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17. Februar 1934

Alles, was Du über die sogenannten okkulten Gruppen sagst, überrascht uns nicht, sondern bestätigt, was wir vermuteten, da wir die traurige Lage in vielen Organisationen kennen und wissen, daß die menschliche Natur überall ähnlich ist. Das Übel ist immer das gleiche: Mangel an Duldsamkeit und eine schreckliche Exklusivität, die alle Grundlagen zerstört. Die Präsidenten von zahlreichen Gesellschaften und Logen behaupten fälschlich, daß sie ein ausschließliches Monopol und Autorität über alles haben, was die Lehre betrifft, die von der Großen Weißen Bruderschaft gegeben worden ist. Außerdem wünschen einige, der einzige Kanal zu sein, durch den die Hohe Lehre eingeführt werden darf. Aber in der Armut ihrer Vorstellungsfähigkeit sehen sie nicht, daß die Große Bruderschaft, die die ganze Menschheit lenkt, sich nicht auf einen oder auch zehn Ströme oder Empfänger begrenzen kann, die sowieso nur vorübergehend sind!

Die Große Bruderschaft arbeitet beständig für das Allgemeinwohl der ganzen Welt und macht daher weitgehenden Gebrauch von jeder Möglichkeit, um mit ihrer heilsamen Lehre durchzugreifen. Das Schiff der Menschheit sinkt, und nur die Blinden oder die Dummen bemerken die ganze Gefahr im heutigen Leben nicht.

Natürlich hat die Große Hierarchie des Lichtes Mitarbeiter verschiedener Grade auf Erden, sowohl bewußte und unbewußte als auch besonders vertrauenswürdige und geliebte. Es gibt auch eine ganze Zahl von Menschen, die schöne Botschaften erhalten, oft sogar ohne das wahre Bild ihres Boten zu kennen, aber sie bringen alle ihre Samen für die große Aussaat. Es würde außerordentlich unwissend sein, die Große Hierarchie des Lichtes mit irgendwelchen Begrenzungen oder traditionellen Formen zu verbinden! Die Hierarchie lebt und handelt und macht Gebrauch von dem Gesetz der großen Vergleichbarkeit, dem einzigen Gesetz, das wahre Evolution garantiert.

Es besteht auch kein Zweifel darüber, daß die Große Bruderschaft zur rechten Zeit einen oder zwei Menschen erwählt, um das Bewußtsein der Menschen zu erneuern und einen neuen Grad der Lehre einzuführen. Dies war der Fall mit Blalavatsky und nach ihrem Tode mit Francia la Due, durch die der Meister Hilarion seine Lehre gab. Unglücklicherweise starb Francia la Due 1923. Sie war die Gründerin einer Gesellschaft in Kalifornien und die Herausgeberin der Zeitschrift Temple Artisan, in der die Botschaften veröffentlicht wurden. Aber ich wiederhole, daß es abgesehen von solchen hauptsächlichen Empfängern, die „den Ozean der Lehre» erhalten, wie einer der Großen Meister es ausdrückte, viele andere gibt, durch die individuelle kleine Botschaften gegeben werden, und wir kennen eine ganze Reihe von schönen kleinen Büchern, die meistens automatisch geschrieben wurden oder, was ziemlich selten ist, durch Diktat. Und die Schönheit des moralischen Wertes solcher Bücher wird nicht herabgesetzt, weil sie ohne Billigung gewisser Autoritäten geschrieben werden! Soweit mir bekannt ist, wurde keine dieser „Autoritäten» während ihrer ganzen Lebenszeit durch ein einziges Buch erleuchtet, das ihnen von der Großen Quelle gegeben wurde. Im Gegenteil, solche Bücher wurden von ihnen systematisch kritisiert und verurteilt und verbannt. Wäre es nicht ganz zweckmäßig, Erkundigungen darüber einzuziehen? Warum geben sie nicht die Fortsetzung des Buches „Dzyan»? Und die Fortsetzung existiert. Es würde auch interessant sein zu wissen, was solche Lästerer der Lebendigen Ehtik (die sie nicht einmal studierten), über die Gesellschaft denken, die von Francia la Due und William Dower gegründet wurde, und über die Bücher, die durch sie erschienen. Diese Gesellschaft wurde in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegründet und hat ihre Zweiggesellschaften auch in anderen Ländern. Die große Lehre, die sie herausgaben, widerspricht den Erklärungen der Lebendigen Ethik nicht, und wir stehen auf freundlichem Fuße zueinander - wir schließen einander nicht aus! In den Vereinigten Staaten befindet sich auch die Arkanschule, die besondere Kurse abhält, um die Bücher des Agni Yoga zu studieren. Die Bücher der Lebendigen Ethik sind über viele Länder verbreitet und ziehen viele neue Gruppen an. Heute gibt es viele suchende Seelen, aber Unduldsamkeit wird bestimmt niemanden anziehen.

Einige Autoritäten hielten ein Buch des Agni Yoga, nachdem sie es gelesen hatten, für sehr gefährlich und verboten ihren Anhängern, es zu studieren. Natürlich werden wir nicht versuchen herauszufinden, worin sie diese Gefahr entdeckten, da wir die gegebene Lehre niemals aufzwingen. Aber diejenigen, die durch diese verbale Erklärung verwirrt wurden, können es selbst ausfindig machen. Was würden diese selbsternannten Autoritäten sagen (und eine von ihnen behauptet fälschlich, daß er zur Großen Hierarchie der Sonne gehört), wenn wir ihnen über die bemerkenswerten Begegnungen und Ereignisse erzählen würden, die wir erlebt haben, und ihnen die heiligen Dinge zeigten, die uns anvertraut wurden? Wahrscheinlich würden sie uns für Betrüger halten. Und in ihrer „berechtigten Entrüstung» würden sie sich mit den Fanatikern und blinden Anhängern der Kirche vereinigen, und gemeinsam würden sie uns jetzt auf ewig bedrohen und verfluchen!

Es ist sehr schade, daß so wertvolle Bücher wie Die Mahatmabriefe und Die Briefe von H.P. Blavatsky noch immer nicht ins Russische übersetzt wurden. Sie erklären vieles über die Umgebung von H.P. Blavatsky.

Aber alle diese Angriffe sind bedeutungslos. Was wirklich schrecklich ist, ist die Unduldsamkeit einiger Kirchen. Wahrhaftig, «...am allerschwersten ist es, das Wahre Bild Christi zu offenbaren», wie einer der Großen Lehrer es ausdrückte. Die hauptsächliche Ursache von Unduldsamkeit ist Unwissenheit. Aber so kann es nicht weitergehen, und die neue Generation fordert bereits eine neue Erklärung der Probleme des Daseins. Wenn die geistlichen Autoritäten nicht gänzlich ignoriert werden wollen, sollten sie diese Forderung erwägen und ihr gerecht werden können. Das Bewußtsein der Massen wächst und erweitert sich, und es ist unmöglich, es in mittelalterlichen Folterkammern zu verschließen! Die westliche Kirche ist ebenfalls beunruhigt, aber um ihre Autorität nicht gänzlich zu verlieren, fängt sie an, die Bewegung der Wissenschaft und sogar einige der östlichen Lehren zu beobachten. Einige der Geistlichen geben sogar die Existenz der Großen Bruderschaft zu. Und aufrichtig gesagt, was ist die Hierarchie des Lichtes wenn nicht die „Jakobsleiter»? Andere schenken dem Gesetz der Wiedergeburt Aufmerksamkeit. Das Neue Testament, die Worte Christi Selbst, bestätigen dieses Gesetz, das der Grundstein aller ältesten Religionen war. Diesen Quellen entlieh das Christentum später alle seine Symbole und Zeremonien. Eine kürzlich abgehaltene Konferenz von Bischöfen in den Vereinigten Staaten schlug das Studium der Werke des großen Origenes vor. Dies ist ein großer Schritt vorwärts, da das Studium von Origenes das Kirchensystem und seine Dogmen erweitern kann. Wir sollten nicht vergessen, daß das Gesetz der Wiedergeburt erst im sechsten Jahrhundert vom Konzil von Konstantinopel verworfen wurde. Und man erwartet von uns, die Autorität der Kirchenväter als Offenbarung und Dogma anzunehmen, die ganz ernsthaft solche Probleme besprachen wie „Wie viele Geister können auf eine Nadelspitze gestellt werden?» oder ähnliche Perlen wie „Hat die Frau eine Seele?» Und diese ehrwürdigen Väter, die Erzieher unseres Bewußtseins, zögerten nicht, sich zu schlagen und einander an Haaren und Bart zu reißen! Selbst jetzt gibt es einige Menschen, die in gewisser Hinsicht ganz gebildet sind, die ernstlich glauben, daß sie am jüngsten Tage in ihrem physischen Körper von den Toten auferstehen werden! Dies ist der Hauptgrund, warum sie so gegen Verbrennung sind. Wie soll man diese Selbsttäuschung verstehen - durch Hypnose oder durch Atavismus?

Es ist an der Zeit zu verstehen, daß die Welt lebensvolle Seelen braucht, die schnell, intensiv und tief wahrnehmen können, daß die Essenz der heutigen Ereignisse ein offenbarer Beweis für die Zwecklosigkeit überlebter Ideen und Organisationen ist und daß die neuen Ideen von großer Duldsamkeit und kultureller Führerschaft inmitten beispielloser Zerstörung erzeugt werden, wie Wetter leuchten gegen einen schwarzen Himmel.

