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DRITTER TEIL

1935

9. Januar 1935

Der Prozeß, die angesammelten karmischen Folgen zu überstehen, ist schmerzhaft. Doch gerade dieser Vorgang bringt uns am allerschnellsten zum Pfad des Dienstes an der Menschheit. Gib Dir selbst gegenüber eine aufrichtige Antwort: Haben Dich nicht gerade diese Schicksalsschläge dazu veranlaßt, den Pfad des wahren Lichtes zu suchen? Hat nicht die Berührung mit den schrecklichen Geschwüren der Wirklichkeit Dein Bewußtsein erweiten und es Dir ermöglicht, aus der traditionellen Denkweise herauszubrechen? Ich glaube, Du wirst dieses Leben segnen, das Dir die Quelle geistiger Wiedergeburt eröffnet hat. Bereitet es Dir nicht Freude, wenn Dein Bewußtsein über das Sein nachdenkt? Ist dies nicht die Freude einer neuen Erkenntnis des Zweckes der Existenz, der Freude geistiger Schöpferkraft?

Ebenso sollte die Anziehung und Liebe zwischen den entgegengesetzten Elementen als eine Offenbarung des Kosmischen Gesetzes angesehen werden. Wirklich, geistig tot ist derjenige, dem dieses göttliche Feuer der Inspiration und der Schöpferkraft fehlt, das uns vom Kosmischen Gesetz der Existenz gegeben wird. Leider ist sogar bis zur heutigen Zeit kein wahres Verständnis für diese mächtige Grundlage des kosmischen Organismus vorhanden. Die Menschen haben die große kosmische Bedeutung der Liebe vergessen oder vielmehr, sie wollen sie nicht zugeben. Der Materialismus unseres Zeitalters stellt Liebe auf die Stufe rein physiologischer Funktion. Im besten Falle wird Liebe heute als ein psychologischer Vorgang behandelt. Wenn jedoch die kosmische Bedeutung von Liebe wieder einmal erkannt werden könnte, dann würden die Menschen die höchste Funktion der Liebe erkennen, nämlich das Erwecken aller höchsten Emotionen und schöpferischen Fähigkeiten. Genau, diese Erweckung ist der hauptsächliche Zweck und der wahre Charakter der Liebe. Liebe ist eine vereinigende, schöpferische Macht. Auf den höheren Ebenen des Seins wird alles durch Gedanken erschaffen. Aber zur Vollziehung dieser Gedankenformen müssen diese beiden Elemente vorhanden sein, die durch Kosmische Liebe vereinigt werden. Sehr viel Mißverständnis umgibt den grundlegenden Begriff des zweifachen Elements. Den Religionen muß die Schuld dafür zugeschrieben werden und besonders dem Christentum. Die Kirche entheiligte das große Kosmische Mysterium dadurch, daß sie die Ehe herabwürdigte und die Frau erniedrigte durch ihre Verachtung der Liebe und ihr Gelübde des Zölibats und des Mönchtums und dadurch, daß sie diese geistige Verarmung als höchste Errungenschaft des menschlichen Geistes erklärt. Dieser schreckliche Fanatismus hat entsetzliche Folgen hervorgerufen, unter denen die Kasteiung des Fleisches nicht die schlimmste war und ist. Laßt uns an die verbrecherische Heuchelei denken, an die entsetzlichen sexuellen Verirrungen und Verbrechen, die die Folge dieser Verbote und Verdammungen waren, die absolut gegen das Kosmische Gesetz sind. Gleichfalls werden diese Worte Christi gänzlich falsch ausgelegt: „Ich aber sage Euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.» Diese Worte sollten im Licht des Kosmischen Gesetzes verstanden werden, das die Seelenverwandtschaft und wahre Gesetzlichkeit der Ehe im Sinn hat.

(Ich habe schon früher hierüber geschrieben.) Die Wissenschaft der richtigen Eheschließung wird der Menschheit das nötige Gleichgewicht geben. Genau, die meisten Verbindungen, die heutzutage die Ehe bilden, sind vom kosmischen Standpunkt ehebrecherisch und drohen, den ganzen Planeten zugrunde zu richten. Das rechte Verständnis für dieses große Mysterium und das Erweisen der Ehrerbietung, die der Frau gebührt, kann die Welt erneuern. Die Menschen sollten Liebe in ihrer höchsten Offenbarung verstehen und nach ihrer Widerspiegelung hier auf Erden suchen. Und die Nachkommenschaft, die das Ergebnis dieser Liebe sein würde, würde tatsächlich viel höher sein als diejenige, die aus Zufallsvereinigungen hervorgeht. Eine Ehe, die nur um der Nachkommenschaft willen geschlossen wird, ist eine häßliche und frevelhafte Erscheinung. Wir sollten stets daran denken, daß der Mensch zum Schöpfer der Welt ausersehen ist. Darum sollten alle Arten schöpferischer Tätigkeit durch seine geistige Substanz offenbart werden, was nur dann möglich ist, wenn er durch die höchste Liebe entflammt wird. Nur Liebe offenbart alle verborgenen Feuer. In die Grundlage jeder Schöpfung wird also die große Anziehung, die große Liebe gelegt. Alles in der Welt ist von Liebe abhängig und wird durch Liebe aufrechterhalten. Liebe muß zum höheren Verständnis führen.

Wie schön ist das Bild der Mutter der Welt! So viel Schönheit, Selbstentsagung und Tragödie ist in diesem majestätischen Bild! Strebe im Herzen nach dem Höchsten, und Freude und Frohlocken werden in Deine Seele eintreten! Die ganze Schöpferkraft des Menschen, jede mystische Verzückung hat ihren Ursprung in der gleichen Liebe, ob sie ausgedrückt wird oder verborgen bleibt. Und wir sollten daran denken, daß dem Reinen alles rein ist.

Eines Tages wirst Du schöne Gesänge schreiben, die dem Gewand der Mutter des Universums geweiht sind, das in allen Farben des Regenbogens und mit allen Freuden des Seins und großer Schöpferkraft glitzert. Denn es gibt kein Leben, keinen Ausdruck des Geistes ohne die Mutter des Weltalls, die Große Materie des Allseins. Die Zuweisung von genau entgegengesetzten Plätzen für Geist und Materie erzeugte im unwissenden Bewußtsein eine fanatische Vorstellung, daß Materie etwas Untergeordnetes ist, während Geist und Materie in Wahrheit ein und dasselbe sind. Geist ohne Materie ist nichts, und Materie ist nur die Kristallisation des Geistes. Das offenbarte Universum, das sichtbare und das unsichtbare, vom höchsten bis zum niedrigsten, offenbart uns die unbegrenzten Aspekte Leuchtender Materie. Wo keine Materie ist, dort ist kein Leben.

Sei feurig in Deinem Geist und Herzen!


11. Januar 1935

Die Behauptung, daß „die Materie in den höchsten Ebenen der Existenz so subtil sein kann, so durchsichtig, daß wir nur das Leben sehen können, das in sie eingehüllt ist, aber nicht die Materie selbst...» ist äußerst nichtssagend und falsch. Wie kann das Leben sichtbar sein, ohne daß man die Materie sieht, die es bedeckt? Es ist falsch, sich Materie in den höheren Ebenen als etwas Durchsichtiges vorzustellen. Materia Lucida, die die Substanz der Formen der höheren Geister ist, ist dem Menschen gänzlich sichtbar, dessen Zentren offen sind Diese Materie, Materia Lucida, ist, obwohl sie höchst subtil ist, nicht unsichtbar. Sie ist eine leuchtende Substanz, eine Materie, die mit Farben strahlt, die über jene hinaus variieren, die unserer physischen Ebene bekannt sind.

Du willst sagen, daß das Bewußtsein sich unaufhörlich entwickelt und in seinen Errungenschaften unbegrenzt ist, nicht wahr? Natürlich ist dies im Prinzip richtig, aber im Leben hier auf Erden sehen wir oft, daß das Bewußtsein eines Menschen eine Grenze erreicht und nicht imstande ist, sich weiterzuentwickeln. Vielmehr, es will nicht oder es fürchtet sich, dies zu tun. Aber in diesen Fällen zieht sich das Bewußtsein zurück, da in Wahrheit nichts statisch bleiben kann. Durch diesen Prozeß kann das Bewußtsein sich in einem derartigen Grade verschlechtem, daß der Same des Geistes, da er keine Nahrung von den höheren Quellen erhalten kann, abstirbt. Wir nennen solche Leute „wandelnde Leichen». Heutzutage findet im menschlichen Bewußtsein ein gewaltiger Rückgang statt, und daher alles Unheil, das unserem Planeten zustößt.

