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ERSTER TEIL

BRIEFE NACH AMERIKA

1929-1932


1929

Meine jungen Freunde!

Aus dem fernen Indien, dem Land der Schönheit, der Errungenschaften des Geistes und der großen Gedanken sende ich Euch, die Ihr im Namen der großen Arbeit und des Aulbaus der Zukunft versammelt seid, Grüße des Herzens! Ich rufe Euch auf zur Selbstverkommnung und zu unbegrenzter Errungenschaft.

Das Buch neuer Entdeckungen und des Lichtes und des Wagemuts liegt offen vor der Menschheit, und Ihr habt bereits über das Herannahen des Neuen Zeitalters gehört. Jedes Zeitalter hat seinen Ruf, und die fordernde Grundlage der neuen Epoche wird Gedankenkraft sein. Aus diesem Grunde fordern wir. Euch auf, die große Bedeutung von schöpferischen Gedanken zu verstehen, und der erste Schritt in dieser Richtung wird das Öffnen des Bewußtseins. Freiheit von allen Vorurteilen und allen tendenziösen Einstellungen und aulgezwungenen Konzepten sein.

Laßt uns die Unermeßlichkeit des nächtlichen Himmels betrachten. In unseren Gedanken laßt uns über die unzähligen Welten und die verborgenen Tiefen des unbegrenzten Weltraumes fliegen. Gedanken sind ihrer Substanz nach unbegrenzt, nur unser Bewußtsein sucht sie zu begrenzen. Darum laßt uns unverzüglich den nächsten Schritt beginnen - Bewußtseinserweiterung. Die älteste Weisheit Indiens sagt: «Gedanken sind die Urquelle der Welterschaffung.» Der Große Buddha wies auf die Bedeutung von Gedanken hin, die unsere Essenz bilden. Er lehrte Seine Schüler, ihr Bewußtsein zu erweitem. Laotse, Konfuzius, Christus - alle Lehrer des Geistes und alle großen Denker lehrten dasselbe.

Der große Plato sagt: «Gedanken beherrschen die Welt.» Und moderne Wissenschaftler, wie zum Beispiel Professor Compton, haben die Wahrscheinlichkeit einer aktiven, mit Vernunft begabten Kraft in jedem Phänomen der Natur und die Beeinflussung der Materie durch Gedanken zum Ausdruck gebracht. Er schließt mit den folgenden bemerkenswerten Worten: „Womöglich sind die Gedanken der Menschen die wichtigsten Faktoren in der Welt.»

Mit solch einem weiten Verständnis laßt uns mit der Geschichte der Entwicklung der Gedanken bekannt werden. Während wir alle Vorurteile in bezug auf Ort, Zeit und Nationalität ablegen, werden wir wie die Bienen den kostbaren Honig des menschlichen schöpferischen Denkens sammeln!

Nachdem wir die mächtigen Errungenschaften dieser großen Schöpfer, die unser Bewußtsein formten, in die Grundlage eingebracht haben, laßt uns den dritten Schritt beginnen - die Entwicklung unserer eigenen Gedanken, unserer eigenen Schöpferkraft; und aus den neuen Verbindungen werden wir feurige Gedankenfunken, diese Krone des Universums, scharfen.

Wir wollen uns daran erinnern, daß ein denkendes Wesen niemals einsam ist, weil Gedanken sein größter Magnet sind und aus dem Weltraum eine ähnliche Reaktion hervorrufen. Wenn wir daher eine schöne Antwort empfangen möchten, sollten wir unsere strebenden Gedanken, die vom reinen Feuer des Herzens gesättigt wurden, in den vibrierenden Weltraum senden. Nur Gedanken, die durch Streben vergeistigt vom Herzen genährt sind, können wie ein mächtiger Magnet schöpferisch und anziehend sein. Gedanken ohne strebende und feurige Qualität sind unfruchtbar. Wir sollten uns also nach Wissen, nach weiten Gedanken sehnen, und in unserem Streben werden wir wagen, da nur kühne Gedanken neue Wege bilden.

Ihr, meine jungen Freunde, die Ihr an Kunst und schöpferische Tätigkeit herangetreten seid, solltet Eure Gaben als eine Verdichtung Eurer Kräfte nutzbar machen können, denn Ton und Farbe, Gedanke und Rhythmus sind die Grundlagen des Universums und unserer Existenz. Ton und Farbe, Wissen und Schöpfung sind der Kelch von Amrita, der Kelch der Unsterblichkeit!

Ewige, unaufhörliche Schöpfung des universalen Lebens umgibt uns, und wir sollten, da wir ein Teil dieser großen Schöpfung sind, jeden Augenblick unseres Lebens schöpferisch tätig sein - erschafft durch Gedanken, durch Worte, durch Taten.

Meine jungen Freunde, füllt die Schatzkammer Eures Geistes. Absorbiert alle Töne, alle Farben, alle Rhythmen aus der unerschöpflichen Quelle des Weltraumes. Diese feinsten Schwingungen werden, wenn sie bewußt absorbiert werden, Eure Empfänglichkeit und Eure Gedanken verfeinern.

Die Verfeinerung der Aufnahmefähigkeit wird Euch die Möglichkeit geben, in die Heiligtümer des Weltraumes einzudringen, und den freudigen Pfad der Errungenschaft und des unaufhörlichen, endlosen Aufstiegs öffnen.

