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21. Oktober 1931

Die letzte Post brachte uns die Beschreibung einer außerordentlich charakteristischen Unterhaltung. Was für eine Illustration von Schwachsinn und Verfall! Was kann man tun, wenn die offiziellen Vertreter von verschiedenen Organisationen die Bedeutung der Erziehung nicht verstehen? Für sie ist das Wort „Kultur» gleichbedeutend mit allem, was sie verachten - was sie „abstrakte Ideen» nennen oder sonst mit etwas verbinden, was ihre geliebten Gewohnheiten beeinträchtigen könnte.

Ja, es wäre nicht angebracht, solchen Menschen gegenüber die Namen von Pawlow, Bechterew, Pupin, Abel, Millikan, Rutherford, Einstein, Jagadis Bose oder Tagore zu erwähnen.

Die Worte des Herrn Buddha: „Unwissenheit ist das größte Verbrechen, weil sie der Menschheit alles Elend bringt», sollten mittlerweile vom Bewußtsein der Menschheit assimiliert worden sein. Bis die Führer der Länder einen brillanten Intellekt und vor allem eine geistige Synthese besitzen, die dazu verhilft, alle Ebenen der Existenz zu umfassen, wird kein wirklicher Fortschritt gemacht werden. Aber da es in der Natur keine Unbeweglichkeit gibt, müssen alle unwissenden Menschenwesen zurückgehen, woraufhin die übliche Degeneration und Zersetzung folgen. Sind wir nicht bereits Zeugen solcher Dinge? Einige hervorragende Wissenschaftler haben bereits auf die bedrohlichen Anzeichen einer solchen Degeneration hingewiesen, die sich in einer zunehmenden Zahl psychischer Erkrankungen und Schwachsinn bei der jüngeren Generation zeigt. Und viele Leute fangen an sich zu fragen, ob solche traurigen Abnormalitäten nicht auf falsche Ausbildung und Erziehung zurückzuführen sind. Im allgemeinen fehlt es der modernen Erziehung an einer kulturellen Grundlage, die in erster Linie eine Entwicklung der Synthese in den Fähigkeiten des Menschen umfassen sollte. Einseitige Spezialisierung führt stets zu einem Verlust des Gleichgewichts und hat die psychischen Krankheiten zur Folge, die wir heute beobachten.

Wir sollten der Furcht und dem Gespött keine Beachtung schenken und unter dem Banner der Kultur kühn dem Sieg entgegenmarschieren! Aber erinnert Euch stets daran, daß Ihr in einem äußerst verantwortungsvollen Vorbereitungsstadium teilnehmt, das die Offenbarung einer verfeinerten Intuition und genauer Aufmerksamkeit erfordert, damit kein einziges Detail, ob nützlich oder schädlich, dem wachsamen Auge entgehen kann. Es ist auch nötig, ein Maximum an Takt zu zeigen, wenn man sich mit Menschen befaßt. Denkt daran, daß offene Feinde viel weniger gefährlich sind als Massen von kleinen Würmern. Der festeste Schritt kann in diesem Sumpf ausrutschen.

Wir sollten auch Geduld üben, denn ohne Geduld kann nichts erreicht werden. Wahrhaftig, sehr oft geben Leute einen ausgezeichneten Anfang nur aus Mangel an Geduld auf. Sie vergessen, daß alle großen Aufgaben von Schwierigkeiten begleitet werden, aber indem sie diesen Schwierigkeiten ausweichen, verurteilen sie sich zu einer ermüdenden und sich endlos wiederholenden Laufbahn. Man kann die folgenden Stufen nicht überspringen, ohne die ersten zu meistern. Gewiß, durch großes Streben können wir alle Stufen schnell durchlaufen. Aber selbst dann sollten unsere Füße jede Stufe berühren. Der Grad des Strebens wird die Dauer bestimmen, die auf jeder Stufe verbracht wird. Darum sollten wir uns mit ganzer Kraft für eine neue und höhere Stufe vorbereiten und daran denken, daß die Zeit begrenzt ist. Ihr müßt wissen, daß unsere Geduld durch unser Wissen unterstützt wird. Wir wissen, daß es eine krönende Stufe gibt. Wir wissen auch, daß wir nicht zu lange zu warten brauchen. Aber vorbereitende Stadien erfordern äußerste Scharfsichtigkeit, Vorsicht und Takt. Beeilt Euch so sehr wie möglich und fliegt auf den Flügeln der großen Epoche des Gleichgewichts der zweifachen Quelle und der weitesten Zusammenarbeit und Kultur, die auf geistigem Wissen begründet ist.

Den Augen des Herzens wird nichts entgehen, sie werden vielmehr fühlen und lenken. Lodert wie eine Fackel; entzündet alles mit reinigenden Flammen; erleuchtet die rechte Richtung! Vereint Eure Herzen in dieser wundervollen Tätigkeit, in diesem geistigen Streben. Versucht, auf alle Rufe, auf alles Stärken der Gedanken widerzuhallen und alle Fluida der Energie des Herzens zu fühlen, alles was Euch in einer feurigen Bewegung entgegenstrebt und bereit ist, Euch zu helfen.

Durch vereinte Bemühungen laßt uns die sehr schwere Last emporheben. Nur am Anfang ist das Emporheben dieser Last schwer. Wenn sie erst einmal von der Erde aufgehoben worden ist, wird sie leichter als eine Feder.

Wir sollten nicht vergessen, daß der hauptsächliche Erfolg der Dunklen in ihren Methoden, Uneinigkeit herbeizuführen, liegt. Dies gelingt ihnen, wenn die Mitarbeiter den Ernst des Augenblicks nicht erkennen und dringende Angelegenheiten vernachlässigen und beiseite legen. Wir müssen daran denken, daß Gereiztheit und Empfindlichkeit die leichtesten Kanäle sind, durch die sich alles Dunkle nähern kann.

„Ihr versteht ganz richtig, daß der Angriff in seiner letzten Form in nichts als Nutzen enden wird. Ihr müßt jedoch lernen zu warten, bis die Blume des Satans geblüht hat. Der Kampf ist intensiv; Ihr müßt mit der größten Sorgfalt vorgehen! Habt acht auf Eure Gesundheit, schwächt sie nicht durch Gereiztheit. Haltet fest am Silberfaden und reinigt Eure Gedanken!»

N.K. beendet gerade seine „Einführung» zu Spinoza und Goethe. Es ist wundervoll geschrieben und sollte auf eine solche Art und Weise übersetzt werden, daß die Schönheit des Originals nicht verlorengeht. Wenn wir die Beschreibungen von Spinozas Leben lesen, können wir wieder einmal erkennen, wie notwendig alle Angriffe und Verleumdungen gegen ihn waren, und wie sie sein Bild im Bewußtsein der folgenden Generationen stärkten und klärten. Ja, in diesem Stadium der Evolution sind allerart Judasse und alle dunklen Kräfte unwissenden Widerstandes absolut notwendig. Aber geben uns nicht gerade diese Kräfte der Dunkelheit die Möglichkeit, unsere ganze Kraft und unsere Wachsamkeit anzuspannen, und erweitern sie nicht unsere Gelegenheiten zum Handeln? Sind es nicht gerade sie, die Auskunft über uns verbreiten und auf eine solche Art und Weise, daß sie die Aufmerksamkeit wertvoller Menschen erregen? Zuerst mögen solche Menschen sich nur aus Neugierde oder sogar aus Entrüstung nähern, aber später wird die Weite ihres Verstandes es ihnen ermöglichen, den wahren Wert der Dinge zu erkennen, und sie werden unsere Freunde werden. Es gibt viele Freunde, die vorübergehend als Feinde maskiert sind. Solche Metamorphosen sind nicht so selten im Leben.

Direktes Wissen sollte vor allem entwickelt werden. Nichts Wertvolles sollte vernachlässigt werden. Man muß daran denken, daß die unbedeutendste Kleinigkeit sich oft als eine starke Waffe gegen den Feind erweisen mag. Wie viele schöne Formeln, bequem zur Hand, sind in Eurem Arsenal! Lernt sie so zu gebrauchen, daß Ihr Eure Gegner entwaffnen könnt! Redet wirkungsvoll! Bedenkt die Mentalität Eures Gesprächspartners und begründet Eure Rede stets auf positiven Tatsachen, von denen Ihr einen beträchtlichen Vorrat habt! Die Schwierigkeit ist, daß wir die Ereignisse nicht immer im richtigen Verhältnis bewerten, und oft ziehen wir eine gewisse Einzelheit oder Tatsache überhaupt nicht in Betracht, die nicht sehr auffallend, jedoch von großer Bedeutung ist. Man muß bedenken, daß alles, was im Zusammenhang mit konstruktiver Arbeit für die Hierarchie gebildet wird, die tiefste Bedeutung hat, und wenn es heute noch nicht offenbar ist, mag morgen jedermann darüber reden. Wer kennt die Wege der Evolution? Wer kann voraussagen, wie das heutige Chaos enden kann? Wer weiß, was für Kräfte hervorgerufen werden? Darum handelt kühn, aber mit Urteilsfähigkeit und mit völligem Vertrauen auf die Hierarchie des Lichtes! Mögen alle Mitarbeiter im Kampf bis zu seinem Ende ausharren. Schwer wird der Kampf sein, aber wenn Ihr Eurerseits beständige Entschlossenheit zeigt, werdet Ihr unaufhörliche Hilfe erfahren - dann werdet Ihr triumphierend durch alles hindurchgehen. Nur eine Bedingung ist absolut notwendig: Völliges Vertrauen bis ans Ende, bis zum äußersten Grund der Verzweiflung. Die unbesiegbare «Tactica Adversa» wird die Feinde zur Absurdität führen, und als Resultat werden alle feindlichen Angriffe gerade aufgrund ihrer augenscheinlichen Sinnwidrigkeit zersplittern. Erinnert Euch hieran, wenn das Böse und Häßliche sich sammelt und seinen höchsten Grad erreicht. Dann könnt Ihr ihr Zentrum mit „einem einzigen Pfeil» durchbohren. Denkt auch daran, daß die Möglichkeit zur Schöp-fung nur durch das Kontrastieren von Licht und Dunkelheit kommt. Alle kosmischen Gesetze werden im menschlichen Leben reflektiert und reproduziert. Tragt also die Last dieser Zeiten mutig und sorgfaltig noch ein wenig länger, und Hilfe wird Euch zur rechten Zeit zukommen!

