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17. Dezember 1929

Ich zitiere für Euch eine Seite aus dem Buch Unbegrenztheit. Diese Seite mit ihrer engen Analogie zwischen den sieben kosmischen und menschlichen Offenbarungen wird Euch helfen, nochmals den Ernst der Ereignisse zu erwägen.

«Nur in Spannung, nur wenn alle Saiten schwingen, kann die kosmische Aufgabe erkannt werden. Nur wenn die Aufgabe die Spannung verursachende Form annimmt, kann das Vorherbestimmte stattfinden. Wenn die Grundlagen des Kosmos das Firmament durch ihre Anziehungskraft unterstützen, kann das Firmament Widerstand leisten. Wenn die Grundlagen jedoch die gegenseitige Anziehung hindern, wird der Dom den unausgeglichenen Erschütterungen unterworfen. Die Grundlagen können also das Werk entweder bestätigen oder zerstören. Die Grundlagen können jederzeit die verschiedenartigsten Ereignisse vereinigen. Der Kosmos lenkt seine Energien der Polarität gemäß. Das Negative und das Positive ergeben die Offenbarung von Verbindungen.»

Denkt über die Tiefe des oben Erwähnten nach und hindert Eure gegenseitigen Anziehungen nicht; ruft nicht das Beben der Grundlagen hervor. Wie könnt Ihr die Ergebnisse der Erschütterungen abschätzen? Bei einer teilweisen Explosion kann sorgfältig eine neue Grundlage gebaut werden, aber häufig trifft eine einzige Explosion durch die Macht der Detonation die nächsten Herde. Überall finden wir das große Gesetz der Analogie und der Gleichartigkeit.

Ihr solltet Euch auch daran erinnern ... «zu vermeiden, nützliche Kräfte in einen Krug voller Skorpione zu werfen». Die Möglichkeit wurde vor langer Zeit vorausgesehen, und eine Warnung wurde gesandt. Laßt uns lernen, wie wir die Hinweise anwenden sollten. Laßt uns mit dem Ernst der heutigen Zeit erfüllt sein. Jede Leichtsinnigkeit grenzt an Verbrechen.

Wenn wir den begrenzten Begriff des «Ich» durch das mächtige, schöpferische und freudige «Wir» ersetzen, werden sich alle Möglichkeiten und der ganze Reichtum des Geistes unermeßlich entwickeln. Unsere Macht wird außerordentlich zunehmen. Die Menschen fürchten sich vor dem Begriff «Wir». «Ich» kann stets nachgewiesen werden, während «Wir» unbekannt und daher bedrohlich ist. Die große Zeit; die vor langem prophezeit wurde, ist gekommen! Fühlt Ihr es nicht in der ganzen Spannung der kosmischen und menschlichen Explosionen? Die ganze Erdkruste bebt, und eine große Veränderung nähert sich. Diesmal handelt es sich nicht nur um den verhältnismäßig harmlosen Schweif eines Kometen, sondern um unsere eigenen Ausstrahlungen, die durch ihre Dissonanz mit den nahenden höheren feurigen Energien einen unerwarteten Wechsel hervorrufen können oder - besser gesagt - hervorrufen werden. Während solcher Störungen ist es gut, auf dem festen, angedeuteten Felsen unter dem Schirm der Dukkar zu stehen. Alle unsere Aufgaben werden unter diesem Schutz Platz finden!

Noch ein Hinweis:

«Wenn Ihr einen neuen Schritt hervorruft, wenn Uranus die sechste Rasse sammelt, dann ist es notwendig, mit der bestätigten großen Zeit erfüllt zu sein, und alle sich dazwischen drängenden Besorgnisse sollten aufgegeben werden.»

Wir müssen alle Lieben, die uns im Geist nahestehen, willkommen heißen. Aber alle Zerstörer, die Uneinigkeit verursachen, müssen entweder vertrieben oder zurechtgewiesen werden. Wir arbeiten und erschaffen nicht zum Zweck der Selbstverherrlichung, nicht für individuelle Persönlichkeiten, sondern für das große Allgemeinwohl.

Und nun erinnert Euch an die beispiellose, schöne und drohende Zeit. Keine Minute sollte verlorengehen! Stärkt Einigkeit mit allen Kräften Eures Geistes und verbannt unbedingt die unbedeutende Vorstellung vom «Ich».

Ich sende Euch alle Saiten meines Herzens. Jeder von Euch sollte eine widerhallende Saite finden.


11. September 1929

Die Menschen werden mit Fragen und Hinweisen auf verschiedene psychische und mediumistische Phänomene zu Euch kommen und sie für Offenbarungen von Agni Yoga halten. Darum will ich versuchen, diesen Unterschied durch Anführungen aus den Gesprächen und Büchern der Lehre zu klären:

«Der Geist des Agni Yoga verbindet uns mit den höheren Sphären und mit den Strömen des Kosmischen Magneten. Die Qualität des Feuers wird durch die Spannung des Magneten bestätigt. Der Magnet des Geistes bestimmt jenen Schritt, der offenbart werden kann. Das gleiche Prinzip lenkt das Entzünden der Zentren.

Der Geist, dessen Bewußtsein auf den unteren Ebenen ist, kann die Feuer der höheren Zentren nicht entzünden. Nur das Höchste zieht das Höchste an. Wo daher nur physisches Streben ist, werden eine entsprechende Empfindsamkeit und ein entsprechendes Resultat zu finden sein. In der herannahenden Epoche des Agni Yoga ist es notwendig, das Prinzip gewaltsam gesandter Mitteilungen zu kennen. Auch in der Natur besteht eine direkte Übereinstimmung, die ihre Grenzen hat. Nur das Feinste kann das Feiriste assimilieren, und dies ist das Prinzip des Magneten. Ebenso wie das Prinzip der feinen Energien charakteristisch für den höchsten Agni Yogi ist, bestimmt die physische Empfänglichkeit entsprechende Offenbarungen. Alles, was erzwungen ist, alles, was prunkhaft grob ist, alles, was physisch offenbart wird, ist dem subtilen Prinzip untergeordnet.

Ein Agni Yogi besitzt das höchste Gleichgewicht; die selbstverleugnende Schöpferkraft seines Geistes führt zum Gleichgewicht einer universalen Wechselbeziehung, und daraufhin endet die Unausgeglichenheit und die Disharmonie der Zentren in Gleichgewicht. Die Lehre bezieht sich oft auf diese subtilen Unterschiede. Um daher zum nächsten Grad vorwärtszuschreiten, ist es wichtig, die Unausgeglichenheit der niedrigen Offenbarungen und die Schönheit der höchsten Harmonie zu verstehen. Die Natur eines Agni Yogi ist so hoch, daß der Vergleich mit irgendeiner mediumistischen Offenbarung einem schmutzigen Wassertropfen in einem feurigen Kelch gleicht. Darum werde ich sagen, daß das Verständnis für die höheren Feuer den Menschen zu den reinen feurigen Höhen bringen wird. Der Agni Yogi ist der Ansammler einer neuen Rasse. Er arbeitet in den höheren Sphären und sammelt die Geister einer neuen Rasse. Die Offenbarung des Feuers des Agni Yogi hat ihren Zweck auf dieser Erde ebenso wie in den höheren Sphären. Darum ist der Agni Yogi das Verbindungsglied zwischen den Welten.

Die genauen Unterschiede in menschlichen Instrumenten, die für verschiedene Zwecke gegeben und durch die Triebkraft der Evolution bestätigt worden sind, sollten vom Bewußtsein der Menschen assimiliert werden. Wenn wir über die Umwandlung der Feuer reden, sollte die Bestätigung des Feuers des Kosmischen Magneten, das die größte Spannung verursacht, angenommen werden. Erst wenn die Menschheit die ganze Schöpferkraft des Geistes eines Agni Yogis versteht, kann man sagen, daß all seine Zentren pulsieren und auf kosmische Ereignisse reagieren. Das menschliche Instrument, das für die einfache visuelle Beeindruckung gebraucht wird, kann unmöglich mit der Offenbarung verglichen werden, die jeden Atem des Kosmos reflektiert. Darum sollten alle diejenigen, die nach Agni Yoga streben, das höchste Verständnis für geöffnete Zentren finden.

Das Medium hat wahrhaftig keine geöffneten Zentren, und das psychische Auge ist auch nicht mit den höheren Welten in Verbindung. Die Menschheit hat eine falsche Vorstellung von der Fähigkeit eines Mediums, und oft sind Wir tief betrübt, wenn Wir sehen, wie die Menschen durch psychische Erscheinungen irregeführt werden. Physische Materialisationen ziehen an wie ein Magnet.»

Es handelt sich also, wenn man es so ausdrücken darf, gewöhnlich um die niedrigsten Zentren des Mediums, die durch ihre primitive Spannung wirken. Häufig ist es ein erzwungenes Phänomen, das nicht zum Öffnen der Zentren führt, sondern nur zu ihrer vorübergehenden Reizung. Aber die Feuer des Agni Yogis sind auf das Entzünden der höchsten Zentren, die wirklich geöffnet sind, zurückzuführen.