Meine Freunde, arbeitet mit der ganzen Anspannung Eurer Kräfte, weil sich Euch nur durch das Erreichen der Grenze Eurer Spannung neue Möglichkeiten bieten. Die Gesetze sind in allem gleich. Wir wissen, daß erhabene Energien aus den größten Anstrengungen geboren werden. Daher werden nur zunehmende Tätigkeit und verstärkte Kraft die Errungenschaft der Schönheit bringen.

Und ich bitte Euch dringend, fürchtet Euch nicht vor Schwierigkeiten. Zeigt Bereitschaft, allen Hindernissen zu begegnen, denn jedes Hindernis stärkt Euch und führt Euch zum zukünftigen Sieg. Versucht die Schwierigkeiten zu lieben und sagt: «Gesegnet seien die Hindernisse, durch sie wachsen wir.» Mutig, durch Streben inspiriert, in der Realisation der Majestät der endlosen Vervollkommnung des schöpferischen Lebens, strebt nach der rufenden Unbegrenztheit, der Unbegrenztheit der Leben, der Unbegrenztheit der Errungenschaften, der Unbegrenztheit des Wissens, der Unbegrenztheit des Aufbaus, der Unbegrenztheit der Schönheit!

Meine jungen Freunde, hört auf den Ruf der schöpferischen Unbegrenztheit!


l. März 1929

Die herannahende große Epoche ist eng mit dem Einfluß der Frau verbunden. Wie in den besten Tagen der Menschheit wird das zukünftige Zeitalter der Frau wieder ihren rechtmäßigen Platz neben ihrem ewigen Reisegefährten und Mitarbeiter, dem Mann, einräumen. Ihr müßt Euch daran erinnern, daß die Herrlichkeit des Kosmos durch die zweifache Urquelle erbaut worden ist. Ist es daher möglich, ein Element derselben herabzusetzen?

Alle augenblickliche und zukünftige Trübsal und die kosmischen Umwälzungen sind in hohem Grade das Ergebnis der Unterjochung und Erniedrigung der Frau. Der furchtbare Verfall der Moral, die Krankheiten und die Entartung einiger Nationen sind ebenfalls die Resultate der sklavischen Abhängigkeit der Frau. Die Frau ist des größten menschlichen Vorrechtes, der vollständigen Teilnahme am schöpferischen Denken und an konstruktiver Arbeit, beraubt worden. Sie ist nicht nur von gleichen Rechten ausgeschlossen, sondern in vielen Ländern auch von der gleichen Erziehung wie die des Mannes. Sie darf ihre Fähigkeiten im Aufbau des Sozial und Regierungslebens nicht ausdrücken, dessen selbständiges Mitglied sie aufgrund des Kosmischen Gesetzes und Rechtes ist. Aber eine Sklavin kann der Welt nur Sklaven geben. Das Sprichwort «Große Mutter, großer Sohn» hat eine kosmische, wissenschaftliche Grundlage. Da Söhne meistens ihrer Mutter und Töchter dem Vater ähneln, ist die kosmische Gerechtigkeit groß! Durch die Erniedrigung der Frau demütigt der Mann sich selbst! Dies erklärt die heutige Armseligkeit des Genius des Mannes.

Könnten die heutigen Schrecken und Verbrechen möglich sein, wenn beide Urquellen im Gleichgewicht gehalten worden wären? In den Händen der Frau liegt die Errettung der Menschheit und unseres Planeten. Die Frau muß ihre Bedeutung, die große Aufgabe der Mutter der Welt, erkennen. Sie sollte gewillt sein, die Verantwortung für das Schicksal der Menschheit auf sich zu nehmen. Die Mutter, die Lebensspenderin, hat jedes Recht, das Schicksal ihrer Kinder zu lenken. Die Stimme der Frau, der Mutter, sollte unter den Führern der Menschheit gehört werden. Die Mutter flößt die ersten bewußten Gedanken ihrem Kinde ein. Sie gibt all seinen Bestrebungen und Fähigkeiten Richtung und Qualität. Aber die Mutter, die keine Gedanken über Kultur besitzt, kann nur die niedrigen Ausdrucksweisen der menschlichen Natur anregen.

Die Frau, die nach Wissen und Schönheit strebt, die ihre erhabene Verantwortung erkennt, wird das ganze Niveau des Lebens außerordentlich emporheben. Es wird kein Raum für abscheuliche Laster vorhanden sein, die zu Entartung und Zerstörung ganzer Länder führen.

Aber in ihrem Streben nach Bildung muß die Frau sich daran erinnern, daß alle Erziehungssysteme nur die Mittel zur Entwicklung eines höheren Wissens und einer höheren Kultur sind. Die wahre Kultur der Gedanken wird durch die Kultur des Geistes und des Herzens entwickelt. Nur eine solche Verbindung ergibt jene große Synthese, ohne die es unmöglich ist, die wirkliche Herrlichkeit, Mannigfaltigkeit und Kompliziertheit des menschlichen Lebens in seiner kosmischen Evolution zu erkennen. Darum muß die Frau sich, während sie nach Wissen strebt, an die Quelle des Lichtes und die Führer des Geistes erinnern - an jene großen Denker, die tatsächlich das Bewußtsein der Menschheit erschufen. Wenn die Menschheit sich dieser Quelle, diesem führenden Prinzip der Synthese nähert, wird sie den Weg zu wahrer Evolution finden.

Die Frau ist diejenige, die dieses führende Prinzip kennen und verkünden sollte, weil sie von Anfang an erwählt wurde, die beiden Welten, die sichtbare und die unsichtbare, miteinander zu verbinden. Die Frau besitzt die Macht der heiligen Lebensenergie. Die kommende Epoche bringt Kenntnis von dieser allgegenwärtigen Energie, die in allen unsterblichen Schöpfungen des menschlichen Genius offenbart wird.