Bitte, sorgt fernerhin dafür, daß Ihr uns nicht in einer blumenreichen und gekünstelten Art und Weise bekanntmacht, sondern durch Tatsachen. Und wenn Ihr über die Persönlichkeit von N.K. redet, ist es sehr wichtig darauf hinzuweisen, daß N.K. jedem, mit dem er in Berührung kommt, einen schöpferischen Impuls gibt und die höchste Qualität der Arbeit verlangt. Weist auf seine wunderbare Fähigkeit hin, in jedem das Beste hervorzurufen und sagt, was für mächtige Resultate durch solche Führung erreicht werden! Wie er lehrt, durch Konzentration auf die positiven Aspekte aus jedem Umstand Nutzen zu ziehen! N.K. ist nicht nur ein wohlwollender Prophet, der reines Denken, Enthaltsamkeit und absolute Vergebung fordert, als den die Menschen ihn sehen, sondern er ist auch ein wahrer Führer und tätiger Erbauer, denn er kennt den Kampf des Lebens und bewaffnet seine Mitarbeiter für die Teilnahme an diesem Kampf. Er greift alle Dunklen und Unwissenden an. Zuweilen scheint es, daß seine Weisheit und Voraussicht grenzenlos sind, und diejenigen, die ihm am nächsten stehen, können bestätigen, daß er Ereignisse vorausgesagt hat, die sich später verwirklichten und von vielen mit eigenen Augen gesehen wurden. Hat er nicht auch so oft auf die rechte Richtung hingewiesen, die die Menschen erwählen sollten, um Elend zu vermeiden?

Die Hauptbedingung für Errettung liegt in seinem Aufruf zur Einigkeit der ganzen kulturellen Welt und zur Erziehung der jungen Leute in einem neuen Verständnis für schöpferische Gedanken und weitgehender Zusammenarbeit, begründet auf dem Begriff großer Kultur, der Kult-Ur, oder dem Kult des Lichtes. Vieles könnte für ein besseres Verständnis von N.K.s Persönlichkeit durch das Lesen seiner „Einführung» zu Spinoza und Goethe nutzbar gemacht werden. N.K. ist derselbe „Sonnenträger», wie es Goethe in der Interpretation von N.K. über ihn ist. Könnt Ihr die ganze Macht, die unsichtbare Macht dieses Mannes erkennen, der das Leben voller Sonnenlicht erbaut?

Die Sonne seines Lebens verbrennt alles, was dunkel, böswillig und zerstörend ist. Auf diese Weise kann man viele starke und schöne Tatsachen sammeln. Aber es ist besser, Vergleiche zu vermeiden. Jeder große Geist sollte in seiner eigenen Macht und in der Schönheit seiner eigenen Errungenschaft stehen. Es steht uns wirklich nicht zu, Vergleiche anzustellen. Jeder große Geist erfüllt seine eigene Aufgabe und jede individuelle Offenbarung ist schön in ihrer Unnachahmbarkeit. Vor langer Zeit wurde gesagt: „Wie können wir das Licht der fernen Sterne vergleichen?» Diese Formel kann auf viele Fälle angewandt werden.


8. November 1931

Ich erhielt Deinen freundlichen und aufrichtigen Brief, und ich möchte Dir sagen, daß mich besonders das Gefühl von Freude, das Du beim Herantreten an die Lehre empfandest, gerührt hat. Der Grad dieser Freude ist tatsächlich der wahre Maßstab unserer Bereitschaft, die Grundlagen der Lehre des Lichtes aufzunehmen. Bewahre diese Freude und Dankbarkeit durch alle grauen Tage des Lebens hindurch, denn dies ist der schnellste Weg, Dein Bewußtsein zu erweitem. Und ist dies nicht das Ziel der Lehre?

Nach dem zu urteilen, was ich durch die Briefe enger Mitarbeiter über Dich weiß, fühle ich, daß Du nicht auf den ersten Stufen nach dem Ruf stehenbleiben, sondern genug Mut finden wirst, den sehr schweren Pfad, der vor Dir liegen mag, zu verfolgen. Wenn Du die Bücher der Lehre liest, wende bitte alles, was in ihnen gesagt wird, zunächst auf Dich selbst an. Viele lesen die Lehre, aber meistens denken die Menschen, daß das Geschriebene für jemand anderes, aber nicht für sie selbst gemeint ist. Sie bemerken das nicht, was in erster Linie sie selbst betrifft, oder sie weisen es zurück. Dadurch verzögern sie ihren Fortschritt. Aber ein wahrer Jünger wird alles auf sich selbst anwenden. Und wirklich, wer kann sicher sein, daß er nicht gewisse gute oder schlechte Eigenschaften hat, die noch unentwickelt sind? Wenn wir jedoch alles zunächst auf uns selbst anwenden, werden wir imstande sein, in die Tiefen unseres Wesens einzudringen, und wir werden solche Dinge finden, die uns sehr überraschen mögen. Diese unerwarteten Entdeckungen werden für unseren weiteren Fortschritt außerordentlich hilfreich sein, vorausgesetzt, daß wir fest entschlossen sind, den Pfad der Selbstvervollkommnung, der durch die Lehre offenbart wird, zu verfolgen.

Es ist unbedingt nötig zu erkennen, daß der Jünger völliges Vertrauen haben muß, selbst wenn ihm etwas nicht klar ist. Bei der weiteren Erweiterung seines Bewußtseins wird vieles, selbst von dem, was widersprüchlich schien, zurechtkommen. Meine Lieblingsformel ist: „Völliges Vertrauen, ganz bis ans Ende!» Nimm sie an - dies ist der kürzeste Weg! Wenn Du diesen Pfad verfolgst, wirst Du mit Freude erfüllt werden!

Ich kann Dir auch sagen, daß man niemals geistig allein ist, wenn man sich ernstlich dem Dienst des Lichtes weiht. Lerne in allen Augenblicken Deines Lebens daran zu denken, daß Du beständig von dem Adlerauge und dem Feurigen Herzen des Einen beobachtet wirst, Der Dich berufen hat. Unser grober Körper und die unzureichende Verfeinerung unserer Sinne sind die einzigen Hindernisse, die uns davon abhalten, Seine Gegenwart wahrzunehmen. Aber wenn Du bereits die schöne Erfahrung gehabt hast, über die Du mir geschrieben hast, ist es ein gutes Zeichen; es bedeutet, daß solche Erfahrungen zunehmen können. Aber sei geduldig, denn wirklich: „Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde!» Eine tiefe Wahrheit liegt in diesen Worten. Es ist nicht das Ziel des Lehrers, unseren Organismus zu schwächen, sondern ihn für die höchste Empfänglichkeit vorzubereiten, was äußerste Vorsicht erfordert. Freude, Dankbarkeit und Vertrauen sind die besten Hilfsmittel.

Liebe, und hilf anderen zu lieben!

Und so grüße ich Dich auf dem Pfad des Lichtes und sende dem lieben neuen Mitarbeiter die ganze Freude meines Herzens.


12. Dezember 1931

In diesem schweren Augenblick Eures Lebens sendet mein Herz Euch die ganze Entschlossenheit und das ganze Streben meines Geistes. Ihr wißt, daß die Stunde des Großen Kampfes geschlagen hat. Viele Prophezeiungen und Offenbarungen sind zu verschiedenen Zeiten in allen Lehren gegeben worden. Das Große Armageddon fing am Ende des Jahres 1931 an und wurde mit dem Großen Kampf, auf den der Lehrer uns vorbereitet hat, eröffnet. Wir müssen das Ausmaß dieses Kampfes verstehen, der auf allen Ebenen oder Welten stattfindet. Wir müssen die Unerbittlichkeit unserer Zeit verstehen und auch begreifen, daß dem himmlischen Kampf der irdische folgen wird. Darum laßt uns über die Anhäufungen von Ereignissen nicht überrascht sein. „Soviel ist über das Himmlische Heer, über Michael, den Archistrategen, über die Erscheinung eines bestätigten Führers und alles Unheil gesagt worden. Darum sage ich - Vorsicht!»

Wir sind schon nicht mehr am äußersten Rand der Kämpfe, sondern marschieren in der Vorhut. Darum sollten wir uns eng an den führenden Hierarchen halten, während wir das uns anvertraute Banner tragen. Erinnert Euch hieran, denn die Geschosse des Feindes explodieren nur in der Mitte der letzten Reihen, wie mir in der wunderbaren Vision des vom Führer geführten siegreichen Heeres gezeigt wurde. Laßt Eure Herzen nicht unter dem schweren Angriff der Dunklen erzittern, da die Nähe des Großen Herzens Euch die nötige Widerstandskraft geben wird. Wir sollten die unerschrockene Majestät des Geistes offenbaren. Laßt uns eine Seite über Tapferkeit, über eine große Zeit in die Geschichte unseres Lebens schreiben! Es sollte nicht über uns gesagt werden:

„Wahrlich, der Große Kampf ist noch kaum erwähnt worden, und schon drückt jemand Müdigkeit aus. Was wird dieser Jemand erst sagen, wenn er die zahlreichen Heere des Feindes sieht?»