Genaugenommen gibt es keine niederen Zentren, und der hohe Agni Yogi hat seine «niederen» Zentren durch die feinsten Feuer umgewandelt. Aber diese Umwandlung findet nach dem Entzünden der höchsten Zentren statt, und dann werden alle «niederen» Zentren dem Sonnengeflecht untergeordnet. Wir müssen uns auch daran erinnern, daß die Abstufung dieser Feuer - oder vielmehr ihrer Qualität - unendlich vervollkommnet wird, ebenso wie alles andere im Kosmos. Aber ein Prinzip macht den Agni Yogi über alle Zweifel hinaus deutlich erkennbar - es ist das Prinzip der Synthese. Es ist unmöglich, die Feuer ohne Synthese des Kelches zu entzünden. Durch dieses Prinzip könnt Ihr bereits die Qualität der Feuer feststellen. Somit habt Ihr die hauptsächlichen Kennzeichen, durch die Ihr die deutlichen Anzeichen der Entzündung der Zentren von den niedrigeren psychischen Offenbarungen unterscheiden könnt. «Ein Agni Yogi ist der Träger der Synthese des Kelches - nach diesem Zeichen könnt Ihr urteilen.» Darum füllt Euren Kelch mit der Wahrnehmung von Schönheit, mit der wahren Kenntnis der Weisheit der Lehre des Lebens und mit ihrer Assimilierung in Eurem Herzen und erinnert Euch daran, daß das Herz ein großer Magnet ist, der alles Wissen, alle Möglichkeiten und alle Errungenschaften anzieht. Ihr solltet auch daran denken, daß es in den Offenbarungen eines Agni Yogis nichts Erzwungenes gibt, da der Agni Yogi sein eigenes Laboratorium besitzt. Er selbst wandelt seine Feuer durch die Kraft seines Geistes um. Der Lehrer gibt die Hinweise in der Lehre zum Zweck der Bewußtseinserweiterung, aber der Schüler selbst muß sie anwenden. Der Lehrer überwacht den Prozeß der Entzündung dadurch, daß er die Zentren mit Schichten von Soma bedeckt, wenn die Entzündung eine Feuersbrunst zu werden droht. Aber ohne die Teilnahme des Geistes des Schülers ist keine Umwandlung möglich.

Natürlich solltet Ihr in Euren Antworten sorgfältig sein und besonders in den Definitionen, die dem Fragesteller gegeben werden, weil es stets nötig ist, sich an das Prinzip zu erinnern, das der Lehrer gegeben hat: «Die Antwort muß dem Strahl eines Arztes gleichen, nicht dem Nagel eines Sarges.» Es ist erforderlich, «nicht störend zu beeinflussen», wobei man die Bewußtseinsstufe der Menschen in Betracht ziehen muß. Durch die sorgfältige Erweiterung derselben ist es möglich, das wahre Verständnis zu erreichen; aber dies ist oft ein sehr langwieriger Vorgang, und dann ist es notwendig, dieselbe Art von Geduld zu zeigen, wie sie der Große Lehrer uns gegenüber zeigt. Am Anfang braucht jeder Ermutigung und Anerkennung seiner Fähigkeiten. Es ist leicht, in Furcht und Schrecken zu verjagen, und es ist viel schwieriger zu halten, aber der Große Lehrer weist uns an, die Neulinge zu halten. Überdies mag ein Geist mit großen Wissensansammlüngen für einen bestimmten Zweck eine mediumistische Struktur des Organismus erhalten, und dann kann er, durch die Entwicklung eines starken Willens, mit Hilfe des Lehrers die unbewußten Offenbarungen überwinden und sie seinem Willen unterwerfen. Aber es ist nicht leicht.

Wir machen eine schwere Zeit durch, aber wir werden voller Freude daran zurückdenken, da Stärke nur durch schwierige Handlungen entwickelt werden kann. Die Technik eines Musikers entwickelt sich auch nur durch beständige Übungen, nach denen alle Finger schmerzen.


15. Januar 1930

Zuweilen fühle ich so sehr, daß ich physisch bei Euch sein möchte, um die Freude über Eure schöpferische Spannung mit Euch teilen zu können. Ihr wißt bereits, daß die Anziehung von Möglichkeiten unvermeidlich ist, wenn alle Kräfte angespannt sind. Das Gesetz ist im ganzen Kosmos ein und dasselbe. Und wir haben bereits gelernt, Hindernisse zu lieben, und wissen, daß «die Hindernisse, die Schwäche hervorrufen, Fehlschlag bewirken, während die Hindernisse, die das ganze Feuer des Geistes zum Kampf aufbieten, als ein schöpferisches Element wirken.» Die alte Weisheit sagt: «Heiße den Tag des Kampfes willkommen; wende Dich nicht von Hindernissen ab.» Wenn man abweicht, folgt nur Zurückhaltung, keine Errettung. Wer sich nicht fürchtet, ein Teilnehmer an der ewigen und unbegrenzten Bewegung zu werden, kann wahrhaftig die Rolle eines Kämpfers übernehmen. Die Bereitschaft, der unnachgiebige Rhythmus, werden ihn schnell in den Glanz des Kosmos befördern. Beachtet:

«Furcht und Zögern wirken auf den Geist wie Dämme.»

Wir müssen uns an den beständigen Kampf gewöhnen und versuchen, ihn zu lieben. Jedes Atom des Kosmos kämpft! Nachdem ein Sieg errungen ist, müssen wir für den nächsten, noch größeren bereit sein, denn im Verhältnis zum Wachstum unseres Bewußtseins nehmen unsere Handlungen zu, und der Kampf wird erweitert und verantwortungsvoller. Im ganzen Kosmos findet der endlose Kampf statt, und wir sind alle sichtbar oder unsichtbar in ihn verwickelt. Es wird Zeit, dies zu erkennen, weil wir durch Erkenntnis, durch Stärkung unseres Geistes, wahre Sieger werden. Gelenkt von der Hohen Weisheit, die uns die rechte Richtung andeutet, werden wir alle Abgründe überqueren! Und ohne durch die Vision verwirrt zu sein, können wir freudig und strahlend in die Zukunft blicken. Wo sind andere, in ähnlicher Weise vom Glück Begünstigte, die dies sagen können? Denkt an den Vorteil, den uns dieses Wissen gibt! Was für eine Gewißheit gibt es allen unseren Handlungen und Entscheidungen! Ist es nicht das größte Glück, dem angedeuteten Ziel entgegengehen zu können, die Ereignisse klar zu erkennen und zu wissen, daß es unser Schicksal ist, den höchsten Grad der Bewußtseinserweiterung für den Dienst für das Allgemeinwohl zu erlangen? Die drohende Zeit ist sehr nahe. Blitzt das Wetterleuchten nicht bereits auf, und brechen die Unheil verkündenden Boten des erwachten unterirdischen Feuers nicht durch? Und wir, die wir davon wissen, müssen unsere inneren Feuer dringend umwandeln, um den herannahenden feurigen Sturm zu assimilieren, da nur dies uns Festigkeit im Kampf verleihen, uns näher zur Hierarchie des Lichtes bringen und uns helfen wird, den Kelch zu füllen. Laßt uns also unsere Energien umwandeln. Wir sollten mit der hartnäckigsten Energie beginnen, nämlich mit dem Egoismus (jenem wütenden Drachen der Selbstsucht mit seinem langen Schwanz): Eingebildetheit, Liebe zur Macht, Eigenliebe, Empfindlichkeit, Reizbarkeit, Furcht, Zweifel und andere ähnliche Zierden. Und wir sollten sie durch die Flügel bezeugter Einigkeit ersetzen, durch vollständige Solidarität mit allen Mitarbeitern, durch Anerkennung der Hierarchie, durch freudige Stärkung der übertragenen Aufgaben, durch Duldsamkeit und Dankbarkeit für die richtige Lenkung. Wir sollten damit schließen - Vertrauen bis zum Äußersten. Diese ganze Umwandlung wird so vereinfacht, wenn die Herzen voller Hingabe und Liebe zu dem Einen brennen, der uns zum Aufbau ruft und auf den Weg zur Feste hinweist.

Jeder sollte sich selbst kreuzigen. Er sollte sich streng verurteilen und allen Mitarbeitern gegenüber äußerst rücksichtsvoll sein. Es ist notwendig, nur sich selbst zu kreuzigen! Wir werden unermeßlich wachsen, wenn wir diese Strenge uns selbst gegenüber ausüben. Wenn jemand etwas nicht beendet hat, was ihm anvertraut worden war, tadelt ihn nicht, sondern vollendet es selbst, wenn dies möglich ist. Und ich bitte Euch dringend, Euch nicht gegenseitig zu kritisieren. Durch beständige Wiederholungen von Verurteilung werden Verhärtungen des Gehirns in Erscheinung treten, und wie kann man dann die Bewußtseinserweite-rung erreichen? Jeder freie Augenblick muß für fortschrittliche Tätigkeit verwandt werden, für die Bereicherung der Schatzkammer, für die Assimilation der Lehre, die noch immer so wenig verstanden und angewandt wird. Jede Zeile ruft so viele Fragen und Vergleiche hervor und erfordert unmittelbare Anwendung im täglichen Leben. Und was wird angewandt? Der Lehrer wünscht uns vereinigt zu sehen, Er will uns als ein Herz, einen Organismus betrachten. Wenn ein Teil des Organismus krank ist, erfüllen dann nicht die gesunden Teile seine Arbeit, um den kranken Organen Gelegenheit zu geben, sich zu erholen? Ihr müßt in ähnlicher Weise handeln.

Es heißt: «Wir bieten die beste Rüstung an; darum wird der Zugang zur Feste verschlossen, wenn sie die alten Gewohnheiten nicht durch eine leuchtende Rüstung ersetzen wollen. Ja, ja, ja! Es ist notwendig, die bedrohliche Zeit zu erkennen und nicht mit alten Gewohnheiten fortzufahren.» Es schmerzt mich, dies zu schreiben, aber ich fühle, daß es angebracht ist, sonst mag etwas Unabänderliches geschehen. An der Oberfläche mögen die Dinge ebenso erscheinen wie zuvor, aber was nicht sichtbar und was unersetzlich ist, wird verschwinden. Der Schmerz des Lehrers ist so offenbar, und mein Geist weiß und sieht die eingeprägten Zeichen des Geistes der Mitarbeiter.