Unter den russisch-orthodoxen Priestern kennen wir jedoch einige denkende und weitherzige Menschen. Sie waren unsere wahren Freunde. Ich bin überzeugt, daß wir im Neuen Land Seelen voller Licht finden werden. Nun hinsichtlich der Logen der Freimaurer. Es ist ganz sicher, daß es unter ihnen viele gibt, die rein politisch gesinnt und sehr schädlich sind. In einigen Ländern ist die Freimaurerei - mit den seltensten Ausnahmen - zu Possenspielerei entartet. Eine derartige Degeneration von ursprünglich äußerst moralischen und schönen Anfängen ist sehr tragisch, und dies bereitet den Großen Lehrern unsagbare Schmerzen. Vergiß auch nicht, daß es heute eine beispiellose Menge der schrecklichsten schwarzen Magie und Zauberei gibt, und zwar fast überall. Häufig werden nicht schlechte, aber unwissende Menschen in dieser schwarzen Falle gefangen. Darum sind die Lehrer gegen jede Art von Magie. Die schwarzen Logen sind augenblicklich sehr tätig. Aus diesem Grunde sollten sich die Kräfte des Lichtes sofort vereinigen und in bewußter Tätigkeit gegen diese dunklen Kräfte des Bösen arbeiten. Aber leider herrscht gegenwärtig viel weniger Einigkeit unter ihnen als unter den Schwarzen. Die letzteren sind durch Furcht vereinigt, und daher handeln sie von Furcht getrieben.

Gewiß, Lästerung gegen die Lehre des Lichtes ist keine Kleinigkeit, da dies Lästerung gegen den Heiligen Geist ist! Und schrecklich ist das Schicksal eines solchen Lästerers in allen Welten. Aber um die Lästerer zu lahmen, müssen die Zuhörer ausgebildet werden. Groß ist die Unwissenheit! Dies wird bei jedem Schritt bewiesen. Manchmal ist jedoch absolute Unwissenheit besser als ein wenig Bildung, da geringe Kenntnisse Eingebildetheit hervorrufen und dadurch alle Möglichkeiten zurückhalten. Die Menschen sind an alle möglichen Verbote und Begrenzungen gewöhnt. Und vor allem fürchten sie sich vor weitem Denken, weil sie fühlen, daß Weitherzigkeit größere Verantwortung mit sich bringt. Und wer möchte Verantwortung tragen? Jeder versucht sie zu vermeiden und sich auf jemand anderen zu verlassen. Allgemein gesprochen, wenn es mit der Zeit weniger Verbote und Verwerfungen gäbe und die Notwendigkeit für Verantwortung stark betont würde, dann könnten viele den Kelch der Bitterkeit vermeiden, den sie jetzt trinken müssen. Darum könnte allen Ableugnern ein Rat gegeben werden: Verwerft nicht, sondern wißt mehr.

Große Unwissenheit und ein erstaunlicher Mangel an Vorstellungsfähigkeit zeigen auch jene, die glauben können, daß alle Bände der gegebenen Lehre von einem einzigen Menschen geschrieben wurden, was unmöglich wäre, ganz abgesehen davon, wie klug dieser Mensch sein mag. Wahrhaftig, Jahrtausende von Lebenserfahrungen und unermüdlichem Studium der menschlichen Natur mit allen kosmischen Einflüssen auf dieselbe sind erforderlich, um an alle Fragen und Probleme zu denken, die von der Lehre zur Sprache gebracht werden, um ein derartig vollständiges und allumfassendes Licht auf sie zu werfen.

Wahrlich, das Leben ist voller Wunder, wenn wir an alles mit einem offenen Herzen und mit Streben nach Schönheit und Selbstvervollkommnung herantreten und nicht durch alle möglichen Meditationen und Konzentrationen und andere mechanischen Mittel, sondern in der großen Tat des täglichen Lebens. Diese große Tat des Lebens wird in ihrer ernsten Schönheit von N.K. praktiziert. Sein Leben ist das Leben vollkommener Entsagung, er lebt für den großen Dienst an der Menschheit. Nichts gehört ihm, und er gehört sich selbst nicht. Größte Duldsamkeit ist seine Natur, und wie ein Magnet zieht er die verschiedenartigsten Menschen an und gruppiert sie um seinen Namen. Die Weisheit des Meisters ist seine Weisheit. Wenn es anders wäre - wie könnte er ein solcher Prophet sein? Wie könnte er erfolgreich in der ihm anvertrauten Aufgabe sein, trotz der schrecklichen Hindernisse, die von den Dunklen am Ende des Kali Yuga während des furchtbaren Armageddons hervorgerufen werden?

Und nun muß ich Dir sagen, wie weise Du bist, so sorgfältig mit dem zu sein, was Dir anvertraut wurde. Aber Du solltest Dich nicht vor den Feinden fürchten, denn gerade sie messen uns die phantastischsten Fähigkeiten und Möglichkeiten bei, und in ihrem wütenden Ärger vergessen sie, uns herabzusetzen. Auf diese Weise lenken sie vielmehr die Aufmerksamkeit der Menschen auf Dich. In unserem Leben sind wir vielen Feinden begegnet, aber sie haben uns nur zu größerem Erfolg verholten. Wir sollten uns an das erinnern, was in den Büchern der Lehre über üble Nachrede gesagt wird! „Die Verleumder sollten die Liste durchsehen von allem, was sie in falschen Verdacht gebracht haben. Wird sie nicht die Namen all derer enthalten, die am meisten zu menschlichen evolutionären Entdeckungen beigetragen haben?... Darum sollten wir üble Nachrede als Fackeln der Wilden bezeichnen. Aber während der nächtlichen Überfahrten ist jedes Feuer nützlich.»

So haben wir durch Erfahrung die Nützlichkeit der Feinde kennengelernt. Darum werde ich mit dem Loben der Feinde enden.

Was das Verbreiten der Lehre anbetrifft, so solltest Du auch nicht zu enttäuscht sein. Du solltest niemals irgend jemand zwingen. Nur großer Schaden entsteht durch solchen Druck. Denke daran, wie die Lehre vor jedem Erzwungenen warnt! „Die Lehre, die sich ihres Wissens bewußt ist, will sich nicht auf dem Basar feilhalten... Es besteht nur eine feine Grenze zwischen Bezeugung und Aufdringlichkeit. Es ist leicht, sich zwecklos zu entwürdigen. Jeder Tropfen, der danebenfällt, verwandelt sich in eine brennende Säure. Aber eine mit Gewalt hervorgebrachte Schwellung bedeutet nur Wassersucht, und Ihr wißt, daß ihre Heilung unmöglich ist. Darum - nur Qualität, nicht Quantität.

Wer anklopft, nimmt die Verantwortung auf sich, aber der gewaltsam Angelockte wird ein Mühlstein am Hals des Glöckners sein. Läutet die Glocke deshalb nur zur rechten Zeit. Auf diese Weise werdet Ihr Zwang vermeiden.» (Neues-Zeitalter-Gemeinschaft, 129)

Und darum sorge Dich nicht um die allgemeine Verbreitung der Lehre des Lichtes. Die Lehre wird auf unerwartete Weise verbreitet. Nur laß Dein Herz auf der Hut sein und ignoriere nicht das Klopfen des Leidenden und des Kommenden!

17. April 1934

Dein Brief kam fast gleichzeitig mit der schmerzlichen Nachricht über das Hinscheiden unseres lieben, unvergeßlichen Felix Denissovitch. Wir haben einen wahren Freund verloren und einen hingebungsvollen, selbstverleugnenden Mitarbeiter. Wir hatten genug Zeichen hinsichtlich des nahe bevorstehenden Verlustes, und das Gehirn versuchte es nicht anzunehmen, aber das Herz zog sich im Schmerz zusammen. Dieser Verlust ist ein großer Schock für alle unsere Freunde und Mitarbeiter. Wie Du sagst, er konnte wirklich vereinigen und mit seinem Herzen erwärmen... Die beste Ehrerbietung zum Andenken an F.D. wird natürlich die Vereinigung all seiner Mitarbeiter sein und die Stärkung und Entwicklung der großen, von ihm begonnenen Arbeit. Darum weiß ich es zu würdigen, daß Du solche Verantwortung für alle Werke fühlst, die begonnen worden sind, und ich beeile mich, alle Deine Fragen der Reihe nach zu beantworten.

1. Natürlich braucht die Gesellschaft für die Einheit der Frauen die Hand einer Frau. Die Mitarbeit des Mannes ist jedoch nicht unerwünscht und kann äußerst nützlich sein. Oft erweist sich der Mann als der bessere Mitarbeiter, Verfechter und Verteidiger der Rechte der Frau als viele Frauen.

2. Die Satzungen über die Einheit der Frauen, die Du ausgearbeitet hast, sind schön, und möge Gott helfen, daß sie sich verwirklichen, wenn auch nur teilweise. Besonders stimme ich dem Punkt hinsichtlich der gleichen Schulausbildung für beide Geschlechter zu oder, wie Du es nennst, der „Gleichberechtigung». Dies ist eine sehr wichtige Angelegenheit. Gleiche Schulung wird die schädliche Überheblichkeit den Frauen gegenüber ausrotten und in vieler anderer Hinsicht das nötige Gleichgewicht verleihen. Gleichberechtigung für beide Geschlechter und auch für alle Nationen sollte eine der ersten Grundlagen jeder Regierung sein. Alles, was die Erziehung und Schulausbildung von Kindern betrifft, liegt mir sehr am Herzen, und gern will ich meine Gedanken darüber mit Dir teilen.