In diesem Zusammenhang werde ich mehrere Prophezeiungen in bezug auf diesen Großen Kampf erwähnen: „Jedes Yuga hat seine bedeutungsvolle Zeit als Vorbereitungsperiode, aber es können Beschleunigungen vorkommen, die alle Kräfte ungewöhnlich verstärken müssen. Man darf den großen entscheidenden Kampf nicht nur als einen Krieg verstehen. Die Offenbarung dieses Kampfes ist viel tiefer. Er wird in den ganzen Subtilen und irdischen Welten stattfinden. Er wird nicht nur durch Schlachten ausgedrückt werden, sondern auch durch ungewöhnliche Konflikte bei Völkern. Die Grenzen zwischen den Kriegführenden werden so gewunden sein wie jene zwischen Gut und Böse. Viele entscheidende Kämpfe werden dem irdischen Auge nicht zugänglich sein. Die drohenden Zusammenstöße der Subtilen Welt werden auf dem irdischen Pfad als Katastrophen offenbart werden. Ebenso wird der irdische Mut auf die Subtilen und Feurigen Welten reflektiert werden. Der Große Kampf wird das erste Verbindungsglied zwischen den Welten sein. Daher kann man schnelle Aktionen in allen Richtungen erwarten. Zusammenarbeit hat in diesem Kampf eine ungeheure Bedeutung. Der Stern des Feurigen Herzens bringt bereits große Hilfe. Diese Hilfe mag nicht immer sichtbar sein, aber man kann als Beispiel einen Schriftsteller anführen, der einen ungeheuren Einfluß ausübt, seine Leser jedoch nicht kennt. Dasselbe gilt für die Zusammenarbeit der beiden Welten. Man muß in den Tagen des Kampfes aufs äußerste angespannt sein. Natürlich schließt dies nicht alle andere tägliche Arbeit aus, und während jeder Arbeit muß man daran denken, sie durch Gedanken zum Nutzen des Lichtes auszusenden.

Ebenso muß man bei jedem feindlichen Pfeil erkennen, daß dieser Schlag im Namen des Großen Kampfes angenommen wird» (Herz).

„Ich möchte, daß die heutige Zeit zum Wendepunkt in Eurem Leben wird. Was gestern möglich war, mag morgen nicht möglich sein. Wahrhaftig, der Mut, der gestern undenkbar war, mag morgen erlangt werden. Der Kampf auf der Erde wird ebenso schrecklich sein, wie er in den Subtilen Welten ist. Die Welt ist in zahlreiche Parteien aufgegliedert. Nur vollständiges Streben zu Uns wird Euch erretten. Natürlich wird das geringste kleine Zeichen von Unordnung und Feindseligkeit unter Euch schmerzlich für Mich sein. Denkt daran! Auf diese Weise bestätige Ich die Entwicklung Unserer Aktionen trotz der beispiellosen Angriffe. Aber in diesem Kampf gibt es keine Versöhnung. Wir werden Störungen in Europa bemerken, wir werden Zeugen vieler Verrätereien sein, aber der Große Kampf wird die Weltprobleme lösen. Wir sollten auch erkennen, daß Licht unüberwindlich ist. Die Offenbarung von Dunkelheit ist ein Zeichen von Unwissenheit. Ich wiederhole, daß wir morgen ganz anders erwachen werden. In der Subtilen Welt finden Zusammenstöße nach den Grundsätzen der Toten Herzen statt. Bald werdet Ihr die Ergebnisse dieser Aktionen auf Erden sehen! Überall werden Inkonsequenzen auftauchen. Auch der Zusammenbruch von Ländern, Epidemien und geringe Ernten werden offenbart, und die Welt wird sich in neue Aufteilungen zerspalten.»

Alle Kräfte stehen also im Kampf gegeneinander. Die Weltlage ist schrecklieh, und es ist wichtig, fest zu stehen, bis neue Umstände ihre Hilfe beitragen. Jeder sollte standhaft sein.

Außer der Tatsache, daß die dunklen Kräfte in allen Ländern tätig sind und ihre Verbündeten in verschiedenen Klassen beeinflussen, sind einige der Unseren schwach infolge ihrer Engherzigkeit. Es ist ebenso notwendig, die Stellung aufrechtzuerhalten, bis Wir die neuen Umstände vorbereiten. Diese gegenwärtige Periode ist unvermeidlich, aber man muß sie als Pfad in die Zukunft annehmen. Große Vorsicht muß jedoch geübt werden...


5. Mai 1932

Ihr macht eine schreckliche Zeit durch und Ihr solltet Euch ganz ernsthaft bemühen, die innere Einigkeit aufrechtzuerhalten. Wahrlich, nur Einigkeit des Herzens kann den Feind vernichten; durch diese Rüstung kann er nie hindurchdringen! Und alle feindlichen Angriffe werden durch die freigebige Energie abgewehrt werden, die von vereinten Herzen ausströmt. Dies ist keine Abstraktion, sondern eine große wissenschaftliche Wahrheit. Laßt uns nicht leichtsinnig und unwissend sein. Aus den Büchern der Lehre wißt Ihr bereits, was für einen furchtbaren, zerstörenden Wirbel menschliche Gereiztheit und Disharmonie im Megaphon des Weltraums hervorruft, und wie die negativen Kräfte, Krankheit inbegriffen, von diesem Wirbel angezogen werden.

Ist es möglich, daß jemand von uns aus schändlicher Willensschwäche erlauben würde, daß der Erfolg der Arbeit zunichte gemacht wird? Dies würde Unglück für ihn zur Folge haben, und er würde es erst erkennen, wenn die Augen seines Herzens geöffnet sind. Einigkeit ist jetzt der Kampfbefehl, und vollständiger Sieg ist nicht ohne die genaue Erfüllung dieses wesentlichen Befehles möglich. Es ist außerordentlich zweckmäßig, die Hinweise nochmals durchzulesen, da sie nicht nur für einen bestimmten Tag gegeben worden sind; und es ist gut, sie stets im Sinn zu haben. Voriges Jahr wurde zum Beispiel die Bedeutung des Banners für die Verteidigung der Kunstschätze in Kriegszeiten beständig betont, damit die Idee endgültig aufgenommen werden konnte. Wir sollten die Zweifler daran erinnern, wie das Rote Kreuz begonnen wurde, was für Schwierigkeiten diese Bewegung erfahren mußte, wenn sie mit unwissenden Beamten zu tun hatte, durch deren Hände dieser äußerst menschenfreundliche Plan hindurchgehen mußte. Wirklich, manchmal könnte man denken, daß das menschliche Gewissen rückwärts geht statt vorwärts.

Ich bitte Euch von ganzem Herzen, Euch an Einigkeit zu erinnern. Mein Herz sorgt sich um jeden von Euch. Ich möchte die Bedrängnis der heutigen Zeit so gern erleichtem, aber solche Perioden sind absolut notwendig. Wir sollten uns aufs äußerste bemühen, einander soviel wie möglich zu helfen. Gerade die Schwierigkeiten sollten unsere Tätigkeiten, die für das Allgemeinwohl beabsichtigt sind, Verschönem und emporheben.

Meine mutigen Kämpfer, denkt an Vereinigung.

Ich unterschreibe den Brief: „Specht.»


28. Juni 1932

Ebenso wie wir jedem, der zu uns kommt, alles geben müssen, was er aufnehmen kann, müssen wir auch imstande sein, von jedem das zu empfangen, was er für die Allgemeine Arbeit bieten kann. Treibt die neuen Mitglieder nicht fort!

Fürchtet Euch nicht vor äußerster Spannung; nur gespannte Saiten können ertönen. Und wir wissen, daß nach dem kosmischen Gesetz Energien nur in äußerster Spannung umgewandelt und Formen verfeinert werden können. Dieses Gesetz legt in allen Lehren zwei grundlegende Regeln nieder. Erstens muß der Jünger seine ganze Kraft für geistige Vervollkommnung aufwenden. Dies wird innerhalb gewisser Grenzen gehalten, da der Lehrer darüber wacht, daß diese Spannung die Gesundheit nicht schädigt. Zweitens, jedes Teilchen bewußter psychischer Energie ist äußerst kostbar, und darum kann der Große Lehrer sie nur in Fällen verausgaben, wo alle irdischen Möglichkeiten erschöpft sind. Diese beiden Regeln erklären, warum die Hilfe im letzten Augenblick zur Zeit der Verzweiflung kommt. Aber wie sehr viele schwache Seelen sind unfähig, bis zu dieser Grenze auszuhalten und verurteilen sich dadurch zum Abstieg, und dann zu einem sich unaufhörlich wiederholenden, mühsamen Aufstieg! Es gibt viele solche Sisyphusse, die ihre Steine der Feigheit und des Zweifels rollen.

Alle Verwicklungen und scheinbaren Widersprüche werden durch die Schwierigkeit verursacht, die das unentwickelte Bewußtsein hat, Gegensätze anzunehmen. Aber wenn man dies nicht erkennt, kann man keine Fortschritte im geistigen Leben machen. Die Einbegreifung von Gegensätzen wird den meisten Menschen am schwersten. Aber jede geistige Lehre hält dies für äußerst notwendig. Zum Beispiel gänzliche Gleichgültigkeit gegen Berühmtheit und trotzdem Geltendmachung der eigenen Rechte. Verzicht auf Besitz, und trotzdem ein Leben inmitten von Besitztümern. Völlige Freiheit von weltlichen Wünschen und trotzdem tiefes Interesse an der irdischen Arbeit. Alle diese Gegensätze sollten im Bewußtsein eines Jüngers harmonisiert werden. Die Hauptsache ist zu verstehen, daß jeder Verzicht in erster Linie im Geist erreicht wird. Denkt daran, wie Buddha einen seiner Jünger, der alle seine Besitztümer geopfert hatte, vor Besitzgier warnte, während Er trotzdem einem anderen gestattete, seine ganzen Besitztümer zu behalten. Warum? Weil einer von ihnen sich trotz der tatsächlichen Übergabe in Gedanken beständig damit beschäftigte, während der andere, obwohl er noch im Besitz blieb, nicht an ihn gebunden war. Es gibt so viele Menschen, die gleichgültig gegen ihre Besitztümer erscheinen, und die doch in Gedanken beständig mehr begehren. Und so viele selbsternannte „bescheidene» Menschen, die „nicht einmal daran denken würden, an die Öffentlichkeit zu treten», hoffen in ihrem Innern, daß sie beachtet werden.

