingungen niedriger Energien oder Gedanken oder Gefühle verunreinigt ist, tatsächlich die unwillkommensten Gäste in Gestalt aller möglichen Mikroben anzieht, die verschiedene Epidemien verursachen, und die disharmonischen Ströme rufen verschiedene Katastrophen hervor etc. Daher können negative Erscheinungen wie Heuschreckenschwärme ebenfalls durch entsprechende Schwingungen angezogen werden. Alle niedrigen Wesenheiten können hohe Schwingungen nicht ertragen. So glauben die Leute in Indien fest, daß ein Sadhu durch seine Gegenwart ein Dorf, in dessen Nähe er sich niederläßt, vor Epidemien, Erdbeben, Fluten und anderem Unglück bewahren wird.

Und das stimmt. Wenn ein solcher Sadhu wirklich ein Einsiedler ist, der ein heiliges Leben führt, erhöht er die Schwingungen der Umgebung durch die Macht seiner Aura und versetzt sie in Harmonie, und dadurch verhindert er das Eindringen von Chaos. Wie Du siehst, lachen die Anfanger ebenso wie alle Ignoranten bereitwillig, ohne zu vennuten, daß sie in Wirklichkeit über sich selbst lachen. Die Tatsache ist, daß gerade unwissende Menschen oder solche, die wenig Bildung besitzen, die kompliziertesten geschraubtesten Worte besonders lieben, die sie selbst zwar kaum verstehen, aber gebrauchen, um gelehrt zu erscheinen, während alles Klare und Einfache ihnen unwissenschaftlich vorkommt und darum ins Lächerliche gezogen wird. Aber im Osten wird Einfachheit des Ausdrucks für die höchste Errungenschaft gehalten, weil Einfachheit für klares Verständnis bürgt. Die höchste Wahrheit wird nur in der Größe der Einfachheit offenbart. Gewiß, solche Einfachheit ist besonderer Art, ebenso wie die Höchste Freude eine besondere Weisheit ist.

Das eine Prinzip, das eine feurige Element, wird im menschlichen Mikrokosmos unter verschiedenen Aspekten oder Qualitäten offenbart und ist auch in seinem aurischen Raum enthalten. Der subtile Körper wird zuweilen in den höheren und niedrigen (oder ätherischen) eingeteilt. Dieser Ätherkörper, oder das ätherische Doppel, tritt sehr leicht aus, und bei Medien erfolgt dies unwillkürlich. Die meisten Phänomene bei spiritistischen Sitzungen werden von diesem Doppel vollbracht, das sozusagen eine Verbindungsmöglichkeit zwischen der Seele und dem physischen Körper herstellt, ahnlich der Beschaffenheit der Ätherwellen, die zwischen Funkstationen in Bewegung gesetzt werden. Der subtile Körper hat viele Grade, aber der höchste Zustand des Mentalkörpers entspricht der Feurigen Welt.

Ich weiß Deine Entschlossenheit zu streben sehr zu würdigen, dies ist das „Sesam öffne dich» zur Vollendung. Denke an alles, was in den Büchern der Lehre über Streben gesagt wird. „Streben ist das Boot des Arhats.»

Ich kann den Zustand Deiner Körper beurteilen, und darum rate ich Dir, sie ins Gleichgewicht zu bringen. Versuche, psychische Ruhe zu erlangen und überlaste Dein Gehirn nicht. Lies langsamer und denke mehr nach. Schreibe die Gedanken auf, die Dir in den Sinn kommen, und lies dies nach einer Weile durch, damit Du Deinen Fortschritt in Klarheit des Verständnisses und Ausdrucks beobachten kannst.