Du sagst, daß „die Kontinuität des Bewußtseins eine notwendige Bedingung für seine Entwicklung ist». Darf ich Deiner Behauptung noch etwas hinzufügen? Gewiß, die Kontinuität des Bewußtseins ist für seine Entwicklung erforderlich, aber die Idee einer solchen Kontinuität ist sehr relativ. Beobachten wir diese Relativität der Kontinuität des Bewußtseins nicht hier auf Erden während der periodischen Zustände des Schlafens und Wachens? Die Zahl der Menschen, die eine lebendige Kontinuität des Bewußtseins bewahren, wenn sie in die Subtile Welt hinübergehen, selbst in ihre mittleren Schichten, ist nicht so überwältigend groß. Wenn sie dort ankommen, schlafen viele ein, oder sie schleppen sich mühsam in einer halbbewußten, elenden Existenz hin. Ungleichheiten in den Bewußtseinsgraden sind unendlich. Es gibt so viele Bewußtseinsstadien wie Stufen in der Unbegrenztheit. Vollständiges Bewußtsein besteht in der Subtilen Welt nur für jene, die die Verbindung mit den höheren Welten hervorgerufen haben während sie noch lebten, aufgrund des Strebens des Herzens nach Evolution und durch beharrliche Versuche, ein solches Bewußtsein zu bewahren. Ein Materialist, der Geistigkeit und die Möglichkeit einer Existenz in den höheren Welten denunziert, kann, obwohl er einen bis aufs höchste entwickelten Intellekt besitzt, trotzdem in den höheren Sphären der Subtilen Welt ohne ein bewußtes Leben bleiben, denn da er die höheren Anziehungen nicht erschaffen oder bestätigt hat, wird er fast sofort in den Wirbel der Anziehung der Erde hineingezogen und in einem halbbewußten oder unbewußten Zustand eine neue Verkörperung erwarten. Natürlich kann man sich gut vorstellen, was für eine Art von Inkarnation es sein wird. Eine solche sofortige Rückkehr zur Erde ist, mit Ausnahme von derjenigen der sehr hohen Geister, nicht wünschenswert. Wie Du weißt, hat der Aufenthalt in der Subtilen Welt große Bedeutung in bezug auf Ernährung und Verstärkung und für die Umwandlung der angesammelten Energien in geistige Kräfte. Daher kann man sich gut vorstellen, was für eine Entartung der geistigen Substanz in den Fällen einer langen Entbehrung solcher Nahrung stattfindet.

In der Lehre des Lebens wird gesagt: „Die Menschen haben ihren subtilen Körper fast gebildet, aber der Mentalkörper wird nur von einigen Auserwählten erschaffen.» Daher ist eine halbbewußte Existenz in den höheren Schichten der Subtilen Welt oder sonst eine vorübergehende Unterbrechung des Bewußtseins in der Mehrzahl der Fälle noch unvermeidlich.

Das Erreichen eines Zustandes bewußter Kontinuität der Existenz, oder der Bewahrung eines vollständigen Bewußtseins in allen Körpern und in allen Sphären, ist die größte Errungenschaft des Arhats. Dies ist das, was Amrita oder wahre Unsterblichkeit genannt wird. Aus diesem Grunde sind alle Bemühungen der Großen Lehrer auf die Bewußtseinserweiterung der Menschheit gerichtet, auf die Entwicklung des Mentalkörpers und auf das Erwecken der höheren Aspiration zur Erschaffung des magnetischen Stromes, der den Geist in die höheren Sphären emporhebt.

Die Entwicklung des Bewußtseins ist der längste und schwierigste Prozeß im Kosmos. Wenn die Menschen also den Zustand der Kontinuität des Bewußtseins in ihrem subtilen Körper oder in den höheren Ebenen der Subtilen Welt erreichen könnten, dann würden sie ihre Evolution beträchtlich beschleunigen.

Das geistige Wesen, das in die Subtile Welt hinübergeht, setzt seine bewußte oder halbbewußte Existenz im Verhältnis zur Entwicklung seines höheren Manas oder seiner Geistigkeit fort. Gibt es viele hier auf Erden, die ein gänzlich bewußtes Leben leben? Wie unten, so oben. Aber es besteht der Unterschied, daß im Oben alles lebendiger und klarer definiert ist, d. h. intensiver, ob es in einem bewußten oder unbewußten Zustand erlebt wird. Wir sollten deutlich verstehen, daß alles, was hier auf Erden nicht erkannt wird, in der Subtilen Welt nicht erkannt werden wird. Du erinnerst Dich, daß gesagt wurde, daß es fast unmöglich Ist, in der Subtilen Welt ein neues Bewußtsein zu erlangen. Darum müssen wir im irdischen Leben die Samen der Aspiration säen, die in der Subtilen Welt in Wissen umgewandelt werden können. Wäre es anders, brauchten wir nicht zur Erde zurückzukehren.

Der Stern der Mutter der Welt ist der Planet Venus. 1924 kam dieser Planet eine kurze Zeitlang ungewöhnlich nahe zur Erde. Seine Strahlen wurden auf die Erde gesandt, und dies rief viele neue, mächtige und heilige Verbindungen hervor, die große Ergebnisse erzielen werden. Viele weibliche Bewegungen wurden durch diese mächtigen Strahlen angeregt.

Es ist falsch, das Feuer des Weltraums Kosmische Vernunft zu nennen, denn das Feuer des Weltraumes ist die Quelle des Lebens. Infolgedessen ist es das potentielle Bewußtsein oder die Grundlage des Verstandes. Der kosmische Verstand ist der offenbarte Verstand oder die Vernunft der Hierarchie des Lichtes als Gesamtheit. Das Feuer des Weltraumes ist ein Erwecker, ein Anfeurer, aber auch ein Zünder und Verbrenner von nutzlosem Abfall.

Nur die Höchsten Geister können einen astralen Teraphim haben. Wahrlich, nur die Lehrer Selbst und ihre engsten Jünger.


16. Januar 1935

Ich schlage vor, daß Du vermeidest, die mentalen Übungen zu übertreiben. In der verunreinigten Atmosphäre der Großstädte wird eine derartige Konzentration nur zu Irrtümern führen. Erinnere Dich an diese Zeilen aus der Lehre:

«Ich halte die Konzentrationsschulen in einer drückenden Atmosphäre für gefahrlich. Beharrlich verfolgen die Menschen ihr erwähltes Verlangen, doch der Strom ist zu schwach, und. nur ein Hirngespinst rufen sie hervor. Für mächtige Visionen bedarf es einer mit Elektrizität geladenen Atmosphäre und eines ruhigen Bewußtseins.» (Der Ruf, 156)

Darum habe es nicht so eilig, das Bild des Lehrers auf das dritte Auge zu übertragen. Es ist besser, wenn Du Dein Herz mit einer beständigen Erinnerung an das Große Ebenbild und mit Liebe dafür erfüllen kannst.

Du mußt Dankbarkeit für jede Freude in Deinem Leben zeigen. Und wenn Dem Gefühl aufrichtig ist und Du hingebungsvoll strebst, wird es sein Ziel erreichen. Vielleicht strebst Du nach dem Bild des ehrwürdigen Sergius von Radonega.

Die Großen Lehrer haben tatsächlich viele Ebenbilder, und jede Nation erwählt dasjenige, das ihr am nächsten steht und das Liebwerteste ist.

Mit der Bewußtseinserweiterung und der Verfeinerung aller Gefühle des ganzen Organismus wird die Assimilation der subtilen Energien möglich werden. Aber diese Verfeinerung kann nicht so schnell stattfinden, wie Du erwartest. Viele Jahre und beharrliche Arbeit der Selbstreinigung und Selbstentwicklung werden erforderlich sein. Und nochmals weise ich warnend darauf hin, daß Mediumschaft und Psychismus nichts mit der wahren Verfeinerung des Organismus zu tun haben. Nur Bewußtseinserweiterung und das öffnen der Höheren Zentren und ihre nachherige Umwandlung werden wahre Errungenschaft herbeiführen. Aber dies kommt nicht plötzlich - Jahre sind erforderlich. Außerdem ist es in einem gewissen Stadium der Verfeinerung notwendig, im reinen Prana der Berge zu wohnen. Die feurige Umwandlung kann nicht in der giftigen Atmosphäre einer Stadt stattfinden. Darum sind alle Übungen in Städten äußerst gefährlich und können zu Besessenheit und sogar Tod führen. Denke daran und kämpfe gegen Psychismus. Denke an die geistige Vervollkommnung des Herzens und höre vorübergehend auf mit aller mentalen Konzentration.

Ebenfalls ist die Verfeinerung des Herzens nicht durch eine süßliche Sentimentalität charakterisiert, sondern durch Tapferkeit und ein Gefühl für Gerechtigkeit. Sentimentalität und Gerechtigkeit sind Gegensätze. Ich werde aus der Lehre zitieren:

„Empfangsfähigkeit für subtile Energien wird stets von Verfeinerung des Organismus begleitet. Außerdem muß man sich daran erinnern, daß das Bewußtsein in erster Linie hilft, denn die subtilen Energien können nur durch Verfeinerung des Organismus wahrgenommen werden. Dieses Prinzip muß gründlich verstanden werden, weil sich gewöhnlich ein Gemisch von Vorstellungen ergibt. Und dieses Mißverständnis und dieser Wirrwarr führen zu sehr gefährlichen Irrtümern. Während der Reinigung des Bewußtseins ist es sehr notwendig, diese Prozesse zu unterscheiden, denn die Menschen sind stets zur Bestätigung von Psychismus anstatt der höheren feurigen Begriffe geneigt. Der Geist, der in dieses Extrem verfällt, mag sich so von psychischen Sekretionen umgeben finden, daß es ihm nicht gelingen kann, von anderen, höheren Energien umhüllt zu werden, selbst wenn er dies wünschen mag. Und auch hierbei wollen wir auf das Bewußtsein als heilsamen Mittler hinweisen. Auf dem Pfad zur Feurigen Welt kann also bestätigt werden, daß das feurige Bewußtsein den Schlüssel zur Urteilskraft verleihen wird.» (Feurige Welt III, 391)