Wer wird der erste sein, der aus diesem sehr schmerzlichen Kampf hervorgeht?

Aber erinnert Euch daran - es gibt keinen anderen Weg. Wenn der Geist zu langsam erwacht, wird es nicht schrecklich sein, vor verschlossenen Türen aufzuwachen? In der geistigen Welt sind die Gesetze ebenso wie in der subtilen Welt noch unveränderlicher; die Grenzen der Beziehungen sind unermeßlich feiner als auf der physischen Ebene, weil dort die große Auswahl stattfindet.

Nehmt alles oben Erwähnte mutig an, tapfer kreuzigt Euch, während Ihr Euch an die dringende Zeit erinnert.

Außerdem werde ich eine Seite aus Unbegrenztheit zitieren:

«In der kosmischen Schöpfung werden die Energien in der größten Spannung verbunden. Die Verbindungen vereinigter Energien wachsen mit der Stärke der Spannung. Die Synthese der Spannung wird durch die Macht der höheren Feuer bestätigt. In der ganzen kosmischen Schöpfung kann das Gesetz der Spannung eine neue Verbindung hervorrufen. Bei zunehmender Spannung werden neue und andersartige Energien angezogen. Wenn die Energien, die mit der Verbindung des Magneten vereinigt sind, ähnliche Ströme anziehen, ist es möglich, eine Harmonisierung der Energien herzustellen. Wenn sich die Energien jedoch in verschiedenen Richtungen bewegen, findet eine Schwächung der Energie des Magneten statt. Bei menschlichen Handlungen ist es ähnlich.

Warum wird der Geist der Menschheit zu den disharmonischen Strömen angezogen? Natürlich mögen die Ströme, die zum welträumlichen Feuer abgelenkt werden, eine bessere Formel ergeben, aber diese Formel muß unabhängig hervorgerufen werden. Initiative sollte als Grundlage für durch Synthese verbundene Tätigkeit verstanden werden. Wenn der Geist seinen Samen finden und die Hüllen, die ihn umgeben, erkennen kann, dann kann die Schönheit des Kosmos wahrgenommen werden. Die wertlose äußere Hülse, die sich auf dem menschlichen Geist ansammelt, hat den Weg zur Bestätigung verschlossen. Darum müssen Unsere Mitarbeiter verstehen, daß diese leeren Formen nicht zu Unseren Erfordernissen gehören. Es ist notwendig zu verstehen, daß es unpassend ist, das Gewand des Geistes als eine wertlose Form zu offenbaren, wenn Wir den Glanz des Gewandes der Mutter der Welt so sehr ehren. Erinnert Euch hieran und strebt zum Lehrer! Nur auf diese Weise werdet Ihr erfolgreich sein. Selbsttätigkeit der Zentren wird wie eine emporsteigende Spirale gebaut.»

Laßt uns alle wertlosen Formen abwerfen, laßt uns Initiative zeigen, laßt uns nach Verfeinerung der Qualität der Gedanken streben, und wir werden Erfolg haben! Die Sorge für Qualität in allem erfordert die allernotwendigste Sorgfalt. Das Hohe und das Niedrige unterscheiden sich nur in der Qualität, während sie in allem anderen Ähnlichkeit zeigen.


24. Februar 1930

Wahrlich, nur das kleine Bewußtsein kann sich über die Autorität des Gurus ärgern. Denn ist die Autorität des Gurus nicht nur die Autorität des Hierarchen? Die Autorität des Hierarchen bedeutet nicht Herrschaft über das Streben alles Untergeordneten. Die Autorität des Hierarchen und des Gurus ist keine Tyrannei. Diese Autorität ist höchstes Wissen. Es heißt: „Der Hierarch gebraucht die Macht für kosmischen Fortschritt. Wir Brüder der Menschheit besitzen diese Macht, im Einklang mit dem Kosmischen Magneten zu handeln.» Der Hierarch und der Guru sind jene erfahrenen Lotsen, die das ihnen anvertraute Schiff, das Schiff, in dem wir alle als eine «kostbare» Ladung einen Platz haben, während des heftigen Sturnies durch die vernichtenden Wellen, durch alle Felsen hindurch lenken. Darum laßt uns dies nicht vergessen. Wir sollten die in heilsamer Führerschaft ausgestreckte Hand nicht loslassen! Macht und Herrschaft sind zwei verschiedene Dinge. Herrschaft ist die niedrigste Form des Bewußtseins, weil sie durch furchtbaren, alles ausschließenden Egoismus ausgeübt wird, während Macht, die durch das höchste Wissen gesegnet und vom Herzen angespannt wird, das höchste Opfer darstellt. Wir sollten uns an das Buch «Opfer» erinnern. Das Herz wurde stets für ein Symbol des Führers gehalten.

Versucht, mit Eurem Herzen die Macht der Freude in Hingabe und Liebe zur Führenden Hand zu fühlen. Ich bestätige aufgrund des Wissens des Geistes und des Herzens, daß Ihr keinen größeren Freund und Beschützer habt.

Wir sollten erkennen, wie gering alle Unsere Opfer sind, wenn wir sie tatsächlich bringen, verglichen mit der heilsamen Macht und der Unbezahlbarkeit dieser göttlichen Verordnung. Das erweiterte Bewußtsein wird es verstehen. Niemand wird herabgesetzt, alle werden geehrt, der Weg zu den höchsten Errungenschaften steht allen offen, wenn wir nur nicht selbst die Möglichkeiten fortwerfen. Bei einer schwierigen Bergbesteigung gibt es Augenblicke, wo die einzige Möglichkeit darin besteht, vorwärts zu gehen; jedes Zögern droht Verderben. Ein loser Stein kann den zu lange Zögernden nicht stützen. In einem solchen Augenblick müssen wir emporsteigen, und der einzige Weg, der uns offensteht, ist der vor uns liegende Pfad, ohne Zweifei, ohne Bedauern und ohne die kleinen Schwierigkeiten von Opfern aufzuzählen. Jeder derartige Gedanke wird ein extra Gewicht für die Beine bedeuten und den gefährlichen Aufstieg erschweren. Wir brauchen die Flügel der Liebe und des Vertrauens auf die Führend Hand, die Flügel der Freude im Großen Dienst. Jede Anwendung der Worte der Lehre des Lebens wird unsere Last außerordentlich erleichtem.

Ich bitte Euch von ganzem Herzen, jeglichen Eigendünkel, jeden Gedanken einer Exklusivität in Euren Opfern, jeden Gedanken des Zweifels und des Verdachts aufzugeben, da die Zeiten zu drohend und mit Verantwortung geladen sind. Und dauert der Kampf so lange? Fast die Hälfte ist bereits getan, und niemand hat wirklich etwas verloren. Die Zukunft ist so schön, so weit. Eure Namen sollten unter den Namen der großen Mitarbeiter der Evolution aufgeschrieben werden. Was könnte höher und schöner sein als Zusammenarbeit für das Allgemeinwohl der Kultur der Nationen!

Seiten aus Unbegrenztheit:

«Große Einheit im Kosmos herrscht als ein mächtiges Gesetz. Nur diejenigen, die dieses Gesetz annehmen, dürfen wirklich an der kosmischen Zusammenarbeit teilnehmen. Die Einheit der Essenz in allem lenkt die Menschheit zur Schöpfung. Wenn das Bewußtsein aus der Schatzkammer des Weltraumes schöpft, übt der Kosmische Magnet seinen Einfluß aus. Die offenbarte Schatzkammer enthält die Bestätigung von Energie, die mit Einheit gesättigt ist. Darum muß jeder Same des Geistes eine ähnliche Einheit fühlen. Jeder Same des Geistes gehört zur großen kosmischen Einheit, in der die ganze kosmische Schöpfung enthalten ist. Der Mensch beraubt sich dieser Wahrheit, indem er den Weg der Isolierung annimmt. Das Gesetz der Einheit ist unveränderlich in seiner ganzen Mannigfaltigkeit. Nur durch dieses Gesetz kann man bauen, denn wenn Anziehung erschafft, liegt Einheit in der Macht der Handlung. Alles bestätigte Sein ist auf Einheit begründet. Das vollstreckende Gesetz ist so mächtig, daß der kosmische Aufbau durch dieses Prinzip aufrechterhalten wird. In all seinen Offenbarungen sammelt dieses Gesetz seine Teilchen und vereinigt alle, die zusammengehören. Dieses große Gesetz ist die Krone des Kosmos!

In der ewigen Schöpfung des Lebens wirkt das Gesetz der Einheit. Die kosmische Schöpfung bewegt sich vorwärts wie ein feuriges, offenbartes Edikt - ein Edikt, das Vereinigung verordnet, ein Edikt, das eine Bestimmung verordnet, ein Edikt, das das Ersetzen des einen durch das andere verordnet, ein Edikt, das eine Krönung verordnet, ein Edikt, das Unsterblichkeit verordnet, ein Edikt, das jedem Atom Leben verordnet, ein Edikt, das die Annäherung neuer Energie verordnet, ein Edikt, das das Neue Zeitalter verordnet. Die Schöpferkraft des Kosmos wird auf diese Weise durch den Magneten des Lebens ausgedrückt. Wie ist es möglich, die kosmische Schöpfung zu entzweien? Wie könnten die Teile, die zusammengehören, getrennt werden? Wie kann das, bei dem tatsächlich eins aus dem anderen hervorgeht, entzweit werden? Der Kosmos zwingt in seiner Sättigung zu feuriger Vereinigung. Nur die Kosmische Vernunft kann der Menschheit das Bild der Einheit geben. Diese Vernunft gibt der Menschheit das höchste Bild des feurigsten Herzens! Dieser Verstand sammelt in Heiligkeit. Darum ist dieses Gesetz im Kosmos durch das Leben hervorgerufen worden. Wo ist das Ende, wenn alle kosmischen Offenbarungen aus der zweifachen Urquelle entspringen? Wenn der Geist mit den höchsten Sphären in Berührung kommt, wird die kosmische Schöpfung im Gesetz der unbegrenzten Vereinigung offenbart.

