Inhalt | Books in English


3. Juni 1931

Ich möchte weitere Gespräche aus dem Buch Hierarchie zitieren, die ich für sehr zeitgemäß halte:

„Laßt uns beobachten, wie die Dunklen arbeiten. Es ist nötig, ihre eigenartigen Gewohnheiten zu beobachten. Sie sind einem unbedeutenden Menschen gegenüber nicht ungehalten. Sie finden, daß die ersten Schritte des Dienstes für sie besonders nützlich sind. Ein unbedeutender Mensch ist selbst im Verrat geringfügig. Verrat ist gerade die hauptsächliche Grundlage des Untergrabens seitens der dunklen Kräfte. Um Verrat zu begehen, muß man etwas wissen. Dieses relative Wissen, das nicht durch Hingabe gestärkt wird, ist auf den ersten Stufen zu finden. Man muß wissen, daß Verurteilung auf eine wankelmütige Hingabe wie Feuer wirkt. Es ist traurig zu beobachten, mit was für unmerklichen Abweichungen der Jünger anfängt, sich in Gleichgültigkeit zu verstricken, und was für beredsame Rechtfertigungen er findet. Wie die Klinge eines Messers verliert das Herz sein Schutznetz. Ohne ihre Scheide verletzt die Klinge den Träger selbst. Aber solche Sporen führen nicht zu Errungenschaft, sie führen nur zu Gereiztheit. Wenn ein Tag erfolgreich in Erniedrigung des Lehrers vorübergegangen ist, warum sollte der morgige nicht ebenfalls mit Lästerungen gegen den Höchsten lodern? Und wenn der Silberfaden zerreißt, ist die Klinge der Versteinerung bereits unwiderruflich geschärft.

Es ist nötig, die Wankelmütigen zu beobachten, denn sie sind sehr anstekkend. Häufig sind sie selbst bereits im Begriff, in die schwarze Masse zu versinken, doch die Lästerung, die sie verbreiten, verwundet viele Unschuldige. Mit Recht bewaffnet Ihr Euch gegen Gleichgültigkeit; sie zerfrißt alle Anfänge, und was für Feuer sind von der Kälte der Gleichgültigkeit möglich? Die Offenbarung der Bestätigung des Lehrers gleicht auch dem Begießen von Blumen. Der begossene Garten wird nicht verwelken. Wir befassen uns damit, die Werke zu fördern. Wir bestätigen neue Dimensionen. Gleichgültigkeit Unseren Bestätigungen gegenüber ist nicht statthaft!

Wenn der Geist mit Streben erfüllt ist, ist kein Platz für Gleichgültigkeit vorhanden. Wenn der Geist feurig ist, ist kein Platz für Gleichgültigkeit vorhanden. Diese Qualität macht immun gegen Gleichgültigkeit. Nur wenn der Geist zu Egoismus neigt, kann der Tod des Geistes erfolgen. Darum sollte man den Geist feurig vor Gleichgültigkeit schützen, in der das Böse, das durch vernachlässigtes Streben hervorgerufen wird, sich einnisten wird, wo das Böse einen Schlag versetzt, der seine Wirkungen hervorrufen wird. Es ist schwer, die Wurzel des Bösen, das durch Gleichgültigkeit erzeugt worden ist, zu entdecken. Nur in endlosem Streben kann man Schutz für konstruktive Werke finden. Daher muß man, wenn man große Werke erbaut, verstehen, daß Egoismus und Gleichgültigkeit unzulässig sind. Darum verlangen Wir, daß der erste Gedanke dem Lehrer geweiht wird. Ist es möglich erfolgreich zu sein, wenn der Jünger sich selbst auf den ersten Platz stellt? Haben Wir nicht Schönheit ins Fundament gelegt? Wir haben die großen Grundlagen für die Welt gegeben. Darum muß jeder Gedanke als Grundlage eines großen Bauwerks gewürdigt werden. Wahrlich, die Zukunft ist groß.

Unter den Begriffen des Mutes ist der unbesiegbarste der Mut des feurigen Herzens, wenn der offenbarte Kämpfer nur den Pfad des Vorrückens kennt, fest entschlossen, in voller Erkenntnis der Errungenschaft. Mit dieser Errungenschaft des Mutes ist nur der äußerste Grad des Mutes der Verzweiflung vergleichbar. Mit derselben Geschwindigkeit wie der Mut des feurigen Herzens die Zukunft besiegt, flieht Verzweiflung vor der Vergangenheit. Wo daher der Mut des feurigen Herzens fehlt, sollte der Mut der Verzweiflung zu finden sein. Nur auf diese Weise können die Kämpfer siegen, wenn der Angriff stark ist. Alle anderen Aspekte des Mutes sind bedeutungslos, weil in ihnen Halbwegigkeit zu finden sein wird. Diese Eigenschaft muß neben Feigheit und Verrat vermieden werden.»

Jeder sollte sich also mit Tapferkeit ausrüsten, die seinem Geist nahe sein sollte. Wohl dem, der die Tapferkeit eines feurigen Herzens besitzt! Für einen solchen Menschen ist alles leicht, und voller Freude ist der Kampf unter der Führerschaft der Hierarchie des Lichtes. Er wird die ihm anvertrauten Waffen heilig wertschätzen und sich an alle Forderungen und Hinweise erinnern, weil alles im feurigen Herzen und nicht in toten Schriften enthalten ist. Man braucht ihn nicht an die gleichen Vorschläge zu erinnern und auf die vergessenen Schutzschilde, die an der Wand hängen, hinzuweisen. Sein Herz wird eine unerschöpfliche Kraftquelle sein. Sein Bewußtsein wird nicht geteilt sein, weil der Zweck der Errungenschaft leuchtend vor ihm funkeln wird, und seine ganzen Gedanken und all seine Aspirationen werden wie stählerne Pfeile fliegen, den Befehlen der Hierarchie des Lichtes gehorsam.

Ja, es ist an der Zeit, das Bewußtsein zu reinigen, sich von alten Gewohnheiten zu befreien, da die Zeit nicht wartet. Es wird schrecklich sein, wenn die Ereignisse uns über den Kopf wachsen. Ich bitte Euch dringend, die alten Mißverständnisse zu vergessen und nur daran zu denken, der gemeinsamen Arbeit zu helfen. Jeder muß seinen besten Beitrag für das ganze Werk entrichten. Laßt uns lernen, die geringfügigen Stiche verletzter Eigenliebe zu ignorieren. Laßt uns erkennen, warum wir über die kleinen Verwirrungen, die durch einige Mitarbeiter verursacht werden, nicht aufgebracht sein sollten. Wahrlich, wer imstande ist, Kleinlichkeiten mit einem Lächeln zu begegnen, wird ein Sieger sein. Und wir verächtlich ist derjenige, der Steine unter die Füße seines Mitarbeiters wirft! Er wird dem Blick des Herrn nicht entgehen! Wie es heißt: „Diese Steine werden für ihn zu einem Berg anwachsen!»

Ihr fragt, wie Ihr diejenigen führen solltet, die ein Verlangen zeigen, die Bücher der Lehre zu studieren. Zuerst ist es nötig (wenigstens in gewissem Grad), mit den Persönlichkeiten solcher Menschen bekannt zu werden, mit ihren Lebensumständen, ihrer Beschäftigung und ihren Fähigkeiten etc. In jedem Falle kann Rat und Führung nur individuell sein. Es ist ratsam, sie zu fragen, in welchem Grade die Ideen der Lehre ihre tägliche Routine beeinflussen, in welchem Maße ihr Leben sich verändert hat. Aber am besten ist es, ihr Leben persönlich zu beobachten. Wenn die Lehre für sie nichts weiter ist als eine angenehme Anregung, die sie in ihrem täglichen Leben ablenkt, ist es besser, sich nicht mit solchen Menschen abzugeben. Sie können die Lehre lesen, in Einsamkeit - und vielleicht mit großem Nutzen. Was ihr Interesse für die höheren Welten anbetrifft, so muß man daran denken, daß es äußerst unratsam ist, solchen Seelen, die ihre Verantwortung auf Erden nicht einmal ganz erkennen, gewisse Einzelheiten über das Leben in den hoheren Welten zu geben - es ist mehr als Leichtsinn. In den Büchern der Lehre wird natürlich oft genug erwähnt, daß die Menschen sich ihres Lebens in den höheren Welten und ihrer Verbindung mit dem Kosmos bewußt sein müssen. Darum sollte jeder auf seine eigene Art und Weise nach einem solchen Bewußtsein streben. Aber ein Verlangen, mehr zu wissen als die Bücher der Lehre geben, und die Unfähigkeit, das Recht für ein solches Privileg zu zeigen, beweist große Leichtsinnigkeit und schädliche Neugierde. Es ist nötig, besonders die Menschen zu beachten, die ganz am Anfang spezielles Wissen fordern, das den übrigen nicht zugänglich ist. Gewöhnlich sind dies diejenigen, die die Lehre nicht im Leben anwenden.

Es ist auch charakteristisch für einige Menschen, die ein einziges Buch der Lehre gelesen haben, zu fragen: „Ist es möglich ausfindig zu machen, was die sieben Bestandteile in der obenerwähnten Emulsion sind?» Oder: „Bedeutet das obenerwähnte Präparat von L. nicht Zitronensalze?» Oder: „Könnten mir nicht die Rhythmen von Mahavan und Chotavan und die Formeln der psychischen Energie alle zugesandt werden?» Und kein Wort über die wahren Grundlagen der Lehre. Es ist erstaunlich, daß solche Fragen von sogenannten intelligenten Menschen gestellt werden! Diese Menschen lesen die Bücher ohne jegliches Verständnis für ihren Inhalt. Oft erinnern solche Menschen an junge Spatzen. Sie greifen gierig nach dem ersten Kömchen, das sie sehen, aber sobald sie ein zweites bemerken, geben sie das erste auf. Dann fliegen sie zu einem dritten und so endlos weiter. Als Resultat verlieren sie, statt zu gewinnen.