Überdies mußt Du berücksichtigen daß die Annäherung zur irdischen Ebene und die Heimsuchung Höherer Ebenbilder immer von einem entsetzlichen Schock für den Organismus von dem begleitet ist, dem sie sich nähern. Das Zittern, das das ganze Wesen ergreift, ist so furchtbar, daß das Herz außerstande sein mag, es zu ertragen. Aus diesem Grunde fielen einige, die nur das Licht einer solchen Annäherung sahen, vor Schock fast tot hin. Denke an die Visionen der großen Heiligen. Laßt uns zum Beispiel die Vision der Heiligen Mutter nehmen, die St. Sergius hatte. Ein großes Zittern ergriff ihn, sein Haar wurde grau, und sein Jünger, der in diesem Augenblick bei ihm war, wurde niedergeworfen und war dem Tode nahe! Und wir wissen von der fast unerreichbaren Erhabenheit und Größe des Geistes des ehrwürdigen Sergius. Aber der irdische Körper, selbst der verfeinertste, kann nicht ohne Schock mit den subtilsten Energien in Verbindung treten, und er kann sie nicht assimilieren. Wenn die Menschen Dir daher über ihre Visionen der Großen Lehrer erzählen, behandle diese Geschichten vorsichtig. Denke daran, daß die Welt, „wenn die Höchsten Ebenbilder und die höchsten Sphären einem kleinen Bewußtsein so leicht zugänglich wären, vor langer Zeit zerstört worden wäre». Nur die unteren Sphären und diejenigen, die sie bewohnen und sich fälschlich für hohe Wesen ausgeben, sind leicht erreichbar. Dies erklärt, warum es so viele Entstellungen und so viel Eingebildetheit gibt als auch, warum die Medien sich so oft irren!

Viele von denen, die auf ihren Visionen bestehen, sind weder ehrlich noch urpteilsfähig.

Ziehe dies in Betracht und verfeinere Dein Bewußtsein durch die Aspiration Deines Herzens! Denke tief über die Lehre nach, urteile logisch und denke im rechten Gleichmaß, erlerne die Kunst der Urteilsfähigkeit in bezug auf die Lebenserfahrungen, denn die Fähigkeit, die Menschen richtig einzuschätzen, ist die erste Bedingung auf dem Pfad wahrer Jüngerschaft. Ohne diese Fähigkeit zu erlangen, ist kein geistiger Fortschritt oder eine Annäherung zum Lehrer möglich. Ist ein Jünger vertrauenswürdig, wenn er nicht Wahrheit von Falschheit, Licht von Dunkelheit, Freund von Verräter unterscheiden kann? Alle Errungenschaften würden durch eine derartige Unwissenheit zunichte gemacht werden, Darum schärfe Deine Aufmerksamkeit und Dein Beobachtungsvermögen, entwickle die Fähigkeit für richtiges Urteil im täglichen Leben. Du magst vielen Menschen begegnen, die über ihre hohen Errungenschalten reden wollen, über ihre Einweihungen und über ihr kosmisches Bewußtsein, das sie erleuchtet hat etc. Wisse, daß sie sich, abgesehen von einigen seltenen Ausnahmen, alle entweder irren oder von Wesen aus der Subtilen Welt getäuscht werden - oder, was noch schlimmer ist, sie sind einfach unaufrichtige Menschen. Die Eingebildetheit der Menschen ist die tragischste Seite in der Geschichte unserer Menschheit. Diese Tragödie wird in ihrem ganzen Ausmaß offenbar werden, wenn die Menschen imstande sein werden, Urkunden der Geschichte unseres Planeten zu betrachten. Aber diese Zeit ist noch in weiter Feme, und vor diesem bitteren Augenblick werden wir genügend Zerstörungen sehen, die durch diese Plage der Menschheit verursacht werden. Eingebildetheit ist eine tiefe Zerstörung des Bewußtseins. Hüte Dich davor wie vor einer Infektion. Einer der wirklich weiß, oder ein Eingeweihter, wird seine Einweihung nicht im Basar verkünden.

Und nun hinsichtlich der falschen Begriffe, die Du gelesen und angenommen hast. In der Lehre lesen wir folgendermaßen:

„Laßt uns auch der verwirrten Auffassung von einer Gruppenseele ein Ende machen. Der Geist der Übereinstimmung wird in Tieren, bevor Individualität verwirklicht worden ist, mit besonderer Stärke ausgedrückt. Doch es ist nicht richtig, die übereinstimmende Seele eine Gruppenseele zu nennen. Übersetzungen und Kommentare haben diese Verwirrung hervorgerufen. Platos Auffassung von Zwillingsseelen kam nicht nur der Wahrheit näher, sondern wurde auch wunderbar ausgedrückt. Darum laßt uns den irrtümlichen Begriff Gruppenseele nicht gebrauchen. Wir wollen ihn durch den Ausdruck geistige Übereinstimmung ersetzen.» (Feurige Welt I, 376)

Es scheint mir so klar. Wenn Tiere eine Gruppenseele besäßen, warum dann die ganze Verschiedenartigkeit ihres Charakters? In der gleichen Herde, unter denselben Bedingungen, zeigen Kühe beispielsweise ganz verschiedene Eigentümlichkeiten in bezug auf Charakter und Gewohnheiten. Es ist natürlich durchaus möglich, daß sie in einem Augenblick plötzlichen Druckes oder plötzlicher Gefahr in ähnlicher Weise handeln, aber Menschen mit einem kleinen Bewußtsein handeln ebenso in Zeiten einer Panik und sind nicht besser als das Vieh. Bedeutet dies, daß solche Menschen eine Gruppenseele haben? Der Geist - oder die Monade - bleibt stets in seiner ursprünglichen Reinheit, ob er in einem Tier oder Menschen ist. Aber nur die Präzipitationen, die sich durch den Kontakt mit anderen Energien ansammeln, entwickeln eine Individualität oder, wenn Du es vorziehst, eine Seele. Aus all diesem wird klar, daß es keine Gruppenseele geben kann. Jede Monade verfolgt, während sie ihre eigenen Aufspeicherungen oder Vorräte ansammelt, einen definitiven evolutionären Lauf, denn die magnetische Anziehung, die jedem lebenskräftigen Brennpunkt zugrunde liegt, handelt mit Genauigkeit. Einige Schriftsteller haben den Begriff der Teilbarkeit des Geistes mit dem einer Gruppenseele verwechselt. Es liegen viele Fehler vor, aber sie sind unvermeidlich angesichts der menschlichen Unehrlichkeit. Ebenfalls hat das Gemeinverständlichmachen großer Wahrheiten zu ihrer Entstellung beigetragen. Das unvorbereitete oder kleine Bewußtsein ist nicht imstande, die Tiefgründigkeit eines gänzlich neuen Begriffes zu verstehen, und wenn es versucht, ihn mit dem alten Bewußtsein zu erfassen, entstellt es ihn zuweilen in einem solchen Grade, daß er überhaupt nicht wiederzuerkennen ist.

Viele sehen sich in früheren Metamorphosen auf Erden - als Elefant, als Hund, Reh, Katze, Tapir oder Tiger, aber wenige denken darüber nach, ob dies wirklich möglich gewesen sein könnte. Sind die eben erwähnten Tiere nicht entweder spätere Entwicklungen oder Entartungen der prähistorischen Typen? Aber selbst wenn gewisse Gruppen der heutigen Menschheit in den früheren Zyklen der Entwicklung des Planeten im Tierstadium waren, war dieser Tiertyp gänzlich anders als das heutige Gegenstück. Die Überreste vom Menschen des Tiertyps, der die Verbindung zwischen dem Tier und dem Menschen war, werden unseren Wissenschaftlern nie bekannt werden, da jener Typ in Zyklen existierte, die unserem vorausgingen, und es unmöglich ist, die Überreste zu finden. Gleichfalls werden alle heutigen Tiere auf diesem Planeten keine Menschen werden. Wenn Du und ich daher nicht die Evolution von irgendeinem Dinosaurier während dieses Zyklus oder sogar auf diesem Planeten vertreten, beseelten unsere Monaden wahrscheinlich irgendwann ähnlich elegante Formen auf irgendeinem anderen Planeten.

Wenn der Geist für die menschliche physische Evolution erweckt worden ist, beginnt er eine neue Aufgabe: die Entwicklung der Intelligenz. Zu diesem Zweck vereinigt sich der Geist mit Manas. Das Manas dieses primitiven Stadiums kann das Menschenwesen natürlich nicht lenken. Daher wird ein solches Mensch-Tier lange Zeit von seinen Impulsen oder Instinkten oder dem niederen Aspekt von Manas vorwärts getrieben. Jahrtausende und ganze Zeitälter von unglaublicher Länge gehen vorüber, bevor sich die höheren Fähigkeiten von Manas entfalten und auf diese Weise ein wahres Menschenwesen, die Krone dieses offenbarten Kosmos, erschaffen können. Ohne die Selbstaufopferung der Hohen Geister würden wir sogar jetzt noch im Zustand der Höhlenbewohner sein. Unsere irdische Menschheit verdankt ihre beschleunigte Evolution ihren Älteren Brüdern und Schwestern, den Großen Lehrern.

Der Geist muß seine Evolution lenken, und die Bemühungen der Großen Lehrer sind auf die Beschleunigung und Erweckung des Bewußtseins im Menschen gerichtet. Aber wie oft bleibt der Geist stumm, und wie selten sind die Fälle einer beständigen, ununterbrochenen Entwicklung! So viele seelenlose Mensehen füllen den Weltraum! So viel Rückgang in der Entwicklung der Menschheit! Der Geist kann sich nur in Fällen eines hochentwickelten Bewußtseins oder einer ungewöhnlichen Reinheit des Herzens offenbaren und wirklich lenken.