Die westliche Frau ist wach und erkennt ihre Fähigkeiten. Ihre kulturellen Beiträge sind bereits offenbar. Die Mehrzahl der westlichen Frauen beginnt jedoch - wie alle Anfänger - mit Nachahmung, während wahre Schönheit und Harmonie gerade im ursprünglichen Ausdruck der eigenen Persönlichkeit zu finden sind. Möchten wir erleben, daß ein Mann die Schönheit der Männlichkeit verliert? Dasselbe gilt für einen Mann, der Schönheitssinn besitzt. Er wünscht bestimmt nicht zu sehen, daß eine Frau seine Gewohnheiten nachahmt und mit seinen Lastern wetteifert. Nachahmung beginnt stets mit dem Leichtesten. Aber wir hoffen, daß dieser erste Schritt bald überlebt sein wird und daß die Frau ihre Kenntnis von der Mutternatur vertiefen und wahre, ureigene Wege zum Selbstausdruck finden wird.

Der Kosmos offenbart Einheit des Gesetzes, aber in seiner Mannigfaltigkeit gibt es keine Wiederholung. Warum strebt nur die Menschheit in allem nach Gleichförmigkeit, während sie gleichzeitig die grundlegende Einheit des Gesetzes verletzt? Gleichförmigkeit der Wahrnehmung, Gleichförmigkeit des Lebens und besonders Gleichförmigkeit der Gedanken werden von Menschen geschätzt. Es wird vergessen, daß Gleichförmigkeit des Ausdrucks zu Stillstand und Tod führt. Das Leben und seine Macht befinden sich in unaufhörlicher Veränderung der Form. Es ist notwendig, dieses lebensverleihende Prinzip in all unseren Lebensäußerungen anzuwenden.

Laßt uns die schönsten, heldenhaftesten Vorbilder aller Zeiten und Länder sammeln, und mit schöpferischer Vorstellungskraft laßt uns ihre Errungenschaften in unserem Leben anwenden, wobei wir die Besonderheiten unserer Epoche in Betracht ziehen. Nur eine solche Nachahmung wird die richtige Grundlage für weiteren Fortschritt bilden.

Ich werde meine Ansprache an die Frau mit einer Seite aus der Lehre des Lebens beenden:

«Als Nationen anfingen, uneinig zu sein, war das Ergebnis Selbstzerstörung. Und nur eine Rückkehr zu Gleichgewicht kann die Selbstzerstörung aufhalten. Die Menschheit wendet die Prinzipien der Schöpferkraft nicht im rechten Verhältnis an und verletzt dadurch die Grundlagen des Seins. Wenn nach dem Gesetz des kosmischen Magneten die niederen Formen den höheren untergeordnet sind, so betrifft dies nur die Energien, die umgewandelt werden sollten. Wenn jedoch die Quellen berufen sind, zu erschaffen und Leben zu verleihen, ist es unmöglich, eine der Quellen ohne Selbstzerstörung zu beseitigen. Darum wird die Menschheit ihre wahre Evolution erst dann beginnen, wenn beide Urquellen im Leben bestätigt werden. Alle Prinzipien, die das Verständnis für die zweifache Urquelle nicht einbegreifen, können den Mangel an Gleichgewicht nur vermehren. Die Menschheit muß das Gesetz des Kosmischen Magneten verstehen. Viel kann durch die Realisation der Herrlichkeit der zweifachen Urquelle, die die Grundlage des Lebens ist, für die Evolution getan werden.»

Selbst diese einfache Wahrheit findet noch immer nicht ihren Platz im Bewußtsein des Menschen! Unsere Wissenschaftler - Biologen, Chemiker, Physiker - sollten die Wahrheit des zweifachen Elements, oder der Polarität, erkennen, aber sie schweigen. Und eine solche Wahrheit wird in ihrer heiligsten und lebenswichtigsten Anwendung verachtet, und die Rechte des Starken dominieren auf selbstsüchtige Weise. Die Schwierigkeit ist, daß der Verstand des Menschen von seiner Quelle - dem kosmischen Denker - getrennt ist. Obwohl das Menschenwesen ein Teil des Kosmos ist, erkennt es doch nicht seine Solidarität, seine Einheit mit dem Kosmos. Seine Beobachtungen der Offenbarungen der Natur deuten ihm keine Analogien an. Jedoch nur durch Beobachtungen und Vergleiche mit der menschlichen Natur ist es möglich, die Schlüssel zu allen Mysterien des Lebens und daher die Lösung vieler Probleme des täglichen Lebens zu linden. Die Menschen lieben es, wie Papageien die uralte Lieblingsformel zu wiederholen: „Der Makrokosmos ist der Mikrokosmos!»

Viel wird gesagt, viel wird wiederholt, ohne seiner Bedeutung die richtige Aufmerksamkeit zu schenken! Die aufgezwungenen Dogmen, menschliche Gesetze und der Lebensstandard haben verursacht, daß die Menschheit den Denkprozeß vernachlässigt, und der menschliche Verstand ist, mit seltenen Ausnahmen, ein Automat geworden. Jeder predigt verschiedene Freiheiten, aber die entgegengesetzten Gedankenrichtungen stimmen in einem überein - sie fürchten sich alle vor Gedankenfreiheit!