Darum sollten die Menschen, die sich der Lehre zu nähern wünschen, gründlich analysieren, in welchem Grade ihre Gewohnheiten sich nach der Annahme der Lehre geändert haben. Was ist mit ihren Vorurteilen geschehen? Haben sie ihr Leben geändert oder nur ihre Worte? Laßt sie ihre Gedanken sich selbst oder dem erwählten Guru gegenüber bekennen. Es gibt zu viele Papageien, was für einen Zweck hat es, sie zu vervielfältigen? Häufig versetzen Papageien ihre Besitzer in unangenehme Lagen, sie äußern Lästerungen statt Lob, und umgekehrt.

Es ist auch nützlich, unsere schlimmsten Gewohnheiten zu beachten und sofort anzufangen, sie auszurotten. Jeden Tag sollten die Jünger in ihr Tagebuch eintragen, was in dieser Hinsicht getan worden ist. Laßt sie zuerst mit einer einzigen Gewohnheit kämpfen, da es nicht so einfach ist, sich zu ändern. Es ist sehr nützlich, die Gedankenqualität zu beobachten und keine böswilligen, kleinlichen und ganz allgemein schäbigen Gedanken zu erlauben. Das Reinigen des Bewußtseins ist der erste Schritt. Danach raten wir zum Disziplinieren der Gedanken: Zu lernen, in einer einzigen Richtung zu denken, ohne auch nur einen einzigen Augenblick lang abgelenkt zu werden. Es ist wunderbar, wenn man sich auf das Bild des Lehrers konzentrieren kann.

Ich sende Euch alle meine besten Wünsche. Möge Euer Bewußtsein wachsen und sich erweitern! Welche Freude besteht in der Einheit solcher Bewußtseine! Es gibt kein Hindernis, das nicht durch eine solche Macht beseitigt werden kann.

Ich möchte diesen Brief beenden, aber ich dachte, es würde nützlich sein, weitere Paragraphen aus der Lehre zu zitieren; da sie sehr passend sind.

„Die Neuorganisation der Welt verstärkt alle Kräfte des Kosmos. Wenn die Menschheit verstehen würde, daß Neuorganisation das Streben des Geistes erforderlich macht, würde es leicht sein, Gleichgewicht in der Welt herzustellen. Aber die Nationen erwägen nicht, was sie in die Waagschale legen sollten und wo das Gleichgewicht ist. Daher ist das Chaos des Denkens so zerstörend für die Menschheit, und aus diesem Grunde versinken die verlagerten Völker in die Tiefe, ohne Maßnahmen für geistige Verklärung zu treffen. Darum ist es an der Zeit, die Bestätigung der geistigen Forschungen in Betracht zu ziehen. Wenn die kosmischen Störungen eine mächtige Spannung nötig haben, muß die Menschheit wissen, wo sie das Rettungszentrum suchen sollte. Darum wird das Forschen nach einem geistigen Zentrum unumgänglich zur Hierarchie führen. Die Menschheit hat die dringende Rettungsformel verloren. Daher ist der Brennpunkt der Hierarchie der Rettungsanker. Nur ein bewußtses Suchen und die Bestätigung der Hierarchie werden Rettung gewähren. Ja, ja, ja! Darum haben Wir die Grundlage von Handlungen und Werken gegeben, die auf Schönheit beruhen» (Hierarchie).

Es ist nötig, vollständiges Verständnis für alle Gedanken und Schätze der Schönheit zu zeigen. Es ist ebenfalls notwendig, die Feuer der Zentren zu verstehen. Nur so können wir den Sieg erringen. Natürlich versuchen die dunklen Kräfte zu verletzen. Es ist nötig, sie zu beobachten; ihre Furcht ist groß. Laßt uns also die Grundlagen schützen.

„Die Jünger auf dem Pfad des Dienstes müssen ihr ganzes bestes Streben des Geistes und des Bewußtseins anwenden. Während man schöpferisch tätig ist, sollte man verstehen, daß nur die Anwendung der besten Offenbarungen die entsprechenden Resultate ergibt. Laßt uns dort keine schönen Ergebnisse erwarten, wo der Geist sein bestes Streben nicht angewandt hat. Oft fragen sich die Menschen erstaunt, warum ihre Unternehmungen nicht erfolgreich sind. Dann laßt uns sagen: «Habt ihr Euer ganzes bestes Streben angewandt?» Drängten sich nicht Oberflächlichkeit, die Trägheit der Unbeweglichkeit, Nachlässigkeit und ein Mangel an Inbrunst für die Hierarchie ein? Man kann also eine Übereinstimmung zwischen Ursache und Wirkung erwarten. Man muß verstehen, daß jede rücksichtslose Handlung, jede nicht zieltaugliche Tat so viele unnötige und schädliche Folgen bringen kann. Die Jünger auf dem Pfad müssen darum ihr bestes Streben und ihre Inbrunst für die Hierarchie zeigen.

Daher muß man hauptsächlich Wachsamkeit in sich entwickeln und die schöpferische Tätigkeit, die die Heilige Hierarchie umgibt, unermüdlich beobachten. Erst wenn Jünger diese Eigenschaften erlangen, kann man hoffen, daß der vorherbestimmte Erfolg kommen wird. Darum sollte man seine äußerste Gewissenhaftigkeit und seine ganze Wachsamkeit allem gegenüber offenbaren, was sich um den Brennpunkt herum ereignet. Jeder unbemerkte Fehler wird seine eigene Blüte hervorbringen.

Es wird gefragt, warum Wir die Vernichtung der Feinde so oft verzögern. Dies hat viele Gründe. Laßt uns zwei von ihnen nennen: Erstens - kannische Umstände. Es ist leicht, die Nahestehenden durch das Berühren eines Feindes zu schädigen, der kannisch mit ihnen verbunden ist. Dies kann mit der bedenklichsten Operation verglichen werden, wenn ein Chirurg ein krankes Glied nicht amputiert, wegen der mit der Trennung einer großen Arterie verbundenen Gefahr. Bei karmischen Verbindungen ist die gegenseitige Beziehung ungewöhnlich kompliziert. Wir halten es für nützlicher, den gefährlichen Mitreisenden zu isolieren, als die ganze Karawane zu hindern. Der zweite Grund ist, daß Feinde die Quelle von Energieanspannung sind. Nichts kann die Energie so sehr verstärken wie Gegenangriff. Warum sollte man daher künstliche Hindernisse erfinden, wenn die Dunklen ihre ganze Kraft anwenden, unsere Energie zu verstärken?

Es ist nötig, die ganze Bedeutung des Weltkampfes zu verstehen, wenn statt giftiger Gase die Geschosse von psychischer Energie umherfliegen. Es ist erforderlich, die ungewöhnlichen Ereignisse zu beobachten... Die Idee der Kultur wird überleben und Ihr habt recht, wenn Ihr an die Weltherrschaft der Kultur denkt...»(Hierarchie).

Meine Freunde, bitte erkennt, auf welch festem Boden Ihr steht, wenn Ihr alle Errungenschaften der Kultur verteidigt. Darum haltet Euren Geist hoch und findet die notigen feurigen Worte! Vergeßt nicht, daß nur Begeisterung, Glaube und inbrünstiges Streben den Geist der Menschen, die Ihr berührt, entflammen und begeistern kann. Entzündet das schöpferische Feuer in Eurem Herzen. Ich sende Euch einen Befehl: „Greift an, als ob Ihr von Feuer verfolgt werdet!»

Erinnert Ihr Euch daran, wie Tamerlan der Große einen seiner mächtigsten Siege errang? Er steckte die Steppe hinter seinen Heeren in Brand. Da die Heere vom Feuer verfolgt wurden, stürmten sie vorwärts und vernichteten den Feind, der viel stärker war als sie. Ihr müßt auch die Majestät dieser schrecklichen Zeit begreifen. Ihr müßt erkennen, daß alles hinter Euch in Brand ist, und daß die einzige Rettung vor Euch liegt. Strebt also vorwärts, und haltet Euch fest an dem anvertrauten Banner!

Wir möchten in. Euren Briefen den Ton der Empörung in Eurem Geist und auch Eure Inbrunst fühlen. Sucht feurige Mitarbeiter, solche, die die Bedeutung der Kultur verstehen! Beachtet und verwerft alles, was tot und unwissend ist und heißt Kampf stets willkommen. Wahrlich, Ihr könnt Eure Möglichkeiten nur durch Kämpfen vergrößern. Ihr solltet überzeugend über Eure internationalen kulturellen Tätigkeiten sprechen können! Der Vertrag für die Verteidigung kultureller Schätze und das Interesse, das er in den kultivierten Schichten der Welt erweckt hat, dies allein gibt Euch das Recht, Aufmerksamkeit zu fordern und Eure Bemühungen, den Kulturzustand Eures Landes emporzuheben, zu erleichtern. Ihr habt viele Briefe erhalten, die dieses Interesse beweisen. Weist darauf hin, wie sich die Weltgeschichte der Namen derer erinnert, die menschenfreundliche und kulturelle Ideen zu entwickeln helfen. Erwähnt die Tatsache, daß die weitverbreitete Reaktion der Länder auf den Ruf des Vertrages zur Verteidigung der kulturellen Schätze beweist, wie das Bewußtsein aller Menschen erwacht, wie es die Verteidigung der Schätze menschlicher Schöpferkraft fordert. Darum sollte jede Regierung, die im Rhythmus mit der Evolution vorwärtsgeht, auf diese kosmischen Forderungen hören und die Errungenschaften der Kultur schützen. Der Weltraum ist mit diesen Forderungen erfüllt. Es ist dringend notwendig, gegen die herannahenden Ereignisse zu kämpfen, die durch die Erschütterungen der dunklen Kräfte verursacht worden sind. Mehrere Jahre werden noch vergehen - und wieviel, was nicht wiedergutzumachen ist, wird sich ereignen!

Sammelt also die Tatsachen, seht alles Material durch, das Ihr besitzt, und dann bestätigt Euch in Unüberwindbarkeit. Ihr seid Vertreter der Neuen Epoche, der Epoche weitgehender Zusammenarbeit und der Verkündigung des Vorrangs der Kultur.