Ich muß bekennen, daß mir Deine folgenden Fragen nicht klar ausgedrückt zu sein scheinen. Ich will versuchen, sie so zu beantworten, wie ich es am besten verstehe. Du fragst: „Wird die Kette der Planeten nicht auf einer gewissen Ebene ein ungeteiltes Ganzes, ebenso wie ein ganzer Planet auf der physischen Ebene, und geschieht dies nicht auf der Ebene, die noch höher ist, mit dem ganzen Sonnensystem etc.?» Ich werde Dich daran erinnern, daß der Kosmos in allen Lehren des Altertums stets als ein ganzer Organismus betrachtet und mit den menschlichen Organen verglichen wurde. Von diesem Gesichtspunkt können daher alle Sonnensysteme als Einheiten oder Gruppen innerhalb der Gesamtheit des Kosmos angesehen werden, ebenso wie Blutkörperchen im einzelnen menschlichen Organismus. Was meinst Du mit der Kette von Planeten? Vielleicht besteht hier wieder ein Mißverständnis. Die Planetenkette, die in den Mahatmabriefen und in der Geheimlehre erwähnt wird, sollte als verschiedene Phasen des gleichen Planeten verstanden werden, die alle Sphären umfassen, die uns sichtbär oder unsichtbar sind und ihn umgeben, aber nicht als unabhängige physische Planeten.

Später sagst Du: „Angenommen, im Zustand oder auf der Ebene von Nirvana ist Materie: Purusha dieses Zustandes verbreitet sich unbegrenzt über die ganze planetarische Kette und die Materie eines noch höheren Zustandes unbegrenzt über das ganze Sonnensystem.» (Ich halte mich an Deinen Text und gebrauche genau Deine Interpunktionszeichen - Doppelpunkt nach dem Wort „Materie».) Hier wird es mir noch schwerer, Deinem Gedankengang zu folgen, aber ich will es beantworten, so gut ich kann, und wenn meine Antwort Dich nicht befriedigt, versuche, das nächste Mal Deine Fragen klarer zu formulieren. Denn „wenn wir zwei Gesprächspartner nehmen, die im gleichen Stadium mentaler Entwicklung sind, mögen sie einander trotzdem nicht verstehen können. Nur ein völliges Abstimmen wird die Vereinigung des Bewußtseins herbeiführen. Häufig kann eine ungenaue Definition eine gänzlich verkehrte Idee geben. Man muß sich im genauen Verständnis vieler Definitionen bestätigen, da die Menschen oft Definitionen in ihrem entgegengesetzten Sinne gebrauchen, ohne es zu bemerken.»

Nun will ich meine Antwort geben. Der Weltraum ist mit kosmischer Grundmaterie, oder kosmischer Substanz, erfüllt - Geist-Materie oder mit der Substanz Purusha-Prakriti. Nimm die Definition, die Dir am nächsten steht, sie sind alle synonym. Diese Materie oder Substanz ist die Grundlage unseres Universums in seiner Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Als Grundlage, als Potential aller Existenz ist diese Substanz überall ein und dieselbe, aber ihre Differenzierungen sind unendlich. So hat jeder Körper, jeder Himmelskörper, jedes Sonnensystem seine eigene Atmosphäre mit allen Qualitäten, die nur für ihn charakteristisch sind. Sowohl die Spannung dieser Atmosphäre als auch der Grad ihrer Entwicklung und Verfeinerung oder Vollkommenheit wird anders sein als die Atmosphäre, die andere Körper oder Systeme umgibt, aber das kosmische Substratum dieser Differenzierungen wird in der Spanne des unbegrenzten Weltraumes gleich sein. Ebenso ist die Monade in ihrer Essenz ein und dieselbe, ob sie in einem Mineral, einer Pflanze oder im Tier oder Menschen verkörpert ist. Man muß tief über den Begriff der grundlegenden Einheit im Kosmos nachdenken.

Jeder göttliche Monadenfunke ist in seinem feurigen Ursprung eins mit allen anderen Monaden, aber die Verbindung von Energien, die mit ihr in Berührung kommen, offenbart ihr ausgeprägtes Potential und gibt ihr die Färbung, die dieser speziellen Verbindung entspricht. Auf diese Weise werden alle Unterschiede hervorgerufen. In der Lehre wird eine schöne Erklärung gegeben:

„Der Geist bleibt unversehrt. Der feurige Same des Geistes bleibt in seiner ursprünglichen Konsistenz, weil der innere Kern der Elemente unveränderlich ist. Doch die Ausstrahlung des Samens verändert sich, abhängig vom Wachsen des Bewußtseins. Man kann daher verstehen, daß der Same des Geistes ein Bruchteil des elementaren Feuers ist. Und die um ihn herum angesammelte Energie ist Bewußtsein... Man kann einer Flamme irgendeinen chemischen Bestandteil hinzufügen und dadurch ihre Farbe und Größe ändern, doch die ursprüngliche Natur des Feuers wird unverändert bleiben.» (Agni Yoga, 275)

Denke daran, daß der Zustand von Nirvana der Zustand der höchsten offenbarten Vollkommenheit ist, die einem bestimmten Evolutionszyklus in jedem Reich und jeder Artengruppe entspricht. Gleichfalls wird das Bewußtsein, d. h. der Instinkt von Pflanzen und Tieren, während des Pralayas sein entsprechendes Nirvana haben. Es gibt viele Grade von Nirvana, und es gibt Zyklen der Vollkommenheit in der Unbegrenztheit. Aber das Nirvana wird stets der Ausdruck der größten Errungenschaft der Vollkommenheit sein, der dem speziellen Evolutionsstadium entspricht. Aber hinsichtlich der kosmischen Grundlage oder Substanz können wir nur sagen, daß sie im Zustand des potentiellen Paranirvana bleibt. Die Kosmische Substanz, Geist-Materie, die über die ganze Unbegrenztheit verbreitet ist, ist die Göttliche Grundlage oder das Potential des All-Seins. In ihren endlosen Offenbarungen, Differenzierungen und Wechseln von Formen strebt sie nach unbegrenzter Vollkommenheit und nach Selbstbewußtsein in diesen speziellen Formen. Ob dies Deine Anfrage befriedigen wird oder nicht, weiß ich nicht, aber so verstehe ich es.

Und nun betreffs Deiner Gruppe. Natürlich habe ich sie mir als eine Anzahl von strebenden Menschen vorgestellt, die im wahren Sinne jung sind. Bestimmt ist Jugendlichkeit des Geistes die Hauptbedingung - Jugendlichkeit im Sinne von Beweglichkeit und Streben des Bewußtseins.

Die einfachen geistigen Gespräche über Themen aus der Lehre sind viel nützlicher als irgendwelche Vorträge oder Riten. Baue eine Gruppe von feurigen Herzen auf, die keine leeren Hülsen oder Oberflächlichkeiten braucht, sondern das lebensverleihende Samenkorn. Häufig gibt eine Ansprache von drei Minuten mehr als ein zweistündiger Vortrag. Unterscheide jedoch zwischen den Neulingen und handle, wie Du es für passend hältst, und gebrauche Deine eigene Initiative.

Ich sende Dir meine besten Wünsche. Stärke Deine Gedanken längs des Pfades strenger praktischer Errungenschaft, der Schönheit des Dienstes für das Allgemeinwohl, der Freude an Zusammenarbeit mit den Kräften des Lichtes, und Licht und Schönheit werden in Dein Leben treten. Ohne die Verbindung mit der Höheren Welt ist weder Fortschritt noch wahre Freude möglich.

Gerade bevor ich diesen Brief absenden wollte, erhielt ich Deinen zweiten Brief, und da auf dieser Seite noch Platz ist, will ich sie mit meinen Antworten füllen.

Tara ist eine Göttin, die weibliche Entsprechung des Arhats, oder eine Schwester der Weißen Bruderschaft. Aber bitte interessiere Dich nicht zu sehr für die Namen von verschiedenen Einweihungen. Dies wird Dich nirgendwohin führen. Im Altertum hatte jede religiös-philosophische Schule oder heilige Bruderschaft ihre eigenen Abstufungen und Grade und hatte besondere Namen für sie. Aber Du kannst sicher sein, daß die wahren Grade nicht mit den Namen bezeichnet wurden, die wir jetzt in Büchern sehen. Wenn Du Interesse daran hast, nimm die schönen Definitionen der Grade geistigen Fortschritts, die in Agni Yoga gegeben sind. Wahrhaftig, unter einigen von denen, die Okkultismus studieren, gibt es Menschen, die davon überzeugt sind, daß die Sonneneinweihung auf der physischen Sonne stattfindet. Alle Grade der Einweihung sind in uns selbst. Wenn ein Jünger bereit ist, empfängt er einen Strahl der Erleuchtung, der sowohl dem Grad der Reinigung entspricht, den er erreicht hat, als auch der Bewußtseinserweiterung und der feurigen Umwandlung seiner Zentren.

Zu Deiner Befriedigung werde ich Dir die Namen von einigen alten ägyptischen Einweihungsgraden in ihrer griechischen Entsprechung geben. Der erste Grad hieß Pastoforis, der zweite Neokoris, der dritte Grad hieß Melaneforis, der vierte Christoforis, der fünfte Balahat, der sechste Astrologos, der siebente Propheta oder Safknaf-Pankah. Ich bezweifle jedoch, daß die Kenntnis dieser relativen Bezeichnungen Dir in Deiner eigenen geistigen Entwicklung helfen kann. Ich muß auch erwähnen, daß wir uns nicht als blakende Fackel den Pfad entlangbewegen dürfen, sondern als ein Licht wandeln müssen, das reinigt und die Dunkelheit durchdringt.