Darum muß die Frau nicht nur ihre eigenen Rechte, sondern auch das Recht der Gedankenfreiheit für die ganze Menschheit verteidigen! Durch die Entwicklung des Denkens werden sich unsere Fähigkeiten erweitem. Laßt uns mit den weitesten, reinsten Gedanken denken. Es heißt:

«Das Reich besteht nicht aus Fürstlichkeiten oder Untertanen, sondern es wird durch kosmische Ideen erschaffen. Laßt uns unsere eigenen Städte, unsere Länder, unsere Planeten erschaffen! Aber solche Gedanken sollten vom Herzen hervorgerufen werden, da nur Gedanken, die vom Herzen geboren werden, lebenskräftig sind. Das Herz ist der größte kosmische Magnet. Alle kosmischen Energien werden zum Herzen angezogen, und das Herz assimiliert sie. Das Herz offenbart alle Aspirationen im Leben. Das Feuer des Weltraumes wird zum Herzen angezogen, der ganze kosmische Prozeß liegt in diesem Prinzip. Darum existiert der Kosmos in der Anziehung des Herzens. Nur die Energien, die auf der Anziehung des Herzens beruhen, sind lebenskräftig. So wird die Kette des Lebens unaufhörlich vom Herzen geschmiedet.»

Habt Ihr Eurem Herzen zugehört? Schlägt es im Rhythmus mit dem Vollkommenen Herzen, das Euch alle umfaßt?

So werde ich mit den Worten über das Herz enden. Laßt die Frau dieses große Symbol, die das ganze Leben verklären kann, bestätigen. Laßt sie danach streben, das geistige Leben der Menschheit umzuwandeln.

Laßt die Mutter, die Lebensspenderin, die Lebensbeschützerin - auch die Mutter, die Führerin, die Alles-Gebende, die Alles-Empfangende werden.


19. Oktober 1929

In meinem heutigen Brief gebrauche ich die Worte des Großen Lehrers über das Sakrament der Hierarchie. Diese ist wahrhaftig ein Sakrament, weil sie auf dem unveränderlichen und exakten Gesetz des Kosmischen Magneten begründet ist, der alle Wesen zur Vollkommenheit führt. Man muß sich die Hierarchie klar, genau und - allgemein gesprochen - als den einzigen Weg des Fortschritts vorstellen. Wir müssen die ganze Kette der Hierarchie erkennen und uns fest an unser nächstes Glied halten. Wehe dem, der versucht dieses Glied zu übergehen und dadurch seine Verbindung verliert. Es ist unmöglich, es wieder einzuholen, da der Rhythmus der Bewegung der ganzen Kette das rettende Kettenglied fortträgt. Dieser Irrtum ist in der Tat ernst! Wieviel Zeit wird verlorengehen, wenn man versucht, das schwingende Glied, das auf den Ruf reagiert, wiederzufinden. Aber das neue Glied wird in der Aufeinanderfolge und in der Spannung anders sein, weil das vorhergehende im rhythmischen Streben der ganzen Hierarchischen Kette fortgetragen worden ist.

«Die Unterwerfung des Niedrigen unter das Höhere stellt die Grundlage des ganzen Kosmos dar. Unterwerfung des niedrigeren Willens unter den höheren wird Reinigung zur Folge haben. Aber die Menschheit unterwirft dasjenige, das führen sollte, dem Niedrigeren. Wenn das Höhere führt, findet die Umwandlung des Niedrigeren statt. Diese Umwandlung ruft eine wertvolle Aufeinanderfolge hervor, die unbegrenzt zunimmt. Bei Umwandlung meinen wir die Unterwerfung des Niedrigeren unter das Höhere, und wir wünschen das Bewußtsein der Menschheit im Prozeß unbegrenzten Fortschritts zu bestätigen.»

Laßt uns darum die Umwandlung unseres Bewußtseins nicht aufschieben. Wir sollten uns an den führenden Hierarchen erinnern und den nächsten, den irdischen Guru ehren. «Der irdische Guru wird zur Ehrerbietung, zum Fortschritt, zur Einheit, zum Aufbau gegeben. Wenn der Guru vernachlässigt wird, wenn er herabgewürdigt wird, vernachlässigt und erniedrigt man den Großen Lehrer, der den Guru bestätigte, weil der Guru der Vertreter des Großen Lehrers ist. Laßt uns daran denken, wie die Herren des Lichtes das Sakrament der Hierarchie heilig halten. Der Hierarch besitzt die Synthese des Kelches und kennt sowohl Gehorsam als auch Befehl. Wer die Kunst des Gehorsams nicht kennt, wird die Kunst des Befehls nicht erlangen. Schön sind die beiden Begriffe. Bewußte Unterordnung kommt dem Befehl nahe. Nach der festen Erkenntnis der Hierarchie werden wir mit dem ganzen Herzen zu einem tiefen Verständnis der Lehre des Lebens gelangen. Es tut dem Herzen weh zu fühlen, wie wenig jene Schätze, die der Lehrer so freigebig gibt, verstanden werden. Auf diesen Schätzen wird die Neue Rasse begründet werden. Denkt über die Majestät des Gegebenen nach! Furcht übermannt mich, wenn ich an die Verantwortung denke, die wir auf uns nehmen, wenn wir diese Schätze annehmen und wissen, daß unter uns jene sind, die ihren ganzen Wert für die Menschheit noch immer nicht erkennen. Und das, was für die notwendigste Nahrung zur Austeilung an hungrige Seelen gegeben worden ist, das, was in der Grundlage der neuen Evolution liegen sollte, bleibt bei ihnen, ohne gewürdigt zu werden. Fühlt doch den Ruf meines Geistes! Lest Eure Schätze so oft wie möglich von neuem; sammelt alle Krümel und verschmelzt Euer ganzes Wesen mit ihnen. Sie werden Euch ein so weites und klares Verständnis für die kompliziertesten Probleme der Existenz geben. Nur wenn Ihr sie aufnehmt, werdet Ihr verstehen, und die ernste Freude endlosen Fortschritts wird Euer Herz erfüllen. Mein Herz sehnt sich danach, Euch mit der Freude der Majestät und Schönheit zu inspirieren, die die Lehre des Lebens Euch eröffnet. Neue Seelen kommen, und sie werden sich vervielfältigen! Wir müssen sie halten können. Es ist erforderlich, jedem seiner Mentalität entsprechend zu geben. Nichts zieht die Menschen so sehr an wie das notwendige Wort, das ihren Verstand befreit und ihnen neue Möglichkeiten eröffnet. Alle Wesen werden zum Licht angezogen. Dies ist das erste Gesetz des Kosmos. Die Lehre und die Fähigkeit, sie im rechten Maßstab weiterzugeben, ist der Magnet, der Menschen und alle Möglichkeiten anzieht. Sie ist jene Rüstung, die allen Angriffen widerstehen kann, jene Quelle, die endlose Freude bringt. Aber sie sollte vom Herzen und nicht vom Kopf aufgenommen werden.