Viele gefährlichere Zeichen sind erkennbar, als die Menschen vermuten. Unterirdische Feuer dringen durch, und viele Dinge werden wie Stroh aufflammen. Nur die Blinden erkennen nicht, auf was für einem Vulkan sie wohnen!


11. Juni 1931

Ihr habt den Aufruf zum Kampf bereits erhalten und den Befehl, anzugreifen, als ob das Feuer hinter Euch wütete. Wir bitten Euch, die Ausführung dieses Befehles nicht zu verzogern, da wahrhaftig Feuer hinter Euch ist, und jeder falsche Schritt oder jeder Aufschub Euch verbrennen kann. Geht vorwärts, vorwärts, ohne zurückzublicken - weil es nötig ist, alles, was gerettet werden kann, vor Vernichtung zu bewahren. „Laßt sie in Amerika verstehen, daß die Krise im Lande selbst nichts weniger ist als ein Schlachtfeld!» Es gibt keine bessere Möglichkeit! Die Lehre sagt, daß der menschliche Geist niemals erwachen wird, solange er in einem glücklichen und bequemen Hafen ist. Darum ist es nur in den Tagen des Schocks möglich, geistigen Aufstieg und die Erkenntnis wahrer Werte zu erwarten. Die drohende Zeit wird viele zwingen, nach einem Ausweg und nach Rettung zu suchen. Versucht dabei Euer Bestes, und verbindet Euch ohne Zögern mit dem großen Brennpunkt! Niemand sollte sich durch eine scheinbare Stille täuschen lassen, da sie sehr trügerisch ist - eine solche Stille kann gefährlicher sein als ein Sturm.

Kämpft aus Leibeskräften. Besteht auf Euren Rechten im Namen des Allgemeinwohles, im Namen der Kultur! Halbwegigkeit ist immer verderblich. Sucht vollständigen Sieg, völlige Befreiung, damit Eure ganzen Kräfte auf die Erweiterung der Kultur Eures Landes konzentriert werden. Handeln ist heute notwendig, die weitgehendste Handlung. Darum fürchtet Euch nicht vor der vermehrten Zahl Eurer Komitees und vor der verstärkten Arbeit. Eure Arbeit ist schön und Eure Handlungen sind gesetzmäßig, wie in der Tat alle Eure Absichten. Ihr solltet weiter als am weitesten säen, da Ihr nie wissen könnt, wo die größte Ernte eingebracht wird. „Die Glocken aller Länder sind erforderlich, und ihr Läuten ruft eine Symphonie hervor.» Zur Zeit des herannahenden Untergangs und der Zerstörung werden wir aufbauen und erschaffen; wir werden alle kulturellen Errungenschaften beschützen und die Grundlagen des Seins bestätigen.


17. Juni 1931

Wir sind außerordentlich beglückt, Eure Kühnheit und Euren Wagemut, Euer Vorwärtsstreben und Eure Zukunftspläne zu sehen. Ja, nur wer geistige Aspiration besitzt, kann über den Abgrund getragen werden. Wahrhaftig, über den Abgrund, denn erleben wir nicht tatsächlich, wie so viele sich selbst vernichten? Das „Requiem» der amerikanischen Banken ist an sich schon sehr bedeutsam. Der ungesunde, aufgeblasene, unausgeglichene Wohlstand des Landes kann nicht lange andauern. Das verborgene Geschwür muß geöffnet werden, und wehe denen, die nicht rechtzeitig durch die Verbesserung der geistigen Gesundheit der ganzen Bevölkerung gegen das Übel protestieren!

Wie blind sind jene, die denken, daß sie dadurch existieren und gedeihen können, daß sie sich zurückziehen, um den „Kelch der Welt» zu schmähen! Die Strafe naht und wird unfehlbar über sie hereinbrechen. Furchtbar wird diese Züchtigung in ihrer kosmischen Entsprechung und Rechtschaffenheit sein, denn es ist unmöglich, den wesentlichen Teil vom Organismus des Planeten ohne Selbstvernichtung zu plündern. Darum blickt scharfsichtig wie ein Falke weit vorwärts; beobachtet die Ereignisse und seht die Zukunft voraus.

Der zukünftige Kulturbund wird seine Autorität offenbaren und das Gleichgewicht in dieser Welt bestätigen, aber es ist noch zu früh, darüber zu reden. Obwohl dieser Bund bereits unsichtbar existiert, sollte zunächst das Banner des Friedens bestätigt werden. Die Menschen müssen mit der Bedeutung des Wertes geistiger schöpferischer Arbeit erfüllt werden und lernen, jede Offenbarung derselben zu würdigen. Die Träger geistigen Feuers werden die wahren Perlen ihrer Länder werden.

Zunächst laßt die Frauen die ganze Bedeutung des Emporhebens des Banners des Friedens und der Kultur erkennen, und in mächtiger Einigkeit laßt sie nicht nur theoretisch, sondern auch tatsächlich die Steine zum Bau der Neuen Welt zusammentragen. Berge werden aus Steinen gebaut. Laßt uns die kleinsten Steine nicht vernachlässigen.

Wieder muß ich schreiben und Euch bitten, allem, was in bezug auf Verantwortung gesagt worden ist, doppelte Aufmerksamkeit zu schenken. Wir sehen einer Zeit entgegen, wo das richtige Verständnis für diese Idee von den menschlichen Bewußtseinen assimiliert wird, und erst dann wird wahre, erfolgreiche, schöpferische Arbeit beginnen. Ich habe bereits viele Male geschrieben, daß Verantwortung nur von denen verstanden wird, die in ihrem täglichen Leben die größte Zusammenarbeit zeigen. Jeder, der eine gewisse Abteilung leitet, hat eine persönliche Verantwortung für ihre schöpferische Erfüllung. Jeder Direktor muß verstehen, daß er nur ein Mitglied einer ganzen Organisation ist, und daß er mit den anderen Mitgliedern harmonisch zusammenarbeiten muß, um das normale Wachstum der Organisation nicht störend zu beeinflussen und dadurch seine eigene vitale Fähigkeit zu schädigen. Jeder muß die allgemeine Entwicklung mit ganzer Aufmerksamkeit schützen. „Natürlich ist es lächerlich, wenn sieben Menschen einen einzigen Stuhl tragen», wie N.K. gesagt hat, aber es ist nötig, miteinander zu besprechen, wohin der Stuhl gestellt werden sollte, da er nur bei allgemeiner Zustimmung auf eine solche Weise hingestellt wird, daß keiner der Mitarbeiter sich die Nase an ihm brechen wird.

Zeit, Zeit, Zeit! Wenn wir die Bedeutung der Zeit nicht richtig erkennen, können viele Möglichkeiten entfliehen. Wie können wir eine erfolgreiche Zukunft aufbauen, wenn wir nachlässig und immer zu langsam sind? Wir müssen dem kosmischen Rhythmus folgen, der „presto prestissimo» andeutet. Überlassen wir alle Moderato, Diminuendo und Morendo unseren Feinden. Wir erleben äußerst bedeutsame Ereignisse. Wahrlich, es gibt keine größere Zeit in der Geschichte unserer Epoche.

Warum schweigen die Gesellschaften in Südamerika? Ich hoffe, daß ich in diesem Fall kein Prophet sein werde, wie ich es im Falle des Präsidenten von Peru war! Man kann ein sehr beredsamer und erfolgreicher Redner sein, aber nur der Magnet des Geistes kann die Ergebnisse des Erfolges aufrechterhalten. Doch der geistige Magnet kann nur entwickelt werden, wenn aufrichtiges Streben und völlige Selbstentsagung vorhanden sind. Die Fruchtbarkeit jeder Handlung wird durch den Magneten des Herzens unterstützt.

Es ist auch sehr notwendig, die sorgfältigste, rücksichtsvollste und kultivierteste Haltung der Presse gegenüber zu offenbaren. Viele Aufsätze, die von unseren Feinden geschrieben werden und Euch noch immer Furcht einjagen, machen uns Freude, weil sie in den Lesern Interesse erwecken, während sie uns doch nicht wirklich herabsetzen können. Am meisten ist die farblose und „genaue» (ihrem Bewußtsein gemäß) Auslegung von Tatsachen seitens sogenannter „freundlicher» Menschen zu fürchten. Aber Entstellung von Tatsachen durch Feinde ist stets eindrucksvoll und hilft uns sehr. Die Zeit der „Heißen» und der „Kalten» ist gekommen. Alle „Lauwarmen» werden vertrieben. Empört Euch mit Eurem ganzen Geist, seid mutig, seid Euch der großen Zeit und Eures Besitzes bewußt!

Erkennt Eure persönliche Bedeutung ohne Eigendünkel, Selbstüberhebung und Anmaßung.

Der Stolz der Selbstüberheblichkeit lenkt vom gesegneten Suchen ab und daher von weiterem Fortschritt. Ohne zu suchen, kann man den Strahl der Hierarchie nicht finden, ihm nicht begegnen und ihn nicht annehmen.