3. Du erwähntest ein sehr schmerzliches Problem des heutigen Lebens - die Frage der Rechtsgültigkeit der Abtreibung. Natürlich gibt es nur eine einzige Meinung hinsichtlich dieses Gegenstandes. Abtreibung ist ganz entschieden Mord. Darum sollte sie nur stattfinden, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Aber es ist falsch zu glauben, daß eine Frau, die einer Abtreibung schuldig ist, immer niedrige Geister anzieht. Das Karma der ganzen Familie sollte in Betracht gezogen werden. Oft können wir bemerken, daß in einer Familie, in der eines der Kinder nichtswürdig ist, die anderen Kinder nicht schlecht sind. Das Karma bindet Gruppen von Menschen viele Jahrtausende lang. Und oft hat selbst ein hoher Geist keine untadeligen, einwandfreien Eltern. Es ist bedeutungsvoll, daß die dunklen Kräfte besonders gegen die Wiederverkörperung hochentwickelter Geister sind, und sie tun ihr Bestes, die Verkörperungen zu verhindern, die gefährlich für sie sind. Und noch einmal, nicht das Fegefeuer der Subtilen Welt verhindert Geister, sich wieder zu verkörpern, sondern nur das Verbrechen der Eltern. Es gibt kein mächtigeres Fegefeuer als das irdische Leben, wenn alle Potentiale der Individualität verstärkt werden. Es heißt in der Lehre: „Wie der Hungrige sich nach Nahrung sehnt, so sehnt sich der Geist, der bereit ist, sich zu verkörpern, nach der neuen Inkarnation.» Darum kann man sich vorstellen, was für Leiden der Geist wegen künstlicher Verhütungsmaßnahmen durchmacht. Der Geist ist vom Augenblick der Empfängnis an mit dem Embryo verbunden und tritt im vierten Monat allmählich in den Körper ein, wenn die Nerven und Gehirnkanäle gebildet werden. Darum ist Abtreibung nur in außergewöhnlichen Fällen zulässig.

4. Natürlich sollte die Frau nicht nur die Verleiherin physischen Lebens sein. Sie hat ihre anderen hohen Pflichten. Und zu diesem Zweck besteht die natürliche Enthaltsamkeit, die leicht durchgeführt werden und den Familienzuwachs regeln kann. Dies ist durchaus möglich, wenn hohe Interessen Kopf und Herz beschäftigen. Natürlich erwarte ich viel Widerspruch, trotzdem bestehe ich darauf. Zweifellos ist es im heutigen Zustand der Familie recht schwierig, aber es gibt schon solche Familien, und in Zukunft werden sie zunehmen. Im fernsten Altertum verstanden die Menschen, ihre Familie nach den Mondphasen zu regulieren. Später wurde dies als schwarze Magie angesehen, aber heutzutage würden selbst solche Maßnahmen besser sein als die schrecklichen Abtreibungen, die die Frauen schwächen und dadurch auch die kommenden Generationen.

Nun will ich die beiden Fälle besprechen, die Du im Zusammenhang mit diesem schwierigen Problem erwähnst. Dein erster Fall betrifft eine Frau, die „aus Liebe zu Kindern» den Beruf einer Schullehrerin erwählte. Der Fall ist ziemlich unlogisch. Da sie es für ein Vorurteil hielt, sich zu fürchten, ein uneheliches Kind zu haben, hätte sie bei dieser Ansicht bleiben sollen. Und nachdem sie sich entschieden hatte, ein uneheliches Kind zu haben, konnte sie unmöglich erwarten, daß es legitimiert würde. Überdies hätte sie die Statuten der Schule kennen müssen, ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sie nicht kannte. In diesem speziellen Fall wird also viel Leichtsinn offenbar, und ich möchte sagen, ein sehr gefährlicher Leichtsinn, da er zu Verbrechen führte. Aber was mir am meisten unvereinbar erscheint, ist „ihre tiefe Liebe für Kinder», da gerade diese Liebe sie davon abgehalten haben sollte, einen so törichten Schritt zu unternehmen.

Im weisen Indien wird die ausschließliche Liebe für das eigene Kind für eine Art von tierischem Egoismus gehalten. Wenn es so viele unglückliche Waisenkinder um uns herum gibt, wie können wir dann so gleichgültig sein, daß wir kein starkes mütterliches Gefühl für sie finden? Mit „ihrer großen Liebe für Kinder» könnte diese Frau dann nicht eins dieser unglücklichen, heimatlosen Waisenkinder adoptieren und ihre Liebe für Kinder auf diese Weise befriedigen? Ein solcher Akt wäre so edel, und (wer weiß) vielleicht würde sie ihren wirklichen Sohn oder ihre wirkliche Tochter aufziehen. Das Karma führt uns in erstaunlicher Weise zu Seelen, die eine Verbindung aus der Vergangenheit mit uns haben.

Du schreibst, daß sie Schwester Beatrice gelesen hat. Aber Schwester Beatrice war von einer mächtigen Liebe motiviert, während diese Frau nur von einem Wunsch spricht, ein Kind zu haben. Es ist inkonsequent. Ich werde nie eine Frau tadeln, die um ihrer leidenschaftlichen Liebe willen alle Herkömmlichkeiten über den Haufen wirft, vorausgesetzt daß sie ihr Glück nicht auf dem Unglück anderer erbaut. Verpflichtungen gegenüber unserer Familie und unseren Kindern halte ich für heilig.

Im zweiten Fall, den Du beschreibst, verdient die Frau mehr Sympathie. Aber auch in ihrem Falle können wir das weise Sprichwort über den Egoismus einer solchen Liebe anwenden, solange der Wunsch, ein eigenes Kind zu haben, sie beherrschte. Um richtig urteilen zu können, muß man in erster Linie alle wahren Motive und Umstände kennen. Aber stets und bei allem ist es äußerst notwendig, daß eine vollständige Harmonie zwischen Herz und Intellekt besteht, dieses große Gleichgewicht, das die Grundlage von Vervollkommnung ist und in allen großen Lehren bestätigt wird. Ein starkes Muttergefühl kann nicht durch die ausschließliche Liebe zu ihren eigenen Kindern begrenzt werden. Eine solche Begrenzung sollte überlebt werden. Und sehr oft harmonieren Fremde, die nicht blutsverwandt sind, besser mit uns als unsere eigenen Kinder. Geistige Affinität ist viel stärker als die Bande des Blutes.

5. Du fragst: „Hat jede Frau das Recht, ihr eigenes Kind zu haben?» Wenn wir diese Frage vom Standpunkt des Kosmischen Rechtes besprechen, dann natürlich ja. Aber da die kosmischen Gesetze nichts mit den von Menschen hervor-gerufenen Verzerrungen zu tun haben, werde ich sagen müssen, daß nicht jede Frau das Recht hat, ihr eigenes Kind zu haben. Der Begriff der Familie ist heilig. Aber wie die Dinge heute liegen, bedeutet sie nichts Heiliges oder doch fast nichts. Viele Familien sind sündhaft. Und ich wiederhole, daß ich nie eine Frau verurteilen werde, die aufrichtig in ihrer Liebe aufgeht, da wir wissen, wie viele Konventionen und alle möglichen Umstände der Legalisierung solcher Verbindungen im Wege stehen. Es ist daher viel sündhafter, ein Kind zu bestrafen, das aus einer solchen Verbindung geboren wird. Aber heutzutage gibt es viele Männer und Frauen, die ihrer großen spirituellen Verderbtheit wegen nicht verdienen Kinder zu haben.

6. Die Zeilen, die Du aus dem Buch von Ernst Bergman angeführt hast, geben entschieden die Ideen der Zukunft wieder und entsprechen den naheliegendsten Problemen. Wird in der Lehre nicht die hohe Bedeutung der Frau auf allen Lebensgebieten erwähnt? Wird nicht darauf hingewiesen, daß der Grund für so viel Elend unseres Planeten und der Menschheit im Verlust des Gleichgewichts zwischen den beiden Geschlechtern zu finden ist? Der Kosmos ist auf diesen Urquellen begründet, und auf der Kosmischen Waage sind beide Quellen gleich groß und notwendig, denn die eine kann nicht ohne die andere existieren. Aber was sehen wir im Leben und in den von Menschen erdachten Bräuchen? In einigen Ländern ist die Frau zur Stufe der Sklaverei degradiert, und selbst in zivilisierten Ländern stehen alle Vorrechte dem Manne zu.

Zweifellös ist es in vieler Hinsicht die Schuld der Frau selbst, besonders jetzt, wo sie versucht, alle Laster des Mannes nachzuahmen, statt ihren eigenen Charakter und ihre Originalität auszudrücken. Das Resultat ist eine unschickliche Karikatur. Natürlich gibt es keine Begrenzungen in der geistigen Schöpferkraft beider Geschlechter. Die Schöpferkraft der Gedanken, der Kunst und des Lebensaufbaus kommt vom Geist und gehört beiden Geschlechtern. Beide haben ihre charakteristischen Grundzüge, und dies verschönert das Leben. Und diese Charakterzüge sollten äußerst kraftvoll offenbart werden, damit die heilsame Schönheit der Romantik und des Heldentums wieder aufblüht. Nach der Verfeinerung des Bewußtseins und der Gefühle wird das schöne Schicksal beider Geschlechter wieder lebensvoll ausgedrückt werden.