Liebet einander, achtet einander, aber laßt das innere Leben von jedem von Euch sein Allerheiligstes sein. Ihr seid durch den Lehrer, die Lehre und Tätigkeiten vereint; aber keiner ist der Richter eines anderen. Der Richter kann in den Augen des Lehrers leicht zum Gerichteten werden. Die Maßstäbe der Lehrer sind keine irdischen Maßstäbe, hieran müssen wir uns stets erinnern. Und ein Stein, der auf einen Bruder geworfen wird, wird uns wie eine schwere Last niederdrücken. Nachdem Ihr die Hierarchie angenommen habt, nehmt die Lehre auf, denn die einzige unzerstörbare Freude ist die Freude jener Bewußtseinserweiterung, die uns zum höheren Sakrament des Seins treibt, wo unser ganzes allerheiligstes Streben feste Gestalt annimmt, da die Höhere Realität jede menschliche Vorstellung übertrifft.


13. Oktober 1929

Seit einiger Zeit habe ich sehr viel über die Mitglieder Eurer Gruppe nachgedacht. Nochmals, ich bin überzeugt davon, daß niemand ersetzt werden kann und daß jeder gebraucht wird. Und wie einfach ist es, in solchen Umständen die vollständige Harmonie zu erreichen, die Sieg in allen Richtungen sicherstellt. Aber mein Herz fühlt, daß etwas vorhanden ist, was diese Einigkeit verhindert. Wie kann dem abgeholfen werden? Natürlich ist die einzige Lösung Verständnis für den Lehrer und die Lehre durch das Herz und nicht den Kopf. Darum müssen wir der Entwicklung unseres Herzens Aufmerksamkeit schenken, jenes erstaunlichen Organs, das in seinen zahlreichen Zentren alle Schöpferkraft und das ganze psychische Leben in sich einbegreift. Ohne die Entwicklung der Zentren des Herzens sind wir unfruchtbar; keine Schöpfung des psychischen Lebens, kein Leben in den höheren Sphären ist möglich, und die Krone des Arhats ist unerreichbar. Nur mit unserem Herzen können wir uns dem Bewußtsein des Arhats, des Lehrers nahem, da Sein Bewußtsein im Herzen ist. Die Menschheit hat ein unklares Verständnis für den Arhat, aber ohne dieses Verständnis ist es unmöglich, vorwärts zu gehen. Im Buch Hierarchie heißt es:

«Es ist üblich, an einen Arhat als an einen Bewohner der Wolken zu denken. Die Berichte über den Gedankengang sind furchtbar und grotesk. Wahrhaftig, Wir Brüder der Menschheit erkennen Uns Selbst nicht in den Vorstellungen der Menschheit. Die Bilder von Uns sind so phantastisch! Wir erachten, daß Unsere Bilder wahre Formen annehmen würden, wenn die Menschen ihre Phantasien genau umgekehrt anwenden würden... Alles nimmt einen neuen Maßstab an. Alles wird unwahrscheinlich. Nichts entspricht der Wirklichkeit. Auf dem Weg zu den Höheren Welten laßt uns sagen: Ein Arhat ist unbegrenzt in all seinen Offenbarungen ... Ein Arhat handelt, während Er die Macht des Kosmischen Magneten in Seinem Herzen trägt!»

Aber laßt uns sehen, wie dieses Bild durch das Höhere Bewußtsein ausgedrückt wird.

«Das Herz eines Arhats gleicht dem Herzen des Kosmos. Das Herz eines Arhats gleicht dem Feuer der Sonne. Die Ewigkeit und die Bewegung des Kosmos erfüllen das Herz des Arhats. Maitreya kommt im Glanz aller Feuer. Sein Herz brennt vor Erbarmen für die notleidende Menschheit. Sein Herz glüht vor der Bestätigung der Neuen Bündnisse.