Ich hoffe sehr, daß Ihr den heranwachsenden Kämpfer nicht verwöhnt! Lehrt ihn, fleißig, aufmerksam und ausdauernd zu sein. Entwickelt seinen Sinn für Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft und Erbarmen für Tiere und die Bedürftigen. Laßt ihn vom frühesten Alter an lernen zu helfen. Kinder sind so glücklich, wenn Erwachsene sie um Hilfe bitten. Ihr könnt die Gelegenheit für solche Hilfe herbeiführen. Ihr müßt ihn lehren, Erwachsenen gegenüber gefallig und ehrerbietig zu sein. Laßt ihn lernen, an andere zu denken und glücklich zu sein, wenn er andere aufheitern kann. Am schrecklichsten ist es, in einem Kind Selbstsucht und Geiz zu entwickeln, da diese Laster das Wachstum des Verstandes eines Kindes begrenzen. Nichts ist schrecklicher als ein egoistischer oder knauseriger Mensch. Kein Wunder, daß die Literatur aller Völker diese furchtbare Plage der Menschheit in unsterblichen Bildern verewigt. Diese Laster haben die heutige Degeneration der Menschheit herbeigeführt und werden eine furchtbare Katastrophe bringen. Gänzliche Unfruchtbarkeit der schöpferischen Fähigkeiten ist das Resultat von Egoismus. Laßt uns sehen, was die Lehre der Lebendigen Ethik sagt:

„Individualität und Egoismus sind wie Geburt und Tod. Der Aufbau der Individualität bekundet die Schöpfung einer Neuen Welt, während Egoismus sich in den ausgebrannten Vulkanen des Mondes widerspiegeln kann. Aber Egoismus schwächt nicht nur sich selbst, sondern bedroht auch die ganze Umgebung mit Sterilität, während Individualität in allen angrenzenden Lagern die Feuer entzündet. Zusammenarbeit ist die Krone der Individualität, aber die Geißel des Egoismus ist wie der Stachel eines Skorpions. Kann man sich auf Egoismus verlassen? Nicht mehr als auf eine Kreuzotter! Aber wahre Individualität enthält die Grundlage universaler Gerechtigkeit. Wir müssen Individualitäten sammeln, weil ein neuer Diamant des Schliffs bedarf, aber Egoismus muß durch viele Inkarnationen hindurchgehen. Gewiß, dieses Gesetz kann auch durch das Feuer des Herzens geändert werden. Darum kann man dem Egoismus raten, sich durch die Nähe eines feurigen Herzens entzünden zu lassen.

Nicht grundlos entzünden Wir die Leuchtfeuer des feurigen Herzens als Zuflucht für Wanderer; Es wird dem feurigen Herzen nicht leicht, aber es opfert sich für seine Nachbarn auf, was gerade das Gebot der Wonne ist. Aber Freude ist eine besondere Weisheit» (Hierarchie).

Laßt uns über alle Schwierigkeiten, alle Schuld und selbst Ober Verrat hinaus streben. Das erweiterte Bewußtsein wird bei allem helfen; darum sollte es dorthin gelenkt werden, wo das große Licht sehr bald entzündet wird. Die Waage ist in den Händen des Höheren Willens, und was kümmert uns die Zwietracht, die in Blindheit auf uns gerichtet wird? Es ist unmöglich, welträumliche Gerechtigkeit zu täuschen. Die ganze Geschichte der Menschheit beweist dies. Was bleibt von jenen, die sich erhaben über jene großen Arbeiter fühlten, die für das Gute der Menschheit arbeiteten? Völliges Vergessen ihrer Namen und stillschweigende Verachtung. Und nun möchte ich ein paar beachtenswerte Zeilen zitieren:

„In äußerstem Leiden und in Entbehrung, in Hungersnot, in Blut und Schweiß, nahm Rußland die Last des Suchens nach der Wahrheit für alle auf sich. Rußland sucht und ringt, sucht nach dem Reich des Lichtes...

Das Pathos der Weltgeschichte schenkt jenen keine Beachtung, die sich mit ihrer begrenzten Kenntnis der Wahrheit begnügen, die eingebildet und zufrieden sind. Die freudige Inspiration erreicht diese «Beati possedentes» nicht, sondern jene, deren Geist sich in Spannung befindet. Die Flügel der Engel rühren das Wasser der Quelle auf...

Es scheint, daß in der Welt keine Veränderungen stattfinden... abgesehen davon, daß Rußland nicht mehr in der behaglichen zivilisierten Welt zu finden ist... und in dieser Abwesenheit besteht eine Veränderung, da Rußland in dieser besonderen «Nichtexistenz» in gewisser Weise ein ideologisches Weltzentrum wird.

Übersetzt in die Sprache der Realität würde dies bedeuten, daß eine neue «kulturgeographische Welt» auf der Bühne der Weltgeschichte erschienen ist, die bis jetzt nicht die Bedeutung einer führenden Macht gehabt hat. Wir blicken in die Zukunft. Bewegt sich die Göttin der Kultur nicht vom europäischen Westen, wo sie so lange ansässig war, gegen Osten?... Geht sie nicht zu den Verhungerten, den Armen, zu jenen, die so viel gelitten haben?

Wir sind unter der Macht der Vorahnung ... Es besteht eine Gefahr der Eingebildetheit durch Vorahnung - eine gewisse Art von Eingebildetheit des Leidens. Eingebildetheit zu gestatten, bedeutet zu Fall gebracht werden. Man sollte das nicht verbergen, was man für die Wahrheit hält. Aber es ist unmöglich, mit bloßen Vorahnungen zufrieden zu sein. Die Weltgeschichte wird nicht durch Quietismus gemacht, sondern durch heroische Errungenschaften jener, die Vervollkommnung suchen. Diejenigen, die eingebildet sind, verlieren die Wonne des Suchens. Und die Eingebildeten sind zu Unfruchtbarkeit verurteilt... Es gibt keine Unvermeidlichkeit, es besteht eine Möglichkeit.

Nur durch intensive schöpferische Arbeit, wenn man sich nicht fürchtet, Fehler und Schwächen zuzugeben, nur um den Preis unaufhörlicher Bemühungen, die in den Gestalten der „Plastischen Welt» verkörpert werden, die unserem Willen zugänglich ist, werden Möglichkeiten zur Wirklichkeit.» (Geschrieben 1921)


30. Juni 1931

Ihr schreibt, daß sogar einige gute Menschen das Buch Hierarchie nicht verstehen. Dies zeigt uns nur wieder einmal, wie vorsichtig man sein muß, um denen, deren Bewußtsein noch nicht genügend entwickelt ist, keine Furcht einzujagen. Der Prozeß des Wachsens des Bewußtseins und die Assimilation neuer Ideen ist sehr, sehr langsam. Darum ist jedes Antreiben gefährlich. Nur ein entwickeltes Bewußtsein kann das große Gesetz der Hierarchie voll und ganz erkennen und inbrünstig annehmen. Wir sollten uns daran erinnern, daß unser eigenes Bewußtsein ebenfalls allmählich für die Annahme dieser großen Grundlage der kosmischen Schöpfung und Evolution vorbereitet wurde. Bitte versucht, Neulingen gegenüber die größte Duldsamkeit zu zeigen und verlangt nicht zu viel. Nur von den nächsten Mitarbeitern, deren Bewußtsein zusammen mit ihrer Arbeit wächst, können wir äußerste Spannung erwarten. Sie kennen die Bedeutung des kosmischen Kampfes, der vor sich geht. Sie wissen, daß je direkter ihr Pfad ist, desto schwieriger und verantwortungsvoller auch ihre Errungenschaft ist. Sie wissen, daß gerade die Schwierigkeiten ein Zeichen der schnellsten Errungenschaft ist. Durch das Streben des Geistes sind sie an das Überwinden von Schwierigkeiten gewöhnt, und sie kennen viele Siege und sind Zeugen vieler Siege gewesen.

Auch solltet Ihr nicht glauben, daß eine schnelle Besserung der Lebensumstände in der Welt stattfinden wird. Nein, die prophezeite, drohende Zeit ist jetzt in ihrer ganzen Wucht gekommen, und alles ist jetzt sogar noch komplizierter. Da Ihr gewisse Kenntnisse besitzt, vergeßt ja nicht, alle Warnungen, Hinweise und Andeutungen zu schätzen. Nur durch die äußerste intensivste Zusammenarbeit, durch dringende und genaue Erfüllung der Vorschläge, wird es Euch gelingen können, erfolgreich zu sein während dieser beschwerlichen Zeit.

Hütet Euch vor Mitarbeitern mit kleinem Bewußtsein, da das kleine Bewußtsein versuchen wird, alles herabzusetzen. Aber wir wissen, daß gerade Herabsetzung und mangelnde Wertschätzung in Zerstörung endet. Ein Gefühl für rechte Entsprechung ist eine Qualität, die äußerst schwer zu erlangen und sehr notwendig ist; ohne dieses Verständnis ist es weder möglich Fortschritte zu machen noch aufzubauen. Die Lehre behauptet, daß ein Mensch ohne Verständnis für rechtes Gleichmaß nicht als geistig angesehen werden kann.

Bitte, erkennt die Bedeutung der Arbeit, die Ihr begonnen habt, deutlich. Wie könnt Ihr von anderen Menschen Verständnis erwarten, wenn Ihr selbst diese Bestätigung nicht besitzt? Wie können wir unseren Mitarbeitern Kraft einflößen, wenn sie uns selbst fehlt? Das Banner des Friedens und die Einheit der Frauen im Namen des Neuen Zeitalters der Kultur sind zwei der gigantischen historischen Aufgaben. Bitte versucht zu verstehen, wie ernst die Weltlage ist und gebraucht Eure ganzen Fähigkeiten, um diese heilsamen Ideen einzuführen. Jeder Eurer Schritte sollte gründlich erwogen werden und mit Euren großen Aufgaben im Einklang stehen. Aber niemals hört auf den Rat grauer Herkömmlichkeit! Alle Verzögerungen werden nur noch schlimmeren Schiffbruch verursachen. Haltet das Banner der Kultur und die reinen Bestätigungen, die Ihr erhalten habt, hoch. „Sät breit, es ist nicht richtig, die kostbaren Samen nur in Eurem eigenen Garten auszustreuen.» Das Wichtigste ist, sich nicht vor feindlichen Verurteilungen zu fürchten, weil alle unsere Opfergaben für das Allgemeinwohl nicht die geringste Spur von Zerstörung oder Selbstsucht besitzen! Besteht auf Euren Rechten im Namen der Opfergaben, die Ihr Eurem eigenen Land bringt!

Ich fürchte, daß viele wundervolle Ratschläge und Erklärungen von N.K. nicht angewandt und nicht in Verteidigung Eurer Rechte angeführt werden. Seid nicht faul und lest sie nochmals; denkt daran, daß nicht alles sofort aufgenommen werden kann. Aber wenn Ihr gewisse Formeln assimiliert oder sogar auswendig lernt, werdet Ihr sehr viele Dinge vereinfachen. Ihr werdet auch Wachsamkeit und Lebhaftigkeit des Denkens entwickeln, was äußerst notwendig ist. Vergeßt nie, daß wir durch Gedanken siegen.