Und nun möchte ich Deine Gruppe warnen. Oft erinnern einen die Anfänger und jene, die gerade an die Heilige Lehre herangetreten sind, an Studenten der Medizin im ersten Jahr. Wenn sie anfangen, die verschiedenen Leiden zu studieren, fühlen sie selbst die Symptome aller existierenden Krankheiten. Ähnlich fangen einige Neulinge in der Lehre an, sich heilige Schmerzen und die erhabensten Errungenschaften zuzulegen, über die sie in den Büchern der Lehre lesen. Sie müssen vor solchen Neigungen gewarnt werden, denn sie deuten das Vorhandensein unerwünschter Qualitäten des Geistes wie Selbstüberschätzung und Mangel an Urteilskraft an. Wenn diese Eigenschaften nicht überwunden werden, ist kein Fortschritt auf der geistigen Ebene möglich. Außerdem muß man daran denken, daß das öffnen der Zentren, ehe nicht das Alter von dreißig Jahren erreicht ist, unmöglich ist, ohne dem Organismus Schaden zuzufügen.

Natürlich beziehe ich mich auf normale, gesunde Organismen. Sogenannte Medien können schon in jüngerem Alter verschiedene Anzeichen haben.

Kalte Duschen können für sehr nervöse Menschen schädlich sein. Strenge Dein Gehirn in den späten Abendstunden nicht aufs äußerste an. Es ist besser, früher aufzustehen und eine frühe Morgenstunde dem Lesen zu widmen.

Niemand denkt an so etwas wie Profit aus den Büchern der Lehre. Alles Geld aus dem Verkauf der Bücher wird für weitere Veröffentlichungen verwendet. Ich kann persönlich hinzufügen, daß wir oftmals davon überzeugt wurden, daß die Menschen das nicht würdigen, was ihnen umsonst und leicht gegeben wird. Das Buch Agni Yoga ist tatsachlich nicht auf russisch erhältlich. Wir kennen einige aufrichtig strebende Menschen, die sich hinsetzen und das ganze Buch auf der Schreibmaschine für sich abtippen. Dies sind die geschätzten Leser, während die Mehrzahl derer, die mit Leichtigkeit dafür bezahlen, es ebenso leicht in ein Bücherregal stellen, womöglich sogar, ohne es ganz durchgelesen zu haben. Ein wirklich strebender Jünger wird Mittel und Wege finden, das Buch zu bekommen. Ich füge einige Paragraphen aus Aum bei.

„Das Teilchen höherer Energie, das in jedem menschlichen Organismus existiert, ist dementsprechend in den anderen Naturreichen vorhanden. Das Tierreich und das Pflanzenreich verstehen es, das Energieteilchen auch in der Subtilen Welt zu bewahren. Besonders bewahren gewisse Tiere, die in der Nähe eines Menschen gelebt haben, eine gewisse Verbindung mit dem Organismus des Bewohners der Subtilen Welt. Wenn Ich zu Tierfreundlichkeit rate, denke Ich daran, daß es besser ist, kleinen Freunden statt Feinden zu begegnen. Wahrlich, man sollte in allem ein Gefühl für einen rechten Maßstab bewahren, sonst kann man schädliche Ausstrahlungen von Tieren erhalten. Auch wenn Ich aufpflanzenkost hinweise, bewahre Ich davor, den subtilen Körper mit Blut zu nähren. Die Essenz des Blutes durchdringt den Körper und sogar den subtilen Körper völlig. Blut ist so wenig wünschenswert in der Nahrung, daß Wir nur in äußersten Notlagen den Genuß von Fleisch, das in der Sonne getrocknet ist, gestatten. Es ist auch möglich, jene Teile des Tieres zu verwenden, in denen die Substanz des Blutes gründlich umgewandelt worden ist. Pflanzennahrung ist also auch für das Leben in der subtilen Welt von Bedeutung.

Oft wird gefragt: «Behalten Tiere ihr Aussehen in der Subtilen Welt?» Selten, denn die Abwesenheit des Bewußtseins macht sie formlos. Zuweilen sind unklare Umrisse wie Energieimpulse vorhanden, aber meistens sind sie nicht wahrnehmbar. Tatsächlich gehört die Erscheinung von Tieren den niederen Schichten der Subtilen Welt an. Solche unklaren Erscheinungen können den Menschen durch ihr konfuses Erscheinungsbild in Schrecken versetzen. Ich denke, daß der subtile Körper des Menschen nicht in diesen Schichten bleiben sollte, aber in ihrem Bewußtsein ähneln die Menschen häufig den Tieren.