Unter den Menschen existiert der Begriff der erstarrten Arhats, und erbärmliche Yogis nähren die Vorstellungen der Menschen mit ihren eigenen Bildern. Wenn die Menschheit jedoch erkennt, daß der Arhat die höchste Offenbarung von Materia Lucida ist, wird sie verstehen, daß zwischen Materia Lucida, die Licht ausstrahlt, und der Materie der Liebe, die alles mit Licht umgibt, kein Unterschied besteht. Die Menschheit macht sich ein gestrenges Bild von dem Arhat, aber Materia Lucida strömt Liebe aus ... Wann wird es möglich sein, den Menschen mit Unserem Bild zu erleuchten?

Es wird dem Verstand schwer, die Reinheit der höheren Sphären zu erkennen. Dem, der sich des Pfades zu Uns bewußt ist, wollen Wir sagen: «Wandle auf dem Pfad der Liebe. Wandle auf dem Pfad der Arbeit. Wandle auf dem Pfad des Schildes des Glaubens!» Dem, der Unser Bild in seinem Herzen gefunden hat, wollen Hersagen: «Wandle auf dem Weg des Herzens, und der Kelch wird den Pfad bestätigen!» Dem, der glaubt, er habe den Pfad durch Eitelkeit erlangt, werden Wir sagen: «Geh und lerne vom Geist, der Vollendung kennt». Eitelkeit macht allem Fortschritt ein Ende.

Die ganze Schöpfung ist im Ruf des Herzens enthalten. Die ganze kosmische Weite ist von einem Ruf durchdrungen, und das Herz des Kosmos und das Herz eines Arhats sind mit dem Ruf erfüllt. Der Ruf und die Antwort enthalten eine Verbindung von kosmischen Feuern ... Das Herz Unserer Bruderschaft sichert den Pfad zum Allgemeinwohl für die Menschheit.»

Jeder muß den Schlüssel zur Lehre in seinem eigenen Herzen finden. Das Verständnis für die Lehre des Lebens sollte die Schöpferkraft des Geistes einführen. Das Bild des Lehrers kann einen erleuchteten Pfad zum kosmischen Weltraum geben. Wenn wir daher das erwählte Bild in unserem Herzen annehmen, brennt unser Herz nicht vor Liebe für alle Wesen? Die schöpferische Materia Lucida dient als Verkörperung für den hohen Geist, aber diese Energie wird durch Liebe angezogen. Der ganze Kosmos wird durch Liebe aufrechterhalten. Liebe ist der größte Magnet.

Meine Liebe für Euch alle und mein starkes Verlangen für Euren Fortschritt geben es meinem Herzen ein, auf die Notwendigkeit für Verbesserung hinzuweisen ...

Nun ein allgemeiner Vorschlag. Wenn Ihr diesen Vorschlag anwendet, müßt Ihr Euch an die Verordnung des Lehrers erinnern: „Härte Euch selbst gegenüber und ein offenes Herz für Euren Bruder. Nur das wohlwollende Auge kann schöpferisch wirken!» Der Lehrer rät stets, die Lehre in erster Linie auf Euch selbst anzuwenden; sonst werdet Ihr auf derselben Stufe stehenbleiben. „Es ist traurig, wenn der Geist, nachdem er seinen Lebenskreis beendet hat, zum gleichen Punkt zurückkehrt. Es ist traurig, wenn der Geist sich dieselben Grenzen setzt und seine Brut, als getreue Mitreisende, an den Pforten wartet.»

Vor allem entwickelt ein Gefühl für Gerechtigkeit und ein rechtes Gleichmaß. Diese beiden Eigenschaften werden vom Herzen ermessen. Deshalb beginnt, über das Herz nachzudenken, damit Ihr Euch seiner erinnern könnt und dann auf seinen Ruf hört. Der Magnet des Herzens wird stärker durch Aufrichtigkeit und Strebsamkeit. Hierin ist nichts Abstraktes, weil alle feinsten kosmischen Energien durch das Herz hindurchgehen - alle feinsten Energien, die mächtigsten und die schöpferischsten. Um jedoch diese schöpferischen Energien anzuziehen, muß man seine eigenen Feuer entzünden. Entwickelt also alle Eure Feuer! Aber seid nicht in dem Irrtum befangen, Sentimentalität, jene tränenreiche Freundlichkeit, mit der ernsten, weisen Offenbarung des Herzens zu verwechseln. Erinnert Euch an das, was die Lehre über Erbarmen und Mitleid sagt. Liebet einander, sorgt füreinander, und bereitet einander Freude.


11. Februar 1929

Jeder von Euch schreibt über sein Streben nach Einigkeit. Was verhindert sie dann, wenn Ihr diese Notwendigkeit völlig erkennt? Ich werde antworten: Mangel an geistiger Disziplin, Mangel an der Fähigkeit, die Lehre zuallererst auf Euch selbst anzuwenden. Wenn man Duldsamkeit zeigen muß, erwacht die alte Gewohnheit eines unkontrollierbaren Antagonismus oder nicht ausgelebten Atavismus in ihrer ganzen Macht, und dann sind die ganzen besten Absichten sofort vergessen. Natürlich ist es schwer, alle schlechten Gewohnheiten sofort auszurotten. Darum sollten wir bei der Ausrottung mit dem Dringendsten beginnen -mit dem Ausrotten der Unduldsamkeit. Mit feurigen Buchstaben sollten wir dieses Vermächtnis der Lehre in unser Bewußtsein eingravieren und uns daran erinnern, wenn wir den Tag beginnen und enden, bei der Arbeit und wenn wir ruhen.