Weiter, seid nicht durch die oberflächliche Liebenswürdigkeit beeindruckt, die zu nichts führt. Unterscheidet zwischen wirklicher, echter Freundlichkeit und heuchlerischer Liebenswürdigkeit. Ein guter Kampf kann eher zum Sieg führen als eine flüchtige Liebenswürdigkeit! Greift mutig an, habt Bure Waffen und Schilde bereit - fordert! Einige unserer Mitarbeiter machten keinen schweren Kampf für jede ihrer Errungenschaften durch. Sie haben die Höhen zu schnell erreicht. Daher können sie die Errungenschaft anderer, die sehr schwer kämpfen mußten, nicht richtig würdigen. Wachst - wachst in Eurem Bewußtsein; erinnert Euch an die Bedeutung unserer Zeit, die große Möglichkeiten bringt. Laßt Euch durch Gedanken begeistern, und jedes kleine Schiff wird eine wertvolle Ladung bringen! Bitte denkt daran, daß wir uns heute mit großen Maßstäben befassen müssen, weil die Menschen bereits fähig sind, das lebendige Feuer schöpferischer und aufbauender Arbeit zu assimilieren. Unter den gewöhnlicher Leuten sind viele suchende Seelen, die fähig sind, im Namen des Allgemeinwohls Opfer zu bringen.

Ich füge noch einige sehr notwendige Ratschläge hinzu:

„Beunruhigt Euch nicht über die Notwendigkeit scheinbarer Wiederholungen. Erstens wird nichts wiederholt. Selbst die gleichen Worte erscheinen zu verschiedenen Zeiten gänzlich verschieden. Zweitens sollte man Tag und Nacht immer wieder über die Hierarchie sprechen. Ihr habt recht, daß die Hierarchie der Knechtschaft beendet ist, aber dem Erscheinen einer erkannten Hierarchie folgt menschliches Leiden. Es gibt zuviel Sklaverei in der Welt, und jede Flamme des Bewußtseins wird zu sehr unterdrückt. Sklaverei und eine bewußt erkannte Hierarchie sind wie Tag und Nacht. Laßt Euch darum nicht davon abbringen zu wiederholen - ein Bewußtsein der Hierarchie - der Hierarchie der Freiheit, der Hierarchie des Wissens - der Hierarchie des Lichtes. Laßt jene, die nichts vom Beginnen der Neuen Welt wissen, spotten, denn jede Vorstellung einer Neuen Welt versetzt sie in Furcht. Versetzt die Unbegrenztheit sie nicht in Schrecken? Ist die Hierarchie ihnen nicht lästig? Weil sie selbst unwissende Despoten sind, verstehen sie die Aulbautätigkeit der Hierarchie nicht. Da sie selbst Feiglinge sind, sind sie entsetzt angesichts einer Errungenschaft. Laßt uns also die dringendsten Begriffe des großen herannahenden Zeitalters - Unbegrenztheit und Hierarchie - auf die Waage legen.

Die Hierarchie muß als ein evolutionäres System angenommen werden. Für jene Geister, die Sklaverei noch nicht überlebt haben, sollte wiederholt werden, daß die Hierarchie etwas ganz anderes ist als Gewaltherrschaft. Aber selbst ein Schornsteinfeger muß aufs Dach klettern, um die Schornsteine zu fegen. Dies kann nicht von unten her geschehen. Man kann keine Symphonie ohne eine einzige Tonart für alle Instrumente komponieren. Viele Analogien könnten zitiert werden, angefangen mit einem Scherz und endend mit dem rührenden Beispiel von Bienen, Ameisen und Schwänen. Aber das beste Beispiel für die heutige Menschheit ist der Vergleich mit der Chemie. Es ist leicht zu verstehen, daß eine Reaktion nur unter genauen Bedingungen stattfinden kann. Die Hierarchie entspricht ebenfalls ganz den astrochemischen Prinzipien, die selbst ein Anfänger in der Wissenschaft nicht ableugnen wird. Wir sind bereits mit Recht über die Wichtigkeit der Entdeckung von psychischer Energie übereingekommen; um ihre Wahrnehmung zu ermöglichen, ist die Hierarchie ebenso unentbehrlich wie ein hilfreicher chemischer Prozeß.

Viele Salzsäulen sind auf der Erdoberfläche verbreitet. Nicht nur Lots Weib wandte sich zur Vergangenheit zurück, sondern zahllos sind diejenigen, die zurückgeblickt haben. Was erwarteten sie in der brennenden Stadt zu sehen? Vielleicht wollten sie dem alten Tempel Lebewohl sagen? Vielleicht hielten sie Ausschau nach ihrem behaglichen Herd, oder sie sahen sich um, weil sie erwarteten, das Haus ihres verhaßten Nachbarn einstürzen zu sehen. Bestimmt blieben sie lange Zeit an die Vergangenheit gekettet. Man muß also vorwärtsstreben, um Erleuchtung und Gesundheit und Kraft für die Zukunft zu finden. So sollte es stets sein; aber kosmische Knoten entstehen, wenn eine heftige Vorwärtsbewegung dringend ist. Man sollte sich nicht aus der Fassung bringen lassen und der Vergangenheit nachtrauern. Fehler sind sogar offensichtlich, aber die Karawane wartet nicht, und die Ereignisse selbst drängen vorwärts. Wir eilen und Wir fordern zu Eile auf. Die Zukunft ist voll, aber keine Dunkelheit liegt vor uns.

Einige Menschen können sich nicht mit Unserem häufigen Erinnern an den Kampf abfinden. Laßt es für sie kein Kampf sein, sondern das öffnen der Pforten. Der Prozeß des Öffnens erfordert ebenfalls Energie; aber für Euch kann ohne Notwendigkeit für eine heuchlerische Bemäntelung gesagt werden, daß der Kampf des Lichtes gegen die Dunkelheit unaufhörlich vor sich geht. Viele Kämpfer helfen in diesem Kampf, sonst würden wir wieder vom Chaos verschlungen werden. Oft fragen die Teilnehmer am Kampf, warum sie sich in ihren physischen Hüllen nicht an die Errungenschaften ihres subtilen Körpers erinnern. Aber es würde Unsererseits ein Verbrechen sein, dies zu gestatten. Das Herz könnte die Wahrnehmung einer so gigantischen Schlacht nicht ertragen. Nur ein besonders feuriges Herz bewahrt die schwarzen Geschosse in seinem Bewußtsein. Das Herz hört entweder durch Wahrnehmung des Bewußtseins oder durch Sklerose auf zu schlagen. Aber der kosmische Kampf kann das stärkste Herz vernichten.

Wir sollten also an den Kampf erinnern. Wenn der Zusammenstoß einen so kolossalen Umfang annimmt, ist es schwer, das unterirdische Feuer im Gleichgewicht zu halten, und die Schichten der magnetischen Ströme kreuzen einander. Aber laßt uns nicht ableugnen, daß diese Störung erneute Möglichkeiten mit sich bringt» (Hierarchie).


20. Juli 1931

Es hat mir so leid getan, daß unser Zug wieder entgleist ist. Kann es möglich sein, daß ein so deutlich erklärtes Bauwerk nicht verstanden wurde? Zwei Jahre lang ist täglich die Notwendigkeit wiederholt worden, jede Perle des Wissens, die Euch gegeben wurde, zu hegen. Kürzlich habe ich gehört: „Noch eine Perle ist verlorengegangen.» Wann werden wir es lernen, diese Perlen nicht fortzuwerfen, sondern jedes Kömchen sorgfältig abzuwägen, um ihren Wert nicht herabzusetzen? Könnt Ihr Erfolg erwarten, wenn die wahren Werte fortgeworfen und durch billigen Ersatz ersetzt werden?... Bei unseren Angelegenheiten sollten minderwertige Handlungen nicht in Frage kommen. Tausende von Augen aus der ganzen Welt beobachten unsere Institute. Dies verpflichtet uns, die gegebenen Arbeitspläne nach besten Kräften und entschlossen auszuführen. Besitzen wir so wenig individuelle Schöpferkraft und Wachsamkeit, daß jeder stumpfsinnige Außenstehende unsere Möglichkeiten durch seine Gewöhnlichkeit und seine veralteten Ansichten abschneiden kann? Bestimmt nicht! Wir brauchen Mitarbeiter mit weitem Blick, die mutig und kultiviert sind. Es scheint mir, daß Ihr mit Euren Verteidigern keine große Zukunft vor Euch habt. Was nützen Ratgeber, die beim ersten Widerspruch alles aufgeben!

Wir und unsere Mitarbeiter müssen verstehen, unsere Rechte sofort zu verteidigen. Für jeden Widerspruch müssen wir zehn neue Angriffspunkte finden. In erster Linie müssen wir ein völliges Verständnis für unsere kulturellen Tätigkeiten fordern. Wir müssen fähig sein, das Bewußtsein unserer Mitarbeiter mit unserem eigenen zu vereinigen. Gewiß, es ist unmöglich, sofort ähnliche Gedanken zu erwarten, aber wir müssen ihre Ideen beobachten und sie nötigenfalls taktvoll berichtigen. Wir haben bereits ein erfolgreiches Beispiel einer solchen Führerschaft erlebt. Darum müßt Ihr ebenfalls wachsam sein und die Gedanken Eurer Ratgeber und Mitarbeiter berichtigen.

Wir müssen der Lehre nicht nur Gehör schenken und mit ihr übereinstimmen, sondern auch tatkräftig und schöpferisch in der Erfüllung unserer Aufgaben werden.

Es scheint, daß sowohl das „Requiem» der Banken als auch alle gegenwärtigen und zukünftigen Ereignisse hinreichend beweisen, wie gerechtfertigt, wie weise und wie zeitgemäß alle Hinweise waren. Wir sollten uns daran erinnern, wie viele Hinweise nicht rechtzeitig angewandt oder entstellt worden sind! Wie gern würde ich Euch furchtlos sehen! Wie gern würde ich von Euch das Brüllen eines Löwen hören! Die Macht des Geistes kann alles besiegen. Alles Kleine und Unbedeutende fürchtet sich vor Macht, während alles Große sie respektiert.