Und wie ist es mit jenen, die fasten, und die sich doch nach der Nahrung, auf die sie verzichtet haben, sehnen? Und auch mit all denen, die hoffen, für ihre mühselige Arbeit und Opfer doppelt entschädigt zu werden! Arme, an Selbsttäuschung leidende Gefangene! Wer kann ihnen erklären, daß ihre Bemühungen zwecklos sind und ihnen niemals freudige Befreiung bringen, sondern vielmehr ihr Herz erhärten werden? Geistige Befreiung wird nicht durch Gewalt erreicht, sondern durch die Erkenntnis des Herzens. Ein Mensch, der frei von allen weltlichen Anhänglichkeiten ist, wird nicht darüber reden, weil sein Verzicht natürlich und einfach ist und für selbstverständlich gehalten wird. Diese Haltung, „Verzicht als selbstverständlich betrachten», ist die wichtigste Errungenschaft, weil alle Bemühungen fruchtlos sein werden, wenn auch nur das geringste Bedauern oder Verurteilung von anderen übriggeblieben ist. Die Jünger sollten nicht dadurch gegen ihre niedere Natur kämpfen, daß sie sich foltern, sondern vielmehr durch die Entwicklung ihres Herzens und den hohen Grad der Weisheit, die sie von der Lehre des Neuen Lebens erlangen sollten.

Größtenteils kommen Verurteilungen von Menschen, die selbst an diesen Anhänglichkeiten leiden. Dies sind die Pharisäer, die eine große Belohnung für ihre schmauchenden Kerzen erwarten! Und wenn ihnen die Belohnung zugesandt werden würde, dann würden sie sie nicht würdigen. Würden sie sie nicht wie ein Hahn behandeln, der eine Perle gefunden hat?

Wahrhaftig, jene, die die Hierarchie nicht annehmen, sollten daran erinnert werden, daß es nach allen physischen und geistigen Gesetzen keine Handlung oder Arbeit gibt, die ohne einen Brennpunkt entwickelt werden kann. Jedes Land hat seinen Brennpunkt in einer Regierung, jede politische Partei hat ihren Vertreter, und jede Firma, jedes Unternehmen, haben ihren Geschäftsführer. Jede Energie muß in einem Brennpunkt konzentriert werden, um sich offenbaren zu können. Die Evolution im Kosmos ist ganz auf diesen Brennpunkten, Verbindungen, Bindegliedern, Beziehungen - nennt sie wie Ihr wollt - aufgebaut. Weist jene, die ein begrenztes Verständnis haben, auf das Kapitel über Opfer in den „Blättern aus Moryas Garten, Band I», hin. Verzicht ist so freudvoll! Aber die Kehrseite ist wahrhaftig schrecklich! Die Last der Welt, der Kelch der Erlösung, das Trinken des Giftes der Welt, so nennen wir die verschiedenen Aufträge auf dem Pfad großer Verantwortung und des Lichtes. Und diese äußersten Lasten werden nur jenen auferlegt, die die Idee der Befreiung geistig verstehen. Es scheint mir, daß weitere Erklärungen unnötig sind.

Vergeßt Eure kulturellen und internationalen Verbindungen nicht! Wenn wir sie nicht selber pflegen, wer wird es für uns tun? Die Zeit wird kommen, wo die Dinge geregelt werden, aber jetzt müssen wir beständig kämpfen und arbeiten. Ihr solltet die Möglichkeiten der kulturellen Aufgaben beständig im Sinn haben. Und bitte, laßt selbst die kleinsten Hinweise nicht unbeachtet! Sie mögen Euch klein erscheinen, aber Ihr könnt nie wissen, wie bedeutungsvoll sie sein mögen. Sie alle haben das ganz Große im Auge, obgleich es zuweilen den Anschein haben könnte, daß sie keine direkte Beziehung zur täglichen Arbeit haben. Denkt daran, daß selbst die kleinsten Fliegen eine tödliche Krankheit verbreiten können! Denkt stets an die Reichweite von allem. Nur große Gedanken können alle Erfindungen unserer Feinde einbeziehen.


7. Juli 1932

Laßt die Jünger klar erkennen, was für schädliche Ergebnisse durch die Vernachlässigung der weisen Ratschläge des Lehrers herbeigeführt werden. Auch sollten sie nicht Zweifel hegen oder enttäuscht sein, wenn die Befolgung der Ratschläge nicht sofort gute Resultate ergibt. Wir sollten immer daran denken, daß wir zuweilen keine Ahnung haben, welches Ergebnis der Lehrer im Sinn hat. Oft ist es gerade das Gegenteil von dem, was wir erwarten! Manchmal will der Lehrer eine Brücke über einen Abgrund schlagen, und wir können nie wissen, wo der Mensch, das Ding, der Gedanke oder das Wort ist, das als Brücke gebraucht werden kann! Eine sorgfältige Befolgung des Befehls - das ist alles, was von uns erwartet wird. Die Bedeutung und das Resultat des angewandten Hinweises werden mit der Zeit offenbart werden.

Hier sind einige Paragraphen aus der Lehre:

„Oft befindet sich der Lehrer in einer sehr schwierigen Beziehung mit seinem Schüler. Der Schüler verspricht, alle Befehle des Lehrers zu befolgen, doch kaum wird einer empfangen, werden sofort Gründe gefunden, ihn zu ändern. Der Lehrer stößt auf eine ähnliche Schwierigkeit, wenn er wegen Untätigkeit getadelt wird. Stellt Euch die Lage eines Schützen vor, wenn er für seinen Schuß. gespannt dasteht und hinter ihm ruft jemand:, Warum schießt er nicht?»

Kleine Kinder gehorchen der führenden Hand, selbst ohne den Grund zu erkennen. Aber Erwachsene versuchen zu der vorbereiteten Reaktion hinzuzufügen, was ihrer Laune entspricht. Man kann sie mit Menschen vergleichen, die, wenn das Haus Feuer fangt, unersetzbare Schriftstücke unbeachtet lassen, jedoch ihr geliebtes Federbett retten.

Woher kommt diese Nichtachtung des Befehls? Auch aus Mißtrauen. Es ist unbegreiflich, wie bereitwillig die Gaben des Lehrers angenommen und wie vernachlässigt seine besten Befehle werden. Wie viele wohlüberlegte Übertragungen werden aus Leichtsinn zurückgewiesen, wie viele wirksame Händlungen unterbrochen! Mit der einen Hand wird Ehrerbietung erwiesen, und die andere zerstreut die Perlen über dem Abgrund. Die Tatsache wird vergessen, daß das Durchtränken des Weltraumes mit persönlichen Sendungen eine Ansteckung des Weltraumes ist, und daß der erwählte Führer mit seiner Erfahrung den Schüler nicht demütigen wird. Wie hoch muß man daher die auf festem Vertrauen beruhende Zusammenarbeit schätzen.

Wenn Ihr selbst Lehrer werdet, besteht auf der sofortigen Ausführung eines Befehls. Gebt Befehle nicht oft. Sie könnten abgedroschen werden. Wenn die Arbeit es aber erfordert, gebt einen kurzen Befehl. Laßt bekannt werden, daß ein Befehl unwiderruflich ist. Man muß einfacher folgen und unabhängige Arbeit mit Zusammenarbeit verbinden. Der entstellte Befehl gleicht einem entgleisten Zug.» (Agni Yoga)


6. Oktober 1932

Ich sende Euch die ersten Seiten des neuen Buches, das Feurige Welt heißt, in der Hoffnung, daß diese unerschöpfliche Quelle der Weisheit Eure Herzen beständig nähren wird. Nehmt aus diesem Buch die ganze Macht, den ganzen Schutz, die ganzen Möglichkeiten; dies alles und noch viel mehr ist in diesem Schatz, der aus der Ewigen Quelle kommt, enthalten.

Wenn wir über das große schöpferische Feuer - den Lebensspender - lesen, sollten wir versuchen, das Feuer, das unsere Herzen erwärmt, in uns zu erwekken. Wir sollten den Priestern des Altertums gleichen, die das Feuer, wenn es erst einmal entzündet war, sogar unter Todesstrafe hüten mußten. In diesem Hüten des Feuers war ein großes Symbol enthalten, da das Auslöschen der Flamme des Geistes den Tod der Seele verursacht. Das Feuer des Herzens wird uns davor beschützen, sowohl die Dinge zu verzögern oder zu entstellen, als auch davor, uns vor irgend jemand oder irgend etwas zu fürchten, denn es wird unser Bewußtsein durch das Erwecken des feurigen direkten Wissens erleuchten. Wie es heißt: „Laßt uns jenen gleichen, die die Große Ankunft erwarten und auf den Fußtritt hören, in der Kenntnis, daß unsere Herzen dem Dienst der Menschheit geweiht sind.» Wir werden nicht erlauben, daß Schwäche oder Negativität in unser Herz eintritt, da solche Fehler die Zungen der Flamme gegen uns wenden werden. Darum sollten wir uns nicht vor dem Kampf für die Kultur des Geistes und für die Rechte der Existenz fürchten, da die Welt nur durch geistige Werte aufrechterhalten wird. Laßt Euch nicht durch diesen Schlachtruf verwirren. Diejenigen, die statisch bleiben, sind tausendmal mehr in Gefahr als jene, die streben. Natürlich sollte Streben mehr in Euren Gedanken und im Herzen sein als in Euren Füßen! Und denkt daran, daß es auf dem großen Pfad besser ist, verleumdet zu werden, als gegen die Entscheidung der Kräfte des Lichtes zu gehen. Wahrhaftig, wir sollten uns daran gewöhnen, verleumdet zu werden, denn es existiert kein feuriger Pfad ohne diese Blumenteppiche des Bösen.