Schließlich darf ich Dir sagen, daß viele Familien kein Recht zu einer solchen Beziehung haben, weil sie ungesetzlich vereinigt sind. Wahrhaftig, viele Verbindungen, die nach allen menschlichen Gesetzen rechtskräftig gemacht sind, sollten als ungesetzlich betrachtet werden. Die wahre gesetzmäßige Verbindung ist eine große Wissenschaft der Zukunft. Diese Wissenschaft wird auf den unveränderlichen kosmischen Gesetzen begründet sein. Viel wurde und wird über Seelenverwandtschaft gesprochen. Aber wer kennt und versteht diese Wahrheit und die ganze Erhabenheit des Kosmischen Gesetzes? Du wirst Dich erinnern, daß es in den Büchern der Lebendigen Ethik heißt, daß die Menschen den Elementen gemäß vereinigt werden sollten. Nur Eltern, die dem gleichen Element angehören, können gesunden und ausgeglichenen Kindern Leben geben. „Und im Leben sehen wir oft, daß Feuer mit Wasser vereinigt ist oder Luft mit Erde. Die Entartung ganzer Nationen ist die Folge solcher Mischungen.» Die Zeit wird kommen, wo diese Wahrheit in ihrer ganzen Herrlichkeit verstanden werden wird, und die Menschen werden sie als das Notwendigste im Leben anwenden. Die Lebensformen und alle Funktionen der Menschheit müssen den Gesetzen des Kosmos gemäß aufgebaut werden - das heißt, wenn der Menschheit etwas daran liegt, ihre Existenz und ihre Evolution auf diesem Planeten fortzusetzen -sonst erwartet uns das Schicksal von Lemurien, nämlich Zerstörung durch Feuer.

7. Gewiß, ich billige den Kampf gegen Abtreibung, aber wie will man dieses Übel bekämpfen? Es gibt keine Gesetze, die irgend etwas beschützen oder verbieten können. Aus diesem Grunde glaube ich persönlich, daß man in erster Linie kämpfen muß, indem man die Bewußtseinsstufe der heranwachsenden Generationen emporhebt und sie durch das Bewußtsein zu rechtem Verständnis für den menschlichen kosmischen Aufbau im allgemeinen und Mutterschaft im besonderen lenkt. Die Gedanken sollten auf schöpferische Arbeit und weite Probleme des Allgemeinwohles im kosmischen Maßstab gerichtet werden. Es ist wichtig, den Weltmaßstab einzuführen. Wieder kehren wir zu derselben grundsätzlichen Frage zurück: Erziehung und Ausbildung. Wie der Große Denker es ausdrückte: „Die Quelle allen Leidens ist Unwissenheit», was so wahr ist. Und die Geschichte der Menschheit mit all ihren dunklen Seiten über Verfolgung der besten Vertreter des Wissens beweist es.

8. Zweifellos hat jede Mutter und jedes Kind das Recht auf Sicherheit, und auch hier ist kein Raum für die Einteilung in ehelich und unehelich. Aber wir können weiter gehen und sagen, daß jeder Bürger ein Recht auf Arbeitsgarantie hat. So viel muß geändert werden. Und hier sollte die Stimme des Herzens - der Frau - helfen.

9. Du fragst: „Plant die Weiße Bruderschaft, die alten Familienformen zu erhalten und sie geistig neu zu beleben?» Natürlich sind die Formen selbst fast bedeutungslos. Die Hauptsache ist das geistige Bewußtsein, das diese Formen beseelt. Ich habe diese Frage schon beantwortet, als ich die große Wissenschaft der Zukunft besprach, die auf unveränderlichen kosmischen Gesetzen begründet ist. Darum sollten wir uns nicht über die neuen Formen beunruhigen, sondern die alten mit neuem Verständnis beseelen. Ich füge noch diese Zeilen aus der Lehre hinzu: „Wenn die Menschheit statt der sogenannten Erneuerungen und Verordnungen den kosmischen Gesetzen Aufmerksamkeit schenkte, wäre es möglich gewesen, das Gleichgewicht herzustellen, das immer mehr verletzt wird, angefangen mit dem Gesetz der Erzeugung und endend mit kosmischer Krönung. Die bestätigten Gesetze streben nach Einheit. Einheit könnte auf allen Ebenen bestätigt werden. Der Weg der Evolution gleicht einem Faden, der alle physischen und geistigen Grade durchläuft, daher können Regierungs und Sozialsysteme die kosmischen Gesetze zu ihrer Verbesserung anwenden.»

10. Und nun hinsichtlich Deiner Gruppen. Es ist wünschenswert, die Gruppen dem Bewußtseinsgrad entsprechend zu bilden. Aber ideal wäre es, die Menschen nach der Beschaffenheit oder Farbe ihrer Aura zu gruppieren, weil der Strahl, der harmonische Auren vereinigt, die Fähigkeit verstärkter Anziehung erlangt, während unharmonische Verbindungen einander abstoßen. Zwei zusammenfassende Auren können Erfolg garantieren, weil die Reaktion von vereinigten Strahlen jedes Unternehmen fördert. Aber da wir weit davon entfernt sind, auch nur die Farben von Auren zu bestimmen - obgleich ein gewisser Fortschritt in dieser Richtung gemacht wird, - bleibt uns nichts anders übrig, als die Menschen zu verbinden, die miteinander sympathisieren. Der Lehrer sollte die charakteristischen Eigenschaften seiner Schüler aufmerksam beobachten.

In den Lehren des Lebens ist auch ein Hinweis hierüber:

„Der Unterricht sollte zieltauglich sein. Für denjenigen, der größeren Fortschritt zeigt, sollten Möglichkeiten zu weiterer Errungenschaft gegeben werden. Wenn das schnellste Schiff seine Segel einziehen würde, um die vordere Reihe gradlinig zu machen, würde dies nicht eine Herabsetzung seiner eigenen Möglichkeiten bedeuten? Mit einem wachsamen Auge sollte der Lehrer diejenigen entdecken, die vorwärts gehen können. Sie sollten nicht gelobt, aber ihr Pfad sollte freigegeben werden. Es ist ratsam, Zwischenkurse einzurichten, dann werden die Schüler durch den Gebrauch dieser Stufen schneller emporsteigen. Verschweigt die Schwierigkeiten nicht vor ihnen! Für einen gewissen Bewußtseinstyp ist jede heroische Bewegung schon eine Quelle des Lichtes und der Freude. Es hängt auch vom Lehrer ab, die Gedankenrichtung des Schülers schnell festzustellen, da ein falsches Viatikum sehr sündhaft ist, es kann die besten Arbeiter vertreiben. Jedes stillstehende Programm gleicht einer Leiche, was unter der Sonne des Wissens unerträglich ist.»

Du führst einige Paragraphen aus dem Buch Agni Yoga an und glaubst mit Recht, daß es bei der Einteilung der Gruppe notwendig ist, diese Hinweise zu verfolgen. Man muß daran denken, daß diese Hinweise drei verschiedene Gruppen im Sinn haben. Während diejenigen in Paragraph 137 eine sehr enge Gruppe der nächsten Mitarbeiter betreffen, beziehen sie sich in Paragraph 310 auf Menschen im allgemeinen und nicht auf sehr enge Mitarbeiter im besonderen, bei denen Duldsamkeit geübt werden sollte, da es als selbstverständlich angenommen wird, daß die engsten Mitarbeiter nicht in verschiedene Richtungen blicken, um nicht die Fabel vom Hecht, Krebs und Schwan zu illustrieren. Paragraph 311 befaßt sich mit einer Gruppe, die noch in der Bildung begriffen ist und vorbereitet wird, durch die Lehre vereinigt zu werden.

Die Bewußtseinsvereinigung kommt nicht sofort. Sie wird durch große Anstrengungen erreicht. Viel gegenseitige Geduld, Takt, Aufrichtigkeit und Großmütigkeit sollten geübt werden. Aber wenn sie erreicht wird, dann wird wirklich alles möglich, da dann die beständige Hohe Führung kommt.

Aber wenn es schwer ist, harmonische Gruppen zu sammeln, ist es noch viel schwerer, einen geeigneten Lehrer für die Anhänger zu finden. Es ist besonders wichtig, erfahrene Lehrer für die Anfänger zu haben. Natürlich werden die Fähigkeiten des Lehrers während der gemeinsamen Arbeit entwickelt. Übrigens lernen Lehrer oft mehr von Menschen, deren Bewußtsein nicht sehr gut entwikkelt ist, als von denen, die annähernd auf ihrer eigenen Stufe stehen. Dies kommt, weil die Einfachen, dadurch daß sie ihre Fragen stellen, uns veranlassen, unsere Findigkeit zu verstärken, damit es uns gelingt, ihrer Aufnahmefähigkeit gemäß zu erklären. Als Resultat haben wir eine wundervolle Übung im klaren Denken. Wahrhaftig, wir lernen, während wir lehren.

Ja, bei allen Fragen sollten wir uns auf unser direktes Wissen oder auf das Herz verlassen, es gibt keinen anderen Maßstab. Jeder Fall ist völlig verschieden und ganz originell, besonders wenn ein außergewöhnliches Zusammentreffen der Umstände vorliegt. Und das Herz muß für alles die richtige Entscheidung finden.

Nun stehst Du an der Schwelle von neuer, verantwortungsvoller Arbeit. Wie Du es so schön ausgedrückt hast - das „Brennende Herz», das verstand Freude zu geben, hat uns verlassen. Aber jeder sollte lernen, diese Freude in seinem Innern zu finden, da das Licht in uns ist. Das „Brennende Herz» hat das Feuer entzündet. Es ist Deine Pflicht und die der nächsten Mitarbeiter, dieses Feuer zu erhalten und zu einer unauslöschbaren Flamme anzufachen. Die Arbeit, die begonnen wurde, ist so groß, so schön, so allumfassend und notwendig, daß man sich über die bloße Tatsache freuen sollte, daß man daran teilnehmen kann. Was kann größer sein als Arbeit für das Allgemeinwohl und für die Hierarchie des Lichtes?