Darum geht vorwärts wie Löwen!

Und dann besprecht bitte nicht jede Idee, die Ihr selbst noch nicht gänzlich assimiliert habt, mit unzuverlässigen Mitarbeitern. Jede große Idee kann leicht durch taktlose Handlungen ruiniert werden. Vergeßt nicht, daß wir erwarten, von den Mitgliedern der Organisationen der Frauen und anderen kulturellen Gesellschaften unterstützt zu werden. So viele gute Verbindungen sind schon hergestellt worden, und es ist möglich, die Verbreitung der Serien von Postkartenreproduktionen „Das Kulturreich» vorzuschlagen. Drei Millionen Käufer bedeuten drei Millionen Dollar! Wie viele Frauen würden einen Beitrag von einem Dollar im Namen ihrer eigenen weiblichen Würde zahlen!

Freunde, ich möchte Euch sagen, daß das, was versprochen wurde, sich ereignen wird und daß es wirklich nicht so weit von Euch entfernt ist! öffnet nur Eure Augen weit und bemüht Euch, Euer Bewußtsein zu erweitem und zu verfeinem! Und was kann für das Wachstum Eures Bewußtseins besser sein als die wachsame und schöpferische Verwertung der Regeln der Lehre? Wahrhaftig, entwickelt Eure Schöpferkraft! Dringt tief ein in jede Idee, die Euch gegeben worden ist. Die Ideen wachsen zusammen mit der Eröffnung von Möglichkeiten, aber diese Möglichkeiten sollten nicht verpaßt werden. Die Zeit wird kommen, wo das Banner des Friedens und das Banner der Kultur sich über die ganze Welt erstrecken werden. Spürt Ihr die Schönheit und Macht dieses Symbols?


21. August 1931

Bitte lest meinen Brief vom 29. Juli immer wieder durch. In diesem Brief werdet Ihr einen dringenden Rat des Lehrers finden, der nicht aufgeschoben werden sollte. Nehmt diesen Ratschlag mit ganzem Herzen an und befolgt ihn, sowohl in großen als auch in kleinen Dingen. Wer weiß, worin das Große und das Kleine liegt? Wer weiß, wo der kleine Grashalm oder das Sandkörnchen ist, das den Riesen in den Abgrund warf?

Darum sollten wir wachsam sein und nichts herabsetzen. Laßt uns die Gefahr unserer Zeit und die Bedeutung dessen, worauf alles begründet ist, voll und ganz erkennen. Wir sollten uns deutlich daran erinnern, daß jede Verächtlichmachung und jede Unterlassung die Herabsetzung und Zerstörung der Arbeit und aller Mitarbeiter mit sich bringen wird, und zwar zehnfach, da solche Aufstände gegen die Bestätigungen der Hierarchie sind. Vor langem wurde gesagt: „Alle Eure Koffer werden leer und Eure Schreibfedern trocken bleiben, wenn Ihr die Bestätigungen der Grundlagen nicht versteht. Wenn die Zeit, in der die Schule gegründet wurde, schwer war, so ist sie heute tausendmal schwerer. Wenn die Zeit für ernst angesehen wurde, als Ihr auf dem Weg wart, so ist sie heute tausendmal ernster. Wenn die Zeit damals groß war - so ist sie heute tausendmal größer.» So wurde es ausgedrückt.

Wir sollten hieran denken und uns nicht gestatten, eingeschläfert oder schweigsam gemacht zu werden und uns nicht über die Schmeicheleien und liebenswürdigen Worte der zahlreichen Dugpas freuen. Die Umstände werden immer komplizierter. Darum folgt dem Lehrer. Wenn Ihr aufhört herabzusetzen, wird Euer Guru Euch über alle Gefahren hinwegtragen und Euch in Sicherheit bringen. Es gibt gewisse Zeiten, wo Herabsetzungen und Verschweigungen noch schlimmer sind als die bissigsten Schikanen und Verleumdungen. Kein Wunder, daß Herabsetzung und Verheimlichung von den Großen Lehrern als heimtückischer Verrat angesehen werden. Ist es wirklich möglich, daß wir so schuldig sein könnten? Wir täten gut daran, daran zu denken, daß das Verlangen nach Selbst-verherrlichung auf Kosen der Herabsetzung des Führers in nichts auslaufen wird. Wenn wir ihn verherrlichen, verherrlichen wir uns selbst. Wenn wir ihn herabsetzen, vernichten wir uns. Das kosmische Gesetz der Entsprechung ist unvermeidlich. Die besten Seiten der Weltgeschichte wurden dann geschrieben, wenn ein Führer an der Spitze der Bewegung stand, dem die Anhänger als hingebungsvolle und bewußte Mitarbeiter folgten und jeden Augenblick bereit waren, alles für die Ehre des Werkes zu opfern. Und ehren wir nicht auch ihre Namen neben dem Namen des Führers? Sogar in der Schule lernen wir die Namen der Mitarbeiter der großen Führer, Lehrer und Denker. Und weist die Weltgeschichte nicht auf die Abtrünnigen hin? Und werden sie bestimmt nicht mit Verachtung angesehen?

Laßt uns stets daran denken, daß alle Möglichkeiten nur mit dem Strahl des Lehrers kommen, durch den Weg, der von diesem Strahl erleuchtet wird. Wenn wir jedoch voller Zweifel sind, wenn wir aus Mangel an Vertrauen und aus Furcht vom Wege abweichen, dann fallen wir natürlich aus dem Pfad, der vom Strahl erleuchtet wird, heraus, und wenn. wir in die Dunkelheit fallen, riskieren wir im besten Falle eine gebrochene Nase!

Wir haben ein Buch erhalten, ein geliebtes Buch, das unpassend und billig veröffentlicht worden ist. N.K. war so unglücklich darüber, daß er sich sofort hinsetzte und einen Artikel über Liebe für ein Buch schrieb. Wenn wir nicht verstehen, daß die Qualität verfeinert werden muß, werden wir nie im kulturellen Wachstum vorwärtskommen. Und wie können wir von Verfeinerung des Bewußtseins und von Kultur reden, wenn wir nicht verstehen, was dies bedeutet? Natürlich kommt Vervollkommnung nie sofort, aber Verschlechterung der Qualität ist der Jünger unwürdig. Es ist ebenfalls außerordentlich ärgerlich, minderwertige Reproduktionen von einigen Bildern auf Postkarten zu sehen. Eine so erbärmliche Qualität zuzulassen, bringt den Künstler in schlechten Ruf. Und kennen wir nicht die alte Wahrheit, daß der Kauf von billigen Dingen am Ende teuer ist? Erinnert Ihr Euch nicht daran, wie wir nach einer gewissen Ausgabe gezwungen waren, noch einmal Geld für einen Neudruck auszugeben? Alle unsere Anfänge sollten würdig eingeführt werden. Wir müssen nach der Höchsten Qualität suchen und sie fordern. Nur auf diese Weise können wir der Kultur dienen.

Wir sind auch besorgt hinsichtlich der Popularisierung unserer Bücher und Veröffentlichungen. Es muß ein gewisses System, eine bestimmte Organisation hinsichtlich dieser außerordentlich wesentlichen Angelegenheit vorhanden sein. Wir müssen jemanden finden, der die Arbeit liebt und sie gut kennt, und er sollte in bezug auf den Bestimmungsort der Bücher und die empfangenen Geldsendungen Rechnung ablegen, auch darüber, in welchen Katalogen unsere Bücher enthalten sind und wo der beste Verkauf zu finden ist. Wirklich, es gibt so viele Bauchläden in der ganzen Welt! Wir müssen auch sorgfältig beachten, daß unsere Veröffentlichungen ohne Verzögerung herausgegeben werden. So viele Möglichkeiten sind infolge von Verzögerungen verpaßt worden. Die Veröffentlichung muß eine Einkommensquelle werden.

Ich weiß, daß Ihr alle diese Ratschläge in der rechten Haltung annehmen werdet, weil ich Beweise dafür habe, aber könnte ich das gleiche über gewisse andere Mitarbeiter sagen? Einige könnten beleidigt sein, aber durch ihre Empfindlichkeit werden sie nur sich selbst Schmach antun, denn sie zeigen dadurch, daß sie weit von Selbstvervollkommnung entfernt sind und daß die Königswürde des Geistes für sie unerreichbar ist. Der König des Geistes ist glücklich über jede Gelegenheit, sich zu vervollkommnen. Er wird seine Fehler nie wiederholen, und ein ausgerotteter, wiedergutgemachter Fehler ist ein Schritt vorwärts, eine Annäherung zum Vorherbestimmten. Darum sollten wir voll und ganz erkennen, wie ernst und dringend die heutige Zeit ist. Laßt uns der Hierarchie folgen und alle Vorschläge erfüllen.

Keine Schwäche kann heutzutage entschuldigt werden, selbst wenn sie gut motiviert ist. Viel steht auf dem Spiel, und wir werden nur durch Bestätigung durchkommen. Ihr müßt bestätigen, Ihr müßt die wohlwollenden Gedanken verbreiten. Gebraucht Euer Wissen und die ganze Kraft der Botschaften, die Ihr aus der Hohen Quelle des Wissens und der Schöpferkraft zur weitgehenden Verbreitung empfangt. Versucht die große Aufgabe zu erkennen, im Namen der Kultur die neuen Schritte, die Epoche des verfeinerten Bewußtseins, der beispiellosen Entdeckungen in der Wissenschaft und der weltweiten Zusammenarbeit hervorzurufen.

Die Sättigung des Weltraumes muß in allen Richtungen vor sich gehen. Keine einzige Möglichkeit sollte verpaßt werden. Ihr müßt einen kleinen Hinweis über die Hervorrufung einer großen Tat nutzbar machen können. Die Fähigkeit, den Weltraum zu sättigen, ist sehr groß. Laßt das Bild Eures Gurus im weltweiten Maßstab offenbar werden. Erlaubt nicht, es im geringsten Maße herabzusetzen. Fürchtet Euch nicht davor, lächerlich zu erscheinen, da Ihr stets zu einem Spötter sagen könnt: „Du lachst über dich selbst, versuche mehr zu wissen». Verspottung ist ein sicheres Zeichen von Unwissenheit, und niemand, der wirkliches Wissen besitzt, würde je etwas lächerlich machen.