Der Geist fürchtet sich vor dem Gedanken an Tod. Wenn das Bewußtsein jedoch in die Essenz des Lebens eindringt, wird die Vorstellung der Einheit bestätigt. Wenn der Geist erkennt, wie endlos alle Lebenserscheinungen fließen, wird es möglich sein, auf die ununterbrochene Folge aller Ketten hinzuweisen! Auf die Kette der Gedanken, die Kette der Handlung, die Kette der Resultate, die Kette des Strebens, die Kette der Leben. Eine Kette bestimmt die andere im voraus. Die Schöpferkraft des Magneten des Lebens besteht aus diesen Ketten. Und der Geist sollte sich nicht vor dem Tod und vor Auflösung fürchten, sondern vor dem bloßen Gedanken, die Kette zu zerreißen. Wenn man die Urkunden über diese zerrissenen Ketten erforschen könnte, die im Weltraum existieren, dann würde sich der Geist wahrhaftig fürchten! Wenn die große Veränderung bestätigt worden ist, können nur diejenigen Erfolg haben, die die Einheit der Evolution anerkennen.»

Laßt uns diese Kette, die uns mit der Führenden Hand verbindet, nicht zerreißen. Wie können wir uns sonst nähern?

Laßt uns noch mehr aus demselben Buch schöpfen:

«Die kosmischen Daten werden durch die. Geltendmachung der unterirdischen und überirdischen Feuer bestimmt. Diese Wechselbeziehung ist mit den Sphären menschlicher Tätigkeit verbunden. Wenn das Datum naht und zu wirken beginnt, ist es stets möglich zu beobachten, wie sich das menschliche Bewußtsein zusammen mit den kosmischen Störungen ändert. Natürlich vereinigt die Unveränderlichkeit des Gesetzes alle Sphären, und die Gemeinschaft aller kosmischen Kräfte wird zur Geltendmachung von rationellem Vorgehen. Das Datum wird also durch alle Ereignisse erfüllt und ist nicht nur auf eine einzige Sphäre begrenzt.

Die Feuer aller Sphären sind jetzt tatsächlich sehr stark angespannt und die kosmische Entscheidung lenkt die Ereignisse. Die magnetischen Ströme ziehen das unterirdische Feuer intensiv an.

Ebenso wie der Leiter der Elektrizität von verschiedenen Umständen abhängig ist, macht sich auch die menschliche Aura empfänglich für die kosmischen Botschaften. Wenn die Sphären gewisse Schocks nötig haben, sind die kosmischen Sendungen dementsprechend. Nur jene Elemente, die in die bestätigten Auren eindringen können, treten in diese Sphären ein. Wenn die Sphäre starke Schocks nötig hat, ist es der Sphäre unmöglich, die hereinstürmenden Botschaften des Kosmos anzunehmen. Darum will die den Planeten umgebende Dunkelheit die Geltendmachung nicht ohne eine Offenbarung von Explosionen zulassen. Diese reinigenden Kräfte werden die Menschheit erleuchten. Die kosmischen Feuer ziehen die bestätigten Daten an.

Die reinigenden Feuer des Universums dringen in alle Bereiche des Planeten ein. Die Feuerfunken verbreiten sich über alle Kanäle der Bestätigung des Karmas. Wie Vulkane blitzen die bestätigten Feuer auf. Die Kraft des Karmas verlegt und bewegt die Macht aus einer Hand zur anderen. Der kosmische Fluß eilt den reinigenden Feuern entgegen; und daher der Komet, der durch die Unbegrenztheit eilt. Die Spannung der Ströme ist sehr markiert, und die Wirkung entspricht den Feuern des Planeten. Die Zentren des Agni Yogis registrieren alle kosmischen Ströme.»

Wie viele Warnungen und Zeichen sind hinsichtlich der herannahenden drohenden Zeit gesandt worden! Doch groß ist die Unwissenheit. Ich erinnere mich daran, in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen zu haben, daß ein nordischer Wissenschaftler die Tätigkeit von Vulkanen erforscht und gefunden hatte, daß die gegenwärtige Vulkanzone eine Periode ungewöhnlicher Spannung offenbart und alle sogenannten erloschenen Vulkane von neuem zu feurigem Leben erwachen. Unerwartete Ausbrüche werden an neuen Orten erfahren. Die gefährlichsten Störungen sind auf dem Grunde der Ozeane. Der Wissenschaftler beendet seine Folgerungen, indem er die Möglichkeit einer gigantischen planetarischen Erdumwälzung zugibt, und sogar in der sehr nahen Zukunft.

Der folgende Paragraph aus Unbegrenztheit erklärt dies teilweise:

«Wenn die Menschheit nur die Bedeutung der Existenz verstände, würde sie sich der kosmischen schöpferischen Tätigkeit anschließen. Wie kann man Fortschritte machen, ohne den ewigen kosmischen Wechsel zu erkennen? Erst wenn ein Streben offenbart wird, das über die Grenzen, die von unserem Leben gezogen werden, hinausgeht, wird es möglich sein, die kosmische Schöpferkraft wahrzunehmen. Die Mauer der Dummheit hat den Weg versperrt, und der Nebel der Zufriedenheit gleichfalls. Wenn es möglich wird, die Sphäre wahrer kosmischer Schöpferkraft zu betreten, wird das kosmische Bewußtsein kommen.

«Diejenigen haben recht, die über menschliche Unwissenheit reden. Wenn wir uns der drohenden Zeit nähern, ist es nötig, die ganze Kraft für einen so machtigen Schritt aufzubieten. Die Epoche des Maitreya ist bereits vorhergesagt worden, und die Zeichen sind schon wie ein feuriger Same ausgestreut. Darum wird die drohende Zeit für diejenigen, die dem Kosmischen Magneten folgen, voller Licht sein. Und auch für jene, die nach der Bedeutung der Neuen Epoche ringen, wird sich die drohende Zeit als Träger des Lichtes der Zukunft erweisen.»

Doch noch immer wünschen die Menschen nicht zu verstehen, wie unsicher das Leben auf unserem Planeten jetzt ist und wo und in was man nach der Ursache der drohenden Gefahr suchen muß.


14. Juni 1930

In Euren letzten Briefen betont Ihr, wie glücklich Ihr seid, Verantwortung zu haben, die jedem Mitarbeiter übertragen wird für seine Verwaltung der ihm anvertrauten Abteilung. Die Vergegenwärtigung persönlicher Verantwortung ist ganz richtig. Ich möchte jedoch auch etwas über Zusammenarbeit von Euch hören. Ich fürchte, daß meine Auffassung von Verantwortung etwas anders sein wird als die Eure. Persönliche Verantwortung ist nicht nur mit weitgehendster Zusammenarbeit verbunden, sondern in Wahrheit ist diese Zusammenarbeit oder Mitarbeit die Grundlage für persönliche Verantwortung. Der Kosmos ist auf Zusammenarbeit aufgebaut, und da der Mensch ein Teil und eine Widerspiegelung des Kosmos ist, kann er sich nicht von diesem Gesetz ausschließen, wenn er sich nicht selbst vernichten möchte. Jedes Institut mit einem Mitarbeiter an der Spitze muß soviel wie möglich mit allen anderen Abteilungen oder Instituten zusammenarbeiten. Alle Gruppen arbeiten nach dem gleichen Plan, und wir müssen dafür sorgen, daß sie zusammenarbeiten wie die Finger derselben Hand, daß sie sich nicht gegenseitig hindern, sondern einander helfen und ergänzen. Der Rücktritt einer der Gruppen von der Mitarbeit gleicht einem Prozeß des Wundbrandes und wird eine allgemeine Auflösung verursachen, wenn nicht zur rechten Zeit eine heilende Operation vollzogen wird.

Wenn Ihr glaubt, daß Verantwortung Rücktritt und unabhängige Handlung bedeutet, offenbart Ihr ein sorgfältig verborgenes Gefühl des Ehrgeizes und der Besitzgier. Und wir wissen, wie alle Lehrer derartige Gefühle mißbilligen. Wenn wir das Gefühl des Besitztums in allen seinen Aspekten nicht in uns zerstören, wird es nicht leicht werden, die nächste Stufe zu erreichen. Es mag sein, daß wir nicht nur unsere eigene Abteilung besitzgierig betrachten, sondern sogar unsere Schüler und Bekannten und daß wir uns verletzt fühlen würden, wenn einige unserer Mitarbeiter ebenfalls Interesse an ihnen zeigten.

Die Haltung, die andere sklavisch abhängig macht, stammt aus dem Gefühl des Besitztums, und Ihr wißt, wie schwer es ist, solche Gefühle auszurotten. Aber ist solcher Atavismus in der Epoche der Mutter der Welt, der Epoche äußerster Zusammenarbeit statthaft?

Die Gesellschaften und Institute existieren nicht für unsere persönliche Erhöhung. Wir müssen darum dem allgemeinen Plan entsprechend für die Entwicklung derselben arbeiten. Wenn wir ihre Bedeutung emporheben, heben wir uns selbst empor, aber wenn wir in erster Linie daran denken, unsere eigene Persönlichkeit zur Geltung zu bringen, werden wir die Gesellschaften und Institute schwächen und uns selbst zugrunde richten.