„Dies betrifft alle Freunde, die Zweifel hegen und unsicher sind und die nicht verstehen, woher so viele Angriffe kommen. Aber laßt uns die Frömmler und Heuchler sowohl an die Lehre als auch an das Schicksal des Großen Lehrers erinnern, den sie unaufhörlich weiterhin kreuzigen.»

Die übermäßige Last wird nur vom feurigen Herzen freiwillig angenommen. Laßt uns diese feurigen Herzen sein, laßt uns die große Last annehmen, die uns schneller zur Befreiung bringen wird. Und während jene, die nicht die ganze Last annehmen, für den Teil, den sie zurückgelassen haben, zurückkehren müssen, werden wir mit der ganzen Freude unseres Herzens die nächste an uns herantretende Aufgabe erfüllen. Niemand sollte so niedrig sein, sich zu erlauben, seine Beiträge oder sogenannten Opfer zu zählen. Dies würde einem Versperren des Pfades gleichkommen. Alle wirklichen Beiträge und Opfer werden auf der innersten Waage des Gewissens gewogen, die in jedem existiert.

Wenn wir unsere Beiträge berechnen (selbst wenn auch nur in den Tiefen unseres verschwiegenen Verstandes), berauben wir uns des Vorrechtes, etwas zum Nutzen der Welt beizutragen. Das Feuer eines solchen Opfers wird sich über der Erde ausbreiten wie das Feuer des Opfers, das der biblische Kain brachte. So lebenswichtig sind alle Symbole des Altertums. Die Kräfte des Lichtes legen Wert auf Opfer, die freudig gebracht werden, da nur solche Opfer fruchtbar und siegreich sind. Wir sollten das Buch des Opfers in unserem Herzen tragen.

Vergeßt nicht, daß die Eigenschaften des Opfers zahlreich sind. Hieran sollten wir jene erinnern, die ganz von Anfang ihres Herantretens an die Lehre sofortige Belohnung für ihre angeblichen Opfer erwarten. Laßt sie lesen:

„Die Lehre über Opfer ist Euch bereits gegeben worden. Opfer ist Macht. Macht ist Möglichkeit. Folglich ist jedes Opfer in erster Linie eine Möglichkeit.

Es ist an der Zeit, die Heuchelei beiseite zu legen, daß Opfer Beraubung ist. Wir nehmen keine Beraubung an, sondern geben Möglichkeiten.

Laßt uns sehen, was für Möglichkeiten durch sogenannte Opfer hervorgerufen werden. Wo ist ein wahres Opfer, das erniedrigen kann? In Unserer Schatzkammer ist eine große Sammlung von Opfern, und jedes war für den nützlich, der es brachte. Wir sprechen nicht gern über Opfer, weil ein Opfer das einträglichste Unternehmen ist.

Kleine Kaulleute mögen gern gegen die Ausgaben murren und einen Verlust. vorgeben. Aber ein wirklicher Versorger im Leben betrachtet jede Ausgabe nur als eine Geschäftsgarantie. Ihr habt nicht durch Opfer verloren, sondern durch Plünderung.

Christus riet, geistigen Reichtum auszuteilen. Aber da die Schlüssel dazu weit fort sind, haben die Menschen diesen Rat auf Verteilung von geraubtem Geld angewandt. Erst stehlen und dann mit einer Träne fortzugeben und von seiner eigenen Güte hingerissen zu sein! Als ob der Lehrer, als er von Verteilung sprach, Stühle und alte Mäntel im Sinne gehabt haben könnte! Der Lehrer meinte unwägbaren Reichtum. Nur die geistige Gabe kann den Ausschlag geben.

Laßt uns die Reihe der Mitarbeiter prüfen. Ist irgend jemand irgendwie beraubt worden? Nein, alle sind bereichert worden. Ist es nicht Bereicherung, Herrscher eines neuen Königreiches zu werden? So reich ist dieses Königreich, daß wir ohne zu großen Schaden ein paar Schüsseln zerbrechen können. Tatsächlich nehmen die Hände zu, und das Buch der Dankbarkeit kann geprüft werden.

Ich rate den Versorgern, im Leben Stellvertreter für alle Stellungen zu haben. In großen Unternehmen steht das Geschäft auf dem Geschäft und nicht auf Persönlichkeit.

Wer kann mit Recht behaupten, daß er der Gebende gewesen ist? Wir werden Unsere Kontobücher öffnen und zeigen, wieviel jeder empfangen hat. Denn es ist durchaus nicht leicht zu opfern, wenn ein Opfer eine Möglichkeit ist, und wenn die Möglichkeit ein Nutzen ist und der Nutzen eine gesunde Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit der Alatir-Stein ist, der entweder wiederbelebt oder verzehrt.

Aber Selbstverleugnung kann die Pforten des Verständnisses auftun, und das wurmstichige Opfer von nicht benötigten Dingen wird voller Selbstliebe auf einem Zweig schwingen.» (Blätter aus Moryas Garten, II)


12. Oktober 1932

Ich war so glücklich, über die Einigkeit zu hören, über die Ihr in Eurem letzten Brief geschrieben habt. Aber es scheint, daß noch weitgehendere und vollständigere Vereinigung nötig ist, da mir aufgetragen würde, Euch folgendermaßen zu schreiben: „Große Einigkeit ist erforderlich. Wenn der Weg breit ist, braucht Ihr einander nicht zu stoßen. Ihr dürft nicht vergessen, daß selbst ein kleiner Stein sehr hart treffen kann. Der Kampf gegen die dunklen Kräfte muß die edelsten Gedanken hervorrufen. Wir sollten rein und vorsichtig sein.»

In der Tat, die erweiterte Mentalität verpflichtet uns, doppelt vorsichtig mit unseren Gedanken und Handlungen zu sein, und in erster Linie zueinander und den Menschen gegenüber, die in engste Berührung mit uns kommen. Denkt daran, daß Tausende von Augen uns sehr aufmerksam beobachten, und - wir sollten uns nicht darüber täuschen - diese Aufmerksamkeit entsteht hauptsächlich aus dem Verlangen, unsere schwache Seite für ihre verderblichen Zwecke zu finden. Es ist äußerst wichtig, daß alle Mitarbeiter einander respektieren und nicht vor Angestellten und Fremden herabsetzen. Kleine Dinge, Geringfügigkeiten wie scharfe Worte und schneidende Scherze, unehrliches Lächeln etc. zerstören den Respekt anderer Menschen. Auf keinen Fall solltet Ihr Fremden ermöglichen, durch Hören unfreundlicher Anspielungen ihren Respekt zu verlieren. Wenn der Respekt erst einmal untergraben ist, kann er nicht wiederhergestellt werden. Und er kann so leicht durch die gewöhnlichsten Dinge, wie unpassende Bemerkungen, gestört werden. Mehr als einmal ist gesagt worden: „Selbst im Scherz solltet Ihr einander nicht geringschätzen oder kritisieren. Es ist Zeit, den Schaden zu verstehen, den kleine Fliegen anrichten können. Der Stich einer kleinen Fliege kann den ganzen Organismus vergiften. Ihr müßt daran denken, daß der Feind nicht versucht, durch die Tür einzutreten, sondern durch die kleinste Ritze.» Sich zu streiten, ist nicht nur eine Spalte, sondern eine weit geöffnete Tür!

Bei gefährlichen Angriffen der dunklen Kräfte ist selbst die geringste Andeutung von Verurteilung verhängnisvoll. Stellt Euch vor, wie viele nützliche Menschen vertrieben werden können. Es ist gesagt worden: „Nützliche Menschen mögen Euch gesandt werden, aber Ihr solltet wissen, wie Ihr sie halten könnt.»

Stellt Euch die Lage von Menschen vor, die über Eure kulturellen Tätigkeiten gehört haben und, nachdem sie Euch begegnet sind, festgestellt haben, daß Ihr durchaus nicht anders seid als andere Menschen! Wie wird eine solche Entdekkung ihre Haltung Euch und der Arbeit gegenüber beeinflussen? Denkt auch an jene, die durch die Bücher der Lehre an Euch herantreten - wie enttäuscht werden sie sein, wenn sie finden daß Ihr die Grundlagen der Lehre nicht in die Praxis umsetzt! Denkt an Eure große Verantwortung! Ich werde mich nicht ausführlich über die Verschiedenartigkeit dieser Verantwortung auslassen, da es allen klar sein sollte, die die sieben Bücher der Lehre haben. Aber Ihr müßt häufiger sowohl darüber als auch über alle Resultate geistiger Taubheit und Vernachlässigung nachdenken.

Euer Leben wird ein so freudiges Märchen werden, wenn Ihr nur die tägliche Hohe Führung und Eure eigene Verantwortung erkennen könntet. So viel Freude, wenn Ihr die Verantwortung mit ganzem Herzen annehmt und Euer Märchen nicht mit dem Staub des Alltäglichen bedeckt ist! Ihr müßt den Staub beseitigen und alles objektiv betrachten können, was sich um Euch und Eure Arbeit herum ereignet.

