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8. Oktober 1935

Hier sind die Antworten auf Deine Fragen:

1. Das nicht verzehrende Feuer, der brennende Busch Moses, ist das sogennannte himmlische Feuer, das nur offenbart werden kann, wenn Kontakt mit einer Aura einer gewissen Spannung vorhanden ist. N.K. und ich waren Zeugen eines solchen Feuers während unserer Reisen in Tibet. Dieses feurige Phänomen ereignete sich einmal spät am Abend ganz unerwartet in unserem Zelt. Mein Mann schlief schon. Ich kam zu meinem Bett und streckte meinen Arm aus, um die Wolldecke zurückzuschlagen, und plötzlich stieg eine Säule, oder vielmehr ein Feuer mit einer wunderbaren silbrig-rosenroten Flamme hoch. Zuerst erkannte ich nicht, was sich ereignete, und mit dem Ausruf „Feuer! Feuer!» versuchte ich. es mit den Händen auszuschlagen. Aber das Feuer wurde nicht gelöscht noch verbrannten mir die Flammenzungen die Hände, ich fühlte nur eine angenehme lebendige Wärme. Als mein Mann meine Stimme hörte, erwachte er und sah mich vor dieser Flamme stehen. Der ganze Vorfall dauerte nicht länger als eine Viertelminute, vielleicht noch kürzer, und die Flamme verschwand ebenso plötzlich wie sie erschien. Nach dieser Manifestation sah ich die Kristalle von Materia Lucida und Spiralen und die Funken von Fohat. Diese späteren Erlebnisse hatten jedoch ein leichtes Versengen der Zentren zur Folge.

2. Das siebente Prinzip ist das Element der Synthese, aber es ist nicht das höhere Ego des Menschen.

Das höhere Ego besteht aus drei Prinzipien: dem siebenten, dem sechsten und dem fünften. Ich lege eine kürze Notiz bei, die ich an einen meiner Mitarbeiter schrieb. Vielleicht wirst Du sie nützlich finden.

3. Der Mond ist unsere Mutter - er nahm teil an der Bildung unserer Erde und half, sie mit Menschenwesen zu bevölkern. Die Mondmonaden oder Pitris - die Vorahnen, wie sie von den Hindus genannt werden - verkörperten sich in unserem Menschengeschlecht. Der Mond wird vor der siebenten großen Runde unseres Planeten verschwinden oder sich zersetzen.

4. Fast alle Wissenschaften hatten ihren Ursprung in Indien. Ägypten, Griechenland und das alte Chaldäa entlehnten ihr Wissen von Indien. In ähnlicher Weise kamen Osiris. Hermes und Orpheus auch aus dem Osten; auch Pythagoras wurde in Indien eingeweiht.

5. Es besteht eine vollkommene Entsprechung zwischen dem subtilen und dem physischen Körper. Daher hat jedes physische Zentrum seine Entsprechung im subtilen Körper. Infolgedessen existieren alle astralen Gefühle und Zentren ebenso wie die physischen, aber in ihren subtilen Strahlungen. Sie sollten jedoch nicht getrennt betrachtet werden, denn ihre Einheit offenbart eine genaue Entsprechung. Die äußere Welt ist eine bloße Widerspiegelung der inneren. Und ebenso wie die äußeren Gefühle und Energien nur offenbart werden, wenn die notwendigen Bedingungen vorhanden sind, werden auch die inneren, geistigen Energien offenbart, wenn die astralen oder geistigen Bedingungen auf der inneren Ebene hervorgerufen werden.

6. Christus fühlte immer einen Kraftverlust, wenn Er die Kranken reinigte und heilte. Erinnere Dich, wie eine kranke Frau in der Menge den Saum Seines Gewandes berührte. Sofort fühlte Er eine Abnahme Seiner Kraft. Ein großer Geist gibt jedesmal einen Teil seiner Kräfte, wenn er heilt, jedesmal wenn jemand ihn berührt. Und wie groß auch der Vorrat an psychischer Energie ist, er kann vorübergehend erschöpft werden. Dieser Augenblick der Erschöpfung ist sehr gefährlich, denn das Schutznetz der Aura, das dieser Ausstrahlungen aus seinem Strahlenvorrat beraubt ist, der unsere Zentren ernährt, ist gestört, und ansteckende Mikroben können in den schwächsten Bereich des Organismus eintreten. Dies erklärt, warum Agni Yoga voller Hinweise in bezug auf die Erhaltung des Schutznetzes ist. Ein Jünger, der einen gewissen Grad des Yoga erreicht hat, kann nicht unbegrenzt in der vergifteten Atmosphäre der Großstadt bleiben, er muß sie oft verlassen, um ein mehr oder weniger einsames Leben inmitten der Natur zu führen. Christus ging, ebenso wie Buddha und andere Lehrer, oft in die Wüste. Auch in den Mahatmabriefen wird eine ernste Erkrankung des Mahatma K.H. erwähnt, nachdem Er während der Zeit der Gründung der Theosophischen Gesellschaft in Indien die Auren der Menschen berührt hatte. Er mußte sich mehrere Wochen lang in völlige Einsamkeit zurückziehen. Jede Bewußtseinsebene, jede Ebene der Existenz unterliegt also gewissen Gesetzen, die ihre eigenen Konsequenzen haben, wenn sie verletzt werden.

Wenn Du möchtest, könntest Du erwännen, daß die Lehre der Wiedergeburt erst im Jahre 553 n. Chr. während des zweiten Konzils zu Konstantinipol zurückgewiesen wurde. Die Lehre in bezug auf eine vorherige Existenz der Seele und ihre beständige Rückkehr zur Erde wurde also erst im sechsten Jahrhundert n. Chr. vom offiziellen Christentum als „Ketzerei» erklärt. Bis zu dieser Zeit wurde sie geduldet und von jenen Geistlichen angenommen, die den Gnostikern besonders nahe standen.

Und nun will ich zu Deiner Information von einem interessanten Fall einer Erinnerung aus einem früheren Leben berichten. Er ereignete sich in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts und wurde nach einer Erzählung eines der Teilnehmer niedergeschrieben. Eine Dame, die auf einem Landsitz in der Provinz Pskow lebte, fuhr, begleitet von ihrem Mann und Sohn über Weihnachten zu Besuch auf einen fernen Landsitz, der Freunden gehörte. Sie fuhren an einem wunderschönen sonnigen Morgen ab und hofften, vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen. Ab Mittag änderte sich das Wetter jedoch plötzlich, es wurde stürmisch, dichter Schnee fiel, die Sichtverhältnisse wurden schwierig, und nach etwa einer halben Stunde verschwand die Landstraße gänzlich unter tiefem Schnee. Es war schon dunkel, aber es gab kein Anzeichen von einem bewohnten Ort trotz der Tatsache, daß sie normalerweise hätten längst ankommen sollen. Die Straße war voller Löcher und der Wagen war in Gefahr umzukippen. Es war klar, daß sie sich verirrt hatten. Es wäre jedoch sehr töricht gewesen, anzuhalten und abzuwarten, bis das Wetter aufklarte, weil der Sturm immer stärker wurde und Pferde und Wagen unter dem schweren Schneefall begraben worden wären. Man beschloß daher, die Reise fortzusetzen und den Pferden zu trauen, daß sie ihrem Instinkt folgten. Im Augenblick, wo den klugen Pferden freier Lauf gewährt wurde, verstanden sie, was man von ihnen erwartete. Sie hoben den Kof, schnüffelten die Luft und erhöhten die Geschwindigkeit. In kaum einer Stunde war das ferne Gebell von Hunden zu hören und bald sahen sie einige Lichter und der Wagen erreichte das Steintor eines großen Landsitzes. Ein Diener, der das Bellen der Hunde gehört hatte, kam mit einer Laterne heraus. Auf die Frage, wessen Landsitz das war, gab er den Namen an und fügte hinzu, daß die Besitzer gegenwärtig im Ausland seien. Die Reisenden stellten fest, daß sie sich in der entgegengesetzten Richtung ihres Bestimmungsortes befanden. Da es schon spät war, beschlossen sie, auf dem Landsitz zu bleiben. Sie fragten nach dem Haushofmeister und baten ihn, das Haus zu öffnen, damit sie über Nacht bleiben könnten. Aber als die Dame aus dem Wagen stieg und das Haus sah, das von den Laternen der Diener schwach erleuchtet war, begann sie zu zittern und rief entsetzt: „In dieses Haus werde ich nie einen Fuß setzen, schreckliche Dinge haben sich hier ereignet!» Sie bat ihren Mann dringend, diesen unglücklichen Ort sofort zu verlassen. Der Mann und der Sohn waren über alle Maßen erstaunt und glaubten, daß Übermüdung die Ursache ihrer Nervosität sei und versuchten, sie zu beruhigen und sie davon zu überzeugen, daß sie sich irrte, da keiner von ihnen je in dieser Gegend gewesen war. Die Dame bestand jedoch darauf, weiterzufahren, und um ihre Gründe zu beweisen, sagte sie: „Ich kann euch die Lage der Zimmer und auch die Möbel beschreiben. Wenn ihr das runde rote Wohnzimmer betretet, werdet ihr an der Wand über einem Tisch das Gemälde einer Frau in einem weißen Kleid mit Blumen in den Händen sehen. Nun, das war mein eigenes Bild. Und ... ich war so schrecklich, schrecklich unglücklich!» Natürlich gingen der Mann und der Sohn, begleitet von dem Haushofmeister sofort hinein, um diese Behauptung nachzuprüfen. Ganz erschüttert kehrten sie zurück, denn die Beschreibung stimmte genau. Sie bestanden nicht länger darauf, in diesem Unglückshaus zu bleiben, und da der Sturm sich gelegt hatte und sogar der Mond herausgekommen war, baten sie um einen Führer und entschieden sich, nach Hause zurückzufahren.