Die Subtile Welt ist voller Urtypen von Tieren, aber nur ein starkes Bewußtsein nimmt sie wahr. In der Tat, die Erscheinungen solcher Vertreter von Tieren sind unzählbar, von den kompliziertesten bis zu denjenigen, die sich als Unrat zersetzen. Man sollte nicht glauben, daß alle Bewohner der Subtilen Welt die gleiche Sehfähigkeit besitzen. Gutes, klares Sehvermögen beruht auf Klarheit des Bewußtseins, darum raten Wir dazu, vom Anfang bis zum Ende für ein klares Bewußtsein zu sorgen. Vor langer Zeit wurde gesagt, daß in einem verschlammten Brunnen nichts Gutes wohnt.» (Aum, 277-279)


23. Juli 1936

Die Behauptung, daß die Großen Lehrer in der Stadt Shigatse wohnen, ist amüsant. Man sollte Tibet kennen, um zu verstehen, wie absurd eine solche Behauptung ist. Wahrscheinlich erhielt der Verfasser, den Du erwähnst, seine Information aus den Mahatmabriefen an A.P. Sinnett, in denen der Mahatma K.H. in einem Brief den Verrat an H.P. Blavatsky durch das Ehepaar Coulomb erwähnt und über die Dimensionen spricht, die er anzunehmen begann Der Mahatma schrieb an Sinnett, daß die Mahatmas weit davon entfernt seien, der Angelegenheit ein Ende zu machen und daß sie sogar von Shigatse aufgeblasen würde! Die Mahatmas erlauben den feindlichen Elementen oft, ihre bösen Taten bis auf die Spitze der Absurdität zu treiben, damit die Niederlage des Bösen umso wirkungsvoller wird. Du erinnerst Dich an Tactica Adversa, nicht wahr? „Von» bedeutet keineswegs, daß die Mahatmas in Shigatse wohnen. Die Feste des Lichtes ist viele, viele Meilen von dort entfernt. Die Eingänge dieser Feste sind gut bewacht. Viele Wege führen zu ihr. Oft muß man auf unterirdischen Pfaden wandern und auch unter den Russen gehen, um die heiligen Gipfel zu erreichen. Aber für diejenigen, die gerufen wurden, sind Wegweiser vorhanden.

Sei vorsichtig mit „gut unterrichteten» Menschen. Versuche nicht, ihnen zu widersprechen, denn sie sind oft hoffnungslos. Es ist besser, wenn sie sich damit befassen, der Menschheit nach ihrem eigenen Verständnis zu helfen versuchen, als an ihre Vernichtung, die Vergiftung mit Gasen etc. zu denken. Darum halte Ausschau nach Jungen und solchen, deren Herz offen ist und die noch vorurteilsfrei sind.

Und nun zu dem Artikel, den wir erhalten haben. Die Gedanken sind nicht übel, aber der Ausdruck „geschlossene Gesellschaft» ist nicht gut. Denn jedes Ausschließen deutet Isolierung an, und dies entspricht nicht dem weiten Plan für Zusammenarbeit. Ja, es sind viele mehr oder weniger erfolgreiche Versuche gemacht worden, Gesellschaften und Gemeinschaften zu organisieren, und dies geschieht auch heute noch. Natürlich ist es schwer, wirklich sehr schwer, wenn die Mitglieder einer solchen Gemeinschaft sehr unterschiedlich in ihren Bewußtseinen sind.