Und nun hinsichtlich des Photographierens von Auren. Großer Aufwand und Geduld sind hiermit verbunden. Und es ist ganz wesentlich, die Bedingungen für die günstigen Ströme aufrechtzuerhalten für die Reinheit, den Frieden und die Harmonie der ganzen Atmosphäre. Menschen, die an diesen Experimenten teilnehmen, sollten alle gut harmonieren. Man muß daran denken, daß kein einziges wissenschaftliches Experiment ohne große Arbeit und Geduld erfolgreich ist. Bei der Erforschung der Aura gibt es auch ein mechanisches Verfahren mit Hilfe eines chemischen Präparats. Dieses Präparat wird auf das Glas getan, durch das der Mensch beobachtet wird. Dieses Präparat ist jedoch sehr schädlich für die Augen, und natürlich ist diese Methode ganz unvollkommen.


1. Februar 1935

Du schreibst, daß Du im Kelch des Ostens eine völlige Ablehnung nicht nur eines persönlichen Gottes gefunden hast, sondern auch eines unpersönlichen. Dies kann nicht ganz stimmen, denn nirgends in der Lehre oder in den Briefen der Großen Lehrer wird ein unpersönlicher Gott zurückgewiesen. Möglicherweise kommt dieses Mißverständnis durch eine falsche Terminologie. Was ist dieser unpersönliche Gott? Ist Er nicht das göttliche Innewohnende und Unbegrenzte Prinzip, oder die Unbegreifliche Ursache aller Existenz, der nach den Aposteln Johannes und Paulus und den Werken der ersten großen Väter des Christentums der „Unsichtbare und Unbekannte Gott» ist? Lesen wir nicht in der Bibel (Johannes l, 18) „Niemand hat Gott je gesehen»? Und dieselben Worte werden in der ersten Epistel des Johannes (4, 12) wiederholt. In der Bibel sind viele Hinweise auf „Gott, den Unbekannten» und über die feurige Natur dieses Gottes. Im 5, Buch Mose (4, 24) sagt Moses: „Gott ist ein verzehrendes Feuer.»

Ich empfehle Dir sehr, daß Du die Werke des großen Origenes, des hochbegabten Auslegers der wahren Lehre Christi, liest. Nebenbei, die westliche Kirche hat jetzt begonnen, seine Werke zu studieren, da die besser unterrichtete Geistlichkeit versteht, daß die Kirche mit ihrem toten Dogma zu einem vollständigen Stillstand gekommen ist und ihren Einfluß auf das neue Bewußtsein der großen Masse nicht mehr aufrechterhalten kann, die in erster Linie Logik und Beweglichkeit der Gesetze verlangt. Origenes sagt in seiner Abhandlung über Erste Prinzipien:

„Darum können wir Gott nicht als eine spezielle Inkarnation oder überhaupt als verkörpert betrachten. Er ist Nichtzusammengesetzte Geistige Natur, die alle Zusammensetzungen ausschließt. Er ist Intelligenz und gleichzeitig die Quelle und der Ursprung aller Intelligenz in der Natur und in der Schöpfung. Gott, der der Ursprung von allem ist, sollte nicht als zusammengesetzt verstanden werden, da es sonst den Anschein haben könnte, daß die Elemente, die alles erschaffen haben, was für zusammengesetzt gehalten wird, vor ihrem eigenen Ursprung existierten.»

Ist es möglich, die Vorstellung von Gott als das reinste Erste Prinzip oder Element des Seins klarer zu bestätigen als in diesen Worten, die der große griechische Philosoph und Christliche Vater äußerte?

Wird nicht gleichfalls gesagt, daß Gott Allgegenwärtig, Allwissend und Allmächtig ist und daß „wir in Ihm leben, uns bewegen und unser Dasein haben»? Dies alles wird in der Bibel gegeben. Wenn wir daher den toten Buchstaben der Heiligen Schrift verwerfen, die so oft durch falsche Übersetzungen entstellt ist, und uns von den voreingenommenen Ideen befreien, die durch das knechtische Denken von Köpfen hervorgebracht wurde, die Jahrhundertelang in der Sklaverei des christlichen Dogmas gehalten wurden, werden wir erkennen, daß alle Religionen und alle Lehren des Altertums die majestätische, ewig unbegreifbare Ursache der Allexistenz zur Grundlage hatten - die alle Religionen unter verschiedenen Namen und Aspekten anbeteten, den individuellen Eigentümlichkeiten der verschiedenen Völker und Länder gemäß.

Die christliche Welt wählte die Bezeichnung Gott für den höchsten Begriff. Warum sollte man daher nach einer neuen Benennung dieses majestätischen Begriffs suchen? Wirklich jahrhundertelang haben die Christen mit dieser Bezeichnung alles verbunden, was ihrem Verständnis gemäß das Höchste und Schönste war. Darum wird dieses Unbegreifliche und Unbegrenzte Prinzip oder Element in den Büchern der Lehre oft durch das Wort Gott ausgedrückt. Es heißt: „Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten ...» Es wird auch gesagt: „Mein Vater und Dein Vater.» In Wahrheit existiert dieses Göttliche Element, das Unbegreifliche und Unsichtbare, geistig in uns und um uns herum. Daher ist der Gott der Mahatmas ein Kosmischer Gott, vielmehr der Kosmos Selbst in Seiner ganzen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Wahrhaftig, „in Ihm leben wir, bewegen wir uns und haben unser Sein».

Ebenfalls heißt es in Agni Yoga: „Die Menschen haben keine Vorstellung von der Bedeutung von Gott und Bodhisattva.» Wahrhaftig nicht! Aber wie der große Origenes sagte: „Unser Verstand allein kann Gott Selbst nicht erfassen, aber er kann Ihn durch Intuition als Vater aller Wesen durch die Schönheit Seiner Schöpfungen und die Pracht der Natur erkennen.»

Es ist unmöglich, diesen Gedanken besser auszudrücken. Ja, in alten Zeiten war die Vorstellung von der Gottheit, der Unbegreiflichen Quelle alles Seins, majestätisch. Dieses Kosmische Gesetz ist wirklich ein gerechtes Gesetz. Es gab jedem Funken, der von ihr ausging, alle ihre Qualitäten, erlaubte freie Wahl bei der Anwendung dieser Qualitäten, entweder zum Aulbau oder zur Zerstörung.

Wir sollten auch berücksichtigen, daß alle Religionen des Altertums ausnahmslos in eine exoterische und eine esoterische eingeteilt waren. Vieles ist tatsächlich in unserer christlichen Religion durch die Tatsache erschwert worden, daß die Geistlichkeit den Schlüssel zum Verständnis der Lehre Christi verloren oder vielmehr zurückgewiesen hat. Diese Lehre ist voller Esoterih was beständig durch die Worte Christi bestätigt wird.

Um zu der Definition „unpersönlicher» Gott zurückzukehren, muß ich hinzufügen, daß, wenn wir die Idee von Gott mit dem verbinden, was von der großen Mehrheit gemeint ist, diese Idee der Definition von Gott als ein unpersönliches Wesen einfach eine ungeheure Absurdität wird - völlig sinnlos. Darum können wir nur dann von Gott als unpersönlich sprechen, wenn wir Ihn als das Unbegreifliche Element annehmen, als das Eine Gesetz der Allexistenz. Weiter heißt es, daß Gott unbegrenzt ist, wie kann Er dann eine Form und ein Ebenbild haben? Wie kann Gott, wenn Er unbegrenzt ist, endlich und begrenzt werden? Daher beantwortet tatsächlich nur die Idee von Gott als Göttliches, Unveränderliches, Allgegenwärtiges, Unbegrenztes und Unbegreifliches Prinzip alle Probleme und erklärt die vielen Schwierigkeiten.

Denke nur daran, wie sehr sich die Idee von Gott in den verschiedenen Bewußtseinen unterscheidet, je nach der Stufe der menschlichen Evolution. Sie wächst und erweitert sich im Verhältnis zum Wachsen des Bewußtseins, aber die Menschen vergessein gewöhnlich, die Evolution dieses Begriffes in Betracht zu ziehen. Denn die träge Mehrheit bleibt immer zurück und folgt den Dogmen, wie sie festgelegt sind. Wir wollen uns an den schönen Ausspruch in der Bhagavad-Gita erinnern: „Ich bin der Faden, auf dem all diese Ideen aufgereiht sind, und jede von ihnen ist eine Perle.» Wahrlich, man kann sehen, daß es ebenso viele Vorstellungen von Gott gibt wie Bewußtseine.

Wenn wir die Möglichkeit der Existenz eines Allmächtigen, Allgegenwärtigen, Alliebenden, Allbarmherzigen Gottes als eine Persönlichkeit annehmen, wäre es nicht logisch zu fragen, warum ein so Allmächtiger und Alliebender Herrscher des Universums so viel schreckliche Grausamkeit und Ungerechtigkeit erlaubt? Warum existiert die ganze Natur durch gegenseitiges Verschlingen? Niemand kann leugnen, daß die Welt in ihrem gegenwärtigen Stadium erschreckend ist, daß sie tatsächlich die Hölle selbst ist! Wir sollten die Tatsache nicht vor uns verbergen, daß ein Mensch, wenn er durch rein materielle Genüsse befriedigt ist, unglücklich ist; der Mensch, der es wagt zu protestieren und Gerechtigkeit und etwas Höheres als die tierischen materiellen Genüsse verlangt, ist unglücklicherweise noch viel unglücklicher.