Große Ereignisse stehen nahe bevor, und viele neue Arbeiter werden erforderlich sein. Diejenigen, die die Grundlagen der Lebendigen Ethik assimiliert haben, sollten dazu beitragen, das Gleichgewicht des Lebens aufrechtzuerhalten und die kommende Epoche bestätigen, die auf der wahren Erkenntnis des Geistes der Schönheit und der Zusammenarbeit begründet ist.

Und nun - viel Glück bei Deiner neuen Aufgabe; sei tapfer und freudig, da die Führende Hand diejenigen nicht verlassen wird, deren Aspiration aufrichtig ist.

11. April 1934

Du bittest um Rat, wie man in der Arbeit und in der persönlichen Entwicklung am erfolgreichsten sein kann. Aber inzwischen hast Du die Bücher der Lebendigen Ethik erhalten, in denen die genauesten Hinweise und Ratschläge gegeben werden, und wenn wenigstens ein Zehntel davon angewandt wird, werden gute Resultate nicht lange auf sich warten lassen. Ich kann nur hinzufügen, daß das Wesentlichste für die schnellste Selbstvervollkommnung und Entwicklung von Geistigkeit ein beständiger Gedanke an den Höchsten Hierarchen ist. Dies ist die heilige Konzentration, über die so viel geschrieben und die so oft falsch verstanden wird. Wenn wir uns jeden Augenblick des Tages und der Nacht an das Leuchtende Bild erinnern und alle unsere Arbeit in Seinem Namen tun, stellen wir allmählich die heilige Verbindung her, die uns schließlich die große Macht der Hieroinspiration verleihen wird.

Da ich Dein literarisches Talent kenne, würde ich Dir raten, daß Du es für die feurigen Invokationen gebrauchst, für das Erwecken und die Belebung des Geistes. Wahrlich, die Zukunft liegt in der Auferstehung des Geistes! Nachdem Du die Bücher der Lehre gelesen hast, wirst Du zweifellos erkannt haben, was für eine kritische Zeit wir erleben, und da wir wissen, wie langsam der Prozeß der Bewußtseinserweiterung vor sich geht, wirst Du verstehen, daß kein Augenblick verschwendet werden sollte. Die bloße Existenz unseres Planeten wird auf der Kosmischen Waage gewogen, und nur die Menschheit selbst kann das entscheidende Gewicht auf die eine oder andere Waagschale legen. Der Neuaulbau der Welt findet statt, und wir müssen uns fest entscheiden, ob wir mit dem Kosmischen Magneten vorwärts gehen oder das Schicksal des kosmischen Abfalls teilen möchten.

Der Fehler der meisten Menschen, die an die Lehre herangetreten sind, ist, daß sie, während sie ihre allumfassende Weisheit und Schönheit bewundern, sie trotzdem nicht für mehr halten als eine schöne poetische Schöpfung, und sie verstehen ihre ganze Notwendigkeil nicht und versuchen nicht einmal, sie im Leben anzuwenden. Sie geben keine einzige Gewohnheit auf, keinen einzigen Luxus. Unterdessen erscheinen bereits die drohenden Zeichen des feurigen Sturmes, über den in der Lehre so viel gesagt wird, und jene, die nicht geistig erwacht und gestärkt sind, werden zu Tausenden durch die schrecklichen, beispiellosen Epidemien vernichtet.

Es ist an der Zeit, an die Hygiene des Geistes zu denken. Die Hygiene des Körpers ist nicht so wichtig wie die Hygiene des Geistes. Keine Vitamine, keine Einspritzungen, keine Impfungen werden einen Menschen retten, dessen psychische Energie erschöpft oder betäubt ist. Wie notwendig ist das Verständnis für die tiefe Bedeutung des Wortes „Dienst», großer Dienst, große Taten um der Menschheit willen! Das Wort „Podwig»* ist so schön! Es enthält die Idee der Selbstvervollkommnung und der Selbstentsagung, deren Ergebnis der Fortschritt des Bewußtseins ist, nicht nur des persönlichen, sondern auch des ganzen Landes. Wahrlich, jetzt ist die Zeit gekommen, Podwig zu Tordern. Alle Länder, die ganze Welt ist in einen furchtbaren Kampf verwickelt, und nur die geistig Starken werden siegen. Wir sollten uns nicht täuschen, daß alles irgendwie in Ordnung kommen wird. Nein, jedes Land muß erkennen, daß es nur überleben kann, wenn seine besten Vertreter verstehen, daß der Kampf gegen Unwissenheit und die Kräfte der Zerstörung nicht aufgeschoben werden darf. Alle Länder werden geprüft. Werden viele bestehen? Die Weltkarte der Zukunft ist bereits in der Subtilen Welt gestaltet, aber vieles kann noch erleichtert werden!

Und so laß Dich inspirieren! Schreibe feurige Artikel zur Verteidigung der Kultur des Geistes, lobe Heldentum und Podwig. Wie es in der Lehre heißt:

„Wo die Idee des Heldentums für lächerlich gehalten wird oder sogar für ungehörig, dort ist wirklicher Verfall. Durch dieses Zeichen kann man die Hinfälligkeit von Nationen beurteilen. Die letzten Worte des Größten Geistes für Seine Brüder, als Er die Erde verließ, waren: „Bringt Helden hervor!» Die Zeit ist gekommen, wo wir alle heroisch sein und Helden hervorbringen müssen. * Das Won „Podwig» ist unübersetzbar aus dem Russischen. Es bedeutet eine große oder heroische Tat zuzüglich geistiger Errungenschaft.

26. April 1934

Ich freute mich so sehr, die Briefe von meinen fernen Mitarbeitern zu erhalten. Wir sind alle vereint durch die gleiche Lehre, und wir sollten uns als eine einzige große Familie betrachten. Während es noch nicht möglich ist, physisch zusammen zu sein, ist es gut zu wissen, daß eine solche Zeit kommen wird. Wir sollten uns also für diese große Zeit vorbereiten. Wir sollten uns auf den Feiertag von Herz und Geist freuen. Wir werden im geistigen Sinne streng fasten, damit wir den Vorabend vor Ostern - der Auferstehung des Geistes - willkommen heißen können. In all unseren Gedanken wollen wir dieser nahen Zukunft entgegenstreben, und viele der langweiligen und schweren Dinge des täglichen Lebens werden erleichtert, weil wir die unvermeidlichen Schläge und Schwierigkeiten im Herzen als Teil einer großen Probezeit annehmen und in der Freude der kommenden Zukunft leben werden.

Sage den lieben Mitarbeitern bitte, daß sie die Flamme ihres Herzens bewahren und alle ihre schöpferischen Bemühungen dafür verwenden sollten, den sehnenden Herzen die frohe Botschaft der Lehre zu bringen. Alle, die nach Wissen streben, sind uns sehr lieb. Ein Mensch kann nicht ohne schwere Prüfungen zur Verwirklichung gelangen, und glücklich ist, wer in seiner Jugend heimgesucht wird. In der Arbeit, die wir alle teilen, sollten wir alle schweren Augenblicke zu würdigen wissen, die unseren Geist stählten und uns mit dem Leben und der Seele einer Nation bekannt machten. Es ist ganz richtig zu glauben, daß die Menschheit durch ein großes Wunder der Erleuchtung errettet werden wird. „Das Wunder kommt zur vorherbestimmten Zeit.»

Ich bin so froh zu hören, daß Du Dich fest entschlossen hast, Dich der Arbeit zu weihen, die von den Großen Lehrern für das Allgemeinwohl geplant worden ist. Ohne eine solche Entscheidung ist es unmöglich, Fortschritte auf dem Pfad zu machen. Uns wurde ein Gebet gegeben: „Dir, o Herr, will ich in allem stets und überall dienen. Laß meinen Pfad durch Erlangung von Selbstlosigkeit gekennzeichnet sein!» Möge dieses Gebet auch das Deine und das eines jeden sein, der den Pfad des Dienstes an der Menschheit von ganzem Herzen betritt. Im Zusammenhang damit werde ich aus der Lehre zitieren:

„Wenn der Jünger die Freude des Pfades in seinem Herzen wahrnimmt, eines Pfades, der keine Reibung kennt, weil alles in die Freude des Dienstes umgewandelt wird, dann ist es möglich, die Großen Pforten vor ihm zu öffnen. Inmitten höherer Begriffe muß sich der Jünger in seinem Herzen an die Urkunden des Lichtes erinnern. Inmitten der furchterregenden Erscheinungen muß sich der Jünger an die Urkunden der Dunkelheit erinnern. Auf dem Schild des Lichtes ist die Inschrift zu finden: «Herr, ich komme allein, ich komme in einer offenbarten Errungenschaft, ich werde das Ziel erreichen, ich werde es erreichen!» Und auf dem Schild des Lichtes ist eingraviert: Ehrlichkeit, Hingabe und Selbstverleugnung. Aber furchtbar sind die Urkunden der Dunkelheit. Die Hand des Jüngers sollte es unterlassen, auf diese Pergamentrolle Lüge, Heuchelei, Verrat, Selbstsucht einzugravieren.