Wir sollten daran denken, wie der Herr Buddha Seine Schüler lehrte, wie Er verlangte, daß sie in erster Linie lernen sollten, ihre Gereiztheit zu beherrschen. Erst nachdem der Zügel des Geistes alle Gefühle des Schülers im Zaum hielt, hob der Gesegnete den Schleier der heiligen Lehre ein wenig. Der Pfad der Lehre ist heute derselbe wie damals. Um näher zu kommen und das höchste Vertrauen zu rechtfertigen, sind dieselben Grundlagen erforderlich: Ehrerbietung für die Hierarchie und die Disziplin des Geistes.

Wenn wir die Gaben der Hinweise und Möglichkeiten anwenden, die uns durch die Freigebige Hand des Lehrers gegeben worden sind, können wir sehr viel aufbauen, uns in den Augen der Welt und in diesem Leben veredeln und das gute Karma durch Gehorsam gegen die führenden Hinweise vollenden. Aber was wird in unsere wahre Schatzkammer getragen werden, wenn wir unsere inneren Motive und Gefühle nicht in das höchste Streben umwandeln? Trotz all unserer Arbeit in der uns vom Lehrer angedeuteten Richtung wird die Feste unerreichbar bleiben. Dies alles hört sich so kompliziert und schwierig an, und doch ist andererseits alles so leicht und einfach. Wenn das Herz brennt vor Liebe und Begeisterung für den Lehrer und für die Schönheit und die Weite der Lehre des Lebens, könnten diese Funken so leicht zur Flamme ununterdrückbaren Strebens entfacht werden, die uns über alles und jedes hinwegträgt. Strebt, meine Freunde! Ist es so schwer, wenn Ihr das Bild der Schönheit vor Euch habt? Ist es nicht die höchste Freude, Euch gänzlich dem Dienst für das Allgemeinwohl hinzugeben? Die Errungenschaften sind so schön, und sie sind unbegrenzt!

Aber jede Möglichkeit, die ganze Freude daran, liegt nur in uns selbst. Niemand kann mehr aufnehmen, als er fassen kann - sonst wird Zerstörung folgen. Die Gesetze des Kosmos sind exakt und unveränderlich. Die höchste Freude für den einen mag in einem anderen Seelenqual hervorrufen, wenn sie nicht assimiliert werden kann. Versteht es doch! Die Strahlen, die uns vom Lehrer in der größten Freude Seines Geistes zugesandt werden, werden Seelenqual in uns hervorrufen und mögen sogar unseren Organismus vernichten, wenn wir nicht bereit sind, sie zu empfangen. Versteht dies bitte, meine Lieben, und gewährt den Strahlen des Großen Lehrers Zutritt. Jeder Strahl im Kosmos kann entweder schöpferisch oder zerstörend wirken. Es hängt alles von Wechselbeziehung und Assimilation ab, denn „da der Mensch ein Teil des Kosmos ist, ist er all seinen Gesetzen unterworfen».

Laßt mich aus dem Buch «Unbegrenztheit» zitieren:

«Die kosmische Schöpfung gebraucht alle lebenskräftigen Impulse, indem sie die Hebel des Lebens anspannt. Der mächtigste aller Impulse ist Einheit, die alle Lebensoffenbarungen enthält und durch die die Verordnungen des Lebens hervorgerufen werden. Warum sollte dieses Prinzip also nicht im Leben angewandt werden? Wenn Einheit mit Differenzierungen kämpft, erfolgt eine starke Explosion, und die Bruchstücke der Explosion werden oft weit fortgeschleudert, und diese Teilchen verlieren ihre gegenseitige Anziehungskraft. Dadurch, daß der Mensch die Kräfte, mit denen er durch Karma verbunden ist, zurückweist, verursacht er eine mächtige Explosion. Das Gesetz kann nur durch Vereinigung erschaffen. Das Element der Anziehung bestimmt den Pfad für alle vorwärts getriebenen Energien. Die Brüder der Menschheit bestimmen den Pfad für alles, was durch Evolution bestätigt wird. Die Anziehungskraft ist also dazu bestimmt, das Gesetz der Existenz zu sein. Diese kosmische Macht der Vereinigung bestätigt die Macht der Kosmischen Vernunft.»

Wieder laßt mich anführen:

«Laßt uns die Empörung eines Schülers betrachten. Wenn der Schüler seinen Widerstand gegen die Gebende Hand des Lehrers verbirgt, so bedeutet dies, daß er eine Handvoll Steine verborgen hält. Wir werden einen solchen Schüler daran erinnern, daß der Ärger auf ihn zurückfallen wird. Der Schüler, der seine Opfer aufzählt, sollte sich der Gebenden Hand zuwenden - groß wird seine Unzulänglichkeit sein! Der Schüler, der sich für wichtiger hält als den Guru, bricht die Verbindung mit dem Guru ab. Durch das Aufzählen seiner Opfer ist der Schüler bereits belohnt. Es ist unwürdig, seine eigene Bedeutung zu bestätigen. Aus seinen leichtsinnigen Bemerkungen kann man nur schließen, daß seine Aufzählung unvollständig ist. Wenn diese Schulden nicht überlebt werden, wird die Reise lang sein. Eigendünkel ist eine Plage! Man kann seine eigene Unzulänglichkeit beklagen, aber die Empörung gegen die Gebende Hand gleicht einem Pfeil, der gegen den Schild geschleudert wird. Die Säulen der Lehre halten die Taten aufrecht! Hieran sollten wir uns erinnern!»