Solche Erinnerungen sind im Osten recht häufig. Die Zeitungen erwähnen diese Fälle, die von zahlreichen Zeugen bestätigt sind. Wir kennen eine hiesige Familie, in der ein Mitglied derselben, ein Knabe von fünf Jahren, seinen Eltern gegenüber darauf besteht, daß er nicht ihr Sohn ist und daß er früher ein Mönch war und in einem Kloster lebte. Er läuft oft von zu Hause fort und sucht nach diesem Kloster. Manchmal gelingt es ihm weit zu wandern, ehe seine Eltern seine Abwesenheit bemerken. Beständig macht er sich auf den Weg nach Klein Tibet.


11. Oktober 1935

1. In Wahrheit kann der Mensch sich nicht gänzlich von Karma befreien, denn Karma ist Leben. Aber die Erfüllung eines Zyklus des Karmas, wie lang er auch sein mag, hängt von unserem geistigen Wachstum ab und auch von dem Auftrag, den wir auf einem bestimmten Planeten übernommen haben. Dies bedeutet, daß wir, wenn wir eine gewisse Kenntnis der Lehre erlangt haben, und nach einer Zwischenzeit (sozusagen Ferien), den nächst höheren Grad beginnen müssen, und so fort bis ins Unendliche. Diese „Ferien» mögen gerade jene Ruhestätten sein, wo es weder „Tränen noch Seufzer» gibt. Aber keine Ferien dauern ewig, obwohl sie auf Jahrtausende ausgedehnt sein mögen, darum gibt es keine ewige „Ruhe».

2. Im Kosmos geht eine beständige Geburt und Auflösung von Welten vor sich. Oft sind die Welten, die sich auflösen, noch weit von der Vollendung ihrer Evolution entfernt. Ihre Vernichtung hat viele Gründe. Einer der bedauerlichsten Gründe ist der erstarrte Geist der Menschheit, die einen Planeten bewohnt. Und unsere Erde befindet sich in der Gefahr der Zerstörung, ehe sie ihre vorherbestimmte Evolution beendet hat. Die Verbrechen der Menschen und die Starrheit ihres Geistes haben derartige Ausstrahlungen um den Planeten herum hervorgerufen, daß die heilsamen Strahlen ihn nicht erreichen können. Unser Planet mag seine Existenz mit einer gigantischen Explosion beenden. Der Tag des Jüngsten Gerichts ist nicht fern und viele Kinder dürften diesen TAG erleben. Aus diesem Grunde ist die Lehre des Lebens so beschleunigt gegeben worden, und darum werden so viele ungewöhnliche Omen auf die Erde herabgesandt. Aber die Menschen sind blind und taub.

Es ist notwendig, den menschlichen Geist zu erwecken! Wahrlich, das Schicksal des Planeten liegt in den Händen der Menschheit selbst! Wenn die Auferstehung des Geistes innerhalb der nächsten kurzen Jahrzehnte stattfindet, mag die unvermeidliche Katastrophe nur begrenzt sein, wie in den Tagen von Lemurien und Atlantis, sonst werden wir uns auf einen anderen Planeten begeben müssen. Aber nach den Gesetzen der Entsprechung und des rechten Gleichmaßes wird die Mehrzahl der Menschen nicht zu den höheren Planeten, die bereits bevölkert sind, zugelassen werden. Sie werden sich einer neuen Welt anpassen müssen, die noch nicht bewohnt ist, Und viele Jahrtausende, nein, Millionen von Jahren würden verstreichen müssen, ehe die neuen Formen und Körper, die für eine neue Welt passend sind, sich entwickeln könnten. Nur außergewöhnliche Gruppen der irdischen Menschheit könnten die höheren Planeten betreten, um ihre Evolution unter neuen, schönen Bedingungen fortzusetzen.

Die Große Bruderschaft ergreift außergewöhnliche Maßnahmen, um unseren Planeten vor vorzeitiger Vernichtung zu bewahren. Aber das unterirdische Feuer ist sehr aktiv, und die Kräfte, die entladen werden können, um die gefährliche Energie zu neutralisieren, sind jämmerlich gering! Natürlich gibt es im Kosmos keine vernunftwidrige Zerstörung, alles beruht auf tiefen Gründen. Große ZIELTAUGLICHKEIT herrscht im Kosmos. Alles, was die Evolution nicht fortsetzen kann, wird als kosmischer Abfall gründlich durchgearbeitet. Da der Mensch den freien Willen hat, erwählt er also dieses oder jenes Schicksal. Und doch türmt der Mensch eifrig Haufen von Abfall auf, der ihn verschlingen wird, wenn nicht rechtzeitig eine Erneuerung seines Geistes stattfindet.

3. Es ist nützlich, gewisse Hinweise in bezug auf ein neues Schulprogramm zu geben. Das Bewußtsein sollte gerade von Kindheit an ausgebildet werden, die Einheit des Lebens, die Einheit des Kosmos zu erkennen. Unser Planet sollte nicht als eine isolierte Einheit angesehen werden, sondern vielmehr als einen der Aufenthaltsorte auf dem großen Pfad in die Unbegrenztheit. Wir müssen unseren Platz in der Unbegrenztheit erkennen und auch unsere Abhängigkeit von der absoluten Einheit des Lebens im Kosmos, je eher desto besser. Denke daran, wie es in der Lehre heißt:

„Wahrlich, eine Feder, die vom Flügel eines kleines Vogels fällt, ruft einen Donnerschlag in den fernen Welten hervor.» Wir müssen unsere Ehrfurcht gebietende Abhängigkeit von allem im Leben und unsere Wechselbeziehung mit allem aufs eindringlichste erkennen. Dadurch sollte ein großes Verantwortungsgefühl für jeden Gedanken, jedes Wort und jede Handlung kommen, Ursache und Wirkung sind unaufhörlich und unendlich am Werk.

Eines Tages wird das Bewußtsein der Menschheit den Punkt erreichen, wo es erkennt, daß sie in einem gigantischen universalen Laboratorium existiert und eine Widerspiegelung desselben ist. Wahrlich, Einheit muß im kosmischen Maßstab verstanden werden.

Es ist auch nützlich, die Gedanken in die Zukunft zu lenken. Nur dies wird dem Bewußtsein einen großen Antrieb geben und es vom Staub von gestern befreien.

4. Imperil ist die Bezeichnung, die die Großen Lehrer dem Gift der Gereiztheil gegeben haben. In den orientalischen Sprachen gibt es jedoch ein gänzlich anderes Wort für dieses Gift. Die heilige Senzar Sprache besteht aus den besten Begriffsbestimmungen, die von allen existierenden Sprachen angenommen worden sind. Viele Worte mit einer lateinischen Wurzel werden in dieser Sprache gebraucht. So hat Imperil eine entschieden lateinische Wurzel. Es gibt einige Wörter, die keine Verbindung mit irgendeiner uns bekannten Sprache haben. Oft drückt ein einziges Wort eine komplizierte Idee oder Tätigkeit aus.

5. Niemand, nicht einmal die Größten Geister besitzen völlige Allmacht. Sie alle sind den kosmischen Gesetzen unterworfen. Daher können Sie ihr großes Wissen und Ihre Macht anwenden, wenn die kosmischen Bedingungen günstig sind. Jedes Wunder, das ohne einen tieferen Grund vollbracht wird, wird von den Arhats als eine Übertretung betrachtet. Es heißt: „Sogar ein Arhat kann sich durch Mißbrauch von Wundem erniedrigen.»

Natürlich trugen die Bedingungen, die zur Zeit Christi (genau wie heute) selten zur Möglichkeit eines Wunders bei. Darum konnte sogar Christus nicht immer die heilen, die um Hilfe zu Ihm kamen. Im Matthäusevangelium (13, 58) heißt es: „Und er tat daselbst nicht viel Zeichen um ihres Unglaubens willen.» Das Erwünschte wird also nur demjenigen gegeben, der es annehmen kann. Bei allem sind Zusammenarbeit und Mitwirkung erforderlich.

6. Ich möchte, daß Du Arbeit als Hauptfaktor bei der Ausbildung des Geistes sogar noch stärker betonst. Weise darauf hin, daß Qualität das Wesentlichste bei aller Arbeit ist. Erwähne auch, daß mentale Arbeit absolut notwendig ist, denn wenn der Schweiß von physischer Arbeit den Erdboden nährt, wird der Schweiß von mentaler Arbeit in ähnlicher Weise von den Sonnenstrahlen in Prana umgewandelt und verleiht allem Existierenden Leben. Wenn die Bedeutung der mentalen Arbeit erkannt wird, wird ein angemessener Respekt vor allen Denkern, Wissenschaftlern und anderen schöpferischen Menschen folgen.

Nur mentale Arbeit erweitert unser Bewußtsein und verbindet uns dadurch mit den fernen Welten und dem ganzen Kosmos und wendet uns der Freude endloser Vervollkommnung zu. Wir sollten gerade die Freude unbegrenzter Vervollkommnung in uns kultivieren.

Dein Kapitel über Streben ist wirklich gut. Es wäre nützlich, wenn Du dieses Streben noch enger mit dem Begriff Podvig vereinigen würdest, indem Du diese Idee als einzigen Sinn des Lebens einführst. Viel wird in den Büchern der Lehre über Podvig gesagt. Nur Podvig kann tatsächlich unseren Geist nähren und die Evolution beschleunigen. Wirklich, Errungenschaft und Heldentum müssen in der Schule gründlich gelehrt werden: „Laßt die Kinder sich Helden nennen und laßt sie die Qualitäten außergewöhnlicher Menschen auf sich selbst anwenden. Sie sollten Bücher mit klaren Berichten erhalten, worin Gesichter, gezeichnet von schwerer Arbeit und Willen, ohne jede Beschönigung beschrieben werden. Sogar für medizinische Zwecke ist dieser heroische Lebensruf unersetzlich. Solches Material muß unverzüglich herausgegeben werden.» (Neues Zeitalter - Gemeinschaft, 234) Gebrauche die Zitate aus den Büchern der Lehre großzügiger, sie werden dem Buch etwas Neues hinzufügen.