Das wichtigste ist nicht, ein eng verbundenes Gemeinschaftsleben zustande zu bringen, sondern zu lernen, ganz allgemein im taglichen Leben und unter allen Umständen einen Geist der Zusammenarbeit und Großmut zu zeigen, denn auf allen Lebensgebieten steht die Menschheit jetzt neuen Problemen gegenüber, die die Teilnahme vieler Kräfte und Spezialisten erforderlich machen, um eine Lösung durch Synthese und praktische Entscheidung zu erreichen. Tatsächlich können sogar wissenschaftliche Probleme nicht ohne Zusammenarbeit von Fachkräften auf den verschiedensten Wissensgebieten gelöst werden. Alles ist so kompliziert geworden und hat so gigantische planetarische Dimensionen angenommen, daß ein einzelner Verstand alle Einzelheiten nicht erfassen kann, die für die ausschlaggebende Synthese notwendig sind. Das Leben selbst wird daher eine neue Art von Zusammenarbeit erwirken. Darum sollte jeder Versuch einer freundlichen Zusammenarbeit willkommen geheißen werden, denn alle diese Bemühungen werden Stufen auf der großen Leiter der Errungenschaft werden.

Und nun etwas anderes. Der Astronom, den Du erwähnst, irrt sich, wenn er glaubt, daß jeder Planet schließlich eine Sonne wird. Nach der Heiligen Lehre ist es genau umgekehrt. Tatsächlich war unser Planet, ehe er eine Wohnstätte für die Menschheit wurde, eine Sonne, und noch früher ein Komet usw. Ebenso wurde der Mond, nachdem er der Erde seine Lebensprinzipien übergeben hatte, keine Sonne, sondern ist ein sich zersetzender Körper.

Du hast recht, wenn Du glaubst, daß alle Schrecken, durch die Irrtümer des Fürsten der Welt hervorgerufen, durch das Licht zunichte gemacht wurden, das von eben denselben Sieben Kumaras oder Engeln, die zusammen mit Luzifer zur Erde kamen, gebracht wurde und nun über die Menschheil ausgestrahlt wird. Überdies war Luzifer selbst vor seinem Fall auch ein Lichtspender, denn auch er nahm an der Erweckung der höheren Fähigkeiten im Menschen teil. Die Gabe des Erweckens der höheren Gedankenkräfte kann mit nichts verglichen werden, denn nur über den Weg des Öffnens der höheren Zentren kann wahre Unsterblichkeit erlangt werden. Wahrlich, jeder Mensch ist nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für andere, denn der Mensch ist ein Schöpfer der ganzen Welt in der vollen Bedeutung dieses Begriffes. Alle Möglichkeiten sind in ihm enthalten. Von allen Kreaturen hat nur der Mensch die Gabe des bewußten freien Willens. Der einzige Ausdruck dieser Freiheit ist die Freiheit der Wahl, und diese Wahl kann ihn entweder zu einem Gott oder zu einem Teufel machen.

Wir wissen auch, daß jede Kraft durch Widersland zunimmt. Darum geben alle Schwierigkeiten, die sich auf dem Pfad der Menschheit infolge der Abtrünnigkeit des Herrn der Welt erheben, den Menschen zur gleichen Zeit auch die Möglichkeil zu einer besonderen Anstrengung und Verfeinerung ihrer Fälligkeiten und beschleunigen dadurch ihren Fortschritt. Vor langer Zeit wurde gesagt: „Gesegnet sind die Hindernisse, denn durch sie wachsen wir.» So heißt es auch in den ältesten Heiligen Schriften der Hindus, daß das Kali-Yuga besonders nur duch für geistige Vervollkommnung ist, und daß das, was im Satya-Yuga nur durch Hunderttausende von Inkarnationen erreicht werden könnte, im Kali-Yuga in ein paar Leben erlangt werden kann. Daher können wir folgern, daß die Kräfte des Lichtes letzten Endes sogar die Abtrünnigkeil Luzifers zum Guten wenden können. Aber natürlich sind hier, wie immer, nur starke Geister, die gern Schwierigkeiten überwinden mögen, besonders erfolgreich, während die Lauwarmen, die den leichtesten und verantwortungslosen Weg wählen, zu schwerer Arbeit auserschen sind, die sie schließlich zu einem äußerst schwierigen Pfad führen wird! Darum sind die Worte aus der Offenbarung Johannes außerordentlich gerecht und wissenschaftlich: „Weil du aber lau bist und weder kalt noch wann, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.»