Unter den Erscheinungen, die besonders schädlich für den Aufstieg sind, kann halbwegiger Dienst erwähnt werden. Es ist unmöglich, Fortschritte zu machen, ohne diese schreckliche Halbwegigkeit abzulegen. Man muß sich daran erinnern, daß der Jünger, wenn er erst einmal den Lehrer erwählt hat, stets mit einem Verständnis für alle schädlichen Wirkungen der Halbwegigkeit handeln muß. Nicht nur ein augenfälliger Verrat (gegen den man offen mit einem Schwert kämpfen kann) ist gefährlich, sondern auch diese verderblichen Untergrabungen der Halbwegigkeit sind so schädlich. Man muß das Bewußtsein der Menschen den Pfad der Ehrlichkeit entlang lenken. Die Menschen müssen verstehen, daß die Ehrlichkeit des Dienstes das Wichtigste ist. Wie kann man das Wachstum des Geistes bestätigen, wie kann man Hingabe zur Hierarchie beweisen, wie kann man das Bewußtsein reinigen? Nur durch Befolgung dieses einen Gesetzes - Ehrlichkeit des Dienstes. Laßt uns also stets an den Schaden der Halbwegigkeit denken. Die Urkunden der Dunkelheit enthalten alle halbwegigen Entscheidungen und Handlungen, darum sollte man sich auf dem Feurigen Pfad an die Folgen der Halbwegigkeit erinnern. Wenn es möglich wäre, alle Archive der Subtilen Welt zu offenbaren, würde die Menschheit entsetzt über die grauen Schatten sein, die Zerstörung,

Halbwegigkeit, Verrat, Aufreizung zum Streit, Lästerung, Unduldsamkeit und Selbstsucht umgeben. Wir wollen uns also auf dem Feurigen Pfad an die Gefahr der Halbwegigkeit und ihre zerstörende Wirkung erinnern.» (Feurige Welt III, 7-8)

Daher sollten alle Neulinge keine sofortige Erleichterung und besonderen Resultate erwarten, wenn sie nicht in Herz und Geist völlig bereit sind, dem Licht zu dienen. Wie es heißt: „Man sollte die Lehre hegen wie das letzte Feuer, das letzte Stück Brot, das letzte Wasser. Man muß Liebe und Sorgfalt zeigen, wie für die letzte Möglichkeit und den letzten Tropfen Wasser.» Wenn man so streben würde, dann würden unsere Möglichkeiten zunehmen. Ein wahrer Jünger geht vorwärts, getrieben von einer unwiderstehlichen Liebe für den Lehrer des Lichts.

Nun werde ich Deine Fragen beantworten:

1. Natürlich hast Du recht. In erster Linie muß man die Lehre persönlich im Leben anwenden und sich vervollkommnen. Wie können wir sonst aufrichtig strebende Seelen anziehen? Jeder, der an die Lehre herangetreten ist, ist verpflichtet, die erhaltenen Samen zu verbreiten. Aber wird ein solches Säen erfolgreich sein, wenn wir selbst die uns anvertrauten Samen nicht würdigen und erproben können? Werden viele unsere Samen schätzen? Die meisten werden die Sprößlinge dieser Samen zu sehen wünschen. Darum ist das konkrete persönliche Beispiel von denen, die diese Samen besitzen, äußerst wichtig. Es ist wesentlich, die Wirklichkeit der Lehre zu zeigen, zu beweisen, in welchem Grade sie den Charakter und das Leben eines Menschen ändern kann. Vor langer Zeit wurde gesagt: „Glaube ohne Werke ist tot.» Ebenso wird die Lehre ohne Anwendung im Leben nicht zum Nutzen gereichen.

2. Du fragst, ob Du Deine Meditationen fortsetzen solltest. Alles, was Gedankenkonzentration hervorruft, ist äußerst nützlich. Klarheit und Kristallisation von Gedanken sollte sehr bestärkt werden. Gerade jetzt ist so viel chaotisches Denken zu finden, daß man besonders auf der Hut sein und sich ernstlich bemühen sollte, seine Gedanken zu zügeln und ihnen nicht zu gestatten, daß sie unberechenbare Sprünge machen. Folgerichtiges Denken und Handeln ist so notwendig für die Bewußtseinserweiterung.

Ich habe Deine Meditationen gelesen. Das Thema über die Gedanken ist so umfangreich, wahrhaftig, der Gedanke ist das Universum! Darum ist es ratsam, diesen Gegenstand allumfassend zu behandeln und so konkret wie möglich zu machen. Es ist auch äußerst nützlich, über den Gedanken als Schöpfer von Karma zu meditieren. Das Thema „Und Wir öffnen die Pforten» sollte erweitert werden. Versuche Dir vorzustellen, daß der ganze Pfad des Aufstiegs in sieben Pforten eingeteilt ist, und weise der Reihe nach auf die Eigenschaften hin, die zum Aufschließen dieser Pforten entwickelt werden sollten. Wenn nicht für alle sieben, dann wenigstens für vier von ihnen. Und auch ein anderes Thema - „Lächle über die Schwierigkeiten auf deinem Pfad» - sollte erweitert werden. Du solltest noch mehr betonen, was uns tatsächlich die Kraft gibt, allen Schwierigkeiten zu widerstehen und „über sie zu lächeln», und worin wir eine unerschöpfliche Quelle der Freude finden. Darum erweitere die Idee „Freude als höchste Weisheit». Dies sind nur kurze Bemerkungen, solche Meditationen über Themen aus der Lehre sind äußerst wertvoll. Es wäre sehr gut, solche Ideen wie „Einfachheit» und „Podwig» aufzunehmen. Diese beiden Ideen werden in den Büchern der Lehre besonders betont.

Nun will ich Deine vierte Meditation besprechen: „Die Qualität der Luft und die Gelassenheit des Geistes.» Bei dieser Meditation kann ich der Phrase nicht zustimmen: „Erst müssen wir den Tempel vorbereiten und dann die Seele ausbilden.» Der Geist baut seinen Tempel, es ist nicht umgekehrt. Natürlich sind das Psychische und das Physische eng miteinander verbunden, und um vollkommen zu sein, sollten sie vollständig ausgeglichen sein. Wir können jedoch ohne Körper existieren, aber ohne Geist sind wir absolut tot. Ich zitiere aus der Lehre: „Mit Recht ist gesagt worden, daß der Geist ohne einen Körper leben kann, denn ein verunstalteter Körper kann eine leuchtende Seele enthalten, aber ein Körper kann trotz aller äußerlichen Vollkommenheiten keinen Geist enthalten, der den Ansammlungen der Vergangenheit nicht entspricht. Es ist richtig, daß viele Krankheiten ein Segen sind (da der menschliche Geist meistens unterdrückt wird), denn sie vereinigen den Geist mit der Subtilen Welt. Jede Offenbarung beruht auf zwei Prinzipien, die den Maßstäben der Subtilen und physischen Welt entsprechen. Diese Maßstäbe stehen tatsächlich oft in einem entgegengesetzten Verhältnis.» In den Büchern der Lehre steht eine Seite über die Gefahr, unentwickelten, sündhaften Seelen einen gesunden Körper zu geben, wahrhaftig, das Böse würde noch mehr triumphieren! Aus dem Gesagten müssen wir schließen, daß wir uns mehr auf die Entwicklung des Geistes konzentrieren und den physischen Körper nur so weit pflegen sollten, wie es unser gesunder Menschenverstand verlangt. Und das berühmte Sprichwort „Ein gesunder Geist existiert nur in einem gesunden Körper» würde ich umgekehrt gebrauchen - „ein gesunder Körper gehört einem gesunden Geist». Wenn wir nur mit der Kräftigung des Körpers beginnen, mögen wir nie Fortschritte machen. Ich bestärke alle Mitarbeiter, meditieren zu lernen.

Wenn man ein literarisches Talent besitzt und die Essenz der Lehre assimiliert hat, würde es sehr nützlich sein, kleine volkstümliche Broschüren zu schreiben, in denen die Ideen der Lehre für die große Masse ausgelegt werden. Diese kurzen volkstümlichen Kommentare sind so notwendig! Zum Beispiel würde es wertvoll sein, über die Bedeutung des Lehrers zu schreiben, über die Macht und Wichtigkeit von Gedanken und über Psychische Energie etc., und die einzelnen Hinweise über die Begriffe, die in der Lehre gegeben werden, zu sammeln und leichter verständliche Erklärungen hinzuzufügen. Überhaupt bestehen endlose Möglichkeiten, an der Lehre weiter zu arbeiten, und ich heiße literarische Fähigkeiten, die nutzbar gemacht werden können, immer willkommen. Soviel Arbeit sollte in der nahen Zukunft geleistet werden, so viele Hände werden auf allen Gebieten nötig sein! Man sollte stets versuchen, soviel wie möglich in der Richtung zu lernen, die innerhalb des Bereichs unserer Fähigkeiten liegt und sich an die Notwendigkeit erinnern, das Wissen nutzbar zu machen und schließlich anzuwenden.

3. Du fragst, ob Du die medizinische Natur von Kräutern studieren solltest. Jedes Wissen ist nützlich, und dieses Gebiet ist tatsächlich sehr kostbar und außerordentlich interessant.

4. Du möchtest gern wissen, wie man die Lehre im Leben anwenden sollte. In aller Einfachheit, von ganzem Herzen, genauso, wie es in den Büchern der Lehre ausgedrückt ist. Natürlich ist es möglich, daß du gewisse Behauptungen der Lehre falsch auslegst und bezweifelst. Zögere bitte nicht zu fragen. Ich werde Dir stets gern helfen. Die Lehre ist für das tägliche Leben gegeben worden und oft enthält sie Antworten auf bestimmte Fragen und Erklärungen von Ereignissen, und darum mögen diese Stellen denen nicht immer klar sein, die nicht mit unserem Leben vertraut sind.