Ich fürchte, daß einige meine Anordnungen nicht schätzen, und ich habe meine Gründe dafür, dies anzunehmen. Aber wie es heißt: «Die Lehre ist kein lindernder Sirup, noch ist sie ein silbernes Mikadospiel. Sie ist eine strenge Kreuzigung des Ichs und eine angespannte Umwandlung unserer niederen Natur durch die feinsten Feuer. Lindernder Sirup mag vielleicht auf der ersten Stufe angemessen sein, aber die Lehre fordert die strengen und schönen Blumen der Selbstverleugnung. Diejenigen, die lindernden Sirup vorziehen, sollten die feurige Nahrung, die für jene bereitet ist, die Selbstverleugnung erwählen, lieber nicht berühren!»

Ja, alle dunklen Winkel sollten erleuchtet und der Staub von gestern sollte fortgewischt werden. Sonst wird es unmöglich sein, die nächsten Stufen zu bauen.

Bitte verzeiht meine strengen Bemerkungen. Ich schreibe von ganzem Herzen. Ich möchte Euch helfen und Euch ein neues Verständnis geben. Süßliche Reden schläfern unser Bewußtsein ein und vertiefen unsere Unwissenheit, aber Unwissenheit ist Stillstand und Rückgang. Macht dem Lehrer Freude. Laßt Ihn Euer inbrünstiges Verlangen sehen, den freudigen Aufstieg zu verstehen.

Beschreitet diesen neuen Pfad mit strenger Selbstbeherrschung. Die Grundlage der höheren Freude ist voller Leiden. «Leiden geht der Freude voraus» - hieran sollten wir uns erinnern.

Die Seelen, die durch das gleiche Streben vereint sind, umfassen eine ganze Kette. Vereint durch die gleiche Lehre, ist diese Kette unzerreißbar.


17. August 1930

Von ganzem Herzen stimme ich mit der Anordnung des Lehrers über die dringende Notwendigkeit überein, einen neuen Schritt zu beginnen. Was bedeutet dieser neue Schritt? Nicht nur Ausrufe und Begeisterung über die Weisheit und Schönheit der Lehre, nicht nur Versicherungen der Hingabe und eines neuen Verständnisses, sondern Tätigkeit, die dem neuen Erfassen der Lehre entspricht. Wir sollten also die Lehre des Lebens anwenden, die Hierarchie ehren und eine freundliche und vernünftige Zusammenarbeit beginnen.

Laßt uns die übertragenen Aufgaben aufmerksam und sorgfältig ausführen. Laßt uns danach streben, die ganze Majestät des Planes für das Allgemeinwohl und unsere eigene Verantwortung zu verstehen. Laßt uns alle gegebenen Bestätigungen der letzten Jahre ins Fundament legen. Sammelt sie und lest sie mit Euren ganzen Herzen. Der Platz eines jeden ist klar angedeutet worden, weil nur so die größten und nützlichsten Resultate erzielt werden konnten.

Ebenfalls zeigten einige der Mitarbeiter von den allerersten Tagen an gewisse charakteristische Eigenschaften in ihrem Wesen, die sofort ausgerottet worden sein sollten. Aber was wurde hinsichtlich der Erfüllung dieser nützlichen und heilsamen Hinweise getan? Wurde in bezug auf dieses äußerst dringende Problem nicht eine gänzlich unverzeihliche Leichtsinnigkeit gezeigt? Wirklich, es ist äußerst dringend, und nur eine ehrliche Bemühung, unsere Fehler auszurotten, kann uns auf dem Pfad des Dienstes vorwärtsbringen. Jeder sollte in die Tiefe seines eigenen Bewußtseins blicken, er sollte sein Herz erwecken, er sollte sich selbst gegenüber ernsthafte Rechenschaft ablegen, über alle Motive, die seine Handlungen lenken, und er sollte sofort mit der Ausrottung aller schlechten Ansammlungen beginnen, da die Zeit kurz ist!

Die Lehre weist auf Laster hin, nämlich Ehrgeiz, Eigendünkel, Selbstsucht, Mißtrauen und Leichtsinnigkeit, denen es nicht gestattet werden sollte, sich unter Mitarbeitern zu entwickeln, wenn sie die Grundlage für einen neuen Schritt legen möchten. Wir sollten uns im Grunde unseres Herzens ernstlich darüber klar sein, daß der Lehrer die Neigung zu Herrschsucht mißbilligt. Wie ich schon früher einmal schrieb - Herrschsucht ist genau das Gegenteil von wahrer Führerschaft. Während die erstere das Erzeugnis der Finsternis ist, ist die letztere das Licht des Wissens im ewigen Streben nach Vollkommenheit. In erster Linie ist Herrschsucht vulgär; darum ist es so leicht, in diese Haltung zu verfallen. «Tyrannei ist das hauptsächliche Hindernis auf dem Pfad der Jüngerschaft.» Eingebildetheit und Herrschsucht sind untrennbar und führen zu geistiger Verarmung und Zerstörung.

Der Lehrer übt keinen Zwang aus. Er handelt der Intelligenz der Mitarbeiter gemäß. Oft sieht der Führer einen kurzen und einfachen Plan für Errungenschaft, dessen bloße Einfachheit über das Bewußtsein der Mitarbeiter hinausgeht. Dann wird der weise Führer nicht auf seinem eigenen Weg bestehen, sondern er wird, nachdem er die Fähigkeiten der Mitarbeiter erwogen hat, eine Handlungsweise wählen, die der Mehrzahl der Mitarbeiter leicht erreichbar ist.

Nicht Tyrannei, sondern wahre Zusammenarbeit ist nötig. Weitgehendste Zusammenarbeit steht auf dem Banner der Neuen Ära geschrieben. Die hauptsächliche Qualität eines Führers ist die Fähigkeit, Mitarbeiter von grundverschiedener Natur zu berufen und sie im gleichen Streben zu vereinen. Wird unsere Vereinigung nicht durch unsere Hingabe zum Lehrer erreicht? Darum sollten wir daran denken, daß der Lehrer unseren Fortschritt durch großmütige Zusammenarbeit lenkt und nicht durch Zwang. Weise Zugeständnisse in kleinen Einzelheiten, die wir dem noch nicht ausgewachsenen Bewußtsein gegenüber machen, mögen keine ganz zufriedenstellenden Resultate ergeben, aber sie werden wenigstens keine verderbliche Atmosphäre von Reizbarkeit und Meinungsverschiedenheiten erzeugen.

Zum Zweck einer wohlwollenden Zusammenarbeit bei der Gestaltung eines neuen Schrittes ist es äußerst notwendig, die Bedeutung von Gedanken zu assimilieren. Eine bessere Atmosphäre muß durch Reinigung der Gedanken in unserem täglichen Leben hervorgerufen werden. Auf diese Weise werden wir bessere Möglichkeiten anziehen. In allen Büchern der Lehre sind dieser Frage so viele Abhandlungen gewidmet worden, aber bis jetzt ist es uns weder gelungen, die Grundlagen für unser Wohl noch diejenigen für unsere bloße Existenz zu erkennen. Der Kosmos ist auf Gedanken erbaut. Sowohl Glück als auch Zerstörung beruhen auf Gedanken. Gedanken bringen Leben hervor, aber sie können auch Tod verursachen. Wann werden die Menschen dies verstehen? Es gibt keinen stärkeren Hebel im Kosmos als Gedanken, die mit psychischer Energie gesättigt sind.

Gedanken sind ein Magnet, und jeder dunkle Gedanke ruft eine Schicht von schweren Fluida hervor, die von ähnlichen Bewußtseinen angezogen und gesammelt werden. «Freude kann durch einen magnetischen Strom Freude aus dem Weltraum anziehen.» Denkt daran, daß Gedanken wie ein Bumerang wirken, darum wird ein Gedanke, nachdem er bewußt zu einem Menschen gesandt worden ist, dessen Schwingungen nicht identisch sind, zu dem zurückkehren, der ihn aussandte, verstärkt durch identische Schwingungen, die im Weltraum schwingen und Wiedervereinigung suchen. Man kann sich leicht vorstellen, was für zerstörende Resultate ein Gedanke einem Menschen bringen kann, der ihn böswillig aussandte. Auch werden die böswilligen Sendungen während der vorübergehenden Schwäche des schützenden äurischen Netzes im Falle einer Krankheit den Kampf des Organismus erschweren und dadurch nicht wiedergutzumachenden Schaden verursachen. Werden wir nicht töricht sein, solche dunklen Gedanken zu erzeugen? Jagt jeden unreinen Gedanken fort. Ersetzt ihn durch einen wohlwollenden Gedanken. Eilt, den Geist durch weite schopferische Gedanken über die wundervolle Zukunft zu reinigen.

Es ist auch nötig, sich beständig an die verderblichen Wirkungen der Gereiztheit zu erinnern. «Gereiztheit macht unser Gefäß zerbrechlich.» Auf das Gift der Reizbarkeit mit all seinen Folgen wird in Agni Yoga hingewiesen. Dieses Gift zerfrißt die kostbaren Niedenchlage der psychischen Energie. Und was kann man ohne die Ansammlung von psychischer Energie erreichen? Dummheit und Zerstörung werden die Folgen sein. Natürlich hat jeder den freien Willen, sich selbst zu vernichten, aber es ist verbrecherisch, diese furchtbare Infektion zu verbreiten. Wenn wir daher die Bedeutung von Gedanken und Reizbarkeit berücksichtigen, werden wir anfangen, eine wohlwollende Atmosphäre hervorzurufen.