Wir waren sehr beglückt, über den Beitritt eines neuen Mitarbeiters zu hören. Wir heißen ihn ganz herzlich in diesem Dienst für menschliche Wohlfahrt willkommen. Sein Name wird in unserem Herzen leben, weil wir jemand zu würdigen wissen, der am Anfang eine bereitwillige Hand bietet und das Wachstum von Sprößlingen fördert. Mit Recht wird ihm der beste Baum gehören. Wenn der Baum wächst, werden viele bereit sein, unter seinem Schatten Schutz zu suchen. Aber sehr wenige können die Bedeutung der Macht des Samens bemerken. Darum laßt uns die neu Hinzukommenden besonders anerkennen. Freude und Grüße von Herzen für den neuen Mitarbeiter.

Wir haben Briefe aus Amerika erhalten, aus denen wir erfahren, daß selbst hervorragende Geschäftsführer ihren Einfluß nicht aufrechterhalten und die Ereignisse nicht ausbalancieren können. Dasselbe gilt für die ganze Welt. Die alten Formeln sind überlebt, während die neuen, konstruktiven, noch nicht aufgenommen worden sind. Das Bewußtsein der Massen wächst ihren Führern über den Kopf. Die Dämme, die errichtet werden, um das Wachstum des Bewußtseins zurückzuhalten, sind stets gefährlich, unfehlbar werden sie jedoch durch furchtbare Umwälzungen zerstört werden. Und da das Gesetz der Entsprechung unveränderlich ist, ist die endgültige Vernichtung um so stärker, je hartnäckiger der Widerstand ist. Der wahre Führer steht stets in der vordersten Reihe der Ereignisse. Aber wahrhaftig, er sollte sich fest an die Hierarchie halten.

Die Errettung der Welt liegt in neuen Formeln, in einem neuen geistigen und kulturellen Herantreten an alle Lebensfragen, ob es sich nun um die Regierung oder um das Privatleben handelt.

Das Banner des Friedens und der Kultur wird, wenn es ganz verwirklicht wird, zur Grundlage neuer schöpferischer Tätigkeit werden. Von der Schulzeit an sollten die zukünftigen Generationen die lebenswichtige Bedeutung konstruktiver und schöpferischer Arbeit in all ihren Aspekten lernen. In der Neuen Welt kann kein Raum für den Luxus der Zerstörung sein, unwissende wilde Gewalttätigkeit kann in ihr nicht existieren. Solche Errungenschaften werden nicht sofort und nicht überall erfolgen, aber es ist bereits möglich zu sehen, wo der erste Lichtstrahl durchbricht.

Selbst heute wird die Idee von Frieden und Kultur so verschiedenartig verstanden! Für die Mehrheit steht Kultur im Zusammenhang mit einer oberflächlichen Zivilisation, mit all dem frivolen Luxus, der zu einer solchen Zivilisation gehört, während sie unter Frieden „ein friedliches Eindringen» in Märkte und Besprechungen über Abrüstung verstehen. Hierbei meinen sie das Ersetzen alter ausgedienter Waffen durch neue und mächtigere. Es ist beschwerlich, über den Weltzustand nachzudenken! Die Situation ist schrecklich und wird sogar noch schlimmer werden, da es unmöglich ist, diejenigen aufzuhalten, die in ihrer Blindheit bereit sind, in den Abgrund hinabzustolpern. Wenn sie Schwungkraft gewinnen, werden sie um so schneller rollen, je mehr sie sich dem Grund nähern. Aber wir wissen, daß es eine Feste des Wissens und des Geistes gibt, und daß denen, die nach Licht suchen, stets geholfen wird. Darum sollten wir unsere noch unbekannten geistigen Brüder inbrünstig auffordern, sich uns unter dem Banner der Kultur anzuschließen. Das Feuer des Geistes und das erleuchtete Bewußtsein werden alle Schrecken der Zerstörung aufhalten. Darum laßt uns die wohlwollenden Samen säen und zur rechten Zeit werden sie Frucht tragen. Die Antwort, die Ihr betreffs des Banners des Friedens und der Kultur erhalten habt, ist sehr charakteristisch. In einer solchen Antwort ist die ganze Hilflosigkeit enthalten, die ganze Unfähigkeit, die angebotenen Möglichkeiten zu verstehen, und sie offenbart absolute Unverantwortlichkeit. Was für eine noble Geste könnte durch Teilnahme an der Konferenz des Paktes und des Banners des Friedens gemacht und in der Weltgeschichte berichtet werden. Aber kleine Durchschnittsmenschen sind damit zufrieden, im Hintergrund zu stehen. Was kümmern sie sich um die Weltgeschichte, da ihr Bewußtsein die Idee der Verantwortlichkeit nicht erfaßt, ganz abgesehen von der weltumfassenden Verantwortung. Ihre ganze Idee der Verantwortung geht nicht über ihren Wunsch hinaus, für sich selbst einen warmen, bequemen Platz zu bewahren. Und zu diesem Zweck wird Üblichkeit, Trägheit und Unwissenheit für das Geeignetste gehalten. Aber sie vergessen eines: Die Umstande ändern sich, und zuweilen kann nur Außergewöhnlichkeit und feurige Geistesbereitschaft sie retten und ihre geliebte Behaglichkeit und Glückseligkeit für sie bewahren. Ja, die Welt ist voller Automaten, voller Schatten und voller aktiver Gehilfen des Bösen.

Die Automaten, die die überlebten Formeln gedankenlos wiederholen und die Schatten, die gegen das Böse protestieren, sollten sie nicht neben die Gehilfen des Bösen gestellt werden?

Laßt uns also in jeder Hinsicht gegen Trägheit und Unwissenheit ankämpfen, in uns selbst und in unseren Mitarbeitern, und laßt uns nicht bedrückt sein durch zufällige neu Hinzukommende. Wir sollten vielmehr mit einem Lächeln unseren Berichten noch eine Seite über Unwissenheit und Stillstand hinzufügen, die gemeinsam das Karma eines ganzen Landes bauen.

Es ist wahr, wir sollten Schmeicheleien nicht annehmen. Groß ist die Verachtung einer Schmeichelkatze, wenn sie sieht, wie leicht wir auf ihre zuweilen ziemlich plumpen Taktiken hereinfallen. Laßt uns nicht wie bestochene Sklaven sein, sondern den Stolz und die Unabhängigkeit der Herren des Geistes entwikkeln, für die Schmeichelei nicht existiert. Nichts erniedrigt und vernichtet einen Menschen so sehr wie seine Annahme von Schmeicheleien. Wer Schmeicheleien liebt, ist ein Sklave von gestern. Ein Mensch, der sich einer Schmeichelei schuldig macht oder sie annimmt, kann nie ein enger Mitarbeiter werden. Groß ist die Feilheit solcher Menschen - laßt uns daran denken.

Ich freute mich, über die Versuche zu hören, die auf eine engere Zusammenarbeit und ein Gerechtigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern hinzielen. Ein starker Geist wird wissen, wie er sich von einem gewissen Atavismus befreien kann, während ein gesunder Menschenverstand und die Wahrnehmung des großen Bildes des Lehrers ihn daran erinnern werden, daß eine bewußte Zusammenarbeit edel und freudig ist. Ein von Liebe erwärmtes Herz wird die schönste Anziehungskraft ausströmen. Das Streben des Geistes bringt Mut und Gerechtigkeit.

Ihr seid uns alle so lieb, und sind wir nicht durch die gleiche Lehre und denselben Lehrer vereint? Wenn wir die flüsternden Schatten, die Gereiztheit, die Empfindlichkeit und eine nachlässige Haltung der Arbeit gegenüber vertreiben können, werden wir mit Riesenschritten vorwärtsgehen. Wirklich, ist es nicht schmerzlich, auf derselben Stelle statisch zu verbleiben? Das schlimmste Hindernis ist Empfindlichkeit, die uns zurückhält, die alles Gefühl des Strebens zerstört. Wundervolle Möglichkeiten entgehen uns, wenn wir damit in Anspruch genommen sind, Verletzungen, die uns angetan wurden, zu analysieren, die in vielen Fällen hur in der Einbildung vorhanden und selbstsuggeriert sind. Wir sollten diese zerstörenden Gewohnheiten ablegen und unser ganzes Herz der Erfüllung der anvertrauten Arbeit weihen. Laßt uns unser ganzes Interesse, unser ganzes Leben unserer Arbeit weihen, und ein Wunder wird geschehen. Gerade diese Selbstverleugnung wird uns ganz unerwartete, sehr erhabene Freuden bringen.

Ein selbstsüchtiger Mensch verurteilt sich zu schrecklicher Einsamkeit und gänzlicher Vergessenheit Glückseligkeit besteht darin, Liebe zu geben, und wer liebt, ist glücklicher als derjenige, der geliebt wird. Wenn man diese Wahrheit erkennt, wird alles Glück erfüllt werden. Darum lernt lieben, gewöhnt Euch daran, alles Schone zu lieben und entwickelt aktives Erbarmen für alles, was noch nicht vollkommen ist. Seid Euren Untergebenen gegenüber freundlich und höflich, da dies das Vorrecht und die Schönheit eines Herrn des Geistes ist.