7. Man darf nicht glauben, daß der nächste Große Lehrer leibhaftig erscheinen und unter uns predigen wird wie Buddha oder Christus. Jedes Zeitalter erfordert seine eigenen Offenbarungen. Deswegen ist der Typus von Lehrer, der mit einer Gruppe von Jungem von Dorf zu Dorf wandert, in Vergessenheit geraten. Einige Ältere Brüder benutzen den physischen Körper noch für bestimmte Zwecke, aber nicht, um der Menge zu begegnen.

Ich müßte schon früher über diesen Gegenstand schreiben, darum will ich aus meinen früheren Briefen zitieren: „Die Große Ankunft kann nicht auf gewöhnliche Art und Weise erfolgen, und sie kann nicht im physischen Körper stattfinden. Man sollte verstehen, daß die Großen Herren dieses oder jenes Ebenbild annehmen oder je nach den Bedürfnissen der Welt aufrecht erhallen. Warum ist es so schwer sich vorzustellen, daß eine Große Individualität keinen physischen Körper braucht, um sich ganz in unserer Nähe zu offenbaren? Außerdem zeigen die Tatsachen der Vergangenheit an Beispielen in modernen Zeiten, auf wie seltsame Weise das Erscheinen Großer Geister von unwissenden Menschenwesen verstanden wird. Im besten Falte wurde ihnen das Attribut Scharlatan oder Spion oder beides gegeben. Im allgemeinen hängen die Menschen ihre eigenen Laster anderen an. Es wäre höchst lehrreich, die historischen Tatsachen aus dem Leben von St. Germain, dem Gesandten der Weißen Bruderschaft, zu lesen.»

Wir können uns auch H.P. Blavatsky und alle Erscheinungen der Mahatmas ins Gedächtnis rufen. Wie skeptisch und zuweilen spöttisch wurden ihre Botschaften und Erscheinungen oft entgegengenommen! Aber wie ich bereits schrieb: «...sogar wenn Christus Selbst jetzt unter uns erscheinen würde, könnte Er der Gefangennahme oder sogar der Hinrichtung entgehen? Man muß erkennen, daß die Größte Individualität inmitten des chaotischen Denkens und der Schwingungen der verderbten Masse jetzt nicht offenbart werden kann. Die Großen Herren wenden bei allem das große Gesetz der ZIELTAUGLICHKEIT an. Bitte, werde Dir darüber klar, daß die Ankunft des Höchsten Egos in physischer Gestalt angesichts des Niveaus der heutigen Menschheit ganz unmöglich ist und unheilvolle Folgen für die ganze Evolution bringen würde. Die Große Individualität wird herrschen - unsichtbar sichtbar - und sie herrscht bereits, gekleidet in die Strahlen des mächtigen, aber unsichtbaren LABORATORIUMS...» Bald, sehr bald werden diese Strahlen auf das Erwecken des Geistes der Menschheit gerichtet werden.

„Nach allerältesten Testamenten kämpft der Herr von Shambhala gegen den Fürsten der Dunkelheit (Satan) selbst. Dieser Kampf findet zu allererst in den subtilen Sphären statt, während der Herr von Shambhala hier durch seine irdischen Kämpfer handelt. Was Ihn Selbst betrifft, so ist Er nur in den außergewöhnlichsten Fällen sichtbar. Was Sein Erscheinen in einem feurigen Ebenbild anbelangt - wäre dies für alle und alles unheilvoll, da Seine Aura mit Energien von außerordentlicher Macht geladen ist. Im Matthäusevangelium (24, 27-39) wird die Ankunft und das Jüngste Gericht, das unseren Planeten erwartet, ziemlich genau beschrieben. Du wirst noch genug Zeit haben, vor diesem Ereignis alt zu werden, aber partielle Katastrophen können schon früher stattfinden.

Wir sind Zeugen eines großen Neuaulbaus der Welt. Neue Gesetze werden schon in die Tafeln der Ewigkeit eingraviert, aber die große Offenbarung wird noch nicht angenommen. Wehe denen, die den Geist zurückweisen und vorziehen, in Unwissenheit, in Schwäche und in einem moralischen Sumpf zu vegetieren! Die Neue Welt kommt in Erkenntnis der menschlichen Würde, im strengen Verständnis von Pflicht und Verantwortung eines jeden für die Menschheit und den ganzen Kosmos. Zusammenarbeit stets und in allem muß zur Tagesordnung werden.


15. Oktober 1935

Wahrscheinlich dürftest auch Du zuweilen bemerkt haben, daß die Pforten der Möglichkeiten oft sehr eng sind. Tatsächlich liegt die Schwierigkeit in vielen Fällen nicht an einem Mangel an Geldmitteln, sondern daran, daß der Umfang der Arbeit über das Bewußtsein der Mitarbeiter hinausgeht. Ja, überall herrscht ein Mangel an Menschen. Was wir nötig haben, ist eine Zunahme an starken Arbeitern, die sich nicht vor kühnen Unternehmungen fürchten.

Laß die Leuchtkäfer glühen, wenn sie nicht in den Netzen der erbärmlichen Jäger gefangen sind und dadurch die Arbeit verraten. Erhabene Worte zu äußern, ist eine Sache, aber sie im Leben anwenden, ist etwas anderes. Gewöhnlich gehen diese beiden Tätigkeiten nicht zusammen. Außerdem liebe ich es durchaus nicht, wenn jemand sagt, daß er bereit ist, sein Leben für die Lehre hinzugeben! In den meisten Fällen, fast immer, ist dies die größte Lüge.

Während meines ganzen Lebens bin ich nur zwei oder drei Menschen begegnet, die wirklich bereit waren, alles zu opfern, aber gerade sie unterließen es, Beteuerungen abzugeben - sie handelten. Andere kamen und spendeten, weil sie es im Überfluß hatten oder um Nutzen daraus zu ziehen, weil sie gehört hatten, daß jede Gabe hundertfach zurückgegeben wird. Aber wenn dieses „Hundertfache» nicht erfolgte wie erwartet, oder wenn es sich durch ihre eigene Schuld verzögerte, wurden sie die schlimmsten Feinde und Verräter an der Arbeit. Oft wandten sie sich an der letzten Grenze ab. Es gab auch jene, die bereit waren, gerade nur die Hälfte zu opfern, selbst wenn die Ereignisse es erforderlich machten, daß alles aufs Spiel gesetzt wurde. Aber kann man Erfolg von halbwegigen Entscheidungen erwarten? Kann man Heilung von einer Medizin erwarten, wenn nur die halbe Dosis gegeben wird? Natürlich wird in diesen Fällen auch der Erfolg halbiert. Das Bemerkenswerteste ist jedoch, daß die zweite Hälfte, die aus kleinlichen Befürchtungen zurückgehalten wurde, später durch Karma oder irgendwelche Umstände genommen wurde. Es gibt noch eine dritte und sehr überhandnehmende Art von Menschen, die sich einbilden, daß ihr bloßes Herantreten an die Lehre bereits die größte Gunst ihrerseits ist. In ihrer Eingebildetheit glauben sie. daß die Mahatmas bereit sind, ein Puja für jeden zu verrichten, der an ihre Lehre herantritt oder sie sogar gelesen hat. Dies ist nicht der Fall. Die Großen Lehrer freuen sich nur über jene, die wirklich streben, und leisten ihnen tatkräftige Hilfe. Die Schmetterlinge tun Ihnen leid, denn Sie wissen, daß diese Schmetterlinge jahrhundertelang Schwierigkeiten durchmachen müssen, ehe sie hoffen können, sich der Feste des Lichts zu nähern. Es wäre nützlich, wenn solche Menschen die folgenden Seiten der Lehre lesen würden:

«Jemand wird sagen: «Ist Wachsamkeit, oder rechte Entsprechung,» oder Beweglichkeit, oder Hingabe schwer?» Hier fühle ich, daß ich alle diese Bedingungen einbeziehen kann; wollt Ihr mich nicht auf die weite Reise in die GEMEINSCHAFT mitnehmen? Aber hat dieser eilfertige Reisende über ein gewisses Erfordernis bei den Eigenschaften, die er erwähnt, nachgedacht? Standhaftigkeit ist vergessen worden. Kleine Feuer, die nur einen Augenblick flackern, enthalten alle Eigenschaften der Flamme, doch die Dunkelheit verschlingt sie ebenso schnell wie ein Kohlebecken eine Schneeflocke. Man kann einem isolierten Augenblick der Einbeziehung nicht trauen. Nur STANDHAFTIGKEIT, die durch mühselige Arbeit und Hindernisse gestählt worden ist, hat ein zuverlässiges Festhalten zur Folge. Ein wahrer Musiker denkt nicht über jeden Finger nach, der einen Ton hervorruft, nur ein Schüler überlegt, welche Finger zum Gebrauch geeignet sind. Der wahre Mitarbeiter denkt nicht über die beabsichtigte Anwendung der Eigenschaften bei der Arbeit nach. Die Sphärenmusik verschmilzt mit dem Gesang des Fortschritts der Arbeit. Erwägt, wie Standhaftigkeit einer feurigen Leiter gleicht.»

«Jemand entscheidet sich: «Ich will die feurige Leiter überqueren.» Tue es, jedem steht der Pfad offen. Doch denke daran, wenn Furcht übermannt, zerfließen die Stufen zu einer flüssigen Flamme. Wohin willst Du gehen, ohne die Qualität der Arbeit erworben zu haben? Wenn Wir sagen, es ist besser, auf Zedemwurzeln zu schlafen, kann der Anhänger diesen Rat leicht befolgen. Schlafen ist leicht, und besonders, wenn es angeraten worden ist. Aber wenn man geheißen wird, eine beständige Wache aufzunehmen, dann werden die Stufen brennend heiß. Eines muß wiederholt werden: Die Leiter ist nicht leicht.