Auch Deine Bemerkung über Christus, der seinen Jüngern Vorwürfe macht, ist sehr passend. Ja, während aller Zeitalter sind die Großen Lehrer oft gezwungen gewesen, die Talsache der Trägheit, der Uneinigkeit und Lauheit der sogenannten guten Menschen und den Fanatismus, die Solidarität und Findigkeit der Dunklen zu betonen. Tatsächlich sind dieser Fanatismus und die Solidarität gegenwärtig sogar noch stärker geworden, denn sie spüren, daß der Entscheidungskampf ihnen eine Niederlage bringen wird. Die Zeiten des Großen Sieges sind tatsächlich schon sichtbar, mit der Zeit wird vieles ins Werk gesetzt werden. Die Zeichen des Wohlwollens schützen das Neue Land.

Wir sollten wegen Abessinien nicht allzu bekümmert sein, zur rechten Zeit wird der Sieg auch dorthin kommen, aber man sollte diese Rohheit nicht verstehen. Die Zeit grausamer Eroberungen ist vorüber. Jede Nation hat das Recht, ihr eigenes Leben zu leben und Zusammenarbeit zu lernen.

Ich schicke die Pläne, die Du sandtest, mit Dank zurück, und sage noch einmal -jeder sollte auf seine eigene Weise bauen, je vielseitiger solche Experimente sind. desto schöner wird die Krone der Errungenschaft sein. Ich werde aus Aum zitieren:

„Eine Arbeitsgemeinschaft ist keine geschlossene Gesellschaft. Zusammenarbeit, die auf dem Naturgesetz begründet ist, birgt das Element der Unbegrenztheit in sich. Die Auswechslung von Arbeit und gegenseitiger Hilfeleistung dürfen keine konventionellen Begrenzungen auferlegen. Im Gegenteil, die Arbeitsgemeinschaft öffnet allen Möglichkeiten die Tür. Überdies sind Arbeitsgemeinschaften untereinander verbunden, und auf diese Weise wird ein Arbeitsnetzwerk die ganze Welt decken.

Niemand kann im voraus bestimmen, welche Formen der Zusammenarbeit entwickelt werden mögen. Einrichtungen, die von Arbeitsgemeinschaften gegründet worden sind. können sehr verschieden sein und die Probleme der Erziehung, der Industrie und der ländlichen Volkswirtsschaft umfassen. Es ist unmöglich, sich ein einziges Gebiet vorzustellen, das nicht in hohem Maße durch die Arbeitsgemeinschaft verbesseret werden könnte. Man sollte den Menschen nicht verbieten, sich zum Zweck der Zusammenarbeit zu gänzlich neuen Vereinigungen zusammenzuschließen. Die Arbeitsgemeinschaft ist eine Stütze des Staates und eine Pflanzstätte für das öffentliche Leben. Woher wird die öffentliche Meinung kommen? Wo wird der ersehnte Fortschritt entwickelt werden? Woher werden einsame Arbeiter Hilfe erhalten? Zusammenarbeit wird bestimmt auch Einigkeit lehren.» (Aum, 441)

Du hast auch recht, wenn Du sagst, daß die Dunklen jetzt schlau und sehr geschickt an einem Versuch arbeiten, jeden schönen Gedanken, der zum Ausdruck kam, zu entstellen. Wahrlich, der Teufel ist der Erfinder eines gekrümmten Spiegels!

Darum übe Einigkeit, bewahre Streben und erfülle jede Aufgabe freundschaftlicher Zusammenarbeit so gut wie möglich.

Hier sind noch ein paar nützliche Paragraphen:

„Wer aber sind diejenigen, die Einigkeit nicht schätzen und lieben? Sie haben nie das Gefühl der Standhaftigkeit erlebt, das stets mit Einigkeit verbanden ist. Sie kennen keinen Heldenmut, der unzertrennlich von Einigkeit ist. Sie haben auf Fortschritt verzichtet, der in Einigkeit stark ist. Sie haben die Freude, die in Einigkeit besteht, nicht aufgenommen. Sie haben die Feste der Einigkeit verachtet. Was ist ihnen geblieben? Entweder unter dem Orkan zusammenzubrechen, oder unter der Sonne zu verdorren, oder im Moder der Vorurteile zu verfaulen. Wer sind also diejenigen, die EINIGKEIT verschmähen?