Mit Recht ist über die Hierarchie gesagt worden:

„Natürlich wird die Spirale des Lebens nur durch dieses Prinzip erbaut. Die Schöpferkraft des Lehrers wird auch in ewiger Bewegung offenbart. Darum muß die Sättigung eines Schülers durch die Schöpferkraft des Lehrers erfolgen. Der Schüler, der seine Errungenschaften aufzählt, versetzt sich selbst in eine Sphäre außerhalb der Grenzen der Wahrheit. Daher werde Ich sagen, daß die Hierarchie der einzige Schild ist. Darum muß der Schüler, der seinen weichen Stuhl für höher hält als den Thron seines Gurus, sich wahrhaftig an die Gebende Hand erinnern. Es betrübt Mich, wenn der rechthaberische Schüler anmaßend handelt, Wir halten Anmaßung dem Guru gegenüber für den Gipfel des Eigendünkels. Hieran sollte sich der Schüler bei all seinen Schritten erinnern.»

Jemand fragt sich verwundert: „Werden nicht in erster Linie Resultate gezählt?» Hierauf werde ich antworten: „Könnte dieser Jemand sie bereits zählen?» Das Zählen mag den Erwartungen nicht entsprechen.

Tragt die Euch durch den erleuchteten Geist anvertrauten Schätze und sät die Samen geistiger Schöpferkraft mit vollem Streben und in der Erkenntnis der Bedeutung der großen Gabe. Das Ergebnis hängt vom Streben ab, das geistige Schöpferkraft hervorruft.

Jemand ist aufgebracht über die Härte des Vorhergehenden. Aber darf ich fragen, ob es möglich ist, daß dieser Jemand noch auf der ersten Stufe bleibt, auf der so viele angenehme Dinge gegeben werden? Sind wir noch auf der Stufe der Kindheit, wo die heilsame, aber bittere Medizin in mit Schokolade überzogenen Pillen verabreicht wird? Man muß Mut und Geduld finden, um die alte Hülle abzuwerfen, um im freudigen, leuchtenden Geist wiedergeboren zu werden. Wir alle haben die Abstürze des Geistes erlebt. Sie sind fast unvermeidlich, aber sie sollten sorgfältig beobachtet werden, weil es gefährlich ist, wenn der letzte Sturz tiefer ist als der vorhergehende. Es wird schwer sein, wieder emporzukommen, und vieles wird verlorengehen.

Laßt uns auf die Stimme des Herzens hören. Laßt das Herz uns zuflüstern, was für große, liebevolle Herzen in der Feste des Lichtes leben und wie die Unzugänglichkeit für das strebende Herz in den stärksten Magneten umgewandelt wird. Nichts kann diese Anziehung aufhalten, wenn der Geist seine inneren Feuer umgewandelt hat.

Ihr seid mir alle so lieb, und ich möchte Euch alle so gern um mich haben, um Euch ein sanftes, aufmunterndes Wort zuzuflüstern, und vor allem, um mit Euch allen in der Freude des Verständnisses für die grenzenlose Lehre zu wachsen.

Oft erreichen mich Eure Rufe. Ich fühle, daß es Euch nicht leicht wird, aber um so größer wird der Sieg sein. Mein Herz spricht und ruft oft, während die Große Arbeit vor uns liegt. Wir wollen sie durch die Anwendung der Verordnungen der Lehre erleichtern. Ich kenne Eure Festigkeit und Hingabe, aber alles kann verfeinert werden, und darin besteht die Freude unseres Daseins.

Dem starken Geist zeigt die schwere Zeit den kürzesten Weg. Laßt uns alte Schwierigkeiten willkommen heißen. Die Freude ist vorherbestimmt, aber es ist notwendig, den Angriffen der dunklen Kräfte zu widerstehen. Wir werden uns daran erinnern, daß „Wille und Energie die Herrscher des Karmas sind». Laßt uns unsere Willenskraft für die Umwandlung unserer Feuer anwenden. Laßt uns das reine Feuer des Weltraumes anziehen. Alle Freude wird mit reinem Feuer kommen. Wir wollen uns daran erinnern, daß die Essenz des reinen, intensiven Feuers die Qualität der Vereinigung enthält. Darum ist dort, wo Vereinigung nicht offenbart wird, kein reines Feuer. Aber nur das reine Feuer führt zur Feste.

Ich sende Euch meine ganze Liebe und Unterstützung in dieser schweren Zeit der Kämpfe des Geistes. Ihr seid mit beständiger Fürsorge umgeben. Zweifelt nicht daran. Jeder Schüler ist dem Lehrer lieb. Jede Bewegung Eures Herzens findet ihren Widerhall in dem Großen Herzen. Nicht immer können die projizierten Strahlen unser physisches Bewußtsein erreichen, aber jede Minute vertreiben und vernichten sie so viele feindliche Funken um Euch herum. Helft diesen unschätzbaren Botschaften durch Euer Streben und Eure bewußte, besorgte Haltung ihnen gegenüber. Sie werden vom Vollkommenen Herzen und vom Vollkommenen Verstand gesandt.

Seid Ihr von der völligen Unfähigkeit und Zweifelhaftigkeit der Manifestation des «geistigen Ranges» der Mehrzahl der Medien überzeugt? Jedes sieht nur seine eigene Sphäre, nicht mehr und nicht weniger. Werdet Ihr nach Wissen bei einem Menschen suchen, nur weil er das Alphabet kennt? Sucht nach der Ansammlung des Kelches oder nach der großen Synthese. Ihr habt das Höchste. Überlastet Eure Aura nicht durch das Berühren der unvollkommenen Sphären.

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