Inhalt | Books in English


3. Dezember 1930

Wir sind so glücklich über die Entwicklung Eurer kulturellen Tätigkeiten. Jeder kulturelle Gedanke, der im Leben angewandt wird, ist ein kostbarer Schatz! Und wir haben einen ungeheuren Vorrat an solchen Gedanken für praktische Anwendung bereit. Jene, die an diesen Vorrat herantreten, dürfen daraus schöpfen und ihrem Streben gemäß Gebrauch davon machen. Darum besteht unsere hauptsächliche Aufgabe darin, in den Neulingen Streben zu erwecken. Jeder wird, wenn er feurig wird, sein eigenes Potential entdecken, sich auf seine eigene Weise entwickeln und dadurch die gemeinsame Schatzkammer bereichern. Aber um einander anzufeuern, müssen wir dieses unauslöschbare Feuer in uns selbst tragen. Wir sollten es in völliger Reinheit bewahren und gegen das Durcheinander von kleinlichen Gedanken kämpfen, die aus Selbstsucht geboren werden. Verlaßt Euch darauf, daß selbstsüchtig erschaffene Gedanken niemals mit dem großen Plan kosmischer Evolution harmonieren können. Darum sucht diesen Wurm, der alle Fundamente zernagt, in all Euren Fehlschlägen. Sucht gerade hiemach. Wahrlich, Selbstsucht ist Engherzigkeit, aber Engherzigkeit führt zu Stillstand und Tod, während der Kosmos durch das Prinzip der Unbegrenztheit existiert.

Wie sollte man diesen Wurm vernichten? Nur durch Duldsamkeit, Weitherzigkeit und Verständnis für das große Gesetz der rechten Entsprechung. Mit anderen Worten, durch die Erweiterung des Bewußtseins. Darum laßt uns eifrig danach streben, unser Bewußtsein zu erweitern. Alle Schritte, die zu diesem befreienden Ziel beitragen, sind in den Büchern der Lehre gegeben worden. Wir sollten unser Leben mit diesem Schatz bereichern und uns daran erinnern, daß das Streben des Geistes und des Willens das Leben umwandeln kann.

Der Geist, der seine Energie durch Streben zu entzünden sucht, ist ein Verschmelzer von Materie. Nachdem er die Materie verschmolzen hat, wird er sie verfeinern, und dann werden die feinsten Wahrnehmungen erreicht werden. Diese sind die einzigen Möglichkeiten für wahres Leben und für Unsterblichkeit! Der Geist des Strebens muß die Grundlage unseres Lebens sein.

Strebt also zum Größten, weil diejenigen, die einen kleinen Kreis ziehen, verurteilt sind und ihre Möglichkeiten dem Radius ihres Kreises entsprechend begrenzt sein werden. Ein begrenztes Bewußtsein zieht unvollkommene Energien oder geringe Möglichkeiten an. Und selbst wenn der Wirkungskreis des Geistes aufgrund von Karma weitere Möglichkeiten erfaßt, wird ein kleines Bewußtsein versuchen, einen Hühnerkorb aus ihnen zu bauen! Nur das Bewußtsein, das die Welt in ihren größten Tätigkeiten begreift, kann mit dem Kosmos und mit den Großen Brüdern der Menschheit zusammenarbeiten.

Erkenntnis und konkretes Verständnis für die Existenz des Magneten, der unseren Geist mit den höheren Energien verbindet, die die Erweiterung unseres Bewußtseins in sich schließen, können uns dem Bewußtsein des Kosmischen Magneten näher bringen und werden uns tatsächlich in den Strom der kosmischen Evolution hineinziehen. Dies wird uns zu dem großen Sakrament führen - zur Vollendung des Seins, die die Krone des Kosmos genannt wird.

Beeilt Euch, die führenden Feuer Eures geistigen Magneten durch das Erwek-ken des Herzens zu entzünden. Nur durch das Verbinden der Feuer des Herzens mit den Feuern des Geistes können wir Schöpferkraft und große Resultate erlangen.

Alle Eure Motive sollten von Eurem Herzen kontrolliert werden. Euer Herz ist der einzige Richter, Akkumulator und Hüter der erlangten kostbaren Energien. Die Anordnung dieser erlangten und angesammelten Energien ist unsere Individualität und unser Schicksal. Das Gesetz der Entsprechung ist ein grund legendes kosmisches Gesetz. Darum wird jede erworbene Energie eine identische Energie aus dem Weltraum anziehen und auch eine entsprechende Reaktion bei den Menschen hervorrufen, die man berührt. Hier finden wir eine Erklärung von Sympathien und Antipathien und auch den Grund dafür, warum der eine Mensch mit vielen Menschen Berührungspunkte finden kann, während ein anderer trotz all seiner Bemühungen nur Antagonismus hervorruft. Da aber alle Möglichkeiten von Menschen kommen, ist die Bedeutung der Qualität der Energien, die wir ansammeln, ganz klar.

Die Ansammlung von Präzipitationen von Energien findet nicht nur in einem einzigen Leben statt. Jahrtausende sind nötig, um den Kelch zu füllen. So unentbehrlich sind die beständigen, niemals unterbrochenen wohlwollenden Bestrebungen, die die unbezahlbaren Schätze in unserer Schatzkammer ablagern. Menschen, die große Ansammlungen des Kelches besitzen, sind der Schatz der Nationen. Zuweilen ist sehr wenig erforderlich, um das Füllen des Kelches zu vervollständigen, und dieses Wenige könnte in einem einzigen selbstverleugnen-den Leben vollendet werden. Aber aus Nachlässigkeit schieben die Menschen die Errungenschaft auf und werfen sich dadurch selbst zurück. Niemand und nichts kann die ewige Bewegung und die Umwandlung von Energien aufhalten. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder vorwärts zu streben oder zurückzugehen. Aber wer möchte sich zu Rückgang verpflichten - mit anderen Worten, sich mit dem kosmischen Abfall vereinigen? Streben ist die große Triebkraft für alle Wesen!

Nun hinsichtlich Agni Yoga. Wie können wir Agni Yoga auslegen, wenn wir unser Bewußtsein nicht erweitem? Allen Worten darüber und über seine Errungenschaften wird es an Überzeugungskraft fehlen, wenn wir nicht selbst die Feuer unseres eigenen Herzens entzünden. Jemand schreibt über die Notwendigkeit für Duldsamkeit jeder Auslegung gegenüber. Diese Idee ist richtig. Es ist jedoch erforderlich zu lernen, wie jede individuelle Auslegung richtig verständlich gemacht werden sollte. Sonst können solche Büsche gepflanzt werden, daß der Lehrende selbst sich nicht mehr zurechtfindet. Häufig richtet eine falsche Auslegung mehr Schaden an als gar keine. Jeder Lehrer muß sich seiner Verantwortung, eine richtige Auslegung der ersten Prinzipien zu geben, gänzlich bewußt sein. Er sollte die größte Vorsicht üben, keine gedankenlosen Auslegungen von einigen der Erklärungen der Lehre zu geben, die ihm selbst sogar nicht klar sind, die er jedoch trotzdem ausdeuten möchte, um seine Autorität nicht zu verlieren. In komplizierten Fällen ist es besser, ehrlich zuzugeben: «Ich werde jegliche Auslegung unterlassen, da ich den Gegenstand erst sorgfältig überdenken möchte.» Was mich selbst anbetrifft, so werde ich stets gern bereit sein, alles, was Euch nicht klar ist, mit Hilfe des Großen Lehrers zu erklären.

Ihr schreibt wunderschön über Euer Streben nach Harmonie. Wendet sie im Leben an, da alles nur im Leben und für das Leben wertvoll ist. Zeigt das feinste Unterscheidungsvermögen, vermeidet Heuchelei. Flicken sind besser als Löcher, aber jeder möchte lieber einen starken Stoff haben; darum laßt uns versuchen, keine Löcher zu machen! Laßt uns strenge Disziplin beim Sprechen üben. Wir sollten jedes Wort erwägen und daran denken, daß „die Folgen eines Wortes nicht einmal von einem Arhat zerstört werden können.» Laßt uns den Hinweis weitgehend anwenden, daß „jedes Wort wie ein Lichtstrahl und nicht wie ein Nagel im Sarg sein sollte». Erkennt in Eurem Geist, wann es zieltauglich ist, die Wahrheit zu sagen, selbst wenn sie bitter ist, und wann es besser ist zu schweigen. Aber sowohl Schmeichelei und Übertreibung als auch Geringschätzung sind unzulässig.

Jeder von Euch hat seine besonderen Qualitäten. Niemand ist übergangen worden. Darum dürft Ihr einander nicht beneiden. Aber es hängt natürlich von einem jeden von Euch ab, Eure Fähigkeiten zu entwickeln. Und der einzige rechtmäßige Wettbewerb zwischen Gruppenmitgliedern kann ein Wettbewerb in der besten Lenkung des Strebens und im Verständnis für Gedanken über das Allgemeinwohl sein. Jeder sollte verstehen, daß diese Fähigkeit in jedem individuellen Bewußtsein der einzige Anzeiger des Fortschritts ist und daß der Geist auf einer entsprechenden Stufe steht - weder höher noch tiefer. Ich möchte die Worte des Lehrers zitieren: «Wenn etwas über Selbstsucht erwähnt wird, darf es nicht individuell ausgelegt werden. Alles im Leben, alles für das Leben. Der Lehrer sieht. Der Lehrer weiß. Der Lehrer wird nichts ohne Leben bestätigen. Wer seine eigenen Formeln wiederholt, kennt die Formeln des Lehrers nicht. Die alten Formeln werden nicht zu neuen Wegen führen. Es ist notwendig zu sagen: «Der Kanal der Selbstsucht baut seine Dämme überall.» Es ist auch angebracht zu erklären, daß der Kanal der Selbstsucht die Leitung der Verbindung abbricht. Laßt uns daran denken, daß die Qualität eines Motivs uns entweder zum Lehrer führen oder weit von ihm fortstoßen wird. Es gibt keinen Ort, wo man sich vor dem Allsehenden Auge verbergen kann, das in die geheimen Winkel unseres Herzens eindringt. Es ist nötig, die Macht des Geistes zu offenbaren und unermüdlich danach zu streben, die hartnäckigen, schweren Ansammlungen auszurotten. da sonst keine Verfeinerung möglich sein wird. Nur Verfeinerung aller Gefühle bringt die besten Möglichkeiten.

Mein Herz sehnt sich danach, ein wachsendes Verständnis für die Lehre zu sehen, das Zunehmen aufrichtigen Strebens, frei von jeglicher Erwartung einer Belohnung, ein Zunehmen von Selbstverleugnung, das Aufopfern von nahezu allem zur Förderung des Allgemeinwohles, Zunahme eines richtigen Herantretens an anvertraute Arbeit, und vor allem ein Wachsen des Gefühles für rechte Entsprechung. Es muß verstanden werden, daß man sich in Tätigkeit und Spannung erschöpfen kann, aber ohne einen richtigen Maßstab werden Tätigkeit und Spannung in einer Leistung enden, die der eines Eichhörnchens ähnlich ist, das beständig im gleichen Kreis herumrennt. Tätigkeit, die nicht durch einen rechten Maßstab ausgeglichen ist, Tätigkeit, ohne das schöpferische Feuer des Herzens, wird niemals einen würdigen Schritt hervorrufen.