Die deutlichste Illustration von Maya und Wirklichkeit ist in den Himmelskörpern zu finden. Obgleich ein solcher Körper vor Tausenden von Jahren vernichtet worden sein mag, ist sein Licht noch auf Erden zu sehen. Wer kann dann versuchen, die Grenze zwischen dem Bestehenden und dem Eingebildeten zu bestimmen? Wir finden auch unter irdischen Erscheinungen ähnliche Beispiele.

Irdische Sieger, wo ist Euer Sein und wo ist Euer Trugbild? Wer will bestimmen -ist es Sieg oder die Widerspiegelung femer Ereignisse? Wo ist die Grenze der Wirklichkeit? Obgleich alle Zahlen gesammelt werden können, werden die Schlüssel zu den Lösungen doch nicht gefunden werden. Nur die subtilste Energie kann zwischen Leben und Katalepsie unterscheiden. Aber die Menschen ziehen es vor, unter Trugbildern zu leben.» (Aum, 443-445)


3. August 1936

Die Großen Lehrer haben ganz bestimmt nicht im Sinn, alle bestehenden Gruppen zu einer einzigen oder mehreren „geschlossenen» Gemeinschaften zu vereinigen -dies wäre gleichbedeutend mit Tod. Leben und Schönheit existieren nur in Mannigfaltigkeit. darum laß die Zellen des Lichts unabhängig wie schöne Blumen auf der Wiese des Lebens gedeihen. Vereinigung bedeutet nicht unbedingt, daß man eine gemeinsame Zentrale oder identische Methoden der Anwendung und Errungenschaft haben muß etc. Einigkeit muß als eine wahre Triebkraft in erster Linie im Geist geboren werden und sich in Großmut und Zusammenarbeit unter allen Umständen des täglichen Lebens zeigen. Zusammenarbeit, Mitarbeit und Gemeinschaft schließen die weitgehendsten Zugestandnisse ein. Es ist kein Raum für Zwang vorhanden, wo Einigkeit des Bewußtseins vorhanden ist.

Auch ein anderer Begriff, Verzicht auf Besitztum, wird häufig falsch verstanden. Auf Besitz verzichten bedeutet nicht, alles fortgeben und sich weigern, irgendetwas zu besitzen. Gegenstände sind das Ergebnis menschlicher Schöpferkraft, und sie sollten gewürdigt werden. Die Verbesserung ihrer Qualität ist ein Schritt zur Vervollkommnung des Geistes. Die Lehre sagt uns, daß die wahre Bedeutung von Gegenständen verstanden werden, aber daß man nicht an sie gebunden sein sollte. Man muß lernen, alles zu lieben und gleichzeitig bereit sein, alles zum Zweck neuer Errungenschaften zurückzulassen. Liebe für schöne Gegenstände ohne ein Gefühl des Besitzes ist eins der reinsten und erhebendsten Gefühle. Ohne Liebe kann nichts erschaffen oder verbessert werden. Die Menschen sollten also lieben lernen ohne das Gefühl des Besitzes. Sie sollten schöne Schöpfungen bewundem, ohne die herkömmliche Vorstellung von Eigentum.

Es war interessant, in den Zeitungsausschnitten, die Du uns geschickt hast, über den Ausbruch von Wiedergeburten zu lesen, die in einer Reihe von Städten auftreten. Deine Bemerkung, daß die dunklen Kräfte versuchen, die Menschen an der Annahme des Gesetzes der Wiedergeburt zu hindern und sich darum bemühen, es auf die Spitze der Absurdität zu treiben, indem sie ihren Vertretern oder unbewußten Arbeitern die Idee dieser nämlichen Wiedergeburten einflößen, ist nicht weit von der Wahrheit entfernt. Außerdem helfen ihnen einige undisziplirierte psychisch veranlagte Menschen dabei, die meistens das sehen, was sie sehen wollen. Wir sollten auch nicht vergessen, daß Ehrlichkeit in allem und jederzeit die seltenste Eigenschaft ist. In der Tat gibt es, laut den Medien, viele Napoleons, Tamerlans, Ramses, Kleopatras, Semiramis etc., die alle die Erde gleichzeitig besuchen. Man könnte fragen. welche sind dann die authentischen?