Während Ihr die Beziehung unter den Mitarbeitern stärkt, dürft ihr all die kleinen Arbeiter nicht vergessen. Der wahre Führer wird sehr auf der Hut sein, auch nicht den geringsten der Arbeiter durch Wort oder Tat zu beleidigen. Nur Verrat muß streng verurteilt werden. Unsere Atmosphäre und all unsere Möglichkeiten werden sich beträchtlich bessern, wenn wir von Freunden umgeben sind. Viele Male ist erwähnt worden, wie Ihr jedes hingebungsvolle Herz schätzen solltet und wie wichtig die kleinen Helfer sind, die mit unserem täglichen Leben in Verbindung stehen. Selbst die freundliche Behandlung von Tieren verbessert die Atmosphäre in unserer Umgebung.

Die Lehre versorgt uns mit den lebenswichtigsten und praktischsten Ratschlägen. Wir müssen uns bemühen, die Schatzkammer der uns anvertrauten Lehre zu absorbieren. Wir sollten uns an den Esel unter der Last Korn erinnern, der in der Lehre erwähnt wird - und ihm nicht gleichen.

So viele Enttäuschungen, so viele Fehlschläge würden vermieden worden sein, wenn die Lehre und alle Hinweise buchstäblich im täglichen Leben angewandt worden wären. Dadurch, daß die Lehre uns ein Verständnis für das Leben gibt, ein Verständnis für die Grundlagen der Existenz, führt sie uns, wenn wir alles Gegebene in vollem Bewußtsein annehmen, zu feuriger Reinigung oder Umwandlung unserer Zentren in die höheren Feuer und gibt uns dadurch den Kelch von Amrita.

Nur diese feurige Reinigung öffnet den Weg zur Feste. Aber diese Umwandlung kann erst dann erfolgen, wenn der Geist Selbstsucht überwunden hat. Es heißt:

«Selbstsucht erzeugt alle grauen Ansammlungen; darum kann positiv gesagt werden, daß das umwandelnde Feuer uns nicht erreichen kann, wenn Selbstsucht den Geist verdunkelt... Wenn der Geist die offenbarte Macht seiner Essenz mit beschwerlichen Ansammlungen umgibt, hört er auf zu streben. Die Lasten sind so schwer, daß der Geist seine Hinwendung zur Feste verliert. Darum gehen jene, die diese Bestätigung kennen, dadurch vorwärts, daß sie ihr Ego umwandeln. Wenn der Geist nicht danach strebt, seine Lasten zu überwinden, zieht er das bestätigte Hindernis an. Streben und Folgen halten sich also in der Waage. Die Flügel des Geistes verleihen die Fähigkeit, sich zu den höheren Sphären emporzuschwingen, aber das Gewicht der Selbstsucht zieht den Menschen zu den niederen Sphären herab ... Nur jene, die von der Mauer der Selbstsucht umgeben sind, können Eingebildetheit bestätigen; Daher bleibt eine hindernde Mauer auf dem Weg, und nur die Zerstörung dieser Mauer wird uns zum ersten Schritt der Umwandlung bringen. Wenn das Zentrum des Egos getrennt existiert, wird es zu Einsamkeit bestimmt sein. Nur die Zusammenarbeit von Herz und Geist führt zu den Schlüsseln der Lehre!»

Eingebildetheit wird durch Unwissenheit hervorgerufen. Eingebildetheit verschließt alle Wege des Wissens. Eingebildetheit beraubt den Menschen des wundervollen Strebens. Was für bemerkenswerte Definitionen des Strebens, dieses Schlüssels zu allen Toren, sind in den Büchern der Lehre gegeben worden!

Jeder muß sich selbst gegenüber Rechenschaft darüber ablegen, wie und auf welche Art und Weise er die Prüfungen der letzten sieben Jahre bestanden hat. Laßt uns alle Prüfungen ins Gedächtnis rufen, die denen gegeben wurden, die in den ersten Tagen des Rufes der Großen Lehrer mit der Lehre in Beziehung gekommen sind. Jeder hatte eine Gelegenheit, seine Natur voll und ganz zu zeigen. Lest die Briefe über «Probezeit und Chelaschaft» in dem Buch Die Mahatmabriefe an A.P. Sinnett aufmerksam durch. Sie sind sehr erbaulich. Ich habe es bereits erwähnt, aber eine nützliche Gedächtnisübung ist stets gut. Der Lehrer verfolgt ein System einer beständigen Prüfung. Wie können die tief verborgenen Ansammlungen sonst offenbart werden? Wie können sie über dem Feuer der Hingabe und des Strebens verbrannt werden? Viele psychologische Wege werden seitens der Lehrer für Prüfung und Lenkung der Schüler gebraucht. Der eifrige Schüler, der jeden Fingerzeig des Lehrers schätzt, der sich selbst gegenüber hart, aber anderen Arbeitern gegenüber wohlwollend ist, wird alle Prüfungen erfolgreich bestehen. Aber wehe dem, der sich in seiner eigenen Wichtigkeit bestätigt und sich für eine Säule der Lehre hält; furchtbar wird sein Niederfall sein!

Es wird ebenso gut sein, wenn ich Euch vor niedrigem gewöhnlichen Mißtrauen warne. Wer andere verdächtigt, beweist, daß er selbst ähnliche Ansammlungen besitzt. Dadurch daß wir jemanden verdächtigen, zeigen wir, daß wir geneigt sind, die Dinge zu tun, derer wir andere verdächtigen. Wir sollten uns schämen, unsere Natur so offen zu enthüllen. Laßt uns eifrigst die geringste Spur dieser Vulgarität zerstören. Wer Sklave des Mißtrauens ist, wird jeden verdächtigen. Der König des Geistes sieht alles als schön an und ruft dadurch das Beste ins Leben. Das Gesetz des Magneten wirkt überall.

Alle Worte und Fingerzeige, die vom Guru kommen, haben eine tiefe Bedeutung. Keine Wirkung ist ohne. Ursache. Jede Andeutung des Gurus bringt gute Resultate, wenn sie genau befolgt wird, nicht nur für die Arbeit, sondern auch für den, der die Arbeit leistet. Durch Zurückweisung oder nachlässige Erfüllung berauben wir uns oft unersetzlicher Möglichkeiten. Und später, wenn unser Intellekt gewachsen ist, werden wir erkennen, daß die Situation unabänderlich ist, und werden tief bekümmert jammern: „Das Glück war so nahe, so möglich!» Unerforschlich sind die Wege des Karmas, und wir wissen nie, welche Verbindung, welcher Faden uns das erwartete Glück bringen wird. Darum sollten wir keinen einzigen Knoten verlieren, der weise von der Hand des Gurus gewoben wurde.

Laßt uns alle dunklen Schatten vertreiben. Sie stehen hinter unserem Rücken und flüstern, und so viel Glück mag fortfliegen!

Die meisten menschlichen Fehler und Laster werden aus Leichtsinnigkeit entwickelt. Darum werden wir uns, wenn wir uns von diesem größten Übel befreien, der Vervollkommnung mit Riesenschritten nähern.

Noch eine Bitte. Schreibt Eure Briefe an mich mit einem Durchschlag und lest den vorhergehenden Brief durch, ehe Ihr Euren nächsten schreibt. Auf diese Weise werdet Ihr den Plan Eures eigenen Geistes besser verstehen. In Euren Briefen werden weniger Widersprüche und Stimmungen sein. Und wenn Ihr über das neue Verständnis schreibt, erklärt, welche Handlungen dieses Verständnis bestätigt und gestärkt haben. Ich möchte auch gern mehr Fragen über das wahre Verständnis für Ereignisse sehen, jedoch nicht die Auswahl günstiger Umstände. Zeigt größere Aufrichtigkeit, mehr Konzentration, zeigt ein weites Bewußtsein. Durch ein nicht schlechtes (aber falsches) Verlangen, mir Freude durch gute Nachrichten zu bereiten, spiegeln Eure Briefe oft nicht die Wirklichkeit wider.

«Zu wenig Zeit verbleibt, um öl in Euren Lampen zu brennen.» Bitte erkennt, wie ernst dieser Hinweis ist. Diejenigen, die sich der Hierarchie des Lichtes nicht während dieses Lebens nähern, mögen diese Verbindung auf immer verlieren. Ihr wißt, wie ungern ich Euch in Furcht versetze, wie mein ganzes Wesen danach strebt, nur Freude zu bringen, aber Ihr wißt auch, wie begrenzt die Zeit ist. Zerreißt den wunderbaren, verbindenden Faden nicht. Nach dem Riß würde der Fall Euch weit hinwegtragen. Seid guten Mutes und findet Freude in den heilsamen Hinweisen der Hierarchie des Lichtes. Laßt uns entschlossen daran denken, daß der Magnet des Herzens die mächtigste Kraft ist, die verschiedene Energien umwandelt. «Alle Ströme werden durch diesen Magneten umgewandelt. Das Menschenwesen wird zu diesem Magneten angezogen; darum ist die umwandelnde Macht im Herzen.» Laßt uns versuchen, diese Macht in uns selbst zu entwickeln. Dies wird uns die höchste Freude der Existenz geben.


7. Oktober 1930

Die Idee, die Einheit der Frauen der ganzen Welt herbeizuführen, ist mehr als zeitgemäß.

In den schweren Tagen der Weltumwälzungen, der menschlichen Uneinigkeit, der Vernachlässigung aller höheren Prinzipien des Seins, die die einzigen wahren Lebensspender sind und die zur Weltevolution fuhren, muß eine Stimme hörbar sein, die zur Auferstehung des Geistes und zum Hereinbringen des Feuers der Errungenschaft in alle Lebenstätigkeiten aufruft. Und diese Stimme muß natürlich die Stimme der Frau sein, die jahrtausendelang den Kelch des Leidens und der Demütigung getrunken und ihren Geist in der größten Geduld gestählt hat.