Unzulänglich ist der Führer, der die wirkliche Gefahr verheimlicht. Sie kann nur mit Hilfe vollständiger Kenntnis überwunden werden.

Ich sehe noch einen unvernünftigen Menschen nahen - dieser ist noch unvollkommener. Er tadelt: «Welchen Zweck hat eine ernste Prophezeiung?» Wir werden sagen: «Der feierliche Ernst einer Vorwarnung steht im richtigen Verhältnis zu der Entwürdigung deines Geschreies bei Gefahr. O du Zweifüßler, wie oft hast du bei der ersten Schwierigkeit dein Ansehen verloren. Wir haben dich schwärzer als Kohle gesehen, und deine Verneinung hat dich mit Gestank erfüllt. Schlecht ergeht es dir, weil du deine Stufen verbrannt hast und nun vom Abgrund Almosen erbittest.»

Ein neuer Fragesteller: «Wie kann man die Lehre mit der Wissenschaft in Einklang bringen?» Wenn die Wissenschaft authentisches Wissen lehrt, dann ist die Lehrt Wissenschaft. Was für ein Ziel kann die Wissenschaft erreichen, wenn sie von Vorurteilen aufgebläht ist? Wer durch den feierlichen Ernst von Bestätigungen beunruhigt ist, betrachtet die Wissenschaft aus seiner Höhle der Gewöhnlichkeit. Demjenigen, der über die Gemeinschaft nachdenkt, fügen kriechende Reptilien keinen Schaden zu.

Ich sage Euch, daß Ich die ganze Kompliziertheit des Bauwerks kenne. Ich verheimliche weder, wie weit die Steine getragen werden müssen, noch wie groß die Trockenheit ist. Gerade diese Erkenntnis, gerade die Zahllosigkeit der Sterne bestätigt die feurigen Stufen.» (Neues Zeitalter - Gemeinschaft, 153 und 154)

Schwer ist der Pfad wahrer Jüngerschaft. Es gibt tatsächlich kein Wissen, keine Philosophie und vor allem, keine Übertretung mit Magie, die uns Geistigkeit geben kann. Denn nur durch Lebenserfahrung, nur dadurch, daß wir den Giftbecher aller Illusionen des Lebens trinken, dadurch, daß wir inbrünstiges Streben für den Dienst für das Allgemeinwohl bewahren, können wir den KELCH von AMRITA füllen.

Es tat mir leid zu lesen, daß es noch immer jemand gibt, der mediale Fähigkeiten bewundert und sie Errungenschaften nennt. In der Lehre, und ganz allgemein im Osten, wird dieser Zustand vielmehr als ein Unglück angesehen. Ich habe schon ausführlich über die Gefahren dieser Fähigkeit geschrieben. Denke an die Definitionen von Mediumschaft, die im Buch Agni Yoga gegeben werden: „...Medien gleichen Booten ohne Steuer... ein Medium ist nur das Wirtshaus für entkörperte Lügner.» Wahrhaftig, es ist nicht einfach eine Art von Hellsehen, die die Umwandlung der Zentren andeutet.

Tatsächlich hat höchstes Hellsehen nichts mit Medialitätt gemein. Schon der Charakter der Visionen, die von Frau X. beschrieben werden, bezeugt ihren Kontakt mit den unteren astralen Sphären. Echtes Hellsehen wird von Schönheit, Großartigkeit und Einfachheit begleitet, aber nicht von einem Haufen Unsinn. Auch die Umgebung, in der ihre Fähigkeiten sich entwickelt haben, beweist, daß wir es exakt mit Medialität und nicht mit offenen Zentren zu haben. Glaube mir, offene Zentren sind wirklich sehr selten, und die Großen Herren, die über die Evolution der Menschheit wachen, hüten jene Individuen, die das Recht erworben haben, offene Zentren zu besitzen, von Kindheit an sehr vorsichtig. Sie werden von Ihnen in günstiger Umgebung untergebracht, wo sie ihre Gaben besser entwickeln und zum Ausdruck bringen können. Aber die Großen Lehrer werden sich niemals einem Menschen nähern, der in Alkoholdünsten lebt und gegen Bezahlung wahrsagt. Dies würde eine empörende Profanierung von heiligem Wissen und der verborgenen Errungenschaften des Geistes sein.

Die einzige Hilfe, die man Frau X. geben kann, ist daher der Rat, von allen Büchern über Magie abzulassen und das Wahrsagen etc. aufzugeben. Sie sollte mehr arbeiten und die Bücher der Lehre des Lebens lesen, die ihr erklärt werden sollten. Aber vor allem sollte sie sich geistig reinigen. Sie sollte sich verbieten, den Rufen aus der Astralwelt Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Aufmerksamkeit und ihr Herz statt dessen dem Bild des erwählten Lehrers zuwenden.

Der gegenwärtige Zustand des Großen Lehrers ist derart, daß Er sich niemand offenbart. Dieser Zustand kann mit der Spannung eines Dynamos von ungeheurer Macht verglichen werden. Doch Seine Hilfe kann auf unerwartete Weise „durch menschliche Hände und Füße» kommen. In der Astralwelt gibt es viele Betrüger und gute Schauspieler, und daran sollte man sich stets erinnern. Frau X. sollte die Stimme der Stille von H.P. Blavatsky lesen. Darin werden die Gefahren der Astralwelt ganz klar und deutlich beschrieben.

Die Große Lehre des Lichtes hat also das richtige Wachsen des menschlichen Geistes im Auge, aber nicht die Entwicklung medialer Fähigkeiten, die zu nichtsföhren können, sondern nur das geistige Wachstum hindern und sogar zerstörerisch werden können. Und da nichts Mechanisches in die Grundlagen wahrer Evolution oder wirklichen Fortschritts gelegt werden kann. rate ich Frau X. nochmals, alle Bücher aufzugeben, die sich mit der Entwicklung des Hellsehens befassen. In naher Zukunft, wenn die Menschheit Fortschritte im Verständnis für die noch verborgenen Gesetze der subtilen Energien gemacht hat, wird die Möglichkeit kommen, Medien für gewisse wissenschaftliche Forschungen nutzbar zu machen. Solche Medien werden ein sehr reines Leben führen müssen, und Methoden werden gefunden, sie und auch jene, die mit ihnen in Kontakt kommen, zu schützen. Aber gegenwärtig kann der Kontakt mit einem Medium sogar für diejenigen gefährlich werden, die in seiner Nähe sind, wenn sie labile Auren haben.

Erkläre ihr, wie schädlich die Konzentration auf ein bestimmtes Zentrum ist, die in Büchern empfohlen wird, die von verantwortungslosen Verfassern geschrieben sind. Diese Konzentration regt das Zentrum auf Kosten aller anderen an und versetzt dadurch das ganze System ihrer Polarisation in Chaos. Dieser Prozeß ist wirklich verheerend für die Schwingungen, da er das Gleichgewicht der bestehenden Anordnung der Schwingungen verletzt. Denke an das, was in der Lehre gesagt wird in bezug auf die Arbeit des Lehrers mit dem Jünger an allen Zentren und allen sieben Kreisen des Hellsehens und Hellhörens. Der Lehrer beobachtet den Zustand des Organismus des Schülers genau, und niemals würde Er ein Zentrum auf Kosten eines anderen öffnen. Richtige Entwicklung oder Evolution existiert nur in Harmonie oder Gleichgewicht.

Und nun über automatisches Schreiben. Auch dies wird als ein gewisser Grad von Besessenheit angesehen, denn bei automatischem Schreiben besteht gewöhnlich ein äußerer Einfluß auf das physische Zentrum der Hand und sogar auf das des Gehirns, was äußerst schädlich ist, und wenn es oft praktiziert wird, mit Paralyse enden kann.

Ich habe niemals automatisch geschrieben, aber ich halte Gelegenheit, dieses Phänomen in Amerika zu beobachten, wo es weit verbreitet ist. Der Vorgang ist verschieden: Einige erklären, daß sie sich dessen, was ihre Hand schreibt, nicht bewußt sind, während andere sagen, daß ihr Gehirn deutlich mit jedem Wort beeindruckt wird. Einige schreiben sehr schnell, sogar wie wild, andere sehr ruhig, sie malen jedes Wort sorgfältig. Einige schreiben und wechseln plötzlich die Sprache; einige, die nicht die geringste Technik besitzen, um einen einfachen Gegenstand zu zeichnen, skizzieren plötzlich vollständige Bilder. Es gibt auch Fälle von Menschen, die in einer unbekannten Sprache von rechts nach links schreiben. Natürlich geht all das nicht vom Unterbewußtsein aus, sondern ist offensichtlich das Ergebnis eines äußeren Einflusses. Und die Ränge der „Schutzengel», die führen und etwas mitteilen möchten, sind in der subtilen Welt bestimmt sehr verschieden. Durch jene, die harmlos und uns freundlich gesinnt sind, können wir ganz unerwartet eine feindliche Kraft anziehen, und zwar eine Kraft von erheblichem Kaliber. Darum rate ich, automatisches Schreiben zu vermeiden, bis ein inniges Band mit dem Lehrer bestätigt worden ist. Wir können nie sagen, wer uns als sein Werkzeug benutzen möchte. Und außerdem können wir eine Kraft anziehen, die zu beherrschen wir später nicht die Fähigkeit besitzen. Jeder sollte also ernsthaft nachdenken, ehe er unbekannten Kräften den Weg öffnet. Wenn Hingabe zum Lehrer und Talent zum Schreiben vorhanden sind, welche Notwendigkeit besteht dann für automatisches Schreiben? Für einen Schriftsteller stellt die Lehre eine unerschöpfliche Themenquelle bereit.