Wir sollten uns vervollkommnen, wir sollten besonders uns selbst beobachten. Laßt uns alle Hinweise der Lehre mit dem Feuer unseres Herzens erleuchten. Laßt uns in der Stunde der Gefahr eng miteinander verbunden sein. Nur für einen oberflächlichen Verstand bleibt diese Forderung eine abstrakte ethische Idee; die nicht im praktischen Leben angewandt werden kann. Aber ein ernsthafter Mitarbeiter; und besonders ein Jünger, wird sich mit dem ganzen Feuer seines Herzens auf diese Idee konzentrieren, weil er weiß, daß Einigkeit die Grundlage und Stärke der ganzen Arbeit ist. Daher sollte die dringende Bitte um Vereinigung in all Euren Entscheidungen Eure erste Erwägung sein. Mehr denn je sollten alle Institute einander ergänzen. Unsere erste Pflicht ist, den Plan für alle unsere kulturellen Tätigkeiten zu schützen und zu fördern. Darum sollte jeder lernen, sich nicht auf seine spezielle Arbeit und Abteilung zu begrenzen. Äußerst unpersönlich und weise muß er erkennen, was besonders dringend ist und daher Hilfe erfordert und welche Arbeit vorübergehend beiseite gelegt werden kann. Einseitigkeit ist unter den Erbauern nicht gestattet. Wir kennen den großen Plan für unsere Arbeit, und eine so weite schöpferische Tätigkeit kann nicht auf zwei Gesellschaften und ein einziges Land begrenzt werden.


10. November 1932

In der letzten Zeit bin ich sehr niedergedrückt gewesen, da ich fühle, daß die Grundlage in Verfall gerät. Könnte es möglich sein, daß die Herzen einiger Mitarbeiter sich so verhärtet haben und ihr Bewußtsein sich so verdunkelt hat, daß sie den Abgruhd nicht sehen, in den sie zu fallen begriffen sind? Wollen sie die schreckliche Gefahr unserer Zeit nicht erkennen und nicht aufhören, den dunklen Kräften zu dienen? Ist nicht gesagt worden, daß Jedes böse Wort, jede Meinungsverschiedenheit bereits eine Ermutigung für die Dunklen ist»? Und erinnert Euch: „Das schreckliche Messer ist nicht in Eurer Tasche, sondern tatsächlich auf Eurer Zungenspitze. Eines Tages werdet Ihr erkennen müssen, daß ein Wort und ein Gedanke nicht ausgelöscht werden kann. Jeder, der an das Allgemeinwohl denkt, kann sich freuen und umgekehrt. Die Sitten und Gebräuche der Dunklen gefallen Uns nicht.»

Um Euretwillen erwägt, was gesagt und endlos wiederholt worden ist. Nur durch unsere vereinten Bemühungen können wir das Ziel erreichen. Es ist schwer, daran zu denken, wie viele wundervolle Möglichkeiten wegen verborgener Mißhelligkeiten verschwunden sind! Was kann auf der Aura der Gereiztheit, der Beleidigung und der Unfreundlichkeit gebaut werden? Das Prinzip des Magneten ist gründlich besprochen worden. Wir können uns nicht mit Unwissenheit entschuldigen! Vom allerersten Tag an ist die Notwendigkeit für Harmonie betont worden, aber scheinbar ganz vergeblich. Das Schrecklichste ist, daß das Gefühl für Ehrlichkeit verlorengegangen und jemand bereit ist die anderen zu beschuldigen, wobei er vergißt, daß seine innere Seele für den Guru ein offenes Buch ist. Es wird Zeit, uns zu schämen, daß wir so kindisch sind, und zu verstehen, daß wir uns nicht besser als Verräter benehmen, wenn wir dem Rat nicht folgen. Verzeiht den Gebrauch dieses Wortes, aber mein Herz blutet, wenn ich sehe, was für Schwierigkeiten Ihr so hartnäckig weiterhin auf Eurem Pfad hervorruft. Versucht Euch vorzustellen, was aus Euch werden wird, wenn die Lehre aufhört, Euch zu führen. Wohin wollt Ihr gehen? Wohin wollt Ihr Euch wenden? Wer wird Euch hören und Euch in Eurem Elend helfen? Wer wird den Ausweg aus der schwierigen Lage zeigen? Die drohende Zeit, die schreckliche Zeit, kommt für alle. Und stellt Euch einmal vor, daß Ihr diejenigen wart, denen es gestattet wurde, für die Errettung von so vielem und so vielen zu arbeiten! Tut Ihr es auf diese Weise? Rechtfertigt Ihr das Vertrauen des Einen, der Euch berufen hat, auf diese Weise?

Ich möchte, daß Ihr meinen ganzen Schmerz fühlt, mein ganzes Sehnen, Euch in völliger Harmonie arbeiten zu sehen, in der Erkenntnis der ungeheuren Verantwortung Eurer Arbeit. Auf welche Weise kann ich es Euch am besten klarmachen? Wie kann ich dieses Verständnis in Euch stärken? «Ich hasse Drohungen, aber wie kann ich umhin, Euch zu warnen, wenn ich sehe, wie jemand in den Abgrund fällt und die anderen hinabzieht? Wie kann man ihn zurückhalten?

Vor einiger Zeit dachte ich, daß die endlosen Aufrufe zur Vereinigung richtig verstanden werden würden. Ich hoffte, Ihr würdet verstehen, daß Freundlichkeit nicht dann wichtig ist, wenn Eure Autorität angenommen wird und Eure Eitelkeit befriedigt ist, sondern vielmehr, wenn Ihr in vielen Dingen um erfolgreicher Zusammenarbeit willen nachgeben müßt.

Tiefempfundene Worte werden geschrieben, aber Ihr solltet Freundlichkeit und Aufmerksamkeit in die Tat umsetzen - Worte sind wie fließendes Wasser. In meinen Träumen sah ich einen von Euch als treuen Fahnenträger des Namens unseres Gurus. Ich träumte, daß die Worte des Erwählten voller magnetischer Kraft und Schönheit sein würden. Seit der Zeit, wo angedeutet wurde, daß die Neue Gesellschaft gegründet werden sollte, sind sieben Jahre verflossen - eine lange und in jeder Hinsicht eine bedeutungsvolle Zeit. Während dieser Zeit hätte eine vollständige geistige Erneuerung stattfinden können, wenn wirkliches Streben angewandt worden wäre. Es wurde deutlich gesagt, in welchen Kreisen diese Worte ausgesprochen und welche Verbindungen aufgenommen werden sollten. Aber wenn wir zurückblicken, müssen wir bekennen, daß der innere Zustand diese Entwicklung verhindert hat. Wenn in den ersten paar Jahren verschiedene Hindernisse vorhanden waren, die nicht leicht beseitigt werden konnten, so gab es im Jahre 1926 viele neue Möglichkeiten, aber die alten, nicht überlebten Gewohnheiten machten sich geltend. Ich verliere noch immer nicht die Hoffnung, daß Euer Herz wieder entzündet wird und daß Ihr Euch in feurigen, schönen Taten ausdrücken werdet. Die Errungenschaften können so groß sein!

Es ist traurig, anschuldigende Briefe schreiben zu müssen, statt die freudigen Nachrichten über die erfolgreiche Arbeit anderer Gruppen von Mitarbeitern miteinander zu teilen.

Es ist herzzerreißend zu wissen, daß äußerst kostbare Energie für negative, verbessernde Arbeit verausgabt wird, daß alle Warnungen nutzlos waren und daß sich dies alles in einer schrecklichen Zeit ereignet, wo die dunklen Kräfte ihren stärksten und energischsten Angriff machen! In einer solchen, Zeit, wo Ihr die höchste Energie und innere Stabilität entwickelt haben solltet, um alle Eure Errungenschaften zu bewahren! In großem Kummer bitte ich Euch dringend, mir zu helfen - findet den Mut, geduldig zu sein und Frieden zu stiften. „Gesegnet sind die Friedensstifter!»

Versucht wenigstens, meine Sorge und meinen Kummer ein wenig zu erleichtern. Es mag meine Schuld gewesen sein. Wer weiß - vielleicht habe ich Euch nicht genügend vereinigen, Euch nicht mit einer Liebe für das Große Herz und ein Streben nach selbstloser Tätigkeit beeindrucken können. Vielleicht habe ich Euch nicht durch persönliches Beispiel gezeigt, wie die Lehre in Eurem täglichen Leben angewandt werden sollte, und vor allem Eure Herzen nicht mit dem Feuer der Selbstvervollkommnung und ungeheuren Verantwortung entzündet. Ihr könnt Euch der Lehre und dem Dienst nicht nähern, ohne für alle Eure Handlungen verantwortlich zu sein.

Bitte helft mir in meiner eigenen Verantwortung für Euch! Mein Herz sendet jedem von Euch einen Ruf. Helft!


17. November 1932

Es ist schwer, meinen Kummer auszudrücken. Wieder sehe ich, daß der innere Verfall seinen furchtbaren Lauf fortsetzt. Ich sehe, daß das Bewußtsein einiger Mitglieder nicht wächst und die Schätze der Lehre als leere Worte angenommen werden. Wahrhaftig, gerade die innere Anfechtbarkeit ist so verderblich. „Ihr könnt alle Prozesse gewinnen, Ihr könnt neuen Freunden begegnen, aber dieser innere Verfall kann Euren besten Freund vertreiben, Wenn viel Pfeffer in der Luft ist, fangen die Menschen an zu niesen. Auf dieselbe Weise kann sich Imperil verbrenen; Viele Male habt Ihr gesehen, wie sich neue Umstände ergaben, aber man muß verstehen, ihnen gerecht zu werden. Darum solltet Ihr endlich verstehen, wie ansteckend Imperil ist. Ihr könnt Verfall nicht sorglos behandeln. Dieser Prozeß ist ebenso ansteckend wie Aussatz. Entweder erfolgt Stärkung oder Verfall - kein dritter Zustand ist möglich.»