Nun laßt die Frau - die Mutter der Welt - sagen: «Es werde Licht», und laßt sie ihre feurigen Errungenschaften bestätigen. Wie wird dieses Licht aussehen, und welche ihrer Errungenschaften werden die großen feurigen sein? Das Banner des Geistes wird emporgehoben werden, und darauf wird die Inschrift stehen: «Liebe, Wissen und Schönheit.» Ja, nur das Heiz der Frau, der Mutter, darf die Kinder der ganzen Welt unter diesem Banner versammeln, ohne Unterschied von Geschlecht, Rasse, Nationalität und Religion. Die Frau - die Mutter und Ehefrau - Zeuge der Entwicklung des Genius des Menschen, weiß die große Bedeutung der Kultur der Gedanken und des Wissens zu würdigen.

Die Frau - die zur Schönheit begeistert - kennt die ganze Kraft, die ganze durch Synthese verbindende Macht der Schönheit.

Die Frau - die Trägerin der heiligen Macht und des Wissens des Geistes - kann in der Tat «Die Führende» werden.

Laßt uns darum unverzüglich das große Banner des Neuen Zehalten - des Zehalters der Mutter der Welt - emporheben. Laßt jede Frau die Grenzen ihres Herdes erweitern, um die Herde der ganzen Welt einzubegreifen. Diese unzähligen Feuer werden ihren eigenen Herd stärken und verschönern.

Weil wir wissen, daß Begrenzung zu Zerstörung führt und daß Erweiterung Schöpfung verursacht, laßt uns mit unseren ganzen Kräften der Erweiterung unseres Bewußtseins, der Verfeinerung der Gedanken und des Geistes entgegenstreben, damit wir mit dem daraus entstehenden schöpferischen Feuer unseren eigenen Herd entzünden können.

Laßt uns das Streben nach wahrem Wissen, das keine menschlichen Scheidelinien und Begrenzungen kennt, in das Fundament der Einheit der Frau legen. Aber man könnte uns fragen, wie man das wahre Wissen erlangen kann. Wir werden antworten: „Dieses Wissen existiert in Eurem Geist, in Eurem Herzen. Zeigt Euch fähig, es zu erwecken!»

Das Streben nach Schönheit wird der Schlüssel dazu sein. Dieses Wissen ist in jedem Streben nach dem Allgemeinwohl enthalten. In allen Großen Lehren, die der Weh gegeben worden sind, wird darauf hingewiesen. Es ist in jeder Offenbarung der Natur. Weil die Menschheit vergessen hat, die kosmischen Offenbarungen zu beobachten, hat sie den Schlüssel zu vielen der Mysterien des Seins verloren, und gerade diese Mysterien könnten ein Verständnis für alle Gründe der heutigen Umwälzungen und allen Elends schaffen. Darum laßt uns, während wir die Kämpfer des Geistes sammeln, ihnen den Weg zu einem Erwecken dieses Wissens zeigen.

Die Menschheit sollte das majestätische kosmische Gesetz der Gleichwertigkeit, das Gesetz der zweifachen Urquelle, als Grundlage der Existenz erkennen. Das Übergewicht von einer Urquelle über die andere hat einen Mangel an Gleichgewicht und Zerstörung herbeigeführt, was jetzt im ganzen Leben beobachtet werden kann. Aber die Frau, die dieses Gesetz erkannt hat und die nach Gleichgewicht strebt, sollte die Schönheit des weiblichen Bildes nicht verlieren. Sie sollte die Weichherzigkeit, die Feinheit der Gefühle, die Selbstaufopferung und den Mut der Geduld nicht verlieren.

Die Frau, die Trägerin des heiligen Wissens, kann eine rufende Macht werden und mit feurigen Worten die Seelen, die bereit sind, entzünden. Es ist nötig, jeder Frau ihrem Bewußtsein gemäß und ohne ihr natürliches und individuelles Wachstum zu hindern, zu geben. Es ist erforderlich, mit umsichtigen Kontakten den Verstand auf der Grundlage der Lehre des Lebens zu erweitem. Jede Seele sollte sich auf natürliche Art und Weise entwickeln und das Beste hervorrufen, dessen sie ihrer Bewußtseinsstufe gemäß fähig ist. Schönheit besteht in Mannigfaltigkeit, aber alle sollten eine allgemeine Grundlage haben - die Grundlage des Strebens für das Allgemeinwohl. Weitgehende Zusammenarbeit ist die Inschrift auf dem Banner der Mutter der Welt. Darum laßt uns die äußerste Duldsamkeit offenbaren.

Schwestern des Goldenen Berges, eine gefährliche, aber schöne Zeit liegt vor uns - eine Zeit großer Errungenschaften. Ich sende Euch den Ruf meines Herzens. Wir wollen uns mit feurigem Streben und mit Mut bewaffnen, und über allen Hindernissen werden wir das Banner der Mutter der Welt tragen - das Banner der Liebe, der Selbstaufopferung und der Schönheit, um es in der Stunde des Sieges auf den Gipfeln der Welt zu errichten.


13. Oktober 1930

Ich habe eine Reihe von Briefen erhalten, die mir eine Vorstellung Eurer Arbeitsweise und auch Eurer Versuche geben, einige der Gesetze der Lehre des Lebens anzuwenden. Ich freute mich zu sehen, wie Ihr in die Lehre eindringt. Die Gedanken, die Ihr aus dem Buch Agni Yoga angeführt habt, sind sehr aktuell. Es ist tatsächlich notwendig, die große Nützlichkeit schöpferischer Tätigkeit zu bestätigen. zusammen mit mutigem Streben und festem Glauben an schließlichen Erfolg. Wir müssen dem Feind mit völliger Geistesgegenwart begegnen. Der Feind ist oft nichts weiter als ein widerwärtiger, aber harmloser Käfer auf einer von der Sonne beleuchteten Mauer, und nur Neurotiker werden sich vor ihm fürchten. Einige Feinde nehmen die Gestalt von Yaks an, aber wir gebrauchen Yaks, um die gefährlichsten Berggipfel zu überschreiten. Auch ein Wolf nimmt zuweilen Schafskleidung an, aber wir sind bereits vor übermäßigem Vertrauen gewarnt worden, und wir wissen, daß wir unsere Waffen jedem Einzelfall anpassen müssen. Zum Beispiel würden wir einen Tiger nicht mit einem Pfeil bekämpfen, der für einen Sperling bestimmt ist.

Furchtlosigkeit und Streben sind zwei Grundlagen der Lehre. Es ist fast unmöglich, etwas aufzuhalten, was sich in strebender Bewegung befindet. Auf ähnliche Weise überwinden strebende Gedanken alle Hindernisse. Inzwischen werdet Ihr das neue Buch der Lehre erhalten haben. Ihr werdet viele wunderbare Formeln darin finden. Assimiliert sie und wendet sie auf das Leben an. Beachtet alles, was über die Eigenschaften der Handlung gesagt wird. Nur die Kenntnis der Lehre wird Euch die Geistesgegenwart für Eure Antworten geben, weil die Lehre jede Lebenslage voraussieht.

Es ist auch nützlich, sich an das zu erinnern, was über Kühnheit gesagt worden ist und welche Mißbilligung alle standardisierten Begriffe erfahren, diese Zerstörer des Aufstiegs sowohl in kleinen als auch in großen Dingen. Ihr könnt über die Notwendigkeit neuer Wege sprechen, aber tut es taktvoll und sorgfältig, weil Unbeweglichkeit und Stumpfheit es verübeln, wenn sie gestört werden. «Besser zum Friedhof gehen, als durch tote Gesetze begrenzt zu werden.» Alle Gesetze sind in den Tiefen unseres Bewußtseins. Wenn wir daher unser Be-wußtsein vertiefen, erfassen wir die Gesetze. Hierdurch entsteht große Beweglichkeit. Aber was sehen wir in Wirklichkeit? Verbrecherischen Stillstand des Verstandes. Länder, die tote Gesetze aufrechterhalten, geraten in Verfall, weil sie den Gesetzen der Evolution zuwider handeln. Schaut Euch um «mit einem Falkenauge». Studiert die heutige Lage und die herannahenden Ereignisse auf unserem Planeten! Wahrlich, man kann sagen, daß kommende Ereignisse bereits ihren Schatten auf die Erde werfen. Es ist unmöglich, die erwachte Kraft des neuen Bewußtseins oder des Verständnisses unter den Massen aufzuhalten. Alle Verzögerungen werden nur eine noch größere Zerstörung verursachen. Aber wir sind keine Zerstörer. Wir sind Schöpfer. Darum sollten wir eifrig die Bastionen der Kultur, des Wissens der Lebendigen Ethik und der Schönheit erbauen. Wissen und Schönheit sind das Fundament und die Krone der kosmischen Evolution.

Wie gern möchte ich Euch in mutiger Geduld, Furchtlosigkeit und Findigkeit stärken!

Nur Gedanken und ein weites Bewußtsein werden alles überwinden. Darum gebraucht alle Mittel und Wege, um Euer Bewußtsein zu erweitem, indem Ihr jede Zelle der Lehre mit Eurer ganzen Essenz absorbiert. Ein tiefes und vielseitiges Bewußtsein und die Anwendung der Bündnisse der Lehre auf das Leben werden Euch den Schlüssel zu allem geben, weil Ihr eine Synthese besitzen werdet.

Wenn wir alle gegebenen Hinweise mit den Tagesereignissen vergleichen, werden wir erkennen, wie weise und zeitgemäß jeder von ihnen gegeben wurde! Wie wohldurchdacht, wie sorgfältig ist unser Bewußtsein für den nächsten Schritt vorbereitet worden. Gesegnet ist die Hand, die die Last erleichterte!