Nur Geistigkeit und Podvig bringen uns der erhabensten Errungenschaft näher, der Arhatschaft. Wenn Frau X. auf dem rechten Pfad gefestigt werden würde, dann würde sie der Menschheit wirklich helfen können. Aber in ihrem augenblicklichen Zustand ist sie nur imstande, die Türen zu den unteren Schichten der Subtilen Welt zu öffnen und unglückliche Opfer in die Gefahren der Besessenheit zu verwickeln. Nichts ist täuschender als die Visionen der Subtilen Welt. Geringes Wissen und Halbwahrheiten sind tatsächlich gefährlicher als völlige Unwissenheit. Darum sei voller Mitleid, aber laß Dich nicht durch Medien verführen, und vor allem, versuche nicht, sie als privilegierte Wesen anzusehen!

Ich werde eine Seite aus Die Okkulte Anatomie des Menschen von Manly P. Hall anführen, einem begabten amerikanischen Deuter okkulten Wissens: „Es wird wahrscheinlich weise sein, an dieser Stelle den Unterschied zwischen einem Medium und einem Hellseher zu beschreiben. Für den Durchschnittsmenschen besteht kein Unterschied, aber für den Mystiker sind diese beiden Phasen geistigen Sehens durch die ganze Spanne der Evolution getrennt.

Ein Hellseher ist jemand, der die Schlange des Rückgrats (Kundalini) zum Gehirn emporgehoben und durch sein Wachstum das Recht erworben hat, mit Hilfe des dritten Auges oder der Zirbeldrüse die unsichtbaren Welten wahrzunehmen. Dieses Organ des Bewußtseins, das den Menschen vor Millionen von Jahren mit den unsichtbaren Welten verband, schloß sich während der, lemurischen Periode, als die objektiven Sinne sich zu entwickeln begannen. Der Okkultist kann dieses Auge jedoch wieder öffnen durch den Entwicklungsprozeß, auf den bereits hingewiesen wurde, und vermittels desselben kann er die unsichtbaren Welten erforschen. Hellseher werden nicht geboren, sie werden gemacht. Medien werden nicht gemacht, sie werden geboren. Der Hellseher kann erst nach Jahren, zuweilen nach mehreren Leben der Selbstvorbereitung ein solcher werden, das Medium kann andererseits in ein paar Tagen Resultate erzielen. (Aber es sollte hinzugefügt werden, daß das Medium nur mit einer begrenzten Kapazität in den unteren Sphären der überire schen Welt arbeiten kann.)

...Automatisches Schreiben wird dadurch erlangt, daß man dem ätherischen Arm einer jenseitigen Intelligenz vorübergehend erlaubt, den physischen Arm des Mediunis zu kontrollieren. Dies ist nicht möglich, bis das Medium sein eigenes ätherisches Double vom Arm trennt, denn zwei Dinge können nicht gleichzeitig denselben Raum einnehmen (auf ihrer speziellen Ebene). Der Prozeß, die Lebenskräfte periodisch vom physischen Arm zu trennen, ist sehr gefährlich und hat oft Paralyse zur Folge. Mediumschaft ist unnatürlich für den Menschen, während Hellsehen die natürliche Folge des Wachstums und der Entfaltung der geistigen Natur ist. Es gibt hundert Medien auf einen Hellseher, denn der Hellseher kann nur durch Selbstbeherrschung und unter Aufbietung ungeheurer Kraft einer werden. Je schwächer, kränklicher und nervöser dagegen ein Individuum ist, ein um so besseres Medium wird es. Der Hellseher entfaltet seinen Verstand, indem er ihn mit nützlichem Wissen füllt, während die erste Lehre, die demjenigen gegeben wird, der ein Medium werden möchte, ist: «Mache deinen Verstand inhaltsleer.»» Mediumschaft hält die richtige Evolution auf und sollte als Rückschritt angesehen werden.

Daher ist es der größte Irrtum, mediale Fähigkeiten als geistige Errungenschaften zu betrachten. Geistigkeit liegt in den höchsten Triade und ist gerade bei Medien abwesend. Degradiere nicht das, was für die Welt von größtem Wert ist. Geistigkeit ist stets von Ausgeglichenheit und innewohnender Weisheit begleitet.

Versuche, zwischen den Kundgebungen des Mediumismus, die heute sehr weitverbreitet sind, zu unterscheiden. Niedriger Psychismus ist tatsächlich nicht weit von Mediumschaft entfernt und stellt ebenfalls eine recht große Gefahr dar. Darum ist es so wichtig, alle Bemühungen zu nutzen, um die Menschheit zu wahrer Geistigkeit und zur Stärkung des Charakters in den Kämpfen des Lebens zu lenken.

Es ist also unmöglich, sich der Feste des Lichtes zu nahem und wahres Wissen zu erlangen ohne die Reinigung seines Denkens und das Säubern des Herzens im Schweiße völliger Selbstentsagung. Aber wiederum, das alles wird für jene gesagt, die stark im Geiste sind. Für die Schwachen wird schon aus dem bloßen Lesen der Bücher der Lehre großer Nutzen gezogen, wenn sie eine gewisse Wärme des Herzens oder eine erhöhte Schwingung fühlen, die, wenn es öfter geschieht, ihre Aura festigen und beträchtlich reinigen und stärken wird.

„Man sollte stets daran denken, daß Unsere Lehre sich den Menschen nicht aufdrängt, noch verbietet sie, frei zu kommen und zu gehen. Sie wird allgemein gegeben und eriegt keine Verbote auf. Natürlich werden Warnungen gegeben, aber keine Drohungen, und es bleibt jedem überlassen, nach seinem Willen zu handeln. Und da das, was heilig ist, nur denen gegeben wird, die ihre Hingabe zu den Prinzipien der Lehre viele Jahre lang und unter vielen Schwierigkeiten bewiesen haben, sind keine Verbote und Schranken notwendig. Sie wird allen gegeben - nimm so viel wie Du kannst. Aber natürlich wird wenig gewonnen, denn die Menschen haben noch nicht gelernt, das Höchste zu nehmen.»

Ich halte den Ruf für ein außerordentlich nützliches Buch und für ebenso notwendig wie die anderen Bücher. Er behandelt das in kurzen Formeln, was in den anderen Büchern erweitert und von anderen Gesichtspunkten analysiert wird. Im ganzen Bauwerk kann kein einziger Stein ausgelassen werden. Das erste Buch ist der Grundstein.

Ein gewisser Wissenschaftler spricht über die Fehler in den Büchern von H.P. Blavatsky. Ich möchte ihn gern fragen, ob er die Fehler in den Büchern der früheren und heutigen Wissenschaftler ebenso genau berechnet hat. In der Geheimlehre sind viele Seiten voller Zitate aus einander widersprechenden Meinungen und Schlußfolgerungen der Wissenschaftler samt ihren aufgeblasenen Theorien und Hypothesen. Und was den Menschen anbelangt, der die Worte des oben erwähnten Wissenschaftlers wörtlich wiederholt, so möchte ich ihm sagen: «Sei kein Papagei!» Prüfe das selbst, und wenn Du die Möglichkeit hast, vergleiche es mit der erhabenen LEHRE, aber es ist nicht ratsam, etwas in den Weltraum zu schleudern, was von unserem Bewußtsein nicht als wahr erkannt worden ist. Auch die angeführten Aussagen von Solowjew sind nicht überzeugend. Wenn wir das Wort NICHTEXISTENZ in dem Sinne annehmen, in dem es die Hindus verstehen, nämlich als absolutes SEIN, das jedoch dem menschlichen Verstand unerreichbar ist, dann stimme ich durchaus zu. Wenn es aber wörtlich verstanden wird, ist es verderbt und jedes denkenden Menschen unwürdig. Du magst meine Kritik streng finden, aber ich glaube, daß die Menschen für die Worte, die sie äußern und zitieren, verantwortlich sein sollten. Es wird Zeit, endlich die eigene Verantwortlichkeit für Worte zu erkennen. Von jedem Wort kann das Schicksal eines Menschen abhängen.

Ich sende Dir Mut und Kraft, denn wenn die Freunde zunehmen, folgen die Feinde dicht dahinter. Aber ein Kämpfer des Lichts heißt gegnerische Kundgebungen willkommen. Stähle also Deinen Geist und schärfe Dein Unterscheidungsvermögen.


17. Oktober 1935

Wahrhaftig, Gott ist Liebe, und die ganze Existenz des Universums ist auf Liebe begründet und auf nichts anderem! Aber wie häßlich und gotteslästerlich wird diese Liebe verstanden! Der Begriff Liebe ist wirklich sehr weit vom Verständnis unserer heutigen Menschheit entfernt. Diesen höchsten kosmischen Begriff erfüllen die Menschen mit ihren kannibalischen, gierigen Vorstellungen, und darum ist es so schwer und zuweilen sogar schändlich, das Wort Liebe auszusprechen. Dieses Wort ist auf den Lippen vieler Zweifüßler zur größten Profanierung geworden.