Sieht der Allsehende Gott nicht, wie Milliarden Seiner Geschöpfe - menschliche und andere - beständig vernichtet werden? Können wir auch nur seufzen oder einen Schritt tun, ohne Tausende von unendlich kleinen Leben zu vernichten? Jeder Augenblick unseres Lebens, jeder Atemzug bringt Millionen den Tod. Warum sollen sie sterben? Warum ist ihr Tod notwendig? Zweifellos gibt es Menschen, die zu beweisen suchen, daß alles von Gott für unser Wohl erschaffen wurde und daß das Böse zum Guten führt! Aber derartig kindische Ideen können einen denkenden Menschen keineswegs befriedigen, denn wir wissen, wie ansteckend das Böse ist, und ohne die erhabenen Seelen von großen Individuen würden die Wellen des Bösen die ganze Welt verschlingen. Kann es möglich sein, daß Gott, abgesehen von diesen wenigen, hohen Bewußtseinen, die in diesem grausamen und unaufhörlichen Kampf den Sieg errangen, das immerwährende, endlose jahrhundertelange Leiden dieser Milliarden von anderen Seelen wünscht?

Warum besteht eine derartige Ungerechtigkeit in den Umständen der Geburt, die ihre Spuren für den Rest unseres Lebens hinterläßt? Wo bleibt dann die Allbannherzigkeit, das Allwissen und die Allmacht?

Könnte nicht Gott, der diese Eigenschaften besitzt, eine höhere und vollkommenere Natur erschaffen? Warum braucht Er diese endlose Zerstörung und das Übrigbleiben des Tauglichsten? Nein, es ist ganz unmöglich, die bestehenden Bedingungen mit der Vorsehung eines allbarmherzigen, allwissenden und allmächtigen Gottes in Einklang zu bringen, so wie die Kirche uns sie darbieten möchte. Darum sollten alle Vorstellungen hinsichtlich der Natur Gottes gründlich analysiert werden. Es ist Zeit, sich den Lehren des Ostens und den Denkern, die diese Lehren geben, zuzuwenden. Es ist an der Zeit, diese Denker als unsere Lehrer anzunehmen. Der Osten gab tatsächlich die Idee des monotheistischen Gottes, des Herrschers des Universums, auf und erreichte eine höhere Vorstellung der Göttlichkeit. Im Unbegreiflichen Absoluten wurde die Einheit des ganzen Universums gefunden. Denn dieses Absolute schließt alles Endliche und Unendliche in sich, alles Offenbarte und Latente, und über diese alles vereinigende Vorstellung hinaus kann der menschliche Verstand nicht gelangen.

Dies erklärt, warum alle größten Lehrer der Menschheit niemals Argumente über die Unbekannte Ursache unterstützten. Sie wurde als das Größte Mysterium, das ewig unerkennbar ist, angenommen. Denn wenn wir anfangen, das Absolute mit unserem eigenen Wahrnehmungsvermögen zu begrenzen, wird es aufhören, das Absolute zu sein und begrenzt werden. Darum kann man sich das Absolute nicht vorstellen, denn es begreift auch den Begriff der Unbegrenztheit in sich. Aber wer will über die majestätische und Ehrfurcht einflößende Idee der Unbegrenztheit nachdenken? Darum können wir nur die verschiedenen Aspekte und Offenbarungen dieses Absoluten wahrnehmen. Denn da wir nur Teilchen des Absoluten sind, und da jedes Teilchen des Einen Ganzen potentiell alle Eigenschaften dieses Ganzen besitzt, können wir dieses Potential nur allmählich in uns entfalten während der Spanne unzähliger Verkörperungen und Zeitalter, die sich bis in die Unbegrenztheit erstrecken.

Die Vedas sagen: „Er ist die Substanz deiner Seele. Er ist die Wahrheit. Er ist ich. Du bist DAS.» Wenn wir alle Vorstellungen von Gott prüfen, sollten wir nicht sagen, daß der Offenbarte Gott nur die Menschheit selbst sein könnte? Aber auf ihrer heutigen Stufe ist die Menschheit dem Schatten Gottes näher -dem Ebenbild des Satans.

Wahrscheinlich wirst Du auch darauf hinweisen, daß die Mahatmas im Kelch des Ostens bestätigen, daß Sie nur an Materie glauben. Aber in allen alten esoterischen Lehren des Ostens werden Materie und Geist für ein und dasselbe und untrennbar angesehen. Aus diesem Grunde haben die exoterischen Götter ihre Gem hlinnen, die die Materie und ihre Macht personifizieren. So ist Parabrahman unwahrnehmbar und hat keine Offenbarung ohne den feinsten Schleier von Mulaprakriti, oder Materie, der über Ihn geworfen wird. Aber natürlich ist die Materie, über die gesprochen wird, in einem solchen Grade vergeistigt, daß sie für unsere groben Sinne nicht wahrnehmbar ist. Wie Du weißt, gibt es eine Definition, daß Materie kristallisierter Geist ist. Geist ist tatsachlich Energie, aber wir wissen, daß Energie sich nicht ohne Materie offenbaren kann. Das Licht, das für uns sichtbar ist, ist eine Art von sehr subtiler Materie in Bewegung. Auf allen Ebenen, bei allen Handlungen und allem Denken können wir nicht von Materie getrennt sein. Wir befassen uns entweder mit den höheren oder den dichteren Aspekten genau derselben Materie.

Das Subjektive Element (Gott) wird in der Agni Purana besprochen: „Es existiert potentiell in den Tiefen der Kosmischen Natur, ebenso wie Feuer in einem trockenen Stück Holz verborgen ist und wie Öl im Herzen des Kunjubaumes existiert. Dieses subjektive Element ruht in der Natur, verborgen als psychischer Zeuge oder geistiges Element, gänzlich neutral und untätig. Die Verschmelzung dieses subjektiven Elementes mit der Kosmischen Natur wird durch eine Kraft bewirkt, die als Fohat (Kosmische Elektrizität) bekannt ist. Diese Energie enthält alle Keime und grundlegenden Qualitäten aller Wesen und der Materie, die infolgedessen aus dieser Vereinigung der Kosmischen Natur mit ihrem Gemahl Puman (Geist, Subjektives Element, Gott) hervorgehen müssen.»

Die moderne Wissenschaft nähert sich schnellstens der großen Wahrheit, die in den Lehren und Religionen des Ostens aufgestellt ist. Bald, sehr bald, werden sie einander begegnen und sich die Hände reichen. Wir wollen auch hoffen, daß unsere Kirche ebenfalls durch das neue Bewußtsein erleuchtet und nicht nur ein Zeuge dieser neuen Vereinigung bleiben wird. So versteht die Wissenschaft bereits, daß es keine Materie als solche gibt, sondern nur Energie und umgekehrt. Und auf diese Weise nähert sich die Wissenschaft dem geistigen Verständnis für das Eine Element. Fortschrittliche Denker fangen ebenfalls an, die Gedankenkraft zu studieren, und es werden sogar Versuche angestellt, sie physisch zu photographieren und zu messen. So vereinigt sich das Geistige mit dem Materiellen. Und wie kann es anders sein, wenn die Materie nur eine Qualität des Geistes ist.

Später schreibst Du über die Kosmische Vernunft. Wahrhaftig, das ganze höchste Gut der Vernunft in ihrem aufgewickelten oder aufgerollten Zustand im Nichtoffenbarten Universum können wir Gott nennen. Aber es ist notwendig, den Unterschied zwischen der Kosmischen Grundlage oder dem Potentiellen Verstand, der in seiner Absolutheit unbegrenzt ist, und dem offenbarten kosmischen Verstand festzulegen. So sind die höchste Vernunft und das Große Herz, die im Kelch des Ostens erwähnt werden, genau der kollektive Verstand und das Herz der Großen Hierarchie des Lichtes. Genau, der Verstand und das Herz dieser Höchsten Geister, die ihre menschliche Evolution für dieses Manvantara vollendet haben (entweder hier oder in anderen Welten oder Systemen) lenken die niedrigen Formen, die Ihnen untergeordnet sind, zusammen mit dem Schicksal verschiedener Menschheiten in verschiedenen Welten. Ohne in das Karma der Menschheit einzugreifen, geben sie trotzdem die evolutionäre Richtung und legen die Grundlage für das Bewußtsein. Ohne diese Führerschaft würde die menschliche Evolution um Millionen von Jahren verzögert werden und zuweilen gänzlich zusammenbrechen.

Ich mußte auch an andere meiner Korrespondenten schreiben, die ebenso wie Du entrüstet waren über gewisse Behauptungen in dem Buch Kelch des Ostens. Ich werde einige Auszüge aus einem meiner Briefe geben, zusammen mit Zitaten aus einem noch nicht veröffentlichten Buch der Lehre:

„Wir sollten daran denken, daß das Bewußtsein der Masse stets eine Individualität verlangt, die sie anbeten kann, und das Hohe Ebenbild in Gestalt ihrer eigenen Persönlichkeit erschafft, während ein hohes Bewußtsein immer nach dem Prinzip aller Offenbarungen strebt... Die Menschheit schenkt nur jenen Begriffen Beachtung, die in einem mittelmäßigen Bewußtsein aufgespeichert sind, denn sie kleidet jede Form ihrem Bewußtsein entsprechend. Warum sind alle Höheren Begriffe nicht eingeprägt worden? Warum so viele Entstellungen? Warum so viele Geringschätzungen? Weil die Essenz der menschlichen Forschung und des menschlichen Strebens in Wahrheit abwärts gerichtet worden ist. Aber das Problem der Neuen Welt besteht darin, das Bewußtsein aufzurütteln und der Welt das vorherbestimmte Ebenbild der Schönheit zurückzubringen. Schöpferkraft des Geistes muß in der Tat im Aufstieg verstärkt werden. Genau, nicht um das Höhere zu erniedrigen, sondern um ihm zu gestatten, sich emporzuheben.