Ich bin oft Auslegungen begegnet, die genau das Gegenteil von dem besagten, was auf einigen Seiten der Lehre gemeint war. Dies ist unvermeidlich, und ich bin immer gern bereit, Deine Fragen hinsichtlich der Lehre zu beantworten. Dies wird uns die nötige geistige Fühlung geben. Wenn keine Fragen gestellt werden, kann es keinen Lehrer geben. Und besonders wenn wir in verschiedenen Weltteilen leben, ist direkter Kontakt sehr hilfreich, da es außerordentlich wichtig ist, beständige und lange Beziehungen zwischen Auren zu haben. Unterdessen wollen wir die Gedanken und Bestrebungen des Herzens austauschen und unsere psychische Energie senden, die auf dem Papier geschichtet wird.

Mein Herz ist mit dem Wunsch erfüllt, jedem Freude und Erleichterung zukommen zu lassen. Bitte erinnere Dich an den Ernst und die weihevolle Feierlichkeit des Augenblicks und spanne Deine ganzen Kräfte zur Selbstvervollkommnung an. Die Zukunft ist groß und schön.

5. Mai 1934

Es ist falsch, den subtilen Körper formlos zu nennen, da seine Formlosigkeit relativ ist. Die Lehre spricht über Immaterialität, aber nicht über Formlosigkeit. Überdies wird in den esoterischen Lehren die Erklärung abgegeben, daß jene uranfänglichen Körper eine schöne, vollkommene Form hatten. Es ist unmöglich zu behaupten, daß sie nichts gemein mit unseren heutigen physischen Formen hatten. Wir sollten nicht vergessen, daß der subtile Körper das Musterbild des physischen Körpers ist. Natürlich war der primitive physische hoch-tierische Typ dem Anschein nach sehr weit vom subtilen Körper oder der geistigen Essenz entfernt, die in ihn gekleidet war.

Es wäre auch richtiger und verständlicher zu sagen, daß das Menschenwesen ganz am Anfang seiner irdischen Evolution keinen Intellekt besaß, daß es uns jedoch in seiner geistigen Entwicklung überlegen war. Geistigkeit ist in erster Linie Bewußtsein, und Bewußtsein ist die Grundlage des Universums. Jedes Atom hat sein Bewußtsein, da überall, wo Leben ist, auch Bewußtsein besteht, aber natürlich sind seine Abstufungen unendlich. Es ist wahr, daß es in der Subtilen Welt halbbewußte oder sogar unbewußte Zustände gibt, die dem physischen Tod folgen, aber nur in Fällen, wo Geistigkeit entweder schlummert oder fehlt, oder wenn ein Mensch in seinem irdischen Leben seine höheren Fähigkeiten nicht entwickelt und dadurch die Verbindung mit seinen geistigen Zentren abgeschnitten hat, die uns allein die wahre Unsterblichkeit des Mensch-Gottes verleihen können, der ein klares Wissen besitzt. Wahrlich, nur im Falle des Mensch-Gottes oder des Arhats, bei dem die Vereinigung zwischen dem Verstand und dem geistigen Bewußtsein erreicht ist, ist es möglich, die Ausdrücke „direktes Wissen», „Hellhören» und „Hellsehen» zu gebrauchen. Wenn wir daher über die Geistigkeit des uranfänglichen Menschen sprechen, ist es besser, solche Ausdrücke zu gebrauchen wie „geistiges Bewußtsein», „geistiges Gehör», „geistiges Sehvermögen».

Jetzt werde ich einige Auszüge aus meinem Buch anführen, das ich bald anfangen werde zusammenzustellen. Es könnte sehr hilfreich für Dich sein:

„Die heilige Lehre sagt, daß der Zwitter in Wahrheit nie existiert hat. Es gab einige individuelle, erfolglose Fälle, die bald aufhörten zu existieren. Aber die Theorie von den Zwillingsseelen hat eine wirkliche Grundlage, und in gewisser Weise vervollständigt sie das Symbol des Zwitters. Alle Symbole des Zwitters streben an, die Notwendigkeit der Zwillingselemente im Kosmos in all seinen Offenbarungen zu zeigen zur Aufrechterhaltung des Lebens und des Gleichgewichts. Alle Legenden über die Affinität von Seelen beruhen auf einer großen Wahrheit, weil im primitiven Gesetz grundsätzlich die Vereinigung der beiden Elemente dabei gemeint ist. ...Feuer ist seiner Natur nach dualistisch, daher war in den Mysterien des Altertums über allen Kelchen eine zweifache Flamme. Alle Götter des Altertums hatten ihre Gattin bei sich, die die kosmische Energie verkörperte. Alle Heiligen Schriften und Heiligenbilder weisen auf dieses grundlegende kosmische Gesetz hin. Differenzierung hat Trennung der Elemente zur Folge, und die getrennten Elemente werden in ferne Sphären getrieben. Der Magnet, der Ewigkeiten hindurch in den Elementen existiert hat, wird sie nach ihrer vollständigen Umwandlung und Reinigung wieder sammeln und vereinigen. Dies wird die Große Krönung genannt oder, die Krone des Kosmos».

Bis jetzt ist dieses Wissen vorsätzlich in Dunkelheit gehüllt worden, denn die Menschheit war noch nicht bereit, es in seiner ganzen Reinheit und Schönheit anzunehmen. Aber gerade jetzt hat die Menschheit ihren Wendepunkt erreicht, wo Geistigkeit dominieren muß - sonst mag der Planet zerstöst werden. Darum muß dieses äußerst heilige kosmische Gesetz allmählich eingeführt und assimiliert werden, um unsere entsetzliche sexuelle Zügellosigkeit aufzuhalten und zu reinigen.

Die geistige Vereinigung des dualistischen Elements ist von großer Schönheit, aber die Dinge auf der physischen Ebene sind weit davon entfernt, geistig zu sein. Eine Veränderung von Formen mag in Übereinstimmung mit der Bewußtseinserweiterung stattfinden. Schöne Gefäße sollten nur in einer schönen Umgebung gebraucht werden. Aber in allem muß der Geist herrschen. Darum ist in der zukünftigen Evolution kein Raum für die häßlichen Zwitter oder für Menschen mit zwei Wirbelsäulen oder anderen ähnlichen phantastischen Eigentümlichkeiten, die in der Vorstellung einiger widerwärtig denkender Schriftsteller leben. Die Evolution schreitet auf dem Wege der Schönheit vorwärts, und die zukünftigen Rassen werden ihrem geistigen Fortschritt gemäß verbessert und verfeinert werden. Gegen Ende der sechsten und am Anfang der siebenten Rasse wird die Materialisation der Astralkörper stattfinden. Diese Verbesserung von Formen und die Zunahme von Geistigkeit könnten durch eine richtige Vereinigung oder Heirat beschleunigt werden. Die Große Bruderschaft ist bereit, der Menschheit zu helfen, dieses heilige Wissen anzuwenden.

Nun, um fortzufahren, Trennung der Geschlechter bedeutet, daß der Magnet der Elemente nach seinem Untertauchen in grobe Materie schwach wurde und die Menschen anfingen, sich ungehörig zu mischen und vereinigen. Der große Märtyrer Origenes drückte dies wunderbar aus: „Witwen sind jene Seelen, die die Gatten, mit denen sie rechtswidrig vermählt waren, verließen, aber Witwen bleiben, weil sie noch nicht vollkommen genug sind, um mit ihrem Himmlischen Bräutigam vereint zu werden.» Natürlich müssen wir in Betracht ziehen, daß die Schriften von Origenes nach Ruffin, seinem Biographen, viele „Verbesserungen» erlitten, sonst würden sie nie veröffentlicht und könnten sogar vernichtet worden sein. Es ist klar, daß auch hier eine „Verbesserung» stattfand und das Wort „Bräutigam» mit einem großen „B» geschrieben war. Aber an einer anderen Stelle im gleichen Werk „Über die Elemente» (wo auch über Frauen gesprochen wird, die nicht mehr mit ihrem ungesetzlichen Gatten leben, aber alleingelassen werden, weil sie ihren Bräutigam noch nicht verdienen), ist das Wort „Bräutigam» mit einem kleinen Buchstaben geschrieben. Gewiß, es gibt auch umgekehrte Fälle, wo der Bräutigam seine Braut noch nicht verdient. Aber konnten derartige Dinge in jenen Tagen geschrieben werden? Ist es keine Verspottung von heiligen Dingen, wenn die heutige Kirche (wenn auch nur symbolisch) ökumenische Heirat verkündet und dabei an Christus denkt? Ich bin immer entrüstet darüber gewesen.

Und nun hinsichtlich Deiner Frage über Karma. In jedem Leben kann ein Mensch einen gewissen Teil seines alten Karmas, das ihn in dieser Verkörperung erreicht, unwirksam machen, und bestimmt beginnt er dann ein neues Karma. Wenn jedoch seih Bewußtsein erweitert ist, dann kann das angesammelte Karma schneller überlebt werden, und das neue Karma, das er dann hervorruft, wird von höherer Qualität sein. Überdies wird das alte Karma infolge seines gereinigten Denkens nicht so schrecklich sein. Darum wird die gereinigte Aura ganz anders auf die Rückschläge reagieren. Und auf diese Weise kann der Mensch aus dem Zauberkreis des Karmas ausbrechen. Aber dies betrifft nur das irdische Karma, das ihn zur Erde anzieht, denn das Karma kann nicht gänzlich eliminiert werden, solange es Bewußtsein und Gedanken gibt. Das Karma, das den kosmischen Gesetzen entspricht, wird seine Qualität unendlich verbessern und in neue Zyklen eintreten und aus ihnen austreten, und so fort bis in die Unendlichkeit.