Ich kann Dir nicht zustimmen, daß niemand für irgendetwas beschuldigt werden darf. Ganz bestimmt nicht! Alle müssen verantwortlich gemacht werden für alles. Da das ganze Universum eine endlose Kette von Ursachen und Wirkungen ist, wie können wir als Teilchen dieses Universums von diesem kosmischen Gesetz ausgeschlossen sein? Die Prädestination, die Du erwähnst, existiert und materialisiert sich nur, weil sie die Folge von Ursachen ist. Darum kann ich Deiner Behauptung nicht zustimmen, daß die Menschen nach dem Tode und dem Hinübergehen in die Subtile Welt dort sofort Befriedigung, Glück und den ganzen Sinn von allem, was sie auf Erden suchten, finden werden. Dies würde dem eben erwähnten grundlegenden kosmischen Gesetz widersprechen. Zweifellos werden jene, die aufrichtig nach dem Sinn der irdischen Existenz suchen und nach den höchsten Idealen streben, sie dort finden in völliger Übereinstimmung mit ihrem Streben und Denken. Kein Maßstab der Gerechtigkeit ist genauer als derjenige, den der Mensch in sich trägt, denn seine eigene Aura, die aus Energien, Motiven und Gedanken gewebt wird, ist dieser wahre Maßstab. Gerade diese Energien tragen seinen Geist zu der Stufe, die er selbst gebaut hat.

Die subtile oder astrale Welt ist die Welt der Wirkungen, darum werden die Gedanken und Bestrebungen, die auf Erden keine Anwendung fanden, es dort. tun, weil der innere Mensch dort mit all seinen Gefühlen und Bestrebungen lebt und handelt. Aber darf man erwarten, daß ein Mensch, der in Verbrechen verfallen und von einer tierischen Mentalität besessen ist, dort Glück und Befriedigung finden könnte? Insofern als eine Wirkung die exakte Entfaltung einer Ursache ist, wie kann dann ein übler Mörder, ein Verführer oder ein Idiot in den höheren Sphären, die auf Grund ihrer subtilen Schwingungen unerträglich für ihn sein würden, einen Zustand des Wohlbehagens erleben? Und mehr als unerträglich, denn die bloße Annäherung eines Wesens aus den höheren Sphären verursacht solchen Menschen wie diesen unglaubliche Schmerzen. Außerdem zersetzt er sich durch den Kontakt mit den höheren Energien. Große Zieltauglichkeit und Affinität der Schwingungen herrschen im ganzen Universum. Wir leben tatsächlich in einem gigantischen Laboratorium, wir selbst sind sozusagen Brennöfen. Darum ist es leicht sich vorzustellen, wie die Energien oder chemischen Bestandteile, die in unsere Aura gelangen, auf unsere Umgebung wirken und ihrerseits wieder die Energien in unserer Umgebung absorbieren oder abstoßen. Gegenseitigkeit besteht überall und in allem. Die Welt ist auf dem Gesetz des Gleichgewichts gegründet, und dieses Gesetz läuft wie ein Faden durch alle Lehren des Altertums. Wenn der Mensch Gleichgewicht erlangt, wird er frei von der Anziehung der Erde und kann bewußt und gleichzeitig auf drei Ebenen handeln - auf der irdischen, der subtilen und der geistigen oder mentalen. Mit einer solchen erweiterten Existenz, mit einem derart erleuchteten Bewußtsein wird das Leben voller Bedeutung, Schönheit und einer besonderen, freudigen Weisheit. Ein erweitertes Bewußtsein zeigt uns die Pfade der Evolution, die Pfade der Zukunft, und unser Verstand erweist der Großartigkeit und der Weisheit des Einen Gesetzes der Liebe, das sich auf Erden als Karmagesetz ausdrückt, demütige Dankbarkeit. (Ich sehe den Protest vieler Menschen gegen eine solche Definition des Karmas voraus.) Darum kann ich sagen, daß jegliche Gewalt mit Sicherheit wider die Gesetze des Universums ist und unfehlbar Explosionen und Zerstörungen verursachen muß.

Wenn wir zurückblicken, werden wir tiefe Gründe finden, die den Niedergang der alten Welt verursacht haben. Das Ersticken des Denkens und des Geistes, das in einigen Ländern stattgefunden hat. hat alle möglichen Arten von Wahnsinn hervorgerufen. Die Flut, die lange aufgestaut war, ist durchgebrochen und hat alles auf ihrer Bahn hinweggefegt. Niemand und nichts kann Gedanken aufhalten, diese feurige Energie und Krone des Universums. Ja, eine große Veränderung hat im Bewußtsein der Massen in allen Ländern stattgefunden, aber viele Menschen können es nicht zugeben, oder vielmehr, sie wollen es nicht und hoffen noch immer, zu dem früheren verantwortungslosen Leben zurückzukehren - wahrhaftig unverantwortlich, und diese verheerende Krankheit hat sich fast überall verbreitet. Glaube nicht, meine Liebe, daß ich die Ereignisse, die vor kurzem stattgefunden haben und die ganze daraus resultierende Zerstörung rechtfertige oder der unwissenden Gleichmacherei von allem zustimme. Nein, nichts ist abstoßender für mich als dieses alles gleichmachende Prinzip. Das Prinzip der Gleichförmigkeit ist vor allem unnatürlich, da es allen kosmischen Gesetzen widerspricht. Das Sein selbst beruht auf unendlicher Differenzierung. Die ganze Natur besteht aus Vielgestaltigkeit und Kampf - daher ihre Vitalität und Schönheit. Darum können wir sagen: Einförmigkeit ist Tod, und Vielgestaltigkeit ist Leben. Außerdem herrscht das Gesetz der Hierarchie überall im ganzen Kosmos. Genau, die Unterordnung des Niedrigen unter das Höhere existiert im Kosmos. Was kann ohne dieses führende Gesetz existieren? Worauf ist die Evolution gegründet? Die Vielgestaltigkeit der Formen und der Offenbarungen zusammen mit der Einheit der feurigen Essenz, das Ringen nach Harmonie und Erlangung von Vollkommenheit und das Führende Prinzip - dies sind die Grundlagen der Existenz. Die Natur selbst ist unser einziger und größter Lehrer und Gesetzgeber.

Und nun zur Prädestination. Wir können das Ewige nicht vom Vorübergehenden trennen. Die Ewigkeit ist die Webkette auf der die gesamten Trugbilder der offenbarten und vergänglichen Welt geweht werden. Aus dieser vorübergehenden und gleichzeitig unaufhörlichen Bewegung wird die Vorstellung von Ewigkeit in unserem Bewußtsein gebildet.

Auf Grund dieser Tatsache existiert Prädestination sowohl für das Ewige als auch für das Vorübergehende. Aber für das Ewige drückt sich Prädestination tatsächlich in der Ewigkeit ihrer Bewegung aus. Dagegen existiert sie für das Vorübergehende in ihren ewig wechselnden Phasen, die beständig durch neue Ursachen und Wirkungen hervorgerufen werden, die ihrerseits Ursachen werden und so fort bis ins Unendliche. Mit anderen Worten, Prädestination ist eine Folge einer zugrundeliegenden Ursache.

Unsere höhere feurige Substanz ist ewig und unveränderlich, aber das Bewußtsein (oder die Seele), das aus den Energien aufgebaut wird, die sich um den grundlegenden feurigen Samen herum angesammelt haben, wächst und verändert sich. Der feurige Same des Geistes ist also der ewige Träger der beständig wechselnden Formen und Ausdrucksweisen. Während er durch verschiedene Sphären und Welten hindurchgeht, erzeugt er laufend Ursachen und Wirkungen, die in eine bestimmte Form von Prädestination oder Schicksal gekleidet werden.

Mitunter informieren prophetische Träume die Menschheit am allerbesten über die Zukunft. So war die Weltkarte bereits vor langer Zeit so weit festgelegt, daß sie tatsächlich in prophetischen Träumen wahrgenommen werden kann. Ich erinnere mich, daß ich ganz zu Anfang des Krieges eine Karte von Europa und Asien sah - genau wie sie heute ist. Ein neues Schicksal ist jedoch bereits durch das, was die alte Welt erzeugte, vorbereitet. Was unser Vaterland betrifft, sollten wir uns darüber nicht beunruhigen. Sicherlich werden es nicht die verschiedenen Parteien retten, sondern die Hunderttausende Iwans. Und dieselben Iwans werden eine neue Welt fordern, neue geistige Nahrung und jene Dogmen, die durch Vernunft und Logik gerechtfertigt sind. Deshalb müssen die Gewänder der neuen geistigen

Lehrer wirklich schneeweiß werden, und sie werden den Pfad der großen geistigen Arbeiter der Menschheit verfolgen müssen und dürfen die Großen Ebenbilder nicht in einem Zerrspiegel der Unwissenheit und Habsucht wiederspiegeln. Mit großer Befriedigung las ich die Bücher Dobrololubye und das Werk von Origenes Über die Elemente. Trotz der zahlreichen Veränderungen, die von späteren Eiferern hinzugefügt worden sind, ist es erstaunlich, wie weit unsere heutigen Geistlichen von den ersten reinen Geboten des Christentums abgewichen sind! Denk nur, erst im sechsten Jahrhundert n. Chr. wurde das Dogma der Wiedergeburt vom zweiten Konzil zu Konstantinopel verworfen. So wurden die Erfindungen von habgierigen und kleinlichen Geistern geschichtet und zum Dogma für die folgenden Generationen, die noch nicht wagten, unabhängig zu denken, denn die Zeit - dieser Magier und Zauberer - wandelte die Ansichten dieser schwankenden, begrenzten Geister in unveränderliche Grundlagen um, die den Göttlichen Offenbarungen fast gleichgestellt werden.

Im Evangelium gibt es so viele Bestätigungen der Wiedergeburt, tatsächlich in den Worten Christi selbst. Die Kirchenväter begingen eine große Sünde mit der Beseitigung dieses Gesetzes der Höchsten Gerechtigkeit aus dem Bewußtsein der Herden, die ihnen anvertraut waren. Aber wir sind nicht weniger sündhaft in unserer passiven Nachsicht und Widerstandslosigkeit gegen das Böse.