Daher wird das erste Erfordernis sein, das Göttliche Ebenbild der Göttlichkeit entsprechend zu erschaffen. Wenn das menschliche Bewußtsein aufhören wird, Göttlichkeit auf irdische Weise darzustellen, dann werden die Errungenschaften des Geistes feurig sein.

Wahrhaftig, das erhabenste Bewußtsein strebt dem Feurigen Prinzip entgegen, während das niedrige das Höhere Ebenbild seiner eigenen Erscheinung entsprechend erschafft. Die Fassungskraft des kleinen Bewußtseins wird das geschaffene Bild bestimmen, daher sind so viele augenfällige Entstellungen vorhanden! Wie ist es möglich, ein kleines Bewußtsein mit einem Universalbegriff zu erfüllen, wenn Allumfassung den Geist in Raserei versetzt? Ich sage - beunruhigend, schmerzlich ist das menschliche Denken! Ein welträumlicher Horizont ist nur demjenigen zugänglich, der die Universalität des Prinzips kennt, denn der königliche Geist kann ebenso mit dem Höheren Prinzip verschmelzen, wie der Mikrokosmos mit dem Makrokosmos verschmilzt. Daher kann ein kleiner Geist nicht mit dem Feurigen Prinzip verschmelzen. Feurige Macht offenbart den ganzen Hochofen, der demjenigen offenbar wird, der den Puls der Feurigen Welt fühlt. Dieses lebensverleihende Prinzip erbaut Leben auf Fohat. Wir wollen uns also daran erinnern, daß nur ein kleines Bewußtsein in Abrede stellt, der feurige Geist jedoch alles begreift. Auf dem Pfad zur Feurigen Welt wollen wir uns an das große Prinzip erinnern.» (Feurige Welt III, 266 und 269)

Die Menschen dienen also dem Gott ihres eigenen Spiegelbildes und beten Ihn durch ihre Laster an. Dagegen dienen die Mahatmas dem Göttlichen Unveränderlichen Element und verehren es durch die Reinheit ihres Lebens und durch ihre Selbstaufopferung für das Wohl der ganzen Welt. Darum sollten wir nicht in unserer Unwissenheit Diejenigen des Atheismus beschuldigen, die so unermeßlich hoch stehen, deren Essenz, da sie durch reines Feuer sublimiert ist, wirklich eine Offenbarung des Göttlichen ist.

Alle größten Denker glaubten stets an einen höchst unpersönlichen Begriff, über es schadet nichts, wenn das sich entwickelnde Bewußtsein in einem gewissen Stadium ein Persönliches Wesen für die Vorstellung von Gott braucht. Das Wichtigste ist, daß dieses Persönliche Wesen nicht das eigene Spiegelbild ist, sondern ein wahres Ebenbild des Höchsten Hierarchen auf der Leiter des Lichtes. Und Du bist gerechtfertigt, den „Höchsten Hierarchen auf der Jakobsleiter» als Deinen Gott anzunehmen. Wahrlich, Derjenige. Der an der Spitze der Kette der Hierarchie unserer Welt steht, ist in Seiner Macht tatsächlich die Offenbarung Gottes für uns.

Wir sollten uns auch an die schönen Zeilen in der unsterblichen Bhagavad-Gita erinnern: „Auf welchem Pfade du auch zu Mir kommst, durch den Pfad werde Ich dich segnen.» Wieder sehen wir, daß die äußere Form nicht wichtig ist, nur das höchste Streben zum Ideal ist notwendig. Viele wiederholen die Formel, die ein Axiom geworden ist: „Der Makrokosmos und der Mikrokosmos sind identisch», doch wie lächerlich gering ist die Zahl derer, die die tiefe Bedeutung dieser Worte verstehen!

Und daher sind die Worte der Lehre, die Du zitierst, ganz richtig: „Es gibt keinen Weg ohne Gott.» Denn Gott ist die Erste Ursache und die Geistige Grundlage des ganzen Lebens. Und wenn wir diese Höchste Macht, die in uns ist, ableugnen, begehen wir wahrhaftig eine Lästerung gegen den Heiligen Geist. Wenn wir den Pfad und die Einheit mit dem Höchsten, dem führenden Element, verlieren, fallen wir in den Abgrund des Chaos und werden zu kosmischem Abfall bis zur Zeit eines neuen universalen Aufbaus.

Nun, um auf Deine Fragen zurückzukommen, es liegt kein Übersetzungsfeler vor, aber es ist ziemlich unvollständig. Erstens waren die Briefe für mehrere verschiedene Menschen in verschiedenen Bewußtseinsstadien bestimmt; zweitens beantworteten sie in den meisten Fällen gewisse Fragen, und es handelte sich nicht um unabhängige Abhandlungen.

Das Buch. das Du erwähnst, hat keine spezielle Prüfung im Auge. Aber es wäre ganz richtig zu sagen, daß jedes Buch die Bewußtseinsstufe des Lesers prüfen kann. Aus diesem Grunde ist es so nützlich, Bücher, die vor drei oder mehr Jahren gelesen wurden, von neuem zu lesen und zu entdecken, in welchem Grade sich unser Bewußtsein und unser Verständnis geändert haben.

Die Analogie, die Du angenommen hast, um die Frage hinsichtlich Gottes zu lösen, ist nicht schlecht. Aber ich würde hinzufügen, daß die Gesamtheit, die den ganzen Organismus lenkt, die Hierarchie der Kräfte des Lichtes ist, die offenbart und konkret ist, während das Unbeschreibbare Element in dieser Gesamtheit jenes höchste Feurige Prinzip sein wird, das allen Offenbarungen Leben und eine Grundlage gibt und das die ganze Gesamtheit mit dem sichtbaren und unsichtbaren Kosmos vereinigt.

Und nun fühle Dich nicht so unglücklich über den Verlust des Gottes von menschenähnlicher Gestalt. Statt eines unerreichbaren und unbegreiflichen Bildes, da „niemand Gott je gesehen hat», wird sich die Majestätische Kette der Hierarchie der Kräfte des Lichtes vor Dir enthüllen, die die ganze Menschheit beschützt und zum Guten lenkt. Und noch etwas, woran ich Dich erinnern möchte, ist, daß sogar unsere Kirche, nachdem sie aus Jesus Gott gemacht hat, den Erzengel Michael, den Führer aller Himmlischen Heerscharen, als den größten nach diesem Gott anerkannt hat. Überdies wird der Erzengel Michael in den ältesten jüdischen Heiligen Schriften „das Göttliche Spiegelbild Gottes» und sogar Gott genannt, während Satan sein Gegner und sein Schatten ist. Daher das Bild des Erzengels Michael, der den Drachen vernichtet. Warum haben wir, die wir unsere Religion von den Juden übernommen und die Bibel, die Propheten und die Gesetzestafeln von Moses angenommen haben, so viele bemerkenswerte Zeilen und Einzelheften in ihren sehr alten Heiligen Schriften vergessen?

Christus Selbst sagte: „Ihr sollt nicht wähnen, daß Ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen sondern zu erfüllen. Denn Ich sage Euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehen, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß alles geschehe.»

Christus sprach als wahrer Eingeweihter, der das Eine Gesetz kannte, das zur Zeit der Morgendämmerung unserer irdischen physischen Menschheit von den Größten Geistern gegeben wurde, die aus den Höheren Welten kamen. Und darum wähle jenen lichttragenden Hierarchen, der Deinem Geist am nächsten steht, und übergib Dich Seiner Führung, denn wahrlich, jeder Große Hierarch des Lichtes ist die Widerspiegelung Gottes auf "Erden. In der Freude des Dienstes für die Große Wohlfahrt und die Evolution der Menschheit sollten wir dem erwählten Hierarchen alle unsere Gedanken und unser ganzes Streben des Herzens geben.

Es mag Dir ein Trost sein zu wissen, daß im Osten gesagt wird: „Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die Gott nicht als eine Persönlichkeit anbeten: Das Menschentier, das überhaupt keine Religion hat, und die befreite Seele, die sich über menschliche Schwächen erhoben und die einschränkenden Begrenzungen ihrer Natur überschritten hat. Nur diese letztere Seele kann Gott anbeten, wie Er wirklich ist.» Wie stets begegnen sich die Extreme. Dies erklärt die große Ehrerbietung, die die Hindus einem geistigen Guru gegenüber zeigen.

Sie sehen im Guru eine Offenbarung des Höheren Elements, nämlich die Krone der Schöpfung - den Menschen, der die höhere Vollkommenheit durch das Offenbaren des Göttlichen Potentiellen Wissens erreicht hat, das in ihm aufgespeichert ist. Laßt uns diesem edlen Beispiel der Ehrerbietung und der Hingabe folgen, und wenn wir unseren Guru gefunden haben, Ihm die feurige Verehrung und Hingabe des Herzens geben.

Ich werde mit Worten aus der Lehre enden: „Die Größe des Kosmos wird so wenig erkannt! Im besten Falle sprechen die Menschen über die Wärme der Sonne. Aber ist unser Sonnensystem innerhalb des Kosmos nicht vergleichbar mit einem Atom in der Sonne?»