Wer würde Verfall für sich erwählen? Augenblicklich ereignet sich alles mit einer so phantastischen Geschwindigkeit, daß es unmöglich ist, auf den ersten Stufen stehenzubleiben. Es heißt: „Wir können keine gewaltsame Verstärkung vorschlagen noch können wir gewaltsam vor Aussatz erretten, noch können wir uns von Imperil femhalten. Freundlichkeit kann nicht gewaltsam erlangt werden. Ihr könnt das Herz nicht einfach zwingen zu wachsen, der schöne Garten wird vielmehr nur durch schöne Taten wachsen. Die Verleumdung der Hierarchie kann nicht wiedergutgemacht werden.» Da ich dieses Gesetz kenne, bin ich verzweifelt, weil ich in keiner Weise helfen kann, denn was kann ich tun, wenn selbst die Worte des Gurus nicht angenommen werden? Wie kann ich erwarten, daß das Verlangen meines Herzens, wie intensiv und leidenschaftlich es auch ist, Eure gefühllose Seele, Euer umwölktes Bewußtsein erreichen wird? Es ist schrecklich zu denken, daß die Reihen sich lichten können und jemand gänzlich allein bleiben wird, daß das größte Vorrecht der Annäherung zum Licht um abscheulicher Selbstsucht willen, diesem ewigen Feind des Lichtes, aufgegeben werden kann! Und zu denken, daß dies nach zwölf Jahren der Jüngerschaft geschehen kann! Abgesehen von persönlicher Zerstörung, kann innere Disharmonie die Zerstörung der ganzen Arbeit zur Folge haben! Die schreckliche Gefahr ist, daß wir uns, statt uns auf das Wesentlichste zu konzentrieren - auf unseren kulturellen Aufbau, der alles zusammenhält, - daran gewöhnen, uns auf unbedeutende Dinge, Meinungsverschiedenheiten, Beleidigungen, Neid zu konzentrieren.

Wie können wir alle unsere Stellungen schützen? Wie können wir erwarten, erfolgreich zu sein? Werden Freunde nicht vor uns fortlaufen, wenn sie die verdorbene Atmosphäre fühlen?

Ich bedaure, daß ich noch eine traurige Seite zitieren muß:

„Es ist nötig zu lernen, Arbeit nicht zu verschwenden. Menschen, die Obstruktion treiben, vernachlässigen die Hauptsachen. Beobachtet, wie es den beiden Briefen, die Ihr empfingt, am wesentlichen Inhalt fehlt. Ich tadele die Schreiber nicht so sehr wie diejenigen, die die Hindernisse verursachten. Ein solches Vernachlässigen der wichtigsten Dinge ist verhängnisvoll. Ein Mensch, der seinen Bruder verwirrt, ist sündhaft. Auch wird er sein eigenes Leben nicht glücklich machen; dunkel wird sein Leben sein, da sein Bewußtsein durch das Unwesentliche abgelenkt wird. Zu erkennen, was wesentlich ist, und sich darauf zu konzentrieren bedeutet, auf dem Pfad des Sieges zu sein. Aber den Pfad zu verlieren bedeutet, eine Belastung für die Euch Nahestehenden zu werden. Der Unterschied zwischen dem Wichtigsten und dem Belanglosesten sollte zweifellos von jedem in seinem Bewußtsein erwogen werden. Niemand hat das Recht, das Herz eines anderen zu durchbohren oder auch nur, ihm Kopfschmerzen zu bereiten, während unersetzbare Schätze dahinschwinden! Die Menschen halten das, was sie nicht bemerken, nicht für unersetzlich.»

Jenen, die voller Zweifel sind und denen es an Standhaftigkeit fehlt, schlage ich vor, aus den Büchern der Lehre alles aufzuschreiben, was über Zweifel, Unbeständigkeit und Verdacht gesagt worden ist. Heutzutage gibt es besonders viele von diesen tatsächlichen Dienern der Dunkelheit. Es ist sehr nützlich, die Definitionen all dieser hassenswerten Laster zur Hand zu haben und sie oft wieder durchzulesen.

Obwohl eine rein äußerliche Einigkeit nicht sehr hoch ist, so ist sie doch besser als nichts. Die Tiernatur eines Menschen ist eine Verbindung von Gewohnheiten. Darum ist es möglich, durch Selbstbeobachtung gewisse gute Gewohnheiten hervorzurufen. Schließlich werdet Ihr eine kleine Flamme in Euren Herzen entzünden, und dann kann dieser langwierige, schmerzliche Vorgang, gute Gewohnheiten zu üben, in einem Augenblick der Erleuchtung zu einem freudigen Bestandteil Eures erleuchteten Bewußtseins werden. Und nochmals bitte ich Euch, ehrlich mit Euch selbst zu sein. Sich selbst zu belügen, ist die furchtbarste Sünde. Es verletzt das Bewußtsein und führt zum sogenannten Tod des Geistes.


10. Dezember 1932

Worüber muß ich schreiben? Über dieselbe alte Frage, über die große Vereinigung als einzige Errettung. Inzwischen ist bereits alles gesagt worden, alle Gründe sind schon erklärt worden, aber die Folgen von Uneinigkeit sind noch vorhanden. Nun ist einem von Euch der Befehl gegeben worden, alle Hinweise des Lehrers beständig zu wiederholen. Ich verliere die Hoffnung nicht, daß alle Ratschläge und Hinweise von nun an aufgeschrieben und oft mit viel Liebe, mit großer Sorgfalt immer wieder gelesen werden, damit sie nicht vergessen und entstellt werden.

Schlagt eine neue Seite im Buch Eures Lebens auf und fangt an, sie mit schönen Taten der Duldsamkeit, des Verständnisses, der Großmut zu füllen. Es heißt: „Es hat keinen Sinn, Staub aufzustöbern.» All dieses Graben im Staub von gestern wird zu nichts führen und nur Eure Augen und Nase infizieren. Bitte gebt es auf, da es unter Eurer Würde ist. So viel Zeit wird für produktive Arbeit gespart werden, was heute notwendiger ist denn je. So wenig Zeit verbleibt für das Stärken unserer Grundlagen und des Magneten unserer Werke. Das Stärken der Grundlage ist unsere erste Pflicht, wenn wir den versprochenen Erfolg sehen möchten! Erkennt, was für eine feste Grundlage nötig ist, um den versprochenen Erfolg anzunehmen! Keine alltäglichen Gedanken und kein Verdacht sollte Eure siegreiche Bewegung aufhalten! Mit Eurem Herzen solltet Ihr fühlen, daß in meinen Forderungen nichts Persönliches enthalten ist, sondern nur meine Sorge für den schönen Plan! Die Hinweise sollten mit Eurem Herzen angenommen werden. Ihr müßt Euch mit ganzer Entschlossenheit auf sie konzentrieren, nur dann wird völliges Verständnis kommen, das viele Dinge vereinfachen wird!

Es ist nicht richtig, die Kräfte, die alles durchführen, zu überlasten. Es ist schwer zu glauben, daß der Ostliche Begriff des Lehrers und der Ehrerbietung für Ihn im Westen tot ist. Versucht zu verstehen, was es bedeutet, die Kräfte des Lichtes zu überlasten, und welchen Preis Ihr selbst dafür zahlt.

„Jene werden kommen, die auslöschen, die verleumden und verletzen, jene, die tatsächlich die dunkelsten Seelen sind. Einmal begonnener Verfall kann nicht aufgehalten werden. Aber die Weisen werden nicht zurückblicken, da sie wissen, daß Feuer, wenn es entzündet ist, unsterblich ist!»

Kein Wunder, daß ich darauf bestehe, die Hinweise des Lehrers zu wiederholen. Schon die bloße Wiederholung könnte die Grundlage stärken. "Es ist nicht richtig, im Staub zu graben, wenn sich Wolken sammeln. Es ist nicht richtig umzukehren, wenn man den Pfad am Rande des Abgrunds geht.» Ich erinnere Euch daran, daß die hauptsächliche Grundlage ein und derselbe Anker für alle ist.

„Vereint Euch also einfach im Namen der Errettung. Wenn wir alle Sterne zählen könnten, wenn wir alle unsichtbaren Tiefen ermessen könnten, würden wir doch nicht imstande sein, die heutige Zeit zu verbessern. Mit dem ganzen Mut unseres Herzens müssen wir den Schrecken der Dunkelheit erkennen, die sich nähert, wenn die Feuer erlöschen. Viele denken, daß Einigkeit eine alte, unnötige Vorstellung ist. Sie meinen, daß Individualität besser durch Separatismus bewahrt wird - derart ist die Logik der Dunkelheit. Aber wahrend gefährlicher Epidemien denkt man manchmal an einfache Hilfsmittel und findet Rettung durch sie. Vereinigung ist dieses einfache Heilmittel, offenkundig besiegt sie die Dunkelheit. Laßt also das Schwert über dem Drachen nicht schlafen.

Ich kann Euch nur raten, an die Hinweise zu denken. Die Zeiten sind schwierig, und der Faden sollte nicht verloren werden. Darum bitte ich Euch, sie an die genaue Erfüllung der Hinweise zu erinnern.»

Ich erwarte, daß die Wolken, die Eure Sicht verdunkeln, verschwinden werden und daß Ihr mit Herz und Sinn verstehen werdet, worauf Uneinigkeit hinauslaufen wird. Laßt uns niemanden und nichts verurteilen, sondern mit aller Ehrlichkeit uns selbst und alles prüfen und ausrotten, was unseren Fortschritt hindert.


29. Dezember 1932

Der Kampf von Armageddon kann kein direkter siegreicher Marsch sein, weil auf beiden Seiten Große Kräfte in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Sieg der Kräfte des Lichtes ist jedoch offenbar, weil sie mit dem kosmischen Magneten verbunden sind. Der letztere zieht die größten Mächte an, gegen die die Dunklen sich nicht behaupten können. Das Element des reinen Feuers verbrennt sie. Aber wir müssen Geduld haben. Der Kampf ist von den Dunklen begonnen worden, weil sie in ihrer Wut soviel wie möglich zu zerstören suchen, ehe ihre Tage vorbei sind. Von ihnen und ihren besten Mitarbeitern - den Lauwarmen und den Neutralen - kommen alle Schrecken von Revolutionen, alle Gewalttätigkeiten. Sie versuchen durch allgemeine geistige Verarmung Verwirrung und völlige Unordnung hervorzurufen. Die schweren Ströme des Saturns und andere ungünstige Verbindungen der Planeten sind für sie besonders hilfreich. Im Augenblick sind alle Kräfte des Lichtes darauf konzentriert, die von den Dunklen gestörten Elemente zu zügeln. Niemand kann sich vorstellen, wieviel göttliche Energie heute verausgabt wird, nur um das unterirdische Feuer im Zaum zu halten! Die Dunklen versuchen auf jede mögliche Art und Weise das zu töten, was hell und rein ist. Aus diesem Grunde ist Vereinigung so notwendig. Wie es heißt: „Beachtet die unerklärlichen Angriffe, die den ganzen Planeten niederdrücken. Die unveränderlichen Strahlen werden nicht zufällig zur Verteidigung gesandt. Ernstliche Gefahren sind bereits vermieden worden!»

Während der letzten Woche wurde in unserem Tal ein großes Erdbeben prophezeit, das am 22. Dezember anfangen, drei Tage lang dauern und unser ganzes Tal vernichten sollte. Aber am 21. fand plötzlich ein starker Schneefall statt und die Temperatur fiel. Dies dauerte bis zum 27. Dezember an. Es wurde gesagt:

„Gebt acht auf die Prophezeiungen der Leute, die sehr oft die kosmischen Ereignisse richtig voraussagen. Aber natürlich könnt Ihr Euch nicht gänzlich auf sie verlassen.» Weiter wurde gesagt: „Wir können bestätigen, daß die tödliche Gefahr vermieden wurde. Ihr wißt, wie viele Strahlen gebraucht wurden. Überdies bildete der meteorische Schnee Eisdämpfe. Es ist ganz verständlich, daß Ihr Spannung und Unpäßlichkeit fühlt. Die Dunklen waren also erfolglos, aber Ihr. habt dadurch geholfen, daß Ihr Unsere Ströme nicht gestört habt, weil Ihr harmonisch vereint wart. Es ist notwendig zu verstehen, wie sogar indirekter Widerstand gegen die Strahlen gefährlich ist, um nichts über wirkliche Argumente und Streitigkeiten zu sagen, die die wertvollen Ströme paralysieren können. Viele andere abscheuliche Dinge sind von den Anhängern des Satans geplant worden. Haltet Unsere Hand fest. Ich sage dies für alle, die es angeht.

Beobachtet, wie Paralyse und Uneinigkeit einander in ihrer Wirkung gleichen. Paralyse kommt nicht unmittelbar nach falschen Handlungen. Paralyse erfordert ein langes Heilverfahren und ist oft unheilbar. Darum fordere Ich Vereinigung. Seid über alle Arten von Stimmungen und Erinnerungen erhaben. Ich verlange Vereinigung, sonst weigere Ich Mich zu heilen. Die Einigkeit muß fest sein. Gestattet keine bloße Heuchelei - die Zeiten sind zu gefährlich. Wer unter den Mitarbeitern kann sagen, wann und durch wen die Paralyse verursacht wurde? Wo ist jener Fleck, jene Aura, d.h. jene Verbindung, die die Paralyse verursacht hat, durch die die Macht der heilsamen Strahlen unwirksam gemacht wurde? Wer weiß, wieviel Zeit erforderlich sein wird, um die Aura zu heilen, die durch Gereiztheit den Kontakt mit der Hierarchie abgeschnitten hat? Inzwischen verliert der Feind

keine Zeit und gebraucht das schwarze Feuer, das natürlich so leicht entzündet und angefacht wird, wenn der Magnet der Gereiztheit offenbar ist. Das schwarze Feuer ist nichts anderes als Gereiztheit die die Dunklen so lieben. Im Augenblick sind die Umstände für sie günstig. Darum ist ungeheure Vorsicht erforderlich. Denkt daran, daß der Strahl, wo er angenommen wird, stärker ist als irgendeine Rüstung. Darum suchen die Anhänger des Satans nach den schwachen Stellen, damit sie durch diese Spalten hindurchstechen können. Es ist ihnen gleich, wo oder durch wen oder in welchem Weltteil sie diese Löcher suchen müssen. Sie werden alle Gelegenheiten nutzen, weil sie glauben, daß Mein Strahl nicht die ganze Welt erfüllen kann. Sie gebrauchen die phantastischsten Masken, um Unsere Wachsamkeit zu täuschen. Ihr habt recht, die Anhänger des Satans sind über die ganze Welt verbreitet. Wir kennen die Verräter, und Wir wissen auch, daß nur Einigkeit verteidigen und zum Sieg führen kann. Wahrhaftig, die rechten Umstände werden kommen, aber wir müssen ihrer würdig sein.

Ich möchte die ganze Energie auf viele äußere Ereignisse konzentrieren. Darum ist Eure Vereinigung notwendig, damit der Kelch unbeschädigt ist. Einigkeit ist stets gut, aber unter gewissen kosmischen Umständen ist sie besonders notwendig. Stellt Euch vor, daß jemand die Hand, die den bis zum Rande gefüllten Kelch erhoben hat, anstößt! Was für ein Feuer kann durch die vergossenen feurigen Tropfen ausbrechen! Als Ich hinsichtlich der Zeit warnte, wo die genaueste Erfüllung der Hinweise erforderlich sein würde, meinte Ich diese spezielle Zeit. Ihr könnt Euch gut vorstellen, daß Ich die Energie ansammle, darum laßt keinen einzigen Skorpion entkommen!»

Ich hoffe, daß diese liebevolle und ernste Warnung den rechten Eindruck machen und jemanden betrüben wird, wenn nicht über andere und über die Arbeit, dann wenigstens über sich selbst.

Ich bitte Euch dringend, den Mut zu fassen und den hauptsächlichen inneren Feind zu besiegen - Uneinigkeit. Jeder begünstigt sie, aber das Überwinden dieses Feindes würde den Sieg sichern. Laßt uns sagen, daß Heuchelei unter Mitarbeitern unmöglich ist, und laßt uns Duldsamkeit und Freundlichkeit üben, was wirklich nicht so schwer ist, wenn das Herz vor Streben nach unserem Lehrer brennt. Aber jeder, ohne Ausnahme, sollte es tun. Jeder Mitarbeiter sollte alles, was eben gesagt wurde, in erster Linie auf sich selbst anwenden, er sollte es nicht als etwas zurückweisen, was einen Nachbarn und nicht ihn selbst betrifft. Häufig schreibt derjenige, der wirklich achtgeben sollte, die Schuld für alles selbstsüchtigerweise seinem Nachbarn zu. Aber der weise und wahre Jünger wird alles zunächst auf sich selbst und nicht auf andere anwenden, denn wie kann er sich sonst vervollkommnen?

Laßt uns auch ein für allemal alle Beleidigungen austreiben und sie als wirkliches Gift betrachten. Empfindlichkeit darf den Jünger nicht erreichen, da er sonst weit davon entfernt ist, vorwärts zu schreiten. Vor langer Zeit wurde gesagt: „Einen Garten voller Beleidigungen zu pflanzen, ist nicht sehr ehrenwert.» Und auch: „Jemand, der sich beleidigt fühlt, verbindet sich selbst mit der Beleidigung und verliert Beweglichkeit des Denkens, und wenn wir die Beweglichkeit verlieren, werden wir unfehlbar stumpfsinnig. Wir sollten in allem einen Sinn für richtige Proportionen bewahren, da wir den großen Maßstab unserer Arbeit kennen! Wo wird Platz für Beleidigungen sein? Die vier Grundlagen, die am Anfang der Lehre gegeben wurden, sollten stets in Eurem Gedächtnis sein.» Ich werde Euch an sie erinnern: (l) Ehrerbietung für die Hierarchie. (2) Einigkeit. (3) Ein rechtes Gleichmaß. (4) Große Duldsamkeit. Darum sollten wir nicht in eine dunkle Ecke zurückblicken, wo alle schlechten Gewohnheiten aufgespeichert sind. Sie berauben uns nur der Freude. Laßt uns mit ganzem Herzen zum Lehrer des Lichtes streben, der uns so unermüdlich Seine Strahlen der Freude und liebevollen Fürsorge sendet. Laßt uns unsere Herzen öffnen, um diesen Segen anzunehmen.

Verwirrt die Neulinge und diejenigen, die sich Euch bereits angeschlossen haben, nicht durch Eure Uneinigkeit. Es ist so schädlich für Euch, für die Arbeit und für sie. Wir können voraussehen, was für Schaden dies anrichtet, und sind tief betrübt. Die Neulinge sollten angefeuert und nicht durch Absurditäten verwirrt werden. Ich leide, wenn ich sehe, daß wir die Prinzipien der Einigkeit verkündigen und Uneinigkeit üben. Wie können wir auf diese Weise aufbauen und vereinigen? Nur das persönliche Beispiel begeistert und fördert den Menschen.

Ich glaube, daß Ihr Euch eifrigst bemühen werdet, wohlwollende, duldsame Zusammenarbeit zu erreichen. Ich weiß, daß es schwer ist. aber um so wunderbarer werden Eure Errungenschaften sein.

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