Aus diesem Grunde sind die Beweise von der Wiedergeburt so wichtig, wie die bei dem kleinen Hindumädchen Shanti, einem Fall, der von so vielen noch lebenden Zeugen ihres früheren Lebens nachgeprüft werden konnte. Wahrscheinlich hast Du darüber gelesen, denn ich habe Dir diese Zeitungsausschnitte geschickt.

Hier ist die Erklärung in Paragraph 491 von Aum: „Häufig hört Ihr absurde Geschichten, daß gleichzeitige Inkarnationen von ein und demselben Menschen vorkommen - eine Folgerung, die sowohl unwissend als auch schädlich ist. Menschen, welche die Inkarnationen ableugnen, machen Gebrauch von solchen Erdichtungen, um die Möglichkeit der Wiedergeburt abzustreiten. Außerdem vergessen sie den Grund - was die Schuld vermindert - nämlich phantasiereiche Erfindung. Gewisse Menschen erinnern sich an die Einzelheiten eines bestimmten Zeitalters; wenn sie träumen, daß sie eine wohlbekannte Persönlichkeit sind, formt die Erinnerung an den Traum die Einbildung der Inkarnation. Der sich daraus ergebende Irrtum liegt in dem Menschen, aber nicht im Zeitalter. Ein Kind bildet sich ein, ein Feldmarschall zu sein, und eine solche Vorstellung sinkt bereits in den Kelch.

Viele erinnern sich an ihre früheren Leben, aber durch Verdunkelung des Bewußtseins rufen sie ihre eigenen früheren Vorstellungen hervor. Man muß auch vorsichtig sein, die Irrtümer anderer nicht zu sehr zu tadeln. Abgesehen von Dünkel und Unwissenheit mag es sich nur teilweise um Irrtümer ohne ein niedriges Motiv handeln. Es mögen tatsächlich verschiedene Formen von Besessenheit und Einflüsterungen mit bösen Absichten vorliegen, aber genug ist bereits über Besessenheit gesagt worden.»

Ja, die dunklen Kräfte versuchen alles zu entstellen und zu zerstören, was zur Kenntnis von anderen Sphären und Welten und zur Fortsetzung ihres Lebens in ihnen führt. Sie erkennen, daß das Erwachen eines solchen Wissens ihnen einen Todesstreich versetzen und die Reihen ihrer Anhänger beträchtlich verringern wird. Das Wesen der Dunklen wird tatsächlich offenbar werden, und wenige werde in ihre Legionen eintreten wollen, nachdem sie sich von dem Schrecken überzeugt haben, der jene als endgültige Konsequenz erwartet, die im Bösen leben. Da sie sich nur von den Sekretionen der Zerstörung und Zersetzung nähren können, verursacht ihnen das Fehlen dieser Substanz unglaubliches Elend.

Du hast auch recht, wenn Du in allen Lebenserscheinungen ungewöhnliche Zeichen beobachtest. Ganz entschieden beeinflußt das Nahen der feurigen Energien die ganze Natur. In der heuligen Zeit ist die Verringerung der Ernte durch Brachlegen der Felder, um das Preisniveau aufrecht zu erhalten, undenkbar. Einige Länder haben schon den Schaden gespürt, den solche Maßnahmen anrichten. Wahrlich, „Der Mensch denkt und Gott lenkt». Wenn die Menschen die psychische Energie früher studiert hätten, dann hätte es ihnen helfen können, viele Katastrophen zu vermeiden.