Wenn die Wissenschaft täglich Milliarden von Welten und Systemen entdeckt, deren Wirkungsbereich über unser Sonnensystem und die Milchstraße hinausgeht, wie ist es dann möglich, diese ungeheure Größe zu begrenzen? Denke über das Prinzip der Unbegrenztheit und der Unermeßlichkeit nach.

Du hast ganz recht: Es wird dem westlichen Verstand recht schwer, die Subtilität der östlichen metaphysischen Vorstellung zu assimilieren.

Der Osten kennt also das Göttliche Prinzip das unbeschreiblich und ewig erkennbar ist - was auf Unfaßlichkeit hinausläuft -, das Eine Element, das Sich ewig in einem sichtbaren und unsichtbaren Universum offenbart, und glaubt an dieses Prinzip. Dieses Element ist auch als das Absolute bekannt, da Es alles in Sich enthält. In Seiner offenbarten Form ist Es Geist-Materie, da die Materie in Wahrheit nur Seine Differenzierung oder Qualität ist. Reiner Geist kann nur durch die Hülle der Materie offenbart oder wahrgenommen werden. Aus diesem Grunde heißt es, daß reiner Geist ohne Materie Nichts ist.

Das Mysterium der Differenzierung und Verschmelzung zu einem Ganzen ist das größte Mysterium und die Schönheit des Seins.


28. Februar 1935

Du schreibst: „Ungefähr fünfzig oder sechzig Leute sind mit befriedigendem Interesse bei unseren Gruppenversammlungen anwesend.» Dies ist ausgezeichnet. Wenn sich schließlich sechs oder sieben von ihnen als standhaft im Bewußtsein erweisen, die hingebungsvoll zur Lehre sind und Aufsätze schreiben und Vorträge über die Grundlagen der Lebendigen Ethik halten können, würde ich dies als eine große Errungenschaft betrachten.

Du hast bemerkt, daß einige der Mitglieder müde sind, weil die meisten von ihnen Menschen sind, die beruflich tätig sind. Ich glaube, daß der Hauptgrund ist, daß die meisten von ihnen schon die ersten Schritte des begeisterten Herantretens an die Lehre hinter sich haben und nun, dem okkulten Gesetz gemäß, anfangen, ihre wahre Natur zu zeigen. Denke stets daran, daß jeder auf den ersten Stufen und während der ersten Monate des Herantretens an die Lehre vor heftigem Verlangen brennt und die sofortige Entwicklung seiner schlummernden geistigen Fähigkeiten erhofft. Viele sind sich nicht darüber klar oder vergessen, daß das Erwachen des inneren Menschen und die weiteren Grade der Verklärung nur bei der äußersten Anspannung aller Kräfte stattfindet. Solche Menschen besitzen in den meisten Fällen nicht genügend geistige Kraft, um dem Untertauchen des Geistes zu widerstehen, das unfehlbar jedem Entzücken der Begeisterung folgt. Das Gesetz des Rhythmuswechsels ist überall dasselbe.

Aus Erfahrung weiß ich, daß viele Menschen bei der ersten Berührung de Depression des Geistes ihre Begeisterung verlieren und die Lehre häufig ganzlich aufgeben. Alle solche Menschen sind Seelen mit geringen geistigen An Sammlungen. Wahrhaftig, sie sind Irrlichter. Es ist daher so wichtig, ein tiefe Verständnis für die Bedeutung des Herantretens an die Lehre zu haben und eil beständiges Streben nach Selbstvervollkommnung zum Zweck der Verklärung des inneren Menschen, dem wahren Träger der Unsterblichkeit, zu zeigen. Dies Verklärung offenbart einen unerschöpflichen Vorrat an geistiger Kraft und fühl zur vollständigen Beherrschung unseres geistigen Willens - dieser Krone der Errungenschaft. Wenn man eine derartige Herrschaft über den geistigen Willen erlangt, wird man ein wahrer Mitarbeiter der Kräfte des Guten. Viel Arbeit ist erforderlich für eine solche Verklärung, aber die Zeit muß kommen, wo man sich dazu aufmacht.

Jene außergewöhnlichen Menschen, die geistiges Gleichgewicht oder Selbstdisziplin in sich entwickelt haben und die beharrlich einen einzigen erwählten Pfad verfolgen, können wirklich Säulen der Welt genannt werden. Wenn wir erkannt haben, daß Bewußtseinserweiterung äußerst notwendig ist, werden wir Müdigkeit überwinden, wir werden keinen einzigen Augenblick verpassen, um unsere Schatzkammer des Geistes mit den Juwelen des Wissens und der Erfahrung zu füllen. Wahrhaftig, viele werden berufen, aber wenige werden auserwählt.

Ich kann gut verstehen, wie schwer es ist, Erwachsene, die in verschiedenen Bewußtseinsstadien und auf verschiedenen Bildungsstufen stehen, zu lenken. Ich schlage völlige Freiheit bei der Wahl der Themen für Vortrage vor, und ich würde nicht auf regelmäßigem Besuch derselben bestehen. Jeder sollte die Grundlagen einer elementaren Selbstdisziplin verstehen. Welch ein geistiger Fortschritt ist ohne Disziplin möglich? Und wie recht hast Du, wenn Du sagst, daß eine sorgfältige Annäherung notwendig ist und man nicht in das Karma eines anderen eingreifen darf. Wahrlich, Zwang ist nicht statthaft. Der Weg kann angedeutet werden, man kann warnen, aber das ist alles.

Es besteht kein Zweifel darüber, daß viele geistig entwickelte Menschen, und besonders die Jünger der Großen Lehrer, während der Nacht auf der astralen oder sogar auf der mentalen Ebene arbeiten und ihren Lieben und Freunden helfen oder die Auftrage der Lehrer erfüllen. Aber man muß herücksichtigen, daß sich die medial veranlagten Menschen besser an ihre nächtlichen Erlebnisse erinnern infolge der eigentümlichen Struktur ihres Organismus. Der Grund dafür, daß sogar geistig fortgeschrittene Menschen sich verhältnismäßig selten an ihre Tätigkeit auf den anderen Ebenen erinnern, ist, daß ein zu großer Unterschied zwischen den Schwingungen der beiden Ebenen besteht. Das physische Gehirn kann diese feinsten Schwingungen nicht so leicht wiedergeben, und wenn diese Schwingungen künstlich erhöht werden würden, dann würde der Organismus unausweichlich zerstört werden. Denen, die einen gewissen Grad von Agni Yoga erreicht haben, ist es häufiger möglich, ihre nächtlichen Tätigkeiten im Gedächtnis zu bewahren. Aber auch dafür sind gewisse kosmische und physische Bedingungen erforderlich. Sowohl Reinheit und Harmonie in der umgebenden Atmosphäre als auch eine beträchtliche Höhe sind erforderlich. Nur ein Volladept bewahrt das Bewußtsein in allen drei Körpern vollkommen und ist in seinen Tätigkeiten nicht begrenzt. Aber zu diesem Zweck muß sogar Er in einer speziellen Umgehung sein.

Einige okkulte Bücher geben bis ins Einzelne gehende Berichte über Visionen und Abenteuer in der Subtilen Welt, und oft sehen jene, die sie gelesen haben, diese Gehirnbeeindruckungen und halten sie fälschlich für die Wirklichkeit. Unsere hauptsächliche Aufgabe ist, die Menschen sowohl vor dem Schaden zu warnen, den gewaltsam entwickelter Psychismus anrichtet (der das Resultat des Befolgens pseudookkulter Bücher sein mag), als auch warnend auf die Schädlichkeit des Spiritismus hinzuweisen. Es würde viel nützlicher sein, die Symbolik von Träumen zu studieren. Jedes Bewußtsein hat tatsächlich seine eigenen Symbole, die oft für ein anderes Bewußtsein genau das Gegenteil bedeuten. Träume werden so wenig studiert, während eine richtige Erforschung dieses Gebietes äußerst wertvolle Ergebnisse erzielen könnte. Aber wie bei allem ist Ehrlichkeit (diese seltenste der Qualitäten) erforderlich. Und leider ist sie auf der geistigen Ebene - oder vielmehr der psychischen - noch seltener.

Außerdem erkennen viele nicht, daß die Entwicklung des Herzens in erster Linie Bewußtseinserweiterung bedeutet. Wahrhaftig, das Herz ist der Thron des Bewußtseins, aber nicht der Sentimentalität, dieses Stellvertreters des Wohlwollens. Es ist bezeichnend, daß die Menschen des Ostens, wenn sie über die höchsten und heiligsten Begriffe sprechen, stets eine Hand auf das Herz legen, denn sie betrachten es als Wohnsitz des Bewußtseins.

Ja, das Horoskop der Persönlichkeit stimmt selten mit dem des wahren Individuums überein. Oft hat der Geist im Horoskop seiner Persönlichkeit alle feurigen Zeichen, während seine Grundsubstanz dem entgegengesetzten Element angehört und umgekehrt. Die feurige Substanz wird durch den zugrunde liegenden Samen des Geistes genau bestimmt.

Was die Leidenschaft für das Lehren anbetrifft, so ist sie sehr charakteristisch für Anfänger. Ich selbst erinnere mich, daß ich mich anfänglich danach sehnte, die Freude, die in meinem Herzen lebte, zu teilen! Aber dann lehrte mich Erfahrung, wie sorgfältig man die Samen der Lehre verbreiten sollte.

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