Wir sind also alle schuldig im Hinblick auf uns selbst und auf andere, denn wir können uns nicht vom Rest der Menschheit und vom Kosmos isolieren. Denn der Kosmos ist in uns und wir sind in ihm. Nur die Vergegenwärtigung dieser Einheit ermöglicht es uns, an einem solchen Leben teilzunehmen. Die Grundfragen über den Sinn unserer Existenz wurden längst gelöst, aber die Menschen wollen dies nicht annehmen, denn niemand möchte die VERANTWORTUNG für jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat auf sich nehmen. Wir werden zur Erde zurückkehren, bis wir diese Verantwortung annehmen und erfüllen, indem wir uns selbst, die Erde und auch die ganzen Sphären ihrer Umgebung vervollkommnen. Wenn wir unsere irdische Vervollkommnung beendet haben, werden wir in einem herrlichen Glanz von mannigfaltiger Schönheit zu den fernen Welten hinübergehen, der nächsten Stufe auf der Leiter unendlicher Vervollkommnung.

Ganz richtig schreibst Du: „Wo ist Gerechtigkeit, wenn wir ohne Liebe sind?» Gerechtigkeit ohne das höhere Wissen, das mit der Offenbarung Göttlicher Liebe im Menschen kommt, ist in der Tat nur eine Entstellung. Sicher, je näher bei Gott, desto weniger Verurteilungen. Aber wir brauchen nicht in das andere Extrem zu verfallen - Widerstandslosigkeit gegen das Böse. Widerstandslosigkeit gegen das Böse verursacht sogar noch mehr Schaden als Ungerechtigkeit, die in Unwissenheit, aber im Eifer des Geistes begangen wird. Denn das Opfer im letzteren Fall wird Entschädigung finden, wenn nicht im irdischen Leben, dann in der Subtilen Welt, wo die Ernte eingebracht wird. Aber wer wird die Sphären in Betracht ziehen, wo das Böse verbreitet wird infolge von Widerstandslosigkeit und verzagter, kurzsichtiger Duldung? Die Kräfte des Bösen sind aktiv und halten bei all ihren Unternehmungen zusammen und sind in ihren Handlungen gewaltig. Aber die Leuchtkäfer und die „Lauwarmen» sind nicht imstande sich zu vereinigen, denn sie sind zu eifrig damit beschäftigt, einander zu verschlingen. So tut sich das Ende unserer Fünften Rasse kund, und der kommende Zyklus der Sechsten Rasse bringt ein erneuertes Bewußtsein ins Dasein.

Deine Gedanken bezüglich einer ständigen Versammlung des Weltpatriarchats entsprechen in vieler Hinsicht unserem alten Traum von einem Kulturkomitee. Aber natürlich würde dieser Gedanke jedem aussterbenden Bewußtsein utopisch erscheinen. Dieses Komitee oder diese Liga der Kultur wird sich in der kommenden Rasse, in der die Spiritualität erweckt wird. verwirklichen. Aber schon jetzt erscheinen bereits recht viele Vorläufer der Sechsten Rasse auf Erden. Ihre erleuchteten Ideen zementieren tatsächlich den Weltraum für die zukünftige Inkarnation auf Erden. Sie sind es, die alle reinen Bewegungen hervorrufen und verteidigen und die Horden der Dunkelheit bekämpfen. Übrigens glaube ich an die Zukunft Südamerikas, sein Potential ist groß, und im Hochofen des Kampfes werden seine Länder Macht erlangen und ihren eigenen erhabenen Pfad finden. Waren sie nicht die ersten, die die große Idee des Banners des Friedens und des Paktes für die Erhaltung der Schätze des menschlichen Genius unterstützten? Sie verstanden die große pädagogische Bedeutung des Paktes und Banners des Friedens für die heranwachsende Generation. deren Bewußtsein von Kindheit an vorbereitet werden muß, um den unersetzbaren Wert der Schätze menschlicher Schöpferkraft zu verstehen. Nur mit einem solchen Verständnis und einer solchen Sorge für die höheren Begriffe und Werte können wir das Tier in uns und die Grobheit, die diesem Zustand innewohnt, besiegen.


4. November 1935

Es tat mir so sehr leid, daß der Lehrer, den Du erwähnt hast, nicht die Duldsamkeit und Weitherzigkeit zeigte, die für einen so großen Geist, für den seine Jünger ihn halten, angemessen ist. Ich erwähne dies, weil ich gehört habe, daß dieser Lehrer seinen Schülern verbietet, die Übersetzung der Bücher der „Agni Yoga Serie» zu lesen, und ihnen überhaupt verbietet, irgendetwas über die Bücher der Lebendigen Ethik zu schreiben. Ebenso seltsam ist seine gedankenlose Bemerkung, daß das Buch Agni Yoga gefährlich ist! Ich frage mich, was für eine Gefahr dieser Lehrer oder ein anderer, der schon vorher das gleiche sagte, in dem Buch sah. Es scheint, als ob diese Lehrer Unduldsamkeit und womöglich auch eine gewisse Eifersucht überwinden müssen. Aber laß sie in Ruhe. Jeder wählt und baut seinen eigenen Pfad. Nur die Zeit - das große Sieb - wird zeigen, wer recht hat.

Da ich häufig Briefe erhalte, in denen die Menschen fragen, welchem der gegenwartigen geistigen Lehrer sie folgen sollten, und ob es möglich ist, beispielsweise die Anhänger von Peter Donov oder Krishnamurti mit den Anhängern der Lehre der Lebendigen Ethik zu vereinigen, glaube ich, es wäre nützlich, wenn ich meine Antwort, die ich einem solchen Fragesteller gab, für Dich anführte.

„Wahrlich, verschieden sind diese Pfade, einige sind leichter und länger, andere schwerer, aber kürzer. Glaubensfreiheit ist die erste Regel jeder wahren Lehre. Wenn eine Lehre die Verbesserung des Lebens und Selbstvervollkommnung verkündet, ist alles schön und gut, jede derartige Lehre sollte ihre Anhänger haben. Aber warum sollten sie alle gedrängt werden, an ein und demselben Tisch zu sitzen?

Die Menschen sind so verschieden. Ist es darum nicht weiser, daß sie sich ungebunden auf jeder Bewußtseinsstufe vereinigen, die ihnen am nächsten ist? Warum sollten sie gewaltsam auf unsere Seite gezerrt werden? Wenn sogar schöne Blumen ihren okkulten Eigenschaften entsprechend ausgewählt und gepflanzt werden sollten, weil sie einander sonst vernichten, wenn sogar ein bunter Blumenstrauß, der ohne diese Kenntnis zusammengestellt worden ist, in unseren Händen explosiv werden und Krankheiten verbreiten kann, wieviel eher sollte dies auf Menschen angewandt werden! Und wie sorgfältig sollten sie sein, wenn sie sich der Quelle der Lehre nahem und Gruppen bilden!

Geistige Einigkeit bedeutet in erster Linie Duldsamkeit für viele und verschiedene Bewußtseinsgrade, aber niemals das Aufzwingen des eigenen Bewußtseins auf andere. Der Wunsch nach einer Art Konzilianz ist schon eine solche Aufdringlichkeit. Das Beispiel der Natur sollte in jeden Beginn gelegt werden, denn die Natur enthält alles, bringt aber nur das, was harmoniert, nahe zusammen. Darum sollten wir die Lebensäußerung in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit annehmen, weil darin alle Macht und Schönheit liegt. Was unserem Herzen am nächsten steht, offenbart unseren wahren Rang. Die Zeit wird kommen, wenn unser Geist den nächsten Schritt andeuten wird. Mein Rat ist, kein künstliches Entgegenkommen zu versuchen, jedoch wohlwollende Toleranz zu üben und dem aufrichtig zu folgen, was Dir am nächsten steht.»

Und nun will ich Deine Fragen beantworten:

l. Auf der Astralebene gibt es viele, die die Großen Lehrer personifizieren, und die verantwortungslosen Geister führen sehr viele Neophyten in die Irre. Es ist auch notwendig, sich daran zu erinnern, daß die Großen Lehrer nicht nur vom Spiritismus und von Magie abraten, sondern auch beständig die Gefahren solcher Praktiken betonen. Es gibt augenblicklich sehr viele Menschen, die eifrig, und ich möchte sagen sogar selbstaufopfernd in den Abgründen des Bösen arbeiten und oft bewußt oder auch unbewußt die schwärzeste Magie anwenden. Aus den Büchern der Lebendigen Ethik kannst Du sehen, wie der Lehrer vor aller Magie warnt und was für starke Ausdrücke gegen Mediumismus und alle gewaltsamen technischen Mittel zum öffnen der Zentren verwendet werden, die von den verantwortungslosen pseudookkulten Schulen empfohlen werden. Wo das Wort des Großen Lehrers ertönt, sind keine mechanischen Mittel oder magischen Zeichen möglich.

Kann Magie am Platze sein, wenn man nur die Umwandlung des inneren Menschen im Sinn hat? Alle Lehren des Lichts befassen sich ausschließlich mit dem inneren Menschen, dessen Sphäre der Bereich der Gedanken und des Herzens ist.

2. Die Versuche Deines Freundes, Dich dazu zu bewegen, alle Formen und Riten zu verwerfen, sind nicht stichhaltig, denn ist die Ausübung rhythmischer Gymnastik, Tanzen und Singen nicht ebenfalls eine Art Ritus oder Zeremonie? Die Menschen lieben es, derselben Sache verschiedene Namen zu geben. Zweifellos, je höher das Bewußtsein, desto geringer die Notwendigkeit für irdische Symbole; wir können jedoch nicht alle Formen gänzlich aufgeben, denn das Leben offenbart sich durch Formen, und die eine Form ersetzt nur eine andere. Erstens sind wir selbst Träger einer Form, und bei jeder Schöpfung, jeder Offenbarung und Handlung sind wir an Formen gebunden. Darum sollten wir Formen nicht zu vernichten suchen, sondern sie vielmehr erneuern und verschönern und sie den Anforderungen der Zeit anpassen.