Ich liebe die Sage von Akbar, in der beschrieben wird, wie Akbar in den Tagen feierlicher Feste, wenn alle abhängigen Rajas und Leute ihre Gaben brachten, inmitten der Unmengen von kostbaren Geschenken das bescheidendste in die Hand zu nehmen, und während er es ans Herz drückte, vor seinem Volk zu erscheinen pflegte. Auf diese Weise drückte er Fürsorge für die einfachsten unter seinen Untertanen aus und betonte, daß er nicht üppige Gaben würdigte, sondern das von einem hingebungsvollen Herzen überreichte Geschenk. Laßt uns ebenso handeln und nicht nach äußerer Erscheinung und Stellung urteilen, sondern nach dem inneren Gedanken und der inneren Qualität. Und natürlich sind die besten Gedanken und die treuesten Herzen häufiger unter einem armseligen Kleid und in einer bescheidenen Stellung verborgen. Wißt Eure bescheidenen Mitarbeiter zu würdigen! Sowohl Pünktlichkeit als auch Höflichkeit wurde in alten Zeiten als Vorrecht der Könige betrachtet.


7. Oktober 1931

Es freut uns, daß Ihr die Bedeutung von Daten versteht, und wir sind dankbar für jede Beschleunigung. Es wird immer dringender, die Entwicklung unserer Arbeit zu beschleunigen angesichts der Anhäufung von Ereignissen. Nur ein entwickelter Geist kann diese Notwendigkeit, mit dem Rhythmus des Kosmischen Magneten vorwärtszugehen, voll und ganz erkennen. Alle, die zurückhalten oder hindern, gehören den niedrigeren Bewußtseinsgraden an, und wir können einen solchen Gedankenzustand nur bedauern. Wir sollten versuchen, einen Teil ihrer Last auf jene zu übertragen, die vorwärtsblicken und der Evolution entgegenstreben.

Bereitet Mitarbeiter für Euch vor, vergeßt nicht, was über das Ersetzen von verblühten Rosen durch wilde Blumen gesagt worden ist! Versucht, jeden Tag etwas zu lernen und seid dankbar für jeden Mitarbeiter, der Euch helfen kann, die rechte Haltung unbedeutenden persönlichen Beschimpfungen gegenüber zu entwickeln und Euch selbst dadurch von ihnen zu befreien. Nur wenn wir versuchen, das Wichtigste zu verstehen, können wir lernen, die Angriffe eines unkultivierten Herzens zu ignorieren. N.K. erinnert sich seiner feindlichsten Mitarbeiter stets voller Dankbarkeit, weil gerade sie ihm halfen, sein wachsames Auge, seine Geistesgegenwart und die notwendige Festigkeit und Disziplin des Geistes zu entwickeln. So müßt auch Ihr lernen, das Benehmen von zanksüchtigen Leuten als auf Grillen beruhend zu betrachten, die Euch nicht beleidigen, die Euch vielmehr nur leid tun können, weil sie zu den sinnlosen Gewohnheiten der Kindheit zurückkehren.

Wir wissen, wie kompliziert das Leben heutzutage ist, wie schwer es ist, und wir sind betrübt über jeden Mangel an Verständnis, über jede Verzögerung, über alles, was den Fortschritt kompliziert. Die Vernachlässigung unserer Pflichten kann nie wiedergutgemacht werden. Eure Aufgabe ist nicht leicht, aber durch leichte Dinge wird man sich nicht vervollkommnen. Reines Streben wird stets vom Großen Lehrer unterstützt. Darum seid siegreich! Der Große Lehrer ist stets bereit, dem strebenden Jünger eine hilfreiche Hand hinzustrecken, aber solche Hilfe kommt gewöhnlich erst, nachdem alle Möglichkeiten von seilten des Jüngers selbst erschöpft sind. Und darin liegt die größte Weisheit und ein großes kosmisches Evolutionsgesetz. Nur an der äußersten Grenze der Spannung werden unsere Kräfte in die feinsten Energien umgewandelt. Unsere Gedanken sind bei Euch, und wir wissen, daß alles bestimmt erreicht wird, wenn wir nicht selbst durch unsere Selbstsucht, Trägheit und oberflächliche Haltung den Ratschlägen gegenüber den Silberfaden zerreißen.

Um die Höhe eines Berges beurteilen zu können, muß man ihn aus einiger Entfernung betrachten. Dasselbe gilt für Arbeit. Zuweilen ist es ratsam, Abstand von ihr zu nehmen, um ihre kulturelle Bedeutung zu erkennen. Es ist notwendig, die kulturelle Bewegung in ihrem weltumfassenden Maßstab zu verstehen, und dies ist das Wichtigste, denn wenn wir ihn nicht erkennen, werden unsere Handlungen an einem Mangel an rechtem Gleichmaß leiden, und ohne dieses wird Erfolg ganz unmöglich sein. Warum bestehen alle Lehren so sehr auf der Notwendigkeit des Glaubens oder auf völligem Verständnis für eine gegebene Aufgabe? Gerade weil das intuitive Wissen oder der Glaube aus einem Menschen einen Riesen macht. Weil er Zweifel zunichte macht, ruft ein solcher Glaube eine unüberwindliche Ausdauer hervor, die unfehlbar zum Ziel führt. Da wir durch unseren physischen Körper begrenzt sind, können wir nicht durch die sich anhäufenden Ereignisse hindurchblicken. Daher können wir das Vorherbestimmte nicht aus eigener Kraft erfüllen. Und wenn es uns an Glauben fehlt, ziehen wir uns dadurch von der vom Lehrer angedeuteten Richtung zurück oder wir machen die umrissenen Bedingungen zunichte, in denen wir ein notwendiger Bestandteil sind und unter denen wir schließlich handeln sollten, weil wir sie falsch verstehen. Glaube ist großes Wissen und große Weisheit. Jemand, dem es an Glauben oder Wissen fehlt, ist wie ein Wetterhahn. Er hängt von beständig wechselnden Umständen ab, die er in seiner Blindheit weder erkennen noch vermeiden kann.

„Es ist richtig, die Prinzipien des Banners des Friedens überall zu bestätigen, wo es möglich ist. Bitte denkt daran, daß Möglichkeiten plötzlich auftauchen. Der Widerstand gegen das Böse bringt an sich schon neue Möglichkeiten.» Die Artikel, die gegen das Banner des Friedens geschrieben worden sind, sind so kleinlich, daß man nur staunen kann, daß die Menschen solche Gedanken hervorbringen können. Was den Völkerbund anbetrifft, so ist es mir etwas rätselhaft. Warum sollte man so interessiert an der Meinung und Unterstützung einer solchen Organisation sein? Es scheint, daß eine Bewegung kultureller Vereinigung und die Entwicklung eines wahren Verständnisses für geistige Errungenschaft in der Kunst unter den jüngeren Generationen so außerordentlich notwendig ist, daß absolut keine Notwendigkeit dafür besteht, die Genehmigung solcher totgeborenen Organisationen abzuwarten. Jede weitblickende Regierung sollte im Pakt und Banner des Friedens gerade die Bewegung beachten, die zu Schutz, Ordnung und Aufbau führt. Darum sollte die Einführung des Großen Banners der Kultur keineswegs durch die Frage beeinflußt werden, ob der Völkerbund dem Banner zustimmt oder nicht.

Könnte es möglich sein, daß die Frauenorganisationen in Amerika gleichgültig bleiben und das Banner der Kultur nicht unterstützen werden? Ich hoffe, daß wir ihre geistige Empfänglichkeit nicht überschätzen. Lange vor der ersten Konferenz in Brügge hörte ich über den wahren Wert vieler moderner Organisationen, und ich verstehe, wie sehr man arbeiten muß, um das Bewußtsein der Massen zu erreichen, damit sie die wahren Werte und kulturelle schöpferische Tätigkeit verstehen. Dies kann nur durch das beharrliche und systematische Verbreiten von Ideen erreicht werden, aber nicht durch erschütternde, heftige Anstrengungen. Darum sollten wir nicht durch die gleichgültige Haltung entmutigt werden, die von Regierungen und gewissen Gruppen zivilisierter Gesellschaften gezeigt wird, sondern unsere ganzen Bemühungen aufwenden, sowohl um oberflächliches Denken unter den nächsten Mitarbeitern zu beseitigen als auch um die Vertiefung ihres Verständnisses für die dringende Notwendigkeit dieser Idee zu entwickeln.

„Mein Rat ist also wieder einmal, die Lehre in die tägliche Notwendigkeit umzuwandeln. Mein Rat ist, den Grad zu beobachten, in dem unsere Umgebung nützlich werden wird. In kleinen Gruppen sollte man besonders über wechselseitige Gedanken wachen, um den Strom nicht zu überlasten und zu unterbrechen. Viele Lehren raten zu dieser einfachen Disziplin, aber jedes Buch sollte hieran erinnern, weil das, was am wesentlichsten ist, was am meisten nottut, nicht auf das Leben angewandt wird. Und es ist für Uns eine große Freude, wenn Wir auf jemand ein ebenso großes Vertrauen setzen, wie auf Uns Selbst. Mächtig ist die Zitadelle des offenen Herzens.

Unaufhörlich, jederzeit wird die Lehre des Lebens auf die Erde gesandt. Man kann sich keine irdische Existenz ohne diese Verbindung mit der unsichtbaren Welt vorstellen. Als Rettungsanker, als führendes Licht stärkt die Lehre unser Vorschreiten in die Dunkelheit. Aber inmitten der Schauer an Wohlwollen kann man ebenso wie bei den Meereswellen einen Rhythmus mit ganz besonders genau festgelegten Ausweitungen erkennen; gerade dann erscheinen die Lehren. Man kann also den Rhythmus dieser ganzen Welt durch Beachten des Anwachsens und Untertauchens erklären, das die Evolution der Existenz gänzlich beschreibt.

Unterbrechung des Rhythmus ist auf viele Umstände zurückzuführen, aber das beste Mittel, diese Störung zu vermeiden, liegt in Einigkeit. Richtet Euch auf Uns, bei denen die Entscheidung für alles liegt. Vergleichsweise, wie ein Staubkorn ein ungeheures Rad anhalten kann, so unterbricht das Brechen des Rhythmus den Strom; während gerade jetzt der Zeitpunkt der Großen Spannung ist. Daher sind die Möglichkeiten so nahe, die Ereignisse sammeln sich bereits wie ein rollender Ball, und das Schreckenerregende wird als Rettung offenbart werden.»

Laßt uns den heilsamen Strom nicht unterbrechen!

<< Zuruck    Weiter >>