Noch ein paar Paragraphen aus Aum werden Deine fragen voll und ganz beantworten:

„Erinnert Euch an der Rat, daß das Buch der Lehre an der Kreuzung liegen sollte. Quält Euch nicht mit der Frage, woher die Wanderer kommen werden, woher die Freunde kommen werden, die eine Vorahnung der Erkenntnis haben. Seid nicht betrübt über diejenigen, welche vorübergehen; sie mögen jemanden anziehen, ohne es zu wissen. Sie mögen entrüstet sein, und ihr Geschrei wird viele anziehen. Aber wir wollen die unerforschlichen Pfade nicht aufzählen. Sie können nicht offenbart werden, doch das Herz kennt sie.

Es ist erforderlich, überall und bei allem zu helfen. Wenn man infolge von politischen, nationalen oder sozialen Begrenzungen oder durch religiösen Glauben Hindernissen zur Hilfeleistung begegnet, so sind solche Hindernisse der Menschheit unwürdig. Hilfe sollte dem Bedürftigen in jeder Hinsicht gewährt werden. Man darf nicht die Hautfarbe prüfen, wenn Gefahr droht. Man sollte nicht nach dem religiösen Glauben fragen, wenn es nötig ist, vor der Feuersbrunst zu retten. Alle Bündnisse weisen auf die Notwendigkeit des vorbehaltlosen Beistands hin. Solche Hilfe kann als wahre Inspiration angesehen werden. Es ist bereits betont worden, doch zahlreiche Herkömmlichkeiten zwingen Mich, die Freiheit des Beistands nochmals zu bestätigen.

Herzensangst ist unvermeidlich, wenn Ihr vom Unglück im Hause eines Nachbarn wißt. Und die offenen Zentren können viel Unruhe nah und fern andeuten - das Herz zittert infolgedessen. Aber die Menschen schenken den Symptomen des Herzens häufig keine Beachtung. Sie neigen dazu, sie einer Krankheit zuzuschreiben. Es wird jedoch angebracht sein, sich daran zu erinnern, daß das Herz im Einklang mit allem, was existiert, schlägt. Kosmische Ereignisse und nationale Feuersbrünste sind wie Hammerschläge. Die Menschen reden über die Entwicklung von Herzleiden. Tatsächlich nehmen die Symptome zu. aber es ist oberflächlich, nur an die nervöse Spannung des Zeitalters zu denken. Wo liegt also der Grund für diese Störungen? Die Verdichtung von Strömen fordert psychische Energie zu neuen Erscheinungen heraus. Doch die Menschen schreiben der Energie keine ausschlaggebende Bedeutung zu, und daraus entstehen sehr viele Störungen und alle möglichen Konflikte.

Jemand hat gesagt: «Treibt die Energien nicht bis zum Punkt des Wahnsinns». Eine solche Warnung ist nicht weit von der Wahrheit entfernt. Man kann sich die rasende Wut von Energien vorstellen, die fälschlich überanstrengt, zugrunde gerichtet und mißbraucht werden. Ist es dem Herzen möglich, in einem solchen Chaos nicht zu erzittern?

Dankbarkeit ist eine große Triebkraft. Niemand erbittet Dankbarkeit, doch groß ist die Qualität dieser Macht. Dankbarkeil wirkt als Reinigungsmittel, und was gereinigt worden ist, kann bereits leichter fortbewegt werden. Daher ist Dankbarkeit ein Mittel, den Pfad zu beschleunigen. Einige glauben, daß sie sich erniedrigen, indem sie in Dankbarkeit ausbrechen. Welche Unwissenheit! Dankbarkeit erhebt, reinigt nur, sie zieht neue Energien an. Sogar eine Maschine arbeitet besser ohne Staub.» (Aum, 450, 452-454)

Dunkle Kräfte kriechen aus allen Höhlen, aber gleichzeitig werden überall die Herde des Lichtes angezündet. Sei heroisch, sei mutig, die Zeiten sind sehr ernst, aber der erste Lichtstrahl zeigt sich schon. Die Höhere Hilfe ist vorbereitet, laßt uns lernen, sie mit einem mutigen Herzen, in Bereitschaft, Dankbarkeit und voller Vertrauen anzunehmen.

<< Zuruck    Weiter >>