Individuelles Karma ist immer das Grundlegende. Und in erster Linie wird es durch die Neigungen, Gedanken und Motive des Menschen gebildet - Handlungen kommen an zweiter Stelle. Die Buddhisten sagen: „Karma ist Gedanke». Wenn es anders wäre, könnte der Mensch sich nicht von seinem Karma befreien. Wahrhaftig, das individuelle Karma kann, da es grundlegend und entscheidend ist, sowohl die Hervorrufung als auch die Tilgung aller anderen Arten von Karma beeinflussen. Dadurch, daß der Mensch sich selbst verletzt, verletzt er andere. Alles steht in Verbindung im Kosmos, alles ist verflochten, und nichts kann von allem übrigen Karma getrennt werden. Daher kann individuelles Karma auch nicht von anderen Arten von Karma, wie Gruppenkarma, Rassenkarma etc., abgesondert werden. Es heißt in der Lehre: „Es wird dem Funken der Schöpferkraft auf dem Pfad des Karmas schwer, durchzusickern, und noch weniger wird die Wahrheit von karmischer Wirkung verstanden. Nicht von außen her kommt die richtige Bewertung des Karmas. Jede Zelle enthält ihr Karma. Der Geist trägt seine Errungenschaft und seine Waffe in sich.»

Wenn das Kasten und Klassensystem in der Vergangenheit seinen Zweck hatte, so ist es heutzutage äußerst töricht und bedeutet Stillstand. Klassen und Kasten sind verantwortlich für das große Mißverständnis zwischen der sogenannten „gebildeten» Klasse und dem gewöhnlichen Volk. Diese schreckliche Kluft, dieser Unterschied des Bewußtseins, ist sehr tragisch, und jetzt bedroht er unsere ganze Kultur. Das Bewußtsein der großen Menge macht große Fortschritte, die Menschen fühlen die grundlegende Gleichheit des Geistes instinktiv. Aber in ihrer Unwissenheit können sie das große Prinzip der wahren gesetzmäßigen Hierarchie nicht erkennen, das auf dem Evolutionsgesetz begründet ist, und daher ergießen sich ihre wütenden Proteste endlos über den ganzen Planeten. Darum sollte die hauptsächliche, schwierige Aufgabe der Regierungen die Sorge für die Ausbildung der Massen sein, sonst wird die Hydra der Dunkelheit alles verschlingen. Nur Wissen sollte Vorrecht gewähren, nicht der Unterschied der Klasse. Die Anhänger des Klassensystems, die des wahren Wissens beraubt sind, entzünden die Leidenschaften des dunklen Bewußtseins. Fürchterlich, schrecklich ist die Hydra der Dunkelheit und der Unwissenheit!

Es ist falsch zu glauben, daß die Vermischung von Klassen das Karma der Menschen nachteilig beeinflussen kann. Heutzutage bietet die gesunde, geistig einwandfreie Bauernfamilie für einen hochentwickelten Geist oft die beste Umgebung. Ob man in einem Palast oder in der Ecke einer Schusterhütte geboren wurde, sollte nicht für das Resultat von Klassenvermischung gehalten werden, sondern eher zum Zweck der Erfüllung von persönlichem Karma oder einem speziellen Auftrag angesehen werden. So war Böhme ein Schuster, aber gerade aus diesem Grunde, damit er zu jener Zeit seine große Aufgabe auf diese Weise am besten in verhältnismäßiger Ungestörtheit erfüllen konnte. Das schreckliche Karma der Menschheit ist das Resultat der Verletzung der kosmischen Gesetze, angefangen mit der Geburt, aber es ist nicht die Folge der Vermischung der sozialen Klassen. Darum wird Heirat in Zukunft wissenschaftlich gehandhabt werden. Es heißt sogar, daß die Menschen sich gemäß ihrer Affinität mit gewissen

Elementen vereinigen sollten.

Durch die Vernachlässigung dieser kosmischen Gesetze hat die Menschheit das schmerzliche Karma der Degeneration hervorgerufen. Der Kontrast zwischen den Ansammlungen eines hochentwickelten Geistes und der bescheidenen Umgebung, in der er geboren sein mag, ist nicht so wichtig wie die Disharmonie zwischen den grundlegenden Elementen der Eltern. Die letztere ist die Ursache von allerart geistiger Schwächung. Armut und Not werden die Macht eines starken Geistes nur entwickeln. Die Bemühungen, die er anstellt, um die Schwierigkeiten zu überwinden, sind wertvoller und nützlicher als Erfolg.

Nun hinsichtlich der Herren des Karmas. Viel Verwirrung umgibt diesen Begriff. Kann man sich vorstellen, daß die Herren des Karmas all den Milliarden von verkörperten Seelen Teile von Karma zumessen? Aber wir hören sogar derartige Absurditäten. In den Büchern der Lehre lesen wir:

„Kräfte, die für den Dienst des Lichtes offenbart werden, greifen nicht in das Karma ein, wie einige glauben, die nicht in die Macht des Karmas eingeweiht sind. Die Kräfte des Lichtes beobachten menschliche Handlungen, sie zeigen die Richtung, greifen jedoch nicht ins Leben ein. Hierfür sind viele Beispiele vorhanden, Boten erscheinen, Warnungen werden ausgesandt, die Richtung wird gegeben und die Pfade werden angedeutet, aber die Wahl der vorgesehenen Bestätigungen wird vom menschlichen Willen getroffen. Auf diese Weise zeigt sich die Offenbarung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Welten.

Genau, Selbsttätigkeit des Geistes kann ein besseres Karma herbeiführen. Auf diese Weise kann erklärt werden, warum die Kräfte des Lichtes den Geist nicht von gewissen Handlungen abhalten, die häufig das übertreten, was bestimmt worden ist. Oft fragen die Menschen bestürzt, warum keine anderen Pfade angedeutet werden. Sie fragen sich ebenfalls verwundert, warum Sendungen durch verschiedene Kanäle bestätigt werden. Sie fragen sich, warum die Kräfte des Lichtes andere Ströme nicht ablenken. Laßt uns erwidern: „Die Kräfte des Lichtes greifen niemals in menschliches Karma ein.» An dieses Gesetz muß man sich auf dem Pfad zur Feurigen Welt erinnern. (Feurige Welt III, 104) „Das Gesetz des freien Willens verbietet Uns oft, eine Offenbarung, die dunkel zu sein scheint, zu klären. Dasselbe Gesetz deutet Unser Kreuzen von Pfaden an, wenn der freie Wille ein Herz zu einem anderen lenkt.» (Feurige Welt III, 105)

Die Verbreitung von Karma in der Subtilen Welt während des Zwischenzustandes der Seele sollte stärker betont werden. Ich zitiere einen Paragraphen aus der Lehre:

„Karma ist mit allen Handlungen in allen Welten untermischt. Ebenso wie Karma beschleunigt werden kann, kann es auch verlängert werden. Ein Vertiefen des Karmas wird nicht nur auf das folgende Leben zurückgeworfen. Auch alle Zwischenzustände werden von einer Erschwerung des Karmas beeinflußt. Die Subtile Welt steht in engem Zusammenhang mit der irdischen, und es ist notwendig, intensiv in dieser Richtung zu denken. Wer die Bedeutung der Verbindung der beiden Welten versteht, wird seine irdischen Handlungen sorgsam beachten. Vorsicht allen Energien gegenüber hilft dem strebenden Geist. Ein hauptsächliches Hindernis ist ein Mangel an Verständnis für die Wahrheit des welträumlichen Lebens, dafür, daß alles umgewandelt, alles gesühnt wird. Richtig ist auf das Karmagesetz hingewiesen worden; in der, Tat, auf das Karmagesetz bis in die Unbegrenztheit. Genau, Streben reicht bis in die Unbegrenztheit und Möglichkeiten ebenfalls. Auf dem Pfad zur Feurigen Welt wollen wir eine bewußte Beziehung zum Karmagesetz bestätigen.» (Feurige Welt III, 99)

„Umwandlung der Zentren verstärkt die schöpferischen Energien, die zum Hinübergehen in die Subtile Welt erforderlich sind. Jedes geistige Streben erzeugt seine Ablagerungen, die während des Überganges in die Subtile Welt den Aspekt subtiler Energien annehmen. Es ist also wichtig, in die Höheren Sphären zu streben. Ekstase des Geises und Freude des Herzens bringen jene Energien hervor, die den subtilen Körper speisen. Wahrhaftig, nur ein Gefühl, das mit höheren Impulsen erfüllt ist, beschafft die benötigten Energien. Man muß verstehen, daß Imperil und grobe Begierden ihre häßlichen Geschwüre hinterlassen, die der Geist im subtilen Körper heilen muß. Geschwüre des Geistes werden in die Subtile Welt übertragen, wenn man sie nicht auf Erden losgeworden ist. Befreiung vom irdischen Körper bedeutet nicht Befreiung von geistigen Geschwüren. Wenn der Geist, der dem Losreißen von der Erde gegenübersteht, erkennt, wie er seine Energien gebraucht hat, kann das Bewußtsein vieles wiedergutmachen, aber das Bewußtsein muß gezwungen werden, über die Höheren Welten nachzudenken. Selbst der schwerste Verbrecher kann zum Verständnis der Last des Karmas gebracht werden, aber hierfür ist es nötig, die sozialen Verhältnisse zu ändern. Auf dem Pfad zur Feurigen Welt sollte man sich also an den Gedanken über die Umwandlung der Zentren gewöhnen, weil Befreiung vom Körper keine Befreiung von geistigen Geschwüren bedeutet.» (Feurige Welt III, 103)

Bitte mache äußerst urteilsfähigen Gebrauch von okkulter Literatur. Und werde nicht zu abstrakt, die Dinge müssen so konkret wie möglich eingeführt werden.

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