Du hast also durchaus recht, wenn Du sagst, daß Riten in der Religion notwendig sind und daß sie niemals aufgegeben werden, daß vielmehr eine Form die andere ersetzen wird. Während wir Gott im Geist anbeten, mögen wir trotzdem den Herzenswunsch haben, Ihm den besten Ausdruck unseres erhabenen Strebens darzubringen. Sollte dieses Streben dann nicht in schönen und vielseitigen Schöpfungen und Offenbarungen des menschlichen Geistes ausgedrückt werden? Sicherlich, in Zukunft wind jede Form gemäß der feurigen Substanz, die sie verkörpert, bewertet werden. Beunruhige Dich darum nicht und drücke Dich auf die Art und Weise aus, zu der Dein Herz Dich treibt. Die Schönheit der Existenz liegt in der Vielgestaltigkeit ihrer Offenbarungen. Wir wollen hoffen, daß jede neue Form schöner sein wird als die vorhergehende.

3. Und nun, man sollte daran denken, daß viele behaupten, sie seien Jünger der Mahatmas. Aber die Zahl wahrer Jünger ist sehr begrenzt. Einmal wurde der Große Lehrer gefragt, ob Er viele enge Jünger hätte, und Er antwortete: „Weniger als die Zahl der Finger einer Hand.»

Wie können die Meister, die über die Welt wachen und die größten kosmischen Kämpfe führen sich dadurch überlasten, daß sie sehr viele Jünger annehmen? In Anbetracht des gegenwärtigen Bewußtseinszustandes der Menschheit wäre dies eine unfruchtbare Verausgabung der kostbarsten Energie, die so notwendig für die Aufrechterhaltung unseres Planeten ist. Viele lesen die Bücher der Lehre der Weissen Bruderschaft und verfolgen gedanklich den angedeuteten Pfad, und aus diesem Grunde halten sie sich für Jünger dieses oder jenes Großen Lehrers ihrer Wahl. Teilweise haben sie recht, denn wenn sie weiterhin streben, und vor allem, wenn sie versuchen, die Lehre im Leben anzuwenden, werden sie in den Pfad wahrer Jüngerschaft eintreten, früher oder später, in diesem oder in einem anderen Leben. Aber frage Dich selbst aufrichtig und ernstlich - bist Du vielen solchen Jüngern begegnet, die die Grundlagen der Lebendigen Ethik, die sie aus den Büchern der Lehre erfahren haben, auch nur teilweise im Leben angewandt haben? Und kann man ohne die vollständige Anwendung der Lehre, oder vielmehr, ohne Selbstverleugnung bei der Bewältigung der Lebensaufgabe auf eine größere Annäherung hoffen? Denke an die Last eines Lehrers, der die Verantwortung für einen Jünger auf sich nimmt! Ich kann sagen, daß diese Last entsetzlich ist! Den Grad dieser Anstrengung kann sich jemand, der nicht mit den okkulten Gesetzen vertraut ist, nicht einmal vorstellen.

Selbstverständlich sollte man die Visionen der psychisch veranlagten Menschen nicht dem Hellsehen zuschreiben. Denn „es besteht viel bewußte, und noch mehr unbewußte Täuschung in den Visionen ... von undisziplinierten psychisch veranlagten Menschen. Das Gebiet des Psychismus ist so kompliziert, so schrecklich, und birgt viele Überraschungen für die an Selbsttäuschung leidenden «Adepten».» Wie es in der Lehre heißt: „Ohne die Hohe Führung kann man in dieser Sphäre nicht sicher sein.» Nur ein Jünger, der unter der direkten Führung der Großen Lehrer steht, kann diese Visionen richtig beurteilen. Um richtig zu sehen und zu verstehen, muß man lernen, das niedrige Manas zu beherrschen und ihm nicht gestatten, sich einzumischen. Es gibt so viele Beispiele von Visionen, in denen das höhere Manas die Wahrheit offenbart hat, aber das Gefühl der Selbstsucht den niedrigeren Aspekt hervorrief, der durch seine Einmischung nicht nur seine eigenen Zusätze brachte, sondern auch den ganzen Sinn der offenbarten Wahrheit entstellte.

Ich willeine Seite aus der Lehre anführen:

«Einem feurigen Geist ist die Fähigkeit gegeben, subtile Energien zu empfangen. Nur das feurige Bewußtsein kann einen Strom von subtilen Energien lenken, darum müssen die Berichte mit sehr viel Urteilskraft geprüft werden. Weil die Menschheit sich daran gewöhnt hat, sich das Höchste auf einer niedrigen Ebene vorzustellen, haben die Ebenbilder der Herren so entstellte Formen angenommen. Die Menschen haben sich tatsächlich an den Gedanken gewöhnt, daß die Höheren den Niedrigeren dienen sollten, aber sie erkennen nicht, daß nur das Verständnis für den Dienst einem Menschen das Recht verleiht, ein offenbartes Glied in der Kette zu sein. Das verzerrte Verständnis für Sendungen ruft daher Ergebnisse hervor, die den Weltraum in Unordnung bringen... Darum werden wir rechtzeitig vor allen Entstellungen und falschen Berichten warnen... Aber was offenbart ein Medium oder ein Empfänger, der durch Imperil vergiftet ist? Es ist also nötig, die profanen menschlichen Handlungen zu reinigen und diese Berichte in Zukunft zu vernichten. In der Feurigen Welt kann nur das feurige Bewußtsein ein wahrer Empfänger Unserer Sendungen sein.

Es wird gefragt, warum Wir den falschen Quellen nicht ein Ende machen. Warum entlarven Wir diejenigen nicht, die die Sendungen entstellen? Wenn man die Strömung, in deren Strudel die Menschheit vorwärtsgeht, gewaltsam aufhalten würde, dann würde Fanatismus zur Brutalität werden. Auf diese Weise wird der böse freie Wille wie Lava fließen und auch diejenigen verschlingen, die sich gegen das Gute erheben, wie die Weltgeschichte zeigt. Sicherlich, gewaltsame Demonstrationen von Kraft können keinen rechtschaffenen Pfad für die Menschheit bahnen. Daher können alle subtilen Energien nur von einem feurigen Bewußtsein angenommen werden. Somit ist Duldsamkeit wahrhaftig das Los des feurigen Bewußtseins. Natürlich sollte man stets dort reinigen, wo Ansammlungen von Schmutz sind. und es ist das Los des feurigen Bewußtseins, die Archive des Weltraums zu reinigen. Unter den gesammelten Seiten menschlicher Schriften werden jene verderblichen Schriftstücke beachtet werden müssen, die sogar das Gehirn von wohlmeinenden Menschen umwölkt haben. Man sollte also auf dem Pfad zur Feurigen Welt die große Bedeutung der Empfänglichkeit für höhere Energien und subtile Sendungen verstehen.» (Feurige Welt III, 10 und 14)

4. Der ganze Osten glaubt an die Ankunft des Herrn Maitreya, aber einige wissen, daß der Herr Maitreya jetzt im Bild des Herrn von Shambhala lebt. Seine Ankunft darf bestimmt nicht als eine Ankunft im Fleisch inmitten irdischer Umstände und der Erdbewohner verstanden werden. Die Lehre des Herrn Maitreya wird über die ganze Welt verbreitet und die Neue Ära - das Zeitalter des Erwachens des Geistes - verkünden, das auch das Zeitalter der Frau genannt wird.

Es ist sehr seltsam von der Mutmaßung einiger zu hören, daß sich die Großen Lehrer hinsichtlich der Bücher des Agni Yoga in zwei Lager teilen. Dieser Gesichtspunkt zeigt eine rein irdische Vorstellung, denn die Lehrer, die zur Hierarchie des Lichts gehören, können niemals in zwei Lager geteilt sein. Eine solche Handlungsweise ist nur für die schwarze Bruderschaft charakteristisch, während die Entscheidung der Hierarchie stets monolithisch ist. Auf diese Weise besiegt das Licht die Dunkelheit.

Es ist wahr, die Ausübung des Okkultismus, so wie er von der Mehrzahl verstanden wird, nämlich mechanische Übungen zu machen, ist äußerst gefährlich. Aber der Pfad des Lichts, der Pfad des selbstlosen Dienstes für die Menschheit, die Bereitschaft des Geistes, des beständigen Strebens nach der Vervollkommnung des inneren Menschen und der unerschütterlichen Hingabe zu dem erwählten Ideal, dieser Pfad hat, obwohl er schwer ist, seine geistigen Freuden. Auf der letzten Stufe trinkt der Lichtträger unumgänglich den Giftkelch, den Kelch des Verrats der ihm am nächsten Stehenden. So war es, so wird es sein. Je heller das Licht, desto dichter die Dunkelheit. Außerdem hat jeder Lichtträger seinen eigenen Judas oder Devadatta sei es ein falsch gesinnter König, wie im Falle von St. Germain, oder die Coulombs und Solowjew im Falle von Blavatsky. In der Geschichte eines jeden Lichtträgers ist eine tragische Seite von schwarzem Verrat.

5. Jedes aufrichtige Anklopfen des Herzens wird gehört. Darum klopfe an und sei nicht niedergedrückt, wenn die Antwort nicht sofort kommt. Die Antwort kommt stets unerwartet, und fast niemals in der Form; die wir uns vorstellen - dies hat viele Gründe. Sei darum wachsam und zeige Urteilskraft. Vervollkommne Dich.

Ich heiße Deinen Wunsch, die Lehre mit Deinen Freunden zu teilen, willkommen. Wir nennen sie die Lehre der Lebendigen Ethik, denn unter diesem Namen nehmen die Menschen sie bereitwilliger an. Infolge verantwortungsloser Interpreten der östlichen Lehre, verbinden die meisten Leser das Wort Yoga bedauerlicherweise mit Magie oder einem erbärmlichen Fakirismus.

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