Jahre hartnäckigen, aber schönen Ringens liegen vor uns, aber das Ergebnis dieses Kampfes ist vorherbestimmt. Darum sollten wir unsere Rüstung prüfen und den Stahl unserer Schwerter härten. Es ist notwendig, die gegebenen Schilde stets bereitzuhalten, weil wir den rechten Schild für die richtige Gelegenheit emporheben müssen. Schreibt jedes Gefecht, jede Verteidigung und den Schutz auf, der Euch von jedem Schild gegeben wurde, und ruft alles so oft wie möglich ins Gedächtnis zurück. Die Zahl der Schilde übertrifft diejenige der Institute. Eure ganze Tätigkeit wird von ihnen gedeckt und geschützt. Übt gemeinsam! Jeder Mitarbeiter kann Findigkeit zeigen und die Stärke seines Schildes von einem neuen, unerwarteten Gesichtspunkt aus offenbaren. Es ist außerordentlich nützlich, Besprechungen mit solchen Übungen zu beenden. Ihr könnt Euch sogar die feindlichen Fragesteller vorstellen und dann Eure Antworten für sie vorbereiten und üben.

Wenn wir die Arbeit unserer Gesellschaften und Gemeinschaften verteidigen, sollten wir unsere wissenschaftlichen Expeditionen und die große Idee des Banners des Friedens, unsere internationalen Kontakte nicht vergessen, und schließlich unseren Kampf gegen die grausame und unwissende Haltung zu der kulturellen schöpferischen Tätigkeit! Oft wird es uns schwer, die ganze Bedeutung unserer Aulbauarbeit zu verstehen, und in dringenden Augenblicken sind uns die wichtigsten Tatsachen und Beweise nicht klar. Unser Gedächtnis kann nicht immer die nötigen Gedanken aufbieten. Darum ist es wichtig, uns darin zu üben, über unsere Aufgaben Rückschau zu halten, zusammen mit der Besichtigung unserer Schilde und der allgemeinen Ansammlungen. Zunächst sollten wir klar erkennen, daß wir ein großes Werk von weltweiter Bedeutung aufbauen und daß wir unter unseren Schilden unverletzlich sind!

Vielleicht ist die Vorstellung einer Stadt des Wissens im Bewußtsein der Mitarbeiter weniger klar als die anderen Begriffe. Darum will ich Euch ein paar Ideen für Euren äußeren Schutz geben - oder vielmehr wiederholen. Was den inneren Schutz anbetrifft, so habt Ihr ihn bereits. Die Zentrale sollte zu einer Stadt des Wissens ausgebaut werden. In dieser Stadt möchten wir eine Synthese wissenschaftlicher Errungenschaften hervorrufen. Darum sollten schließlich alle Zweige der Wissenschaft dort untergebracht werden. Und da die Quelle des Wissens im Kosmos liegt, sollten die Mitarbeiter der wissenschaftlichen Zentrale der ganzen Welt angehören - was bedeutet, sie sollten alle Nationalitäten umfassen. Und da der Kosmos in all seinen Funktionen unteilbar ist, sollten die Wissenschaftler der Welt in ihren Errungenschaften unteilbar sein. Mit anderen Worten, sie sollten in engster Zusammenarbeit vereint sein. Der Sitz der Zentrale in den Himalayas ist ganz wohlerwogen und planmäßig gewählt worden, da dort unzählige Möglichkeiten offenstehen und die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Welt auf diese Höhen gerichtet ist. Die Entdeckung neuer kosmischer Strahlen, die der Menschheit neue kostbare Energien bringen, ist nur auf den Berggipfeln möglich, weil alle feinsten und wertvollsten Energien nur in den reinen Schichten der Gebirgsatmosphäre zu finden sind.

Sind Berge nicht die größten magnetischen Stationen? Würde es nicht zweckmäßig sein, ihren Magnetismus und ihre Elektrizität zu erforschen? Würde das Studium der magnetischen Ströme nicht Sicherheit in die Aerostatik bringen? Auf dem Gebiet der magnetischen Ströme ist die heutige Wissenschaft noch in den ersten Stadien, und moderne Instrumente sind nichts als Spielzeug, während «durch genaues Studium und richtige Forschung große Entdeckungen gemacht werden könnten». Der Grund, warum wir diese Forschung so gern in unserer Zentrale beginnen möchten, ist, daß die Beschaffenheit dieser Lokalität besonders günstig ist. Würde es nicht zeitgemäß sein, allen meteorischen Niederschlägen, die auf die schneebedeckten Gipfel fallen und die durch die Kraft der Bergströme in die Täler heruntergetrieben werden, Aufmerksamkeit zu schenken? Für astronomische Beobachtungen sind die Umstände hier außergewöhnlich gut, und im nahen Kleintibet ist es möglich, eine Unterabteilung der Hauptstation zu gründen.

Geologisch sind die Himalayas ebenfalls sehr interessant, und ihre Höhlen enthalten viele Geheimnisse für Archäologen, Zoologen und Anthropologen. Es ist eine große Anzahl von heißen Quellen vorhanden, auch andere unerforschte Quellen und Salzseen, die nach den Aussagen der Eingeborenen verschiedenartige Eigenschaften besitzen. Was Botanik, Zoologie und Ornithologie anbetrifft, so habt Ihr bereits durch die Briefe unseres Botanikers und Zoologen erfahren, wie zufrieden er mit den Resultaten seiner Arbeit war. Auf diesen Bergen sind die seltensten medizinischen Pflanzen und Gräser konzentriert, und die Mannigfaltigkeit botanischer Spezies ist unübertroffen.

In archäologischer Hinsicht ist unser Tal eins der reichhaltigsten und ältesten.

Es sind Spuren der alten buddhistischen Kultur vorhanden. Ganz bemerkenswert ist die Zahl örtlicher Dialekte unter den Gebirgsstämmen. Zwei benachbarte Dörfer verstehen einander häufig nicht. Feurige atmosphärische Erscheinungen könnten hier ebenfalls beobachtet werden, und die sogenannten «Lichter des Himalaya» sind oft sichtbar. Es ist äußerst wünschenswert, hier eine meteorologische Station einzurichten, um zu beginnen, die magnetischen Ströme zustudieren und zu beobachten, mit dem Gedanken, sie schließlich zu erweitern unter Berücksichtigung günstiger örtlicher Bedingungen. In diesem Zusammenhang laßt mich gewisse Hinweise zitieren: «Weitere Bewegung der magnetischen Ströme über die Erdoberfläche offenbart die Linien atmosphärischer Veränderungen. Beobachtungsstationen sollten an verschiedenen Orten eingerichtet werden, und Zusammenarbeit zwischen ihnen sollte so eng und genau wie möglich sein. Es ist wahr, daß die Schwierigkeit in der Abwesenheit der Synthese liegt und daß viel Energie und viele wertvolle Studien verlorengehen. Darum ist eine Organisation wahrer Mitarbeiter auf der Erde notwendig.»

Laßt uns an weite Möglichkeiten denken. «Weite der Gedanken und des Bewußtseins wird Eure Prüfung sein.» Habt Ihr bemerkt, daß alle Pessimisten gewöhnlich ein kleines Bewußtsein und ein geringes Vorstellungsvennögen besitzen?

Die Gründung einer Stadt synthetischen Wissens ist ein Problem von weltweiter Bedeutung, und darum dürfen wir nicht um Hilfe bitten, sondern sollten sie fordern. Wir arbeiten nicht für uns selbst, sondern für die Menschheit. Jeder von uns ist bereit, seine größten Bemühungen für das Allgemeinwohl aufzuwenden. Andere Menschen sollten dieses reine Streben ebenfalls verstehen, und sie mögen mit dem Wunsch erfüllt werden, der Menschheit zu einem synthetischen Wissen zu varhelfen.

Besteht also darauf, daß Eure Mitarbeiter ihre Schilde prüfen und reinigen. Sucht nach diesen Schilden in jedem Hinweis, in jedem Gedanken, der in den Büchern der Lebendigen Ethik gegeben worden ist. Wir müssen die schönen, aufbauenden Formeln bereithalten. Mit unserer ganzen Vorstellungsfähigkeit ist es nicht möglich, die Bedeutung der heutigen Ereignisse, die sich um die kulturellen Tätigkeiten sammeln, zu erfassen. Darum sollten wir die Idee absorbieren, daß eine große Weltaufgabe durchgeführt wird, und während wir unaufhörlich streben, laßt uns weiterhin die Steine zum Bau des Tempels des Wissens tragen.

Nochmals bitte ich alle Teilnehmer zu erwägen, was große Zusammenarbeit bedeutet. Ich zitiere ein Beispiel, das der Lehrer gibt: «Kräfte, die gegeneinander wirken, vernichten sich gegenseitig. Kräfte längs parallelen Linien in derselben Richtung offenbaren die Summe dieser Energien, und Kräfte, die isoliert wirken, werden dem Winkel ihrer Abweichung entsprechend geschwächt. Die Menschen können nicht erkennen, daß dieses grundlegende Gesetz der Physik auch das grundlegende Gesetz der Zusammenarbeit ist.» Darum bringt Eure Meinungsverschiedenheiten in Ordnung, damit Eure Kräfte sich in derselben Richtung bewegen. Erwägt die Folgen von Divergenzen. Bei wahrer Zusammenarbeit wird niemand herabgesetzt, und wer mehr weiß und sieht, kann um so besser helfen. Je unwissender ein Mensch oder eine Nation ist, um so weniger ist Zusammenarbeit erkennbar. Aber wer würde wünschen, sich selbst den Stempel der Dummheit und der Unwissenheit zuzuweisen? Die Redensart «Ich weiß nichts darüber, ich mische mich nicht ein» ist sehr charakteristisch. Aber wer nichts weiß, mag niemals etwas wissen.

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