Ich begrüße die Methode sehr, die zur Entwicklung der Aufmerksamkeit unter Kindern angewendet wird. Es ist sehr gut, zu diesem Zweck Bilder aus der Kunstgalerie zu verwenden. So viel ist in diesen Kunstschätzen zu sehen. Aufmerksamkeit ist eine Grundlage für das Ansammeln von Wissen. Aufmerksamkeit ist ein erster Schritt in der Verfeinerung der Empfindungsfähigkeit, und wir wissen, daß nur Verfeinerung das Bewußtsein erweitert und daß Schöpferkraft von Zentren mit feiner Empfänglichkeit bestätigt wird. Je feiner, desto höher, je höher, desto mächtiger! Nichts hält die Evolution so sehr zurück wie Grobheit der Empfänglichkeit.

Wenn wir uns dem Hohen Bewußtsein nähern wollen, müssen wir zunächst unsere eigene Empfänglichkeit verfeinem. Nur wo Gleichgewicht vorhanden ist, wie es bei einer Waage zu finden ist, wird wahre Zusammenarbeit offenbart. Aus diesem Grunde wird der Aufbau, der auf den Prinzipien der Harmonie begründet ist, so sehr geschätzt. Die subtile Wahrnehmung von Gedanken wird eine Grundlage für wachsame Handlung bilden. Die Schöpfung des Schönen beruht auf diesem Prinzip. Der Grund dafür, daß in den Schöpfungen der Menschen so wenig Schönheit vorhanden ist, liegt darin, daß selbst die besten Ideen nur teilweise ausgeführt werden und daher die Schönheit der ursprünglichen Absicht entstellt wird.

Erinnert Euch daran, daß Ihr von Möglichkeiten umgeben seid, aber sie werden nur dann feste Form annehmen, wenn Euer Bewußtsein sie erkennt. Jeder Gedanke wird durch Kontakt mit dem Reservoir des Weltraums geboren. Stellt Euch einmal vor, wie viele unangewandte Gedanken in den höheren Schichten des Weltraums herumfliegen! Versucht sie dadurch zu ergreifen, daß Ihr Eure Empfänglichkeit verfeinert. Dies nennen wir kosmische Zusammenarbeit, aber erst müßt Ihr Eure inneren Feuer entzünden.

Es gibt keine größere Freude als die Freude eines wachsenden Bewußtseins! In den Wellen des Bewußtseins liegt die ganze Freude des Seins!

Nochmals rufe ich Euch zu: Bifte habt ein offenes Herz für alle Qualitäten Eurer Mitarbeiter. Lernt, duldsam zu sein, ohne zu große Nachsicht zu zeigen. Durch das Feuer Eures Herzens feuert Eure Mitarbeiter an, ihre besten Qualitäten im Leben zu zeigen. Versucht, sie in den höchsten Gefühlen der Hingabe zum Lehrer und der Dankbarkeit Ihm gegenüber zu vereinigen, Der so viel gegeben hat.

Beeilt Euch zu lernen, einander zu lieben und zu schätzen, aber nichts erfordert so zarte und aufmerksame Sorgfalt wie Liebe!

Ach, wenn Ihr wenigstens einen kleinen Teil jener Duldsamkeit und Fürsorge zeigen könntet, die von dem Großen Herzen offenbart werden, Das uns dazu berufen hat, gemeinsam den Tempel zu erbauen!

Hört auf den Ruf des Herzens!


17. Dezember 1930

In den Tagen des Sieges möchte ich Euch grüßen und für neue, mühselige Kämpfe vorbereiten! In den Tagen des Sieges möchte ich Euch an die Worte des Großen Lehrers erinnern: «Seid Euch der freudigen Erregung des Kampfes bewußt!» In den Tagen des Sieges wollen wir unsere Waffen gründlich prüfen und unsere Schilde herrichten, denn unser Feind ist bereit, und mit wachsamem Auge beobachtet er unsere schwachen Stellen, damit er durch sie hindurch zuschlagen kann. Er weiß, wie Sieg den Verstand einschläfert und Streben und Wachsamkeit vermindert. Darum müssen wir nach jedem Sieg mit doppelter Kraft dem nächsten, noch größeren Kampf und Sieg entgegenstreben. Ein Nachlassen des Strebens hat Niederlage zur Folge. Wahrlich, nur ein weites Bewußtsein wird sich der Gefahr der verringerten Wachsamkeit bewußt sein, die das Resultat der ersten Siege ist

Wir sollten also die Freude bestandiger Wachsamkeit und unentwegten Strebens erlangen. Sie gehören zu den Gnudiagen der Lehre und des Lebens. Nur Streben fuhrt uns zu den nächsten Stufen. Nur Wachsamkeit ennoglicht es uns, alle Hindernisse erfolgreich zu überwinden. Der Lehrer beruft uns zu dringender Arbeit um des Sieges willen. Jeder Sieg hangt von der Starke unseres Strebens ab. Wenn das Streben daher nachlaßt, entweder infolge der Kurzsichtigkeit eines begrenzten Bewußtseins oder aufgrund eines inneren Zwiespalts und der Uneinigkeit in den Tätigkeiten der Kampfer, wird Niederlage unvermeidlich sein. Darum bitte ich Euch, Euch nicht durch inneren Zwiespalt zu schwachen, wenn Ihr Euch einer gefährlichen Situation nähert. Es ist auch verhängnisvoll, sich vorzudrängen, weil derjenige, der sich vordrängt, sehr leicht das Schicksal der Zurückgedrängten teilen mag.

Es ist auch notwendig, die äußerste Urteilskraft zu offenbaren, wenn Ihr neuen Kämpfern verantwortungsvolle Stellungen einräumt Gebt ihnen Prüfungen und handelt nicht überstürzt, sie zu den obersten Stellungen zu befördern. Stellt Euch vor, was für Schwierigkeiten verursacht werden können, wenn ein Arbeiter einer Gelegenheit nicht gerecht wird!

Gestattet es Außenstehenden nicht, einen Eurer Mitarbeiter in Eurer Gegenwart zu kritisieren. Versucht stets, angemessene Worte zu finden, mit denen Ihr übler Nachrede und Verurteilung ein Ende machen könnt - hierfür werdet Ihr hoch geachtet werden. Denkt daran, daß Ihr alle Hindernisse überwinden könnt solange Ihr einig seid, aber die geringste Uneinigkeit in Euren Handlungen wird eine Spaltung bis aufs Fundament verursachen. Und was für ein Bauwerk kann auf einem gespaltenen Fundament errichtet werden? Der erste Sturm würde ein solches Gebäude zerstören. Stellt eine Beziehung untereinander her und strebt danach, die kleinsten Hinweise des Lehrers zu erfüllen. Dies ist der einzige Weg zum Sieg.

Ihr müßt daran denken, daß der Guru keinen einzigen persönlichen Gedanken hat; absolut alles ist auf den Dienst für das Allgemeinwohl gerichtet und wird ihm gegeben. Wer daher den Hinweis ändert oder sich gestattet, Zweifel zu hegen, sollte sich selbst die Schuld zuschreiben. Alles was halbwegs getan wird, wird halbwegige Resultate ergeben. Wir wissen, daß eine volle Dosis einer heilsamen Medizin Leben verleiht, während eine halbe nur vorübergehende Erleichterung bewirken wird, die tödlich ausgehen kann. Darum laßt uns die kostbaren Hinweise voll und ganz annehmen, um auch nicht das kleinste bißchen der lebensverleihenden Energie zu verlieren. Vollständiger Gehorsam gegen die Hinweise und die genaue Ausführung derselben verleihen Gesundheit und führen zu großem Sieg, zu großem Licht. In alten Zeiten war Gehorsam ein Schritt zur nächsten Einweihung. Wer nicht fähig war, die Disziplin des Gehorsams ganz zu verwirklichen, konnte die höheren Grade nie erreichen. Nur wer zu gehorchen und auszuführen verstand, konnte große Verantwortung übernehmen und die ganze Unveränderlichkeit des Befehls verstehen.

Bei all diesem muß man genau verstehen, daß alle gegebenen Befehle den Geist eines Jüngers nie versklaven können, weil die Freiheit individuellen Ausdrucks stets verbleibt, und wir wissen, wie unendlich wir die Qualität der Erfüllung jeder Aufgabe verfeinem können. Nur ein Sklave von gestern mag sich gegen einen Befehl auflehnen. Nur ein kleines Bewußtsein fürchtet sich, durch das Erfüllen der Pläne seines Gurus seine Individualität zu verlieren. Uns nur auf unsere eigenen Ansammlungen zu verlassen und alles, was wir vom höheren Bewußtsein des Lehrers assimilieren können, zu verwerfen, bedeutet, alle neuen Ansammlungen zurückzuweisen. Individualität wird durch diese neuen Assimilationen in Verbindung mit vorhergehenden Ansammlungen geformt.

Äußerst glücklich ist derjenige, der vom Schatz des Großen Bewußtseins schöpfen kann. Ich möchte aus dem Buch «Unbegrenztheit» anführen:

«Die Idee des Gehorsams gegen den Lehrer scheint den Menschen fremd zu sein. Aber wie kann der Geist verlieren, wenn der Lehrer das Führende Licht ist? Wie kann der Jünger sein Feuer verlieren, wenn der Lehrer alle Feuer entzündet? Wie kann der Schild des Lehrers den Schüler zurückhalten, wenn er bereits durch den Lehrer inspiriert worden ist? Wie wenig wünscht die Menschheit, einer gegenseitig nützlichen Arbeit zuzustreben! Aber die Menschheit muß lernen, unabhängig zu handeln und alle vom Lehrer bestätigten Gedanken zu verwirklichen. Auf diese Weise erfüllt die Kosmische Vernunft die Evolution. So muß die Menschheit lernen, mit höheren Maßstäben zu bauen. Wahrlich, wenn Ihr dem Lehrer folgt, assimiliert Ihr Sein Bild.

Wie können wir ein Verständnis für den Magneten erlangen, wenn wir die Hinweise des Herrn bezweifeln? Wie können wir einen Feind besiegen, wenn wir die Macht, die uns verliehen worden ist, bezweifeln? Wie können wir erwarten, irgend etwas Starkes zu erbauen, wenn wir die unaustilgbaren Hinweise der Hierarchie nicht zulassen? Es könnte den Anschein haben, daß Ich Mich wiederhole, aber wegen Eures zögernden Tempos ist es notwendig, die Hinweise aufmerksam zu studieren. Denkt daran, wie die Lehre den Fortschritt der Arbeit fördert!»

Ich rate Euch auch, Euren Reden einen positiven Ton zu geben, indem Ihr Euch daran erinnert, daß nur Bestimmtheit die Menschen führt. Und nur das ungewöhnliche Herantreten an eine Handlung erregt Aufmerksamkeit. Viele Menschen mögen in einer solchen Ungewöhnlichkeit sogar einen Mangel an Takt sehen, aber hierdurch würden sie nur ihre eigene Beschränktheit zeigen.

Nur Ungewöhnlichkeit zieht starke und mutige Menschen an und hält sie fest. Alle großen Ereignisse sind nicht durch die Massen, sondern durch individuelle, starke Persönlichkeiten hervorgerufen worden, und die Zeit wird sie kennzeichnen. Viele werden berufen, aber wenige werden auserwählt. Arbeitet also eine ungewöhnliche Sprache aus, eine Sprache voller Macht und Bestätigung, eine Sprache der Erbauer, da nur eine solche Sprache angemessen für die anvertraute Aufgabe ist. Alle überschwenglichen, schmeichlerischen Worte sind Worte unfähiger Sentimentalität und verderblicher Mittelmäßigkeit. Erinnert Ihr Euch daran, wie Ihr alle die Vorträge einer gewissen Persönlichkeit zu bewundern pflegtet? Trotzdem bemerktet Ihr richtig, daß er nur kritisierte und angriff. Aber wir müssen schöpferisch sein, und wir werden die rechte Richtung bestätigen und andeuten. Ihr müßt daran denken, daß alle Lehren Lauheit verurteilen. Darum laßt uns feurig sein. Laßt uns entflammt werden und die sorgsamste Urteilskraft offenbaren, um keine Feuersbrunst hervorzurufen, wenn es nur nötig ist, das Feuer zu entzünden. Eine Bewußtseinserweiterung wird zum rechten Weg führen. Bewußtseinserweiterung wird die Qualität des Denkens ändern. Bewußtseinserweiterung wird die Fähigkeit zum Sieg verleihen.

Aber treibt kleinliche Gedanken fort. Vermeidet Herabsetzung, weil Herabsetzung der anvertrauten Arbeit der Herabsetzung des Lehrers gleichkommt, was verräterisch sein und die Grundlagen schädigen würde, auf denen sowohl Eure eigene Wohlfahrt als auch das Allgemeinwohl beruht. Treibt alle Zweifel aus, denn wo Zweifel sind, wird die Entwicklung des Bewußtseins aufgehalten. Wer zweifelt, wer kein Vertrauen hat, kann nicht auf das Vertrauen des Lehrers hoffen. Darum ist es ihm unmöglich, vorwärts zu gehen.

Ich möchte Euch so gern lehren, jeden Hinweis, jeden Fingerzeig des Lehrers und des Gurus zu hegen, da sie so kostbar sind! Findet in Euch den feurigen Impuls des Strebens zu der großen Aufgabe, die das Licht der Kultur bringt. Stellt Euch vor, daß Ihr in einem Glashaus wohnt und bei all Euren Worten und Handlungen Vorsicht üben müßt. Erfüllt alle Eure Arbeit mit der Schönheit des Dienstes. Bleibt freudig im Kampf aufgrund Eures Wissens um den Sieg, der vorherbestimmt ist, vorausgesetzt, daß Ihr mit selbstaufopfernder Spannung erfüllt seid.


7. Januar 1931

Wer den Willen des Lehrers geringschätzt oder entstellt, vernichtet sich selbst. Wer seinen Guru geringachtet, gleicht einem Menschen, der versucht, den Zweig eines Baumes, auf dem er sitzt, abzuschneiden. Je größer unser Guru, desto größer sind wir, aber dieser einfache Grundsatz wird nicht verstanden. Die ganze Geschichte der Menschheit beweist, daß die großen historischen Persönlichkeiten, die wahren Führer und Philosophen, Ehrerbietung für ihren Guru zeigten, dessen Führerschaft ihnen half, Riesen des Geistes und Vollbringer großer Taten zu werden.

Hierarchie soll bald veröffentlicht werden. Wahrlich, das unveränderliche kosmische Gesetz der Hierarchie wird heutzutage so sehr ignoriert. Aber die Menschheit muß dieses Gesetz von neuem anerkennen. Das Prinzip der Hierarchie ist ein fahrendes Gesetz, wahrhaftig, der Lebensspender. Darum müssen wir unser Bewußtsein mit Verständnis für dieses Gesetz erfüllen, wenn wir wachsen und unseren Beitrag für das Allgemeinwohl leisten möchten.

Das Gesetz der Kette der Hierarchie wird seitens der Weißen Bruderschaft äußerst streng und genau aufrechterhalten. Niemand kann das nächste Glied der Kette ignorieren, weil diese Verbindung durch lange Annäherung und Ansammlungen von Jahrtausenden erschaffen worden ist. Darum sollten wir uns fest an das nächste Glied halten, damit wir den Anschluß an die ganze Kette nicht verlieren.

So viel Schönheit liegt in der Hingabe zum Guru und in der Dankbarkeit ihm gegenüber. Es heißt in der Lehre, daß die Flamme der. Hingabe und der Dankbarkeit alle anderen feurigen Opfer übertrifft. Aber ach, diese beiden Eigenschaften sind unter den Bewohnern dieses Planeten besonders selten. Doch gerade der Besitz dieser Eigenschaften fördert die Erschaffung von Riesen des Geistes und des Willens außerordentlich. Dem Geist, der mit glänzenden Talenten ausgestattet ist, diese beiden Eigenschaften jedoch nicht besitzt, wird nie gestattet werden, sich über eine gewisse Grenze hinaus zu nähern.

Es ist zweckmäßig, auf alles hinzuweisen, was in den Büchern der Lehre über die Beziehung zwischen dem Lehrer und dem Schüler gesagt worden ist. Es wird gesagt, daß jede dem Lehrer erwiesene Ehrerbietung ein rechtes Verständnis für die Lehre andeutet. Aber für denjenigen, für den Führung lästig ist, kann es niemals zu einer Annäherung zum Lehrer kommen. Die Lehre ist nicht abstrakt, sondern gibt äußerst praktische Vorschläge zur Anwendung im Leben. Darum laßt uns alles, was über die Hierarchie gesagt wird, zu Herzen nehmen und die Reinheit unserer Gedanken überwachen, denn die Aufrechterhaltung der Reinheit des Denkens ist dem Ozon ähnlich. Ich zitiere aus dem Buch Hierarchie.

«Niedrige Gedanken sind mit kriechenden Reptilien verglichen worden. Nichts ähnelt diesem Abschaum des Bewußtseins mehr. Kann man ruhig in einem Lehnstuhl sitzen, wenn man weiß, daß giftige Schlangen und Skorpione unter ihm kriechen? Man muß sich von Reptilien befreien, und vor allem auf dem Pfad zur Hierarchie. Verurteilung und Lästerung des Herrn sind nicht wiedergutzumachen. Darum muß jeder, der den Hierarchen verurteilt, daran denken, daß sein Leichtsinn und sein Verbrechen sein Karma viele Jahrtausende lang beeinflussen werden. Wahrlich, wenn es nur einen einzigen Weg gibt - durch den Herrn - zu dem einen Licht, dann wird nur äußerste Unwissenheit die Zerstörung dieses einzigen Pfades gestatten. Man muß das Streben zum Höchsten als Lebensessenz geltend machen und diesem Streben nach Errettung gegenüber eine ehrerbietige Haltung annehmen. Dadurch, daß man den Hierarchen geringschätzt, kann man sich selbst verurteilen und vielen Nahestehenden gefährlichen Schaden zufugen. Es ist an der Zeit, hieran zu denken!

Wahrhaftig, es ist notwendig, den verbindenden Faden festzuhalten, der sowohl Wohlergehen als auch Segen bringt.

«Man kann keinen Erfolg erwarten, wenn sogar die Fundamente vermodern. Natürlich werden Wir das Notwendige tun, aber es ist wichtig, Leichtsinnigkeit und Verrat aufzuhalten. Verrat nimmt viele Gestalten an, aber sind nicht alle einander ähnlich? Man muß erwägen, wer das Recht hat, den bereits vorherbestimmten Pfad zu komplizieren. So viel Schönes ist vorherbestimmt, und die Daten nähern sich schon: Laßt den Verbindungsfaden strahlen!

Wenn der Weltraum durch den Nebel des Unverstandes bewölkt ist, dann wird es den schöpferischen Strahlen bestimmt schwer, durchzuringen. Jede Schicht wird in Übereinstimmung mit der Gesamtheit ihres Strebens durchdrungen. Daher sind die irdischen Schichten so undurchdringlich. Aus diesem Grunde müssen alle Offenbarungen des Suchens des Geistes in einem angespannten Tempo vor sich gehen. Das Forschen des Geistes muß ihn zum Magneten der Hierarchie anziehen, da jede Macht ihre Entsprechung auf Erden hat. So lebenskräftig muß das Gesetz der Hierarchie angewandt werden» (Hierarchie).

«Es ist auch notwendig zu wissen, daß die dunklen Kräfte versuchen, in die Grundlagen einzudringen. Darum ist es notwendig, aufmerksam zu sein und sehr vorsichtig zu beobachten. Die dunklen Kräfte mögen sogar den Schild des Lehrers benutzen. Äußerlich werden sie den Namen des Gurus preisen, während sie ihn heimtückisch unterminieren. Darum ist es nötig, auf der Hut zu sein und Widerstand zu offenbaren. Wenn ein Sieg errungen werden soll, muß man die ganze Bedeutung der Feste kennen. Darum sollten wir alle Stellungen stärken. Es ist also nötig zu lernen, wie man den Namen des Lehrers wertschätzen muß. Die Macht des Sieges kommt nur, wenn die Grundlagen stark sind. Laßt uns also die Grundlagen sorgsam beachten. Es ist erforderlich, Sieg zu bestätigen, aus diesem Grunde ist Vorsicht notwendig.»

Alle Hinweise befassen sich stark mit Bewußtseinserweiterung. Seid wachsam, wendet Eure ganze Vorsicht an, denn der Feind mag das Haus unter einer Maske der Freundschaft betreten! Schließt die Reihen fester und beobachtet die Versuche, Euch zu entzweien, sorgfältig! Die Wege der Schmeichelei und des Entfachens des Ehrgeizes sind die sichersten, denn wer liebt es nicht, gute Berichte über sich selbst zu hören? Dies ist allgemein üblich, und die Dunklen werden aus allen schwachen Punkten Vorteil ziehen. Während sie unseren Stolz aufblasen, mögen sie unmerklich das Höchste herabsetzen, das wir besitzen und das, wodurch wir leben. Seid auf der Hut!


15. Januar 1931

Ich Werde die Fragen über Dienst beantworten. Dienst für die Hierarchie des Lichtes ist Dienst für das Allgemeinwohl. Natürlich öffnet Streben zum Allgemeinwohl die Pforten zu höherem Wissen und Dienst. Aber ich möchte, daß Ihr Euch ganz klar darüber werdet, welche Eigenschaften Ihr in erster Linie in Euch entwickeln müßt, um auf dem Pfad des Dienstes Fortschritte zu machen. Viele Menschen träumen vom Allgemeinwohl und sind sogar bereit, dafür zu arbeiten, solange es ihre Gewohnheiten und ihren Wohlstand nicht störend beeinträchtigt. Aber wahrer Dienst für das Allgemeinwohl, der zu den Pforten der Feste des Lichtes führt, erfordert Opfer und hält alles Persönliche für unter seiner Würde, mit anderen Worten, er fordert das völlige Aufgeben der Eigenpersönlichkeit. Wenn das Bewußtsein erweitert ist, wenn alle Gefühle und das ganze Fassungsvermögen verfeinert worden sind, wird das Gesetz des Opfers als höchste Errungenschaft angenommen. Es wird kein Raum für Selbstbedauern verbleiben, kein Platz für Furcht vor der Zukunft, für Beleidigungen und Neid, weil Erhabenheit, Schönheit und die höchste Freude des Dienstes mit jedem Atemzug empfunden werden.

Der reife Geist, der den Pfad des Dienstes bewußt erwählt, kennt die Freude feines erweiterten Bewußtseins und das feurige Streben zum Höchsten Bewußtsein. Er kennt die Freude der Erfüllung des Höheren Willens; er kennt die Freude der Entdeckung und des Lebenszieles; und zur festgesetzten Stunde wird er die Erhabenheit und Schönheit des letzten Sakramentes kennenlernen.

Und nachdem wir die Bedeutung des großen befreienden und krönenden Opfers verstanden und mit dem Herzen angenommen haben, wollen wir danach streben, Liebe, Hingabe, Dankbarkeit und Gehorsam zur Hierarchie in uns zu entwickeln. Laßt uns bereit sein, jede Last auf uns zu nehmen und uns daran erinnern, daß je schwerer die Last, desto kürzer der Pfad sein wird. In der Tat, aus Liebe und Hingabe gehen alle anderen Eigenschaften hervor, die unseren Fortschritt fördern. Wir wollen sie darum pflegen wie die kostbarsten Blumen, und da diese Blumen des Geistes wachsen und einander nähren, wird die größte Liebe die größte Antwort bringen. Darum laßt uns den Großen Lehrer mit dem Feuer der Liebe umgeben. Laßt uns unseren Respekt für Ihn sorgsam hüten. Laßt uns das sorgfältigste, das höchste Verständnis für die Lehre und die Hinweise zeigen und heilig, ehrerbietig, mit zitterndem Herzen der Schönheit und Majestät ihrer Schöpferkraft ins Angesicht sehen. Erinnert Euch daran, daß jene, deren Verständnis höher ist, höher emporsteigen werden.

Und nun, um aus der Lehre zu zitieren:

«Einige Menschen gießen einen täglichen Brei über das Bild des Lehrers und bilden sich ein, daß sie im Großen Dienst stehen. Die Lehre und der Dienst setzen in erster Linie Bewußtseinserweiterung voraus auf der Grundlage des Festhaltens an der Lehre und der Ehrerbietung für den Lehrer. Wenn man Unbegrenztheit studiert, sollte man vor allem die Grenzenlosigkeit der Liebe und Hingabe erkennen. Es ist nicht weise zu sagen, daß Liebe übergeflossen und Hingabe ermattet ist, weil dies Zersetzung des eigenen Ichs zur Folge haben wird. Man sollte die Grenzenlosigkeit der Liebe und Hingabe als ersten Schritt zum Dienst und zum Yoga erkennen. Man sollte sich wenigstens diese Aufgaben als Mittel zum eigenen Fortschritt stellen. Man sollte nur in der Richtung des Lehrers vorwärtsgehen. Erst dann kommt Erleichterung. Aber eine tägliche Zwiebelgrütze aus dem Lehrer zu machen, wird nicht zu Erfolg führen. Heilig, grenzenlos, laßt uns unsere Liebe und Ehrerbietung für den Lehrer aufrechterhalten als ein Heilmittel zur Erneuerung» (Hierarchie).

Meine lieben Freunde, die niedrige Vorstellung, das Verspotten der heiligen Ideen seitens der Menschen mit kleinem Bewußtsein infolge ihres Mangels an rechtem Gleichmaß und das Herabsetzen des Höchsten und Grundlegendsten müssen also miteinander aus unserem Leben verbannt werden, wenn wir in den Pfad des Dienstes einzutreten wünschen.

Einige suchen nach dem Glück des Lebens, aber Wonne kann nur durch die Erfüllung des Willens des Lehrers kommen. Es gibt keinen anderen Weg. Und man muß diese wunderbaren, tiefgründigen Worte des Lehrers eifrigst erfassen und sich beständig an sie erinnern. „Wenn du Meinen Willen erfüllst, gibst du Mir die Möglichkeit, deinen Willen zu erfüllen.» Denn wer sonst, wenn nicht der Lehrer, kennt unsere heiligen Wünsche und Bestrebungen? Und wenn wir sie durch die gegebene Lehre, nämlich durch die Erweiterung unseres Bewußtseins reinigen und kristallisieren, wer gibt uns, außer Ihm, die Möglichkeit, sie zu verwirklichen? Wollte man so töricht sein, sein eigenes Glück zu zerstören?

Laßt uns inbrünstig danach streben, den rettenden Willen zu erfüllen, der uns dem Dienst für das Allgemeinwohl entgegenführt, den wir uns im Geist vorstellen!

«Wenn die Gedanken ein Streben nach der Erfüllung des Höheren Willens umfassen, wird eine direkte Verbindung mit dem Schild des Höheren Willens hergestellt.» Wie kann dieser Schild uns beschützen, wenn wir die Hinweise nur teilweise erfüllen? Jene Jünger, die danach streben, die Testamente heilig zu hüten und die kleinsten Hinweise auszuführen und anzuwenden, werden daher ihre Schöpferkraft entwickeln und ihr Bewußtsein erweitem.

Aus dem Buch Hierarchie:

„Kann man ein Verständnis für den Kosmos erlangen, ohne danach zu streben, in die höheren Sphären einzudringen? Nur Nachfolge gibt allem Streben eine Grundlage. Das Allexistierende verfährt nach dem Gesetz der Aufeinanderfolge. Daher hat jede Isolierung nur den Verlust des Vorherbestimmten zur Folge. Gedanken werden also als Träger des Gesetzes der Aufeinanderfolge erzeugt. Auf diese Weise erschafft das Gesetz des Höheren Willens unbegrenzt.»

«Das Gesetz des Höheren Willens ist der Schöpfer aller zieltauglichen Taten! Dieses Gesetz sättigt den Weltraum, und nur die Erfüllung des Höheren Willens krönt unsere Taten. Wie ist es möglich, sich von den Hinweisen des Höheren Willens abzuwenden, ohne den Sieg zu verlieren? Wie ist es möglich, bessere Wege zu finden, wenn der Schild des Lehrers durch die Bürgschaft der Hierarchie bestätigt wird? Die Vollstrecker des Willens, der Hierarchie führen zum Sieg. Darum müssen die Jünger das genaueste Streben anwenden, um den Höheren Willen zu erfüllen. Nur so werden wir Erfolg haben. Nur auf diese Weise werden wir Sieg bestätigen.»

„Hingabe an eine Idee, Hingabe an den Lehrer, wirken Wunder. Zu allen Zeiten erkannten die Menschen die Bedeutung der Hingabe, und ihrem Bewußtsein gemäß gebrauchten sie verschiedene Mittel, vom Fordern eines Eides bis hinauf zum Kirchenbann und zur Inquisition. Und auch heute erheben sich nur die engstirnigen Verräter voller Neid und Zweifel, von Furcht vor dem außerordentlichen Licht getrieben, gegen die unüberwindliche Macht der Hierarchie. Wir sollten ihnen sagen: «Erbärmliche Narren! Ihr fürchtet Euch vor allem Mächtigen und Schönen; Ihr fürchtet Euch vor welträumlichen Gedanken und vor Schöpferkraft. Ihr seid nicht unsere Gefährten. Wir können in Euren Höhlen keinen Platz finden, und Ihr würdet Euch in unseren Räumen unbehaglich fühlen, da unsere Räume nicht jene muffige Schwüle besitzen, die Ihr so sehr genießt».

Ich bestätige durch den Namen des Lehrers, ich bestätige durch seinen Geist, ich bestätige durch mein Herz, daß der Hingebungsvollste der Größte sein wird. Heißt es nicht, daß Ananda, der hingebungsvollste Jünger Buddhas, tausendmal größer war als die anderen buddhistischen Arhats?

Wir sollten gewissen Formeln unserer Feinde Aufmerksamkeit schenken, wieviel stärker und vernünftiger sind sie als viele ängstliche Formeln gleichgesinnter Freunde. Die Feinde können uns lehren, wie man sich verteidigt und wie man preist, aber Freunde geben oft nicht einmal unseren größten Erfolg zu. Die weisen Römer pflegten zu sagen: „Nenne mir deine Feinde, und ich will dir sagen, wer du bist.»

Nehmt alles Gesagte mit Eurem Herzen an und wendet es inbrünstig im täglichen Leben an. Laßt ein unstillbares Streben Euch dem großen Magneten entgegentragen, ebenso wie eine Nadel von einem Magneten angezogen wird. Der (ganze Sinn, die ganze Freude und Schönheit unserer Existenz ist in diesem Magneten. Vielleicht ist es Euch im Augenblick nicht ganz klar, aber wenn der Lehrer es andeutet, will ich es ausführlicher erklären.

Vergeßt die beständigen dreijährigen Prüfungen nicht. Es ist viel schwerer, dieselbe Probezeit nochmals durchzumachen, weil die Umgebung sich ändert und es schwer ist, die verlorene Zeit wieder einzuholen und den verlorenen Rhythmus zu finden, der vorwärtsgeht und nicht auf die Nachzügler wartet. Darum sollten wir mit unablässiger Spannung arbeiten. Wir sollten unsere Schwingungen erhöhen, um die Strahlen zu empfangen, die uns gesandt werden, und die sonst an uns vorbeiströmen mögen.

Die Zeit ist kurz, und so viel Erfahrung sollte gesammelt werden; die Arbeit wächst. Es wird schwer sein, wenn die Menge der Arbeit über das Bewußtsein der Mitarbeiter hinauswächst. Erweitert, erweitert Euer Bewußtsein dadurch, daß Ihr Euch von zerstörenden, kleinlichen Gedanken, von Abgedroschenheiten und Mittelmäßigkeit reinigt. Ein einziger kleinlicher Gedanke kann eine Welt zerstören, ebenso wie ein Grashalm den Fall eines Riesen in den Abgrund verursachen kann. Kleinliche Gedanken gehören den Sklaven. Seid Könige des Geistes und erweitert die Grenze Eures Denkens bis zum planetarischen Maßstab! Denkt daran, daß verfeinerte Organismen die Atmosphäre kleinlicher Gedanken nicht ertragen können; sie fühlen, daß sie ersticken. Laßt deshalb alle Verurteilungen und sucht in jedem das Beste. Seid Könige des Geistes!


21. Januar 1931

In dieser schweren Zeit, die wir jetzt erleben, sollten wir uns selbst gegenüber Rechenschaft über die Ursachen dieser Schwierigkeiten ablegen. Mit völliger Aufrichtigkeit laßt uns die grundlegende Ursache für diese Schwierigkeiten analysieren. Wir werden sehen, daß die Wurzel des Übels nicht so sehr in äußeren Umständen liegt, als auf einem falschen Verständnis für die Hinweise, in der Vernachlässigung und Zurückweisung derselben und besonders in Meinungsverschiedenheiten unter den Mitarbeitern. Einigkeit ist die Grundlage jeder konstruktiven Arbeit, aber ist sie offenbart worden?

Kann der Jünger schöpferisch tätig sein, kann er erfolgreich sein, wenn er bei. der Erfüllung der Bündnisse der Lehre nicht harmonisch arbeitet? Nein, tausendmal nein! Jeder sollte daran denken und sich erinnern, wie viele Hinweise nicht aufgenommen worden sind, wie viele nur teilweise erfüllt wurden und wie viele kostbare Ratschläge und Fingerzeige überhaupt nicht angewandt worden sind. Laßt uns Ehrlichkeit offenbaren, da es keinen Pfad ohne Ehrlichkeit gibt.

Versucht bitte zu verstehen, meine Freunde, daß jede Zelle unseres Wesens sich freuen sollte, wenn wir den Höheren Willen erfüllen, da wir nur auf diese Weise lernen und unser Bewußtsein erweitem können. Wer den Höheren Willen genauer erfüllt, wird näherkommen. Stellt Euch einen gewöhnlichen Lehrer und einen gewöhnlichen Schüler vor. Was würde geschehen, wenn der Schüler sich gegen die ganze Erfahrung und die Hinweise des Lehrers auflehnte und seine eigenen Methoden verfolgte? Wieviel Energie würde der Dummkopf verschwenden, um die Synthese des Lehrers zu erlangen! Dadurch daß ein Lehrer einem Schüler die Synthese seiner angesammelten Erfahrung gibt, hilft er ihm, kostbare Zeit zu sparen, um schnellere und weitere Fortschritte zu machen und individuelle schöpferische Arbeit zu leisten. Was würde ohne das beständige Überliefern von Ansammlungen aus der Evolution werden?

Wenn jeder nur durch den Gebrauch seiner persönlichen Erfahrung lernen müßte und die Führende Hand zurückweisen würde, würden wir nicht weit über unsere Vorfahren aus der Steinzeit hinausgelangen! Laßt uns erkennen, daß die Erfüllung des Willens des Lehrers nicht die Unterordnung unserer Individualität unter einen fremden Willen bedeutet, wie einige oberflächliche Menschen denken. Es bedeutet vielmehr die größte Entwicklung unserer Empfindsamkeit und unserer Schöpferkraft, weil so viele Gründe und so viele Möglichkeiten für die Erfüllung der Hinweise des Lehrers vorhanden sind. Aber gewöhnlich sieht und erfüllt ein Jünger nicht einmal den zehnten Teil derselben. Können wir sagen, welcher der Hinweise, die wir nicht rechtzeitig erfüllt haben, sich auf die augenblicklichen Schwierigkeiten, die wir erleben, bezieht? Jeder weiß, daß wenn wir einem Gegenstand in einem Zimmer einen Schlag versetzen, sein Echo an einem ganz anderen Ort und von dem unerwartetsten Gegenstand widerhallen mag. Wir sollten daran denken, daß nichts dem allsehenden Auge entgehen kann, und daß wir alle einer beständigen Prüfung unterzogen werden, und daß von demjenigen, der begabter ist, erwartet wird, daß er einen größeren Beitrag leistet. Erst wenn ein besseres Verständnis für die Hierarchie zum wesentlichen Bestandteil unseres Lebens wird, wird uns etwas Höheres gegeben. Stoßt die vorbereiteten Möglichkeiten nicht zurück und zerstört das nicht, was Euch gegeben worden ist. Werdet Ihr nicht hinterher viel Energie zum Zwecke einer zweifelhaften Reparatur aufwenden müssen? Hier werde ich aus der Lehre zitieren:

„Wie lebendig muß also der Jünger aufgrund der Wahrnehmungsfähigkeit und des Fassungsvermögens erkennen, daß nur ein einziges Gesetz existiert, das den ganzen Kosmos regiert - der Höhere Wille. Auf diese Weise wird die Evolution des Geistes hervorgerufen. Dieses Gesetz vereinigt alle dazugehörenden und manifestierten Einheiten. Das Streben nach Erfüllung des Höheren Willens führt zur Empfindsamkeit der Wahrnehmung. Nur dieser Pfad bietet eine entsprechende Entscheidung der Erkenntnis und Erfüllung des Höheren Willens.

Auf diese Weise erschafft die Höhere Vernunft auf Erden durch die Macht der Hierarchie.

Unsere schöpferische Tätigkeit erfordert die Bestätigung der Hierarchie in ihrem ganzen Wirkungsbereich, in ihrem ganzen Verständnis, in ihrer ganzen Schönheit. Die Offenbarung des Verständnisses für die Hierarchie enthüllt alle Möglichkeiten. Es ist richtig, das Gesetz der Hierarchie als den Gipfel kosmischer Schöpferkraft anzusehen. Licht strömt von ihr aus. Gedanken streben ihr entgegen. Darum sollte man sein bestes Streben zum Gipfel der Hierarchie lenken. Nur wenn die höchste Bestätigung bewußt ins Leben tritt, kann dem Höchsten das Höchste gegeben werden.

Daher führt jedes Streben, das zur Vereinigung des Jüngers mit dem Lehrer führt, zur Erkenntnis der höchsten Gesetze. Der Jünger, der den Lehrer zurückweist, gibt dadurch seine eigene Unwissenheit zu, weil er dadurch seine Entwicklung zurückhält. Jede Kraft, die den Geist emporzieht, ist eine Entwicklungskraft.

Ihr wißt bereits, wie gespannt die Zeit ist, und denen, die von Furcht ergriffen sind, sagt, daß ihnen kein Haar vom Kopf fallen wird, wenn der Herr im Herzen wohnt, und jedem ist ein Palast für Körper und Geist zugeteilt. Aber haltet Euer Herz rein, damit Ich eintreten und Euch mit einer Rüstung umgeben kann. Denkt daran, daß der Herr Euch hundertfach belohnen wird, wenn Ihr Ihm das, was genommen worden ist, im Geist gegeben habt. Lenkt Eure Gedanken also zum Herrn, und laßt den Herrn in Euer Herz eintreten. Ohne den Herrn wird es im leeren Herzen eng sein; und wie Erbsen in einem getrockneten Schaffell, wird Zorn im leeren Herzen einen Mißklang verursachen. Erfüllt Euer Herz so sehr mit dem Herrn, daß kein Feind gewaltsam eindringen kann. Friede sei mit Euch!»

Unser Weg ist nicht der Weg von Folgerungen, die jedem zugänglich sind; Ihr könnt bezeugen, daß sich die Ereignisse bis jetzt nicht der gewöhnlichen Logik entsprechend entwickelt haben. Beobachtet den Strom der Ereignisse. Durch eine solche Erfahrung nähen Ihr Euch dem Vorherbestimmten. Ihr mögt bemerken, daß die Hand des Lehrers im letzten Augenblick handelt; denkt an diese Formel. Wir sollten lernen, unabhängig zu handeln, aber daran denken, daß Erfolg nur dann kommt, wenn das Herz mit dem Lehrer erfüllt ist. Wahrlich, ein solches Herz funkelt wie ein Lichtschwert, es ist feurig, hilft und unterstützt. Ich rate also, mit allen Kräften des Geistes zu streben, um das Herz mit eiher Rüstung zu umgeben. Es sind viele Zweifel und Verurteilungen aufgekommen. Ihr müßt die erhaltene Hinweisung als ein Resultat, als unveränderliche Antwort betrachten.

Viel ist zurückgewiesen worden, aber wir sollten nicht zurückschauen. Darum möchte ich, daß Ihr Euer Herz prüft, indem Ihr es mit dem Bild des Herrn erfüllt. Kompliziertere Aufgaben als die gegenwärtigen Schwierigkeiten sind vom Lehrer gelöst worden. Ihr müßt daran denken, wie Ihr vom Lehrer geführt wurdet, als Eure Herzen Ihm angehörten. Auf gleiche Weise wird Er alle führen, die Seinen Hinweisen nicht zuwiderhandeln. Erinnert Ihr Euch an eine persische Sage von einem Mann mit einer langen Nase, der seine Nase an dem kleinsten Stein brach?

„Wenn dem Herrn daher das höchste Streben dargeboten wird, sollten der offenbarte Wirkungsbereich und der Brennpunkt geschützt werden. Darum sollten alle Stützpfeiler gehütet werden, weil ringsumher Wolken sind. Sieg ist vorherbestimmt, aber alle Fundamente sollten geschützt werden, und das höchste Streben kann alle Möglichkeiten bringen. Die Zeit ist ernst, aber wundervoll. Es ist eine Zeit der Vollendung und des Aulbaus. Es ist eine Zeit höchster Spannung und irdischen Kampfes. Es ist eine Zeit, die eine große Seite beschreibt und die eine große Zukunft erbaut. Die Feinde wüten derart, weil das höchste Gesetz ins Leben tritt.

Jeder sollte einem Felsen gleichen und im Namen des Gurus Verantwortung tragen. Wahrlich, sein Name ist ein Lichtschild! Jeder sollte die Meinungen von sich nähernden Menschen aufmerksam anhören, aber selbst das geringste Herabsetzen des Gurus sollte als beste Identifizierung des Feindes betrachtet werden. Nur auf diese Weise werden wir lernen, das Licht von der Dunkelheit zu unterscheiden.»

Die Aura des Gurus (Prof. Roerich) ist der sicherste Sachverständige, der beste Prüfstein für Neulinge, und was jene anbetrifft, die den Guru herabsetzen möchten, so setzen sie auch die Hierarchie des Lichtes herab. Darum sollten wir doppelte Wachsamkeit und Vorsicht zeigen, wenn wir denen begegnen, die geringschätzen und üble Nachrede führen.

Tag und Nacht erinnert Euch an die große Zeit. Jede Unvorsichtigkeit, jede Leichtsinnigkeit, jede Unaufmerksamkeit kann die schwierigsten Folgen nach sich ziehen. Legt Eure vollständige Rüstung an und zeigt die unermüdlichste, die größte Hingabe für die Grundlagen, da Eure Rettung während dieses drohenden, aber schönen Kampfes nur in ihnen liegt. Gedenkt der Worte von N. K. (Prof. Nicholas K. Roerich):

«Wir müssen auf wahren Tatsachen bauen; alle unsere Worte und Taten müssen kristallklar sein, da wir von der ganzen Welt beobachtet werden.»


13. Mai 1931

Ich fahre fort, über die Hierarchie zu schreiben, da dieser Begriff, der die ganze Grundlage des Lebens, der Evolution des Geistes und alle Aufbauarbeit umfaßt, noch nicht richtig verstanden wird. Wir müssen uns beeilen, sie zu verstehen, da uns wenig Zeit verbleibt, weil das heftigste Armageddon wütet. Nur wenn wir das große Prinzip der Hierarchie mit ganzem Herzen annehmen, können wir unser Bewußtsein erweitern, was für Erfolg so notwendig ist. Dadurch, daß wir täglich allem gegenüber, was uns anvertraut worden ist, die höchste Vorsicht zeigen, werden wir unsere Arbeit siegreich vollenden.

In erster Linie laßt uns ehrlich sein und zugeben, daß alle Schwierigkeiten und alles Versagen die Folge von offenbarter Vernachlässigung der gegebenen Hinweise, von Vergeßlichkeit, Leichtfertigkeit, Zweifeln und selbstsüchtigem Neid ist. Es ist unmöglich, den Wurm des Zweifels zu verbergen; selbst ein unerfahrener Beobachter kann ihn bemerken. Laßt uns das wirksamste Gegenmittel gegen diesen Schmarotzer anwenden, und dieses Mittel ist Dankbarkeit dem Großen Lehrer gegenüber. Zuweilen hilft es, sich mit den Millionen von Seelen zu vergleichen, die hin- und hergeworfen werden -jene, die keine Idee von morgen haben. Es ist hilfreich, zurückzuschauen und sich womöglich eine unparteiische Rechenschaft in bezug auf das abzulegen, was man zu sein pflegte und das, was man geworden ist. Es ist hilfreich, unsere Vorstellungsfähigkeit anzuwenden und sich auszumalen, was unser Schicksal ohne die weise und wohlwollende Führung sein würde. Und es wird tatsächlich äußerst hilfreich sein, beständig über die angedeutete Aurbauarbeit für die Kultur der Zukunft nachzudenken.

Wenn unser Herz nach einem so ehrlichen und vielseitigen Rückblick nicht vor Dankbarkeit,

Hingabe und Liebe zum Geber und Führer überfließt, dann ist es tatsächlich vertrocknet und unser Bewußtsein ist klein geworden. Wenn unser Intellekt nur einen Augenblick lang die ganze Macht, die ganze Schönheit und die ganze Unveränderlichkeit des großen Gesetzes der Hierarchie begreifen könnte, würden unsere kleinlichen und niedrigen Gefühle und Gedanken in einem einzigen grenzenlosen Streben verschwinden, um den Zweck dieses führenden und schöpferischen Prinzips zu erfüllen. Wir sollten uns Test daran erinnern, daß wir durch die Erfüllung der gegebenen Hinweise in erster Linie uns selbst helfen. Niemals wird ein Hinweis gegeben, wenn er nicht angewandt und erfüllt werden kann. Die anscheinende Unanwendbarkeit bedeutet nur, daß unser kleines Bewußtsein nicht bereit ist, daß wir keine Geistesgegenwart üben, und daß wir eine Gewohnheit haben, bei den ersten Hindernissen aufzugeben. Es bedeutet auch, daß wir die Meinungen oberflächlicher, ungebildeter, eingebildeter Menschen respektieren und uns fürchten und flüstern: „Was werden sie von uns denken?» Aber wer wird denken? Es ist an der Zeit, diese Furcht auf jede mögliche Weise zu bekämpfen. Es ist an der Zeit, Eure eigene Macht und Würde zu erkennen. Wie ein großer Dichter sagte: „Wer sich für die Meinung der Massen interessiert, wird niemals über die Menge hinauswachsen.»

Die Lehre bekämpft ernstlich jeden Eigendünkel, aber Vertrauen auf seine eigene Macht zu haben, bedeutet nicht, eingebildet zu sein, und wenn es mit tiefempfundener Ehrerbietung für die Hierarchie verbunden ist, wird es sicherlich die besten Resultate bestätigen. Eingebildetheit ist nicht mit Ehrerbietung für die Hierarchie vergleichbar, da das eine das andere ausschließt. Der Eingebildete wird den Hinweis niemals genau erfüllen, sondern ihn stets entstellen, der Stufe seines eigenen Bewußtseins gemäß, das durch Selbstsucht begrenzt ist. Es ist sehr leicht, sich die Ergebnisse entstellter Hinweise vorzustellen! Werden sie nicht oft genau die entgegengesetzten Ergebnisse hervorbringen? Es heißt, daß „ein entstellter Hinweis einem Zug gleicht, der entgleist ist.» Gleichermaßen: „Ein halb erfüllter. Hinweis gleicht einem Haus ohne Dach oder einer halben Dosis einer heilsamen Medizin, die entweder schädlich sein oder den Tod bringen kann.»

Wenn wir während dieser schwierigen Zeit (die für die ganze Welt schwer ist) unversehrt bleiben möchten, müssen wir uns in den Grundlagen der Lehre des Lichtes bestätigen und die Lehre des Lichtes mit ganzer Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und unserem direkten Wissen unverzüglich anwenden, da Erfolg in erster Linie von rechtzeitiger Erfüllung abhängig ist. Alle Hinweise des Gurus werden und wurden mit der Idee einer rechtzeitigen Erfüllung gegeben. Die unzeitige Erfüllung des Hinweises kann zerstörend oder zumindest vergeblich sein. Die Kenntnis von Daten ist ein großes Wissen, denn in allen Zweigen des Lebens hängt Erfolg von der Aufrechterhaltung des richtigen Zeitpunkts und der Kenntnis der rechten Richtung ab. Ihr also, denen beides gegeben wird, hütet diese Schätze!

Nun könnt Ihr erkennen, daß die ganze Beharrlichkeit von N.K., alle seine Versicherungen hinsichtlich der Notwendigkeit, den öffentlichen Charakter unserer kulturellen Institute aufrechtzuhalten (nicht im persönlichen Interesse), sein ganzer Kampf gegen vulgäre Titel - eine tiefgründige Bedeutung hatten.

Und die unvollständige Erkenntnis dieser Tatsache hat Schwierigkeiten hervorgerufen und wird sie weiterhin bringen.

Es wird nicht lange dauern, bis die Vertreter der Länder die kulturellen Projekte im großen Maße öffentlich unterstützen werden. Alle Frauen und die ganze jüngere Generation sollten sich zur Verteidigung der Kultur gegen alle Unterdrückung und Verfolgung erheben, sie sollten diese lebensverleihende Flamme mit ganzer Kraft hüten. Nationen können nicht ohne dieses schöpferische Feuer leben. Zerstörung ist unvermeidlich, wo die Kult-Ur ausstirbt. Ich möchte annehmen, daß die mächtige „Einheit der Frau» sich Gehör verschaffen und dem Denken der Jugend eine neue Richtung geben wird, daß sie ihr die wahren Werte zeigen und ihr helfen wird, die Freude der Existenz dadurch zu finden, daß sie jedes Leben und jede Arbeit mit einem neuen Verständnis bereichert. Frauen - Ihr seid an der Reihe, etwas Neues zu sagen!

Ich zitiere aus Hierarchie:

„Wie viele unnötige Inkarnationen rufen die Menschen für sich hervor! Wie viele überflüssige karmische Hindernisse sie für sich schaffen! Und dies alles, weil sie unwillig sind, die Hierarchie in ihr Herz einzulassen. Alle Bestätigungen können also erst dann ins Leben treten, wenn das Bewußtsein die Hierarchie annehmen kann. Jedes Übel in der Welt wird infolge des Widerstandes gegen das große Prinzip der Hierarchie hervorgerufen. Jeder Sieg wird nur durch das Prinzip der Hierarchie errungen. Darum muß man so stark auf der offenbarten Hierarchie bestätigt sein.»

Ich möchte auch noch weitere Paragraphen über Liebe zitieren, da diese beiden Ideen, Hierarchie und Liebe, untrennbar sind.

„Laßt uns zum Begriff der Liebe zurückkehren. In jedem Buch muß besonders dieser grundlegenden Vorstellung ein beträchtlicher Platz zugewiesen werden. Denn unter dem Begriff der Liebe wird viel Gegenteiliges verstanden. Es ist richtig darauf hingewiesen worden, daß Liebe ein führendes und schöpferisches Prinzip ist. Es bedeutet, daß Liebe bewußt, strebend, selbstverleugnend sein muß. Schöpferische Tätigkeit erfordert diese Bedingungen. Und wenn Liebe durch Selbstentkräftigung, Zersetzung und Dienst für sich selbst gekennzeichnet wird, dann wird sie nicht der höchste Begriff der Menschheit sein, die den Begriff der Errungenschaft preist. Das Herz, das bis zum Rande mit Liebe erfüllt ist, wird tätig und tapfer sein und wird seine Aufnahmefähigkeit erweitern. Ein solches Herz kann ohne Worte beten und in Wonne baden. Wie sehr bedarf die Menschheit dieser Realisation des Feuers der Liebe! Einem solchen Feuer wird ein purpurner Stern der höchsten Spannung entsprechen.

Es ist erforderlich, die grundlegenden Begriffe des Seins sehr genau zu erkennen. Die Liebe zur Errungenschaft ist für diejenigen, deren Herz feurig ist, nicht hart, aber jene, die ihre Schwächen lieben und die zögern, während sie ihr eigenes trügerisches „Ich» umarmen, fürchten sich davor. Liebe, die Welten bewegen kann, ähnelt nicht der Liebe auf dem Morast, wo die Knochen von abgenutzten Überresten verwesen. Über den Sümpfen sind Irrlichter der Verwesung, aber das ewige schöpferische Feuer des Herzens wandert nicht umher. Ungestüm steigt es die Stufen der Hierarchie zum Höchsten Licht empor. Liebe ist das führende schöpferische Prinzip. Unerträglich ist das allmächtige Licht, aber die Hierarchie ist das Verbindungsglied zu jenem blendenden Gipfel. Zu dem Punkt, an dem man sogar erblinden könnte, führt die Hierarchie einen erleuchteten Geist. Liebe ist die Krone des Lichtes.»

Mit diesen schönen Zeilen werde ich meinen Brief beenden. Freunde, erfüllt Euer Herz mit Liebe! Steht der Grosse Adamant nicht auf der Spitze unseres Tempels?

Erinnert Euch daran und heißt Hindernisse willkommen. Nur diese Hindernisse werden den wunderbaren Entwurf unseres leuchtenden Kampfes zeigen. Kommt der große siegreiche Abschluß nicht im letzten Augenblick? Viele Male sind wir Zeugen dieses wunderbaren Gesetzes gewesen. Steht fest! Großes Recht ist auf Eurer Seite, und es hat noch nie einen Fall gegeben, wo das Vorherbestimmte nicht erfüllt wurde, wenn die engsten Mitarbeiter standhaft und hingebungsvoll waren. Kämpft mit Eurer ganzen Macht und mit freudigem Geist. Zieht jede Seite der Schwierigkeiten in die Schatzkammer Eurer Erfahrung herein, denn nur diese Seiten und sonst nichts werden Euch eine Siegeskrone bringen und Eure Namen in der Kulturgeschichte bestätigen. Die Freude des Kampfes ist eine grundlegende Note des Seins. Durch Ringen kommt die große Macht des Geistes und die große Gabe der Unsterblichkeit. Übertreibt die Bedeutung des vorübergehenden Versagens nicht. Versucht, aus allem eine Lehre zu ziehen, und bitte, seid bereit - bereit für weiteres Überwinden und Vorwärtsgehen. Nichts ist stärker als der menschliche Wille, wenn er mit konzentrierter Kraft gelenkt und mit Liebe zur Hierarchie des Lichtes geschärft wird. Freut Euch über die große Aufgabe, die Euch anvertraut worden ist. Alles wird kommen, alles ist bereit - nur helft durch Eure Festigkeit und Eure Hingabe zur Hierarchie.


29. Mai 1931

Es heißt: „Es ist notwendig, den königlichen Verstand zu erlangen.» Darum seid Könige der Gedanken und des Geistes. Seid die hingebungsvollsten, inbrünstigsten Vollstrecker des Willens der Hierarchie nehmt jeden Hinweis mit ganzem Herzen an. Hingabe und Treue sind die höchsten Eigenschaften, darum werden sie heutzutage so verachtet. Nur Treue wirkt schöpferisch, aber die Welt geht der Zerstörung entgegen, und aus diesem Grunde verbannen die Umstürzler diese grundlegende und aufbauende Eigenschaft sofort. Treue ist die, Eigenschaft, die alles Große ziert, oder vielmehr, ohne Treue gibt es keine wahre Größe. Darum laßt uns diese schöpferische Fähigkeit in all unseren Gedanken und Handlungen offenbaren.

Wenn man Hingabe im Herzen hegt, ist es nicht schwer, die rechte Richtung zu verfolgen. Während wir unser Streben pflegen, müssen wir auch Wachsamkeit entwickeln, die für Erfolg notwendig ist. Laßt uns einer wachsamen Mutter gleichen, deren Geist alle Gefahren, die ihrem Kinde drohen, fühlt und voraussieht. Wer weiß, wie viele Schicksalsschläge durch eine solche Wachsamkeit des Geistes vermieden werden!

In Zeiten der Gefahr und großen Kampfes sollten wir in allen Grundlagen gefestigt sein und Unüberwindlichkeit des Geistes offenbaren. Jetzt ist die Zeit für mutige Handlungen, die Zeit für umfassende Handlungen und die glänzendsten Bestätigungen. Darum laßt uns unser Waffenlager mustern und wir werden sehen, daß es unerschöpflich ist. Man braucht nur in jedem Fall die geeignetste Waffe wählen. Mit ganzer Aufmerksamkeit laßt uns die Schätze, die wir besitzen, prüfen. Wir sollten die uns gesandten Perlen nicht entweihen, aber wo es nottut, unseren Reichtum zu offenbaren, sollten wir verstehen, dies weise zu tun. Wir werden nicht erlauben, daß unsere besten Schätze nur darum vernachlässigt werden, weil einige ihren wahren Wert nicht erkennen, wir werden vielmehr selbst die kleinsten unter ihnen zu würdigen wissen, da ihr Wert nicht unbedingt ihrer Größe entspricht. Um es einfach in allgemeinen weltlichen Begriffen auszudrücken, man muß aus allem Vorteil ziehen und verstehen, das Beste hervorzurufen, denn eine solche Fähigkeit ist wahre Kraftersparnis, und jeder Baumeister sollte sie besitzen. Wahre Sparsamkeit bedeutet nicht, auf Grundlagen zu verzichten; sie bedeutet weise Anwendung in rechtem Gleichmaß.

Ja, alles wird sich zum Guten wenden, wenn wir anfangen, die Lehre ohne Abänderungen in unserem Leben anzuwenden, wenn wir wahre Zusammenarbeit üben; wenn wir aufhören, mit einer Hand zu bauen und mit der anderen zu zerstören, wenn wir verstehen, daß die Arbeit, die wir begonnen haben, nicht persönlich ist, sondern für das Allgemeinwohl, wenn wir verstehen, daß Unachtsamkeit, Nachlässigkeit, Fehler und der Bruch der Prinzipien auch nur durch einen einzigen Mitarbeiter als Nachlässigkeit aller Mitglieder verstanden werden sollten - erst dann wird wahre Verantwortlichkeit verstanden werden. Die Idee der Verantwortlichkeit hat nichts mit Entfremdung, mangelndem Willen und sogenanntem Herumkommandieren zu tun. Verantwortung besteht in erster Linie in einem Suchen nach großem Gleichgewicht, nach Zielbereitschaft, nach rechtem Gleichmaß, was nur durch inbrünstige Zusammenarbeit erlangt werden kann. Jeder Mitarbeiter muß eine Synthese aller Tätigkeiten aller Abteilungen im Sinn haben. Es ist nicht so einfach, aber es ist notwendig dies zu tun, weil es ohne eine solche Synthese unmöglich ist, richtige Urteilsfähigkeit zu gebrauchen und daher eine wahre Prognose für jede Abteilung unmöglich macht. Alle Gesellschaften oder Abteilungen bilden zusammen einen einzigen Organismus, und es ist die Pflicht von uns allen, sein allgemeines Wachstum und seine Entwicklung zu beobachten. Aber natürlich können ein gesunder Geist und ein gesundes Herz die vorübergehenden Mängel der anderen Organe leicht richtigstellen. Darum sollten wir diesen Grundlagen doppelte Aufmerksamkeit schenken!

Es tut uns leid, daß in den Berichten kein einziger Vorschlag war, keine einzige spezifische Meinung in bezug auf die besprochenen Probleme. Es ist schwer sich vorzustellen, daß in einem solchen Bewußtseinsstadium alle Entscheidungen einstimmig sein könnten. Darum wäre es ratsam, im Arbeitsbericht der Sitzungsperiode besondere Meinungen und Vorschläge einzufügen und sie dann zu erwägen, wenn ein vereinheitlichtes Bewußtsein erlangt worden ist. Dies würde für die Geschichte der Institute sehr wertvoll sein, und viele Verleumdungen und Schwierigkeiten könnten vermieden werden. Wenn Meinungen gedruckt sind, kann man sie nicht ableugnen und sich damit entschuldigen, daß man sie vergessen hat. Im Augenblick ist es beispielsweise sehr wichtig zu wissen, was für Bemerkungen und Vorschläge hinsichtlich der Veröffentlichung des Flugblattes über das Banner des Friedens gemacht worden sind. Wenn die ausgedrückten Meinungen nicht aufgeschrieben wurden, werden die wertvollsten vielleicht vergessen. Die Menschen vergessen so leicht, besonders jene Dinge, über die sie anderer Meinung sind. Wenn wir aber wissen, daß unsere Meinung gedruckt wird, dann wird es uns alle zwingen, uns aufzuraffen und unsere Kräfte zu schöpferischer Arbeit zu gebrauchen, da jeder nur sein Bestes gedruckt sehen möchte. Die Tatsache, daß kein einziger Gedanke, kein einziger Impuls, wie vorübergehend er auch sein mag, verlorengeht - da er in unserer Aura und im Weltraum aufgezeichnet wird, - diese Tatsache beunruhigt uns nicht, weil unsere Vorstellungsfähigkeit so kümmerlich ist und unser Intellekt es nicht begreifen kann. Darum sollten wir uns diese wichtige Erkenntnis zunutze machen und alles schriftlich niederlegen. Wir werden unser Fassungsvermögen außerordentlich erweitern, wenn wir unsere Entscheidungen genau prüfen und sie mit den Folgen vergleichen.

Ich möchte Euch auch meine Gedanken über Mangel an Vorurteil und an Prinzip senden. So furchtbar es ist, es gibt Menschen, die den Mangel an Vorurteil eines offenen Bewußtseins mit dem Mangel an jeglichen Prinzipien verwechseln, während diese beiden Ideen Gegensätze sind. Der unvoreingenommene Verstand sucht überall nach grundlegender Wahrheit und gebraucht darum stets seine Urteilskraft. Was Urteilsfähigkeit anbetrifft, so ist sie der erste Schritt zu wahrem Wissen. Und wahres Wissen beruht stets auf feststehende Prinzipien, sonst ist es kein wahres Wissen. Ein Prinzip kann in seinen Anwendungen auf das Leben viele Hintergründe haben, aber seine Grundlage wird stets dieselbe Sein: die Grundlage der Rechtsgültigkeit oder der Wahrheit. Mit anderen Worten - Prinzip oder Gesetz ist stets zieltauglich, und wir wissen bereits, daß kosmische Zielbereitschaft das Prinzip ist, das zu Schönheit führt. Darum müssen alle Handlungen eines unvoreingenommenen Menschen durch Wahrheit und Schönheit gekennzeichnet sein.

Ein unvoreingenommener Mensch ist fest in seinen grundlegenden Überzeugungen, weil sie auf der föhrenden Wahrheit beruhen. Ein Mensch, der keine Prinzipien hat, hat ganz allgemein keine Überzeugungen, da er sich bewußt und freiwillig der Urteilsfähigkeit beraubt hat, und sein Schicksal gleicht dem eines Balles, der durch die zufälligen Schläge der Umstände getrieben wird. Wird hinsichtlich eines solchen Menschen nicht in der Lehre gesagt: „Oh, Ball des Schicksals! Wo wirst du fallen und wo wirst du zurückprallen? Das Licht ist dir gegeben worden - sei erfolgreich, Ball, es rechtzeitig zu erreichen! Bezähme deinen bösen, schlauen Wirbel!» Mögen die Kräfte des Lichtes uns vor dem bösen Wirbel behüten! Jeder von uns sollte fest auf den bestehenden Grundlagen und Prinzipien bauen, um sie nicht einmal bei Geringfügigkeiten zu verletzen. Wie können wir immer beurteilen, wo jene Geringfügigkeiten sind, die unseren Untergang verursachen können?

Darum laßt uns aus dem Buch Hierarchie anführen:

„Manchmal kann man die kompliziertesten Gesetze durch den einfachsten Apparat demonstrieren. Das Karmagesetz ist kompliziert, aber nehmt die Ruhmkorff-Spule oder irgendeine andere elektrische Spule und Ihr werdet ein augenfälliges Bild des Karmas erhalten. Der Strom läuft ununterbrochen die Spirale entlang, aber die schützende Wicklung ist allen Reaktionen von außen unterworfen. Außerdem berührt jeder Faden den Faden der vorangegangenen Runde und nimmt Folgen der Vergangenheit auf sich. Das Karma ändert sich also jede Stunde, denn jede Stunde ruft die entsprechende Vergangenheit hervor. Auf diese Weise kann man die ganze Reihe vergangener Inkarnationen berühren.

Aber dasselbe einleuchtende Beispiel zeigt, wie der Same des Geistes unversehrt bleibt, und wenn er in die Höhen emporstrebt, erhält er seine Hülle, ohne sich vor der Vergangenheit zu fürchten. Wahrhaftig, Karma ist nur für jene bedrohlich, die in Untätigkeit versunken sind. Aber ein strebender Gedanke ist von der Last der Vergangenheit befreit und strebt wie ein himmlischer Körper vorwärts, ohne seinen Pfad nochmals zu betreten. Man kann also sogar mit schwerem Karma eine nützliche Befreiung bekünden.

Laßt uns sehen, wie die Menschen den Dienst für den Herrn und die Hierarchie verslehen. Wer gedenkt, nur durch Gebet emporzusteigen, ist weit vom Dienst entfernt. Wer hofft, die beste Leistung für die Wohlfahrt der Menschheit in seiner Arbeit zu bringen, muß den Herrn in seinem Herzen annehmen. Wer seine eigene Behaglichkeit nicht aufgibt, weiß nicht, wie er der Hierarchie dienen sollte. Wer die Hinweise der Hierarchie nicht annimmt, versteht Dienst nicht. Nur wenn das Herz bereit ist, die vom Höchsten Willen gesandte Bestätigung bewußt anzunehmen, kann man sagen, daß die Offenbarung des Dienstes angenommen worden ist. Wir sind also keine Liebhaber von Begräbnisriten und leeren Invokationen des Herrn. Aber wir würdigen das Streben von Jüngern zum Dienst der Hierarchie. Es ist daher leicht zu beobachten, wie jener, der den Dienst nicht im Geist annimmt, den Herrn und die Hierarchie so lange verehrt, wie die Art und Weise im paßt. Wir ziehen jede Bemühung, der Hierarchie die Last abzunehmen, in Betracht, sowohl im Großen als auch im Kleinen. In Unserer schöpferischen Tätigkeit bestätigen Wir Ehrerbietung nicht in Worten, sondern in Taten. Somit beklagen Wir es, wenn Wir Ehrerbietung in Worten, aber nicht in Taten sehen… Wenn also der weise Guru (dies bezieht sich auf Professor Roerich) die ganze Last des irdischen Kampfes trägt, müssen wir wissen, wie wir seine Last erleichtem können ...

Das Streben der Menschen wird stets ihrem Dienst entsprechend bewertet -entweder für das Licht oder für die Dunkelheit. Hierdurch kann ihr Lebensziel beurteilt werden. Das Schlimmste ist daher halbwegiges Denken und Streben. Die Zerstörer bauen stets nur auf halbwegigem Streben. Es gibt nichts Schlimmeres als ein halbwegiger Diener, denn er maskiert sich durch die Offenbarung der Halbwegigkeit. Darum ziehen Wir einen direkten Feind des Lichtes vor. Wir lassen die kleinen Würmer, die im Nebel in große Kämpfe kriechen, nicht zu!

Halbwegigkeit muß also abgelegt werden. Man sollte stets und auf jede Weise jeglichen Verkehr mit halbwegigen Menschen venneiden. Halbwegigkeit, die seitens der Jünger offenbart wird, wirft sie ein Jahrtausend zurück, und darum sollte man wissen, wann man sein eigenes Bewußtsein bestätigen sollte. Der Diener des Lichtes wird also keine Halbwegigkeit zulassen.

Äußerst verderblich ist es, wenn diese Halbwegigkeit sich bei jemand einschleicht, der sich auf dem Pfad bestätigt, weil dies Dualismus von Gedanken und Handlungen zur Folge hat. Daher ist Halbwegigkeit der Feind der Lehre, und wenn Wir Halbwegigkeit in Beziehung zur Hierarchie sehen, muß dieser zerstörende Umstand ausgerottet werden. Denn ohne Rechtschaffenheit ist kein Aufbau möglich. Die Jünger müssen also verstehen, wie wichtig es ist, vollständiges Streben zu zeigen. Hierfür sollte man persönliche Behaglichkeit, Hochmut, Selbstbedauern, Selbsttäuschung aufgeben und stets daran denken, daß die Hierarchie nicht belastet werden darf. Hieran sollten jene denken, die Dienst fälschlicherweise als ein Sich auf den Herrn und die Hierarchie-verlassen verstehen.»

Wir stehen also einer majestätischen und drohenden Zeit gegenüber und nur durch äußerste Anspannung unserer ganzen Kraft können wir siegen. Denkt auf die weiteste Art und Weise, besprecht miteinander, wie Ihr das Euch Gesandte am besten verstehen und anwenden könnt! Lernt, allen Ignoranten und Zerstörern der Kultur auf würdige Weise zu begegnen. Heutzutage ist es notwendig, das weitgehendste Verständnis für das Banner des Friedens zu offenbaren. Es ist nötig, das Banner des Friedens und der Kultur als das größte Symbol zu verstehen. Ja, ich kann sehen, daß der Kulturbund, in dem sich die besten Vertreter des Denkens, des Wissens und der schöpferischen Tätigkeit sammeln werden, und wo die Frau ihre ganze Meinung äußern wird, in der allernächsten Zeit gegründet werden wird. Und dieser Kulturbund wird den aufgehobenen Völkerbund ersetzen.

Die Ereignisse in Spanien sollten der Welt wieder einmal deutlich beweisen, wie zeitgemäß die Idee des Banners des Friedens ist! Die neuen Ereignisse sind im Anmarsch, und sie werden die Gegner der Kultur zwingen, sich zu hüten ... wird es jedoch nicht zu spät sein? Man muß wissen, wie man allen Ignoranten und all jenen, die die Kultur zu unterdrücken suchen, antworten sollte... Ihr habt alle Formeln bereit. Überdies bestätigt jeder Tag, wie zeitgemäß sie sind.

Heute muß jedes Land die besten Wege erwägen, seine kulturellen Schätze zu bewahren und darf unter keinen Umständen versuchen, die Tätigkeiten aufzuhalten, die das Bild der Nation und des Landes verschönen. Diese Tätigkeiten ziehen die Aufmerksamkeit der ganzen Welt zu den Möglichkeiten der kulturellen Bedeutung Amerikas an. Wir sollten uns selbst gegenüber nicht die Tatsache verbergen, daß Amerika bis jetzt nicht zu den sogenannten kulturellen Ländern gehört hat. Amerika ist nur vom Standpunkt des Dollars und der mechanischen Zivilisation aus betrachtet worden. Und die Formeln, die von einem amerikanischen Beamten ausgesprochen worden sind, dessen Worte Ihr zitiert habt, beweisen nur das Gesagte. Wenn wir mit einem derartigen Beamten über das Banner des Friedens und über die kulturellen Tätigkeiten unserer Organisationen sprechen würden, würde er sich aufrichtig fragen: „Was für einen Zweck hat es, sich mit solchen lästigen und unnötigen Dingen abzugeben? Aber da sie so bemüht sind, sich mit Kultur zu befassen, warum gebrauchen sie ihre anscheinend nicht ärmliche Vorstellungsfähigkeit und ihre Kenntnisse der Kunst nicht, um etwas wie einen Spielklub und vielleicht ein Kino mit modernen, etwas riskanten Vorstellungen zu organisieren? Es würde annehmbar und angenehm und sehr einträglich sein!» Solche Menschen werden nie die Bedeutung der Kultur begreifen können. Wie können sie die geschichtliche Bedeutung der Vereinigung der wahren Vertreter der Kultur, vereint unter dem Banner des Friedens, verstehen?

In seinem Aufsatz hat N.K. eine bemerkenswerte Definition der Kultur gegeben. Er sagt: „hin unwissender Mensch muß in erster Linie zivilisiert werden, dann ausgebildet, dann, nachdem Bildung erlangt worden ist, wird ein Mensch intelligent; dann kommt Verfeinerung und Erkenntnis der Synthese, die durch die Annahme der Idee der Kultur gekrönt wird.»

Kein einziger enger Spezialist, wie hoch seine berufliche Erfahrung auch sein mag, kann als kultureller Führer bezeichnet werden. Kultur ist Synthese; Kultur versteht und kennt die Grundlagen des Lebens und der Schöpferkraft, weil sie der Kultus oder die Anbetung oder die Ehrerbietung für das schöpferische Feuer, für das Leben ist. Doch wer hat die Grundlagen des Lebens erkannt?

Aber die neuen Ereignisse kommen und eine Neueinschätzung von Werten ist prophezeit worden. Das Bewußtsein wächst, und nichts kann das Wachstum aufhalten; diese gigantische Welle wird alles, was ihr im Wege steht, niederreißen. Nur wenn man sich in dem Boot befindet, das von der mächtigen Hand eines Lotsen, nicht aus dieser Welt, gelenkt wird, ist man in Sicherheit. Allen, die in dem Boot sitzen, wird geraten, einander nicht zu drängen, die Plätze nicht zu wechseln, sich nicht über den Bootsrand zu lehnen und nicht zurückzuschauen; statt dessen sollten sie sich bemühen, im Rhythmus des dahineilenden Bootes zu fahren, das nicht mehr halten kann, selbst wenn jemand über Bord fällt, denn die Rettung der übrigen Menschen hängt gerade von dieser Geschwindigkeit ab. Darum laßt uns das ganze Feuer unseres Geistes sammeln, und im Verständnis der ganzen Gefahr der heutigen Zeit laßt uns das Tempo unserer Arbeit beschleunigen. Wir sollten uns in Gedanken emporheben, damit wir die Majestät der Ereignisse und von allem, was zeitgemäß ist, wahrnehmen können. Vermeidet eine gleichgültige Haltung Einzelheiten gegenüber, die Euch nicht wichtig erscheinen mögen. Jetzt in dieser Zeit sollte die allerkleinste Einzelheit erwogen, die geringste Handlung vorsichtig begonnen werden. Wahrlich, Leichtsinnigkeit in diesen Tagen äußerster Spannung grenzt an Verrat. Es ist besonders schwer, wenn der richtige Augenblick verpaßt wird.

Beobachtet, wie viele wunderbare Dinge stattfinden! Die Stücke des zerbrochenen Mosaiks werden von einer mächtigen Hand von neuem zu einem majestätischen Bild zusammengefügt. Die Einzelheiten tauchen unerwartet auf, aber ein aufmerksamer Verstand wird bemerken, wie in diesem komplizierten Entwurf die Grade eines wunderbaren neuen Evolutionsschrittes markiert worden sind.

Darum, Freunde, spannt Euer Bewußtsein an und schmiedet die Zukunft! Bestätigt Euch in den schönen und gesetzmäßigen Grundlagen und lernt sie zu schützen! Denkt daran, daß nur Gedanken gewinnen können, Ihr solltet also stets eine Antwort bereit haben, die Euren Gegner hilflos macht. Wie können wir siegen? Nur durch die Macht der Gedanken und die Kraft überzeugender Beweisgründe.

<< Zuruck